Aufstossmaschine für gefalzte Druckereierzeugnisse
Die Erfindung betrifft eine vibratorangetriebene Aufstossmaschine zum schnellen Ausrichten gefalzter Druckerzeugnisse, vorzüglich von Zeitungen und Zeitschriften, die von Zeitungs-Rotationsmaschinen in grossen Stückzahlen ausgebracht werden.
Maschinen und Vorrichtungen, die Druckerzeugnisse durch Rütteln aufstossen, sind bekannt. Sie eignen sich aber nicht zum rationellen Aufstossen schnell in grosser Stückzahl anfallender, gefalzter Druckerzeugnisse, wie sie beispielsweise von modernen Zeitungs-Rotationsmaschinen bis zu 60 000 Stück pro Stunde ausgestossen werden, dabei noch druckfeucht und oft auch elektrostatisch aufgeladen sind.
Daher werden solche Druckerzeugnisse nach dem Verlassen der Rotationsmaschine - paketweise zu sammengerafft - meist von Hand auf einer Tischplatte aufgestossen, damit sie anschliessend als ausgerichtete Pakete gestapelt oder weitertransportiert werden können. Die Handarbeit des Aufstossens erfordert aber einen erheblichen Personalaufwand.
Man kennt auch maschinell arbeitende Paketausleger, die die aus der Rotationsmaschine kommenden Druckexemplare zu Paketen stapeln. Bekannte Paketausleger sind aber entweder kompliziert und daher sehr teuer, oder aber sie richten nicht so einwandfrei aus, wie es für maschinelle Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse notwendig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine rüttelnde Aufstossmaschine zum Ausrichten gefalzter Druckwaren, vorzüglich von auf Rotationsmaschinen gedruckten Zeitungen und Zeitschriften, zu schaffen, eine Maschine, die - ganz einfach und platzsparend gebaut - zusammengeraffte Pakete aller Formate und Stärken sehr schnell und genau ausrichtet und relativ wenig Kapital und Bedienungspersonal erfordert.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels einer im Querschnitt V-förmigen, mit rechtwinklig zueinander verlaufenden Aufstossplatten versehene Vibrationsrinne, die durch senkrecht angeordnete Begrenzer in mehrere Aufstosstaschen für hochkant einzuwerfende Pakete unterteilt ist.
Die in der Vibrationsrinne stehenden Begrenzer sind zweckmässig so bemessen, dass sie für alle gebräuchlichen Zeitungs- und Zeitschriftenformate passen. Die Begrenzer haben vorteilhaft ein Keilprofil mit nach oben weisender Keilkante, die durch eine mittig angeordnete Griffaussparung unterbrochen ist. Dank dieser Form können die aufzustossenden Pakete bequem in die Aufstosstaschen eingeworfen und leicht aus ihnen entnommen werden, nachdem sie in den vibrierenden Taschen in kürzester Zeit exakt ausgerichtet worden sind.
Um die Breite der Aufstosstaschen allen möglichen Paketstärken anpassen zu können, können die Begrenzer in der Rüttelrinne längsverstellbar gelagert sein. Zum Einstellen ihres Abstandes dient gemäss dem ebenfalls Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahren eine Einstellehre, die aus einem Bündel von Holzleisten verschiedener Stärke besteht, die an einem Ende durchbohrt sind und - wie ein Schlüsselbund - mit einem Riemen zusammengehalten werden. Durch Kombinationen dieser Holzleisten, die man zum Einrichten zwischen die Begrenzer legt, lässt sich jede gewünschte Paketstärke zuzüglich des erforderlichen Spielraums schnell und bequem darstellen.
Die beiden Aufstossplatten der Vibrationsrinne getrennt durch einen Durchtrittsspalt für Luft und Staub - können durch das Obergestell starr miteinander verbunden sowie über Puffer gegenüber dem Untergestell federnd abgestützt sein. Am Obergestell kann der Vibrator mit einer verstellbaren Unwucht (zur Einstellung der Rüttelkraft) und einer verstellbaren Kupplung (zurVeränderung der Stossrichtung) befestigt sein.
Schliesslich kann das Untergestell durch Bockrollen an zwei Füssen verfahrbar sein, während es bei der Arbeit auf den zwei Bockrollen und einem Standbein steht - sicher auch auf unebenem Boden.
Mittels der Rollen kann die Aufstossmaschine wie eine Schubkarre von einem Arbeitsplatz zum anderen gefahren werden, nachdem man das Ende mit dem Standbein angehoben hat.
Einzelheiten seien mit Hilfe der Zeichnungen, in welchen Ausführungsbeispiele dargestellt sind, beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Aufstossmaschine in der Vorderansicht,
Fig. 2 die zugehörige Seitenansicht,
Fig. 3, 4 und 5 einen der in der Vibrationsrinne befindlichen Begrenzer in vergrösserter Darstellung, und zwar in Seiten-, Drauf- und Stirnansicht,
Fig. 6, 7 und 8 Einzelheiten der Befestigung und Führung der Begrenzer in der breiteren der beiden Aufstossplatten.
Die in Fig. 1 und 2 abgebildete Aufstossmaschine besteht aus dem Untergestell 1 und dem Obergestell 2, das mit jenem über die Puffer 3 elastisch verbunden ist und die Vibrationsrinne 4 trägt.
Das Untergestell ist eine Rohrkonstruktion, die unten an einem Ende zwei Bockrollen 5 und am anderen ein Standbein 6 besitzt. Zwischen den - die Bockrollen 5 tragenden - Beinen 7 und den Längsverbindungsrohren 8 befinden sich Querversteifungsrohre 9.
Auf dem Obergestell 2 sind zwei rechtwinklig zueinander stehende Aufstossplatten 16 und 17 angebracht, die eine im Querschnitt V-förmige Vibrationsrinne bilden, die durch senkrecht angeordnete Begrenzer 18 in mehrere Aufstosstaschen 19 unterteilt ist. In diese Taschen werden die Pakete hochkant eingeworfen.
Die beiden Aufstossplatten 16 und 17 sind auf dem Obergestell 2 so befestigt, dass zwischen ihnen an der Unterkante der Vibrationsrinne ein Längsspalt 20 offen bleibt, durch den die beim Einwerfen der Pakete verdrängte Luft sowie Staub entweichen können.
Die Begrenzer 18 haben - wie Fig. 3 bis 5 zeigen - ein Keilprofil mit nach oben weisender Keilkante 21, die durch eine Griffaussparung 22 unterbrochen ist. Die Griffaussparung erleichtert das Herausnehmen der aufgestossenen Pakete aus den Aufstosstaschen.
Die Begrenzer 18 sind ferner mit einer Bohrung 23 versehen, die den Haltebolzen 24 aufnimmt. Löst man ihn, dann lassen sich die Begrenzer in der Vibrationsrinne verschieben; die Taschenbreite kann ver ändert werden. Zieht man ihn fest, dann lassen sich die Begrenzer in jeder gewünschten Stellung fest stellen.
Zum Verschieben der Haltebolzen ist in die breitere der beiden Aufstossplatten 16 - wie die Fig. 6, 7 und 8 zeigen - eine Längsschiene 25 eingebettet, die mit einem Längsschlitz 26 versehen ist. Durch ihn greifen die Haltebolzen 24 hindurch, die die Begrenzer 18 halten.
Auf die Haltebolzen 24 sind an ihrem unteren Ende Vierkantmuttern 24' aufgeschraubt, die sich in der entsprechend profilierten Führungsschiene 25 führen.
Der Bolzenkopf 27 sitzt in der Erweiterung 23' der Bohrung 23 und ist zum Lösen und Feststellen der Begrenzer 18 von der Griffaussparung 22 her zugänglich. Dadurch kann die Breite der Aufstosstaschen bequem verstellt und jeder Paketstärke schnell angepasst werden.
Unterhalb des Führungsschlitzes 26 ist die Oberkante der unteren Hälfte der Aufstossplatte 16 in den Führungsschlitz 28 hineingebogen, damit eingeworfenes Aufstossgut nicht am Führungsschlitz hängenbleiben kann.
Die Begrenzer 18 stützen die aufzustossenden Pakete seitlich ab. Die Keilform der Begrenzer lässt die in die Aufstosstaschen 19 eingeworfenen Pakete jeden Formats sofort bis zu den Aufstossplatten 16 und 17 hinunterrutschen, an denen sich die Pakete ausrichten; die Form der Begrenzer, die eine minimale Reibung zwischen der bedruckten Aussenseite des Papiers und der besonders geglätteten Oberfläche der Begrenzer ergibt, beugt dem gefürchteten Verschmieren des noch feuchten Drucks vor.
Das Einrichten der Aufstosstaschen auf jede Paketstärke mit Hilfe der oben erwähnten Einstelllehre aus verschieden starken Holzleisten und eines Mutternschlüssels zum Lösen und Feststellen der Haltebolzen 24 ist so einfach, dass jede ungelernte Arbeitskraft es mühelos und exakt ausführen kann.
Der mit dem Obergestell 2 fest verbundene Vibrationsantrieb kann aus einem handelsüblichen Vibrator 29 und einer verstellbaren Kupplung 30 bestehen, mit deren Hilfe sowohl Richtung als auch Stärke der Rüttelstösse allen Erfordernissen angepasst werden können. Dabei lassen sich sowohl die aus Zahl und Stärke der Exemplare und dem Gewicht der Pakete sich ergebende Nutzlast wie der Widerstand berücksichtigen, den das aufzustossende Gut dem Ausrichten entgegensetzt; dieser Widerstand hängt vom Feuchtigkeitsgehalt der Luft und des Papiers, der Spannung, Adhäsion und ähnlichen Einflüssen ab.
Die beschriebene Aufstossmaschine kann für jedes Format und jede Paketstärke verwendet werden. Ihr Fassungsvermögen, in der Regel fünf Aufstosstaschen für je 50 Zeitungsexemplare, reicht selbst bei schwierigen Verhältnissen für die Leistung moderner Rotationsmaschinen aus, wobei man je Bogenausgang mit einer Aufstossmaschine auskommt. Der relativ geringe Raumbedarf der Aufstossmaschine erlaubt ihren Einsatz auf dem zumeist sehr engen Vorplatz der Rotationsmaschinen, so dass die aufgestossenen Pakete in rationellen Einheiten mit einfachen Fördermitteln abtransportiert werden können.
Die Aufstossmaschine selbst ist transportabel und kann daher an mehreren Arbeitsplätzen nacheinander verwendet und dadurch optimal ausgenutzt werden.
Zu ihrer Bedingung ist nur eine ungelernte Arbeitskraft erforderlich, die die Maschine an den Arbeitsplatz fährt (bei Rotationsmaschinen also neben den Bogenausgang), die Begrenzer 18 auf die Stärke der aufzustossenden Pakete einrichtet und den Vibrator einschaltet, nachdem der Stecker des Kabels 11 in die nächstgelegene Steckdose gesteckt ist.
Die Bedienung fasst das aufzustossende Paket an der dicken, gefalzten Kante und wirft es in eine der Aufstosstaschen 19. Bei schnellaufenden Rotationsmaschinen wird dieses Einwerfen von der Person besorgt, die am Bogenausgang die Pakete zusammenrafft.
Nachdem die Aufstossmaschine die Pakete ausgerichtet hat, entnimmt die Bedienung die aufgesto ssenen Pakete mit einem Griff in die Griffaussparungen 22 der Begrenzer und legt die Pakete zum Weitertransport ab, entweder auf eine Palette oder auf einen kontinuierlich laufenden Förderer.