Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd In den meisten Patentschriften, welche sich auf die Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd durch ab wechselndes Hydrieren und Oxydieren von in geeig neten Lösungsmitteln gelösten Alkylanthrachinonen beziehen, ist die Verwendung von Lösungsmitteln be ansprucht, welche aus Mischungen bestehen, in wel chen eine de Komponenten ein spezifisches Lösungs mittel für die Chinonform, die andere Komponente ein spezifisches Lösungsmittel für die Hydrochinon- form darstellt.
Die beiden Komponenten sind in der Mischung in verschiedenen Anteilen enthalten, entsprechend ihrer Lösungskraft für eine der beiden Formen, welche das Alkylanthrachinon im hydrierten und oxydierten Zu stand annimmt.
Der Anteil des spezifischen Lösungsmittels für die Hydrochinonform dieser Mischungen ist gewöhn lich grösser als der Anteil des Lösungsmittels für die Chinonform, da die Hydrochinonform .im allgemei nen eine merklich geringere Löslichkeit aufweist.
Diese Notwendigkeit führt zu einer beträchtlichen Beschränkung der so erhältlichen Wasserstoffsuper- oxydmenge, da diese von der höchsten Menge der Hydrochinonform, welche durch eine gegebene Menge eines spezifischen Lösungsmittels in Lösung gehalten werden kann, abhängig ist.
Ausserdem ist es schwierig, die Konzentrations verhältnisse zwischen den beiden Lösungsmitteln in der Zeit konstant zu halten.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, nur ein Lösungsmittel für das Anthrachinond'exivat und! das entsprechende Anthrahydrochinon zu verwenden; für diesen Zweck wurden Ester von dibasischen organi schen Säuren mit einem Gehalt von 12 bis 26 Kohlen- stoffatomen, und zwar insbesondere Ester der Seba- zin-, Bernstein- oder Adipinsäure vorgeschlagen. Es wurde nun festgestellt,
d'ass das abwechselnde Hydrieren und Oxydieren von Alkylanthrachinonen zur Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd unter Ver wendung eines Alkylesters von Benzoesäure als ein ziges Lösungsmittel sowohl für die Chinonform als auch für die Hyd'rochinonform durchgeführt werden kann, wobei vorzugsweise Äthylbenzoat verwendet wird.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf .ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffsuper oxyd durch abwechselnd aufeinanderfolgend'e Hydrie rung in einem Lösungsmittel gelöster Alkylanthrachi- none, Oxydation der dabei gebildetenAnthrahydrochi- none und Extraktion des gebildeten Wasserstoffsuper oxyds, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Lösungsmittel ganz oder teilweise aus einem Alkyl- ester der Benzoesäure besteht.
Unter Verwendung eines Lösungsnuttels dieser Art ist es nun möglich, den höchsten Vorteil der Lösungskraft für das Alkylanthrachinon bzw.
-hydro- chinon auszunützen, da für beide Phasen die höchste Menge des gleichen Lösungsmittels immer verfügbar ist, welches Lösungsmittel schon eine hohe Lösungs kraft im Vergleich mit anderen Lösungsmitteln oder Mischungen von Lösungsmitteln aufweist, welche den Gegenstand anderer Patente bilden.
Beim Arbeiten mit diesen erfindungsgemässen Lösungsmitteln .ist es daher möglich, hohe Konzentrationen. von Wasser- stoffsuperoxyd zu erreichen, woraus sich ein beträcht- licher Fortschritt gegenüber anderen Lösungsmittel- mischungen ergibt.
Während die Ausbeute, die mit den schon bekann- ten Lösungsmitteln erreicht wird, etwa 91 !O/o an Was serstoffsuperoxyd, bezogen auf den zugeführten Was serstoff, beträgt, werden mit den erfindungsgemässen Lösungsmitteln Ausbeuten bis zu 98 q/o erhalten. Anderseits ist es, wenn die besonderen Eigen schaften des verwendeten Alkylanthrachinons oder besondere Arbeitsbedingungen es nahelegen, immer möglich,
den Alkylester von Benzoesäure in Mischung mit anderen .spezifischen Lösungsmitteln sowohl für die Chinon- als auch für die Hydrochinonform zu verwenden, ohne d'ass dabei vom Grundgedanken der vorliegenden Erfindung abgewichen wird.
Die vorliegenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung erläutern, ohne dass diese jedoch hier auf beschränkt werden sou; @es wird darin die Ver wendung von 2-Äthylanthrachinon gezeigt. Es kön nen aber auch andere Alkylanthrachinone mit den er findungsgemässen Lösungsmitteln verwendet werden.
<I>Beispiel 1</I> 20 g 2-Äthylanthrachinon werden in 100 ml Athylbenzoat gelöst; es werden so 116 ml einer Lö sung erhalten, welche in Gegenwart von Raney- Nickel mit 1242 ml Wasserstoff, berechnet auf 0 C und 760 mm Hg, hydriert werden.
Nach Oxydation und darauffolgender Extraktion mit Wasser werden <B>1,86</B> g Wasserstoffsuperoxyd erhalten; es herrscht daher in der organischen Lösung eine Konzentration von 16g Wasserstoffsuperoxyd pro Liter.
Die Ausbeute an Wasserstoffsuperoxyd, berech net auf den zugeführten Wasserstoff, beträgt 98"/o. <I>Beispiel 2</I> 15 g Äthylanthrachinon werden in 100 ml Iso- butylbenzoat gelöst; es werden so 112 ml einer Lö sung erhalten, welche in Gegenwart von Raney- Nickel mit 1000 ml Wasserstoff, berechnet auf 0 C und 760 mm Hg, hydriert werden.
Nach Oxydation und darauffolgender Extraktion mit Wasser werden 1,45g Wasserstoffsuperoxyd er halten, was einer 96 Ohigen Ausbeute, berechnet auf den zugeführten Wasserstoff, entspricht. <I>Beispiel 3</I> 15g Äthylanthrachinon werden in einer Mischung gelöst, welche aus 30 ml Dibutyläther von Diäthylen- glykol und 70 ml Äthylbenzoat besteht;
es werden so 110 ml einer Lösung erhalten, welche in Gegenwart von Raney-Nickel mit 1000 ml Wasserstoff, berech net auf 0 C und 760 mm Hg, hydriert wird, ohne dass hierbei ein Niederschlag von Äthylanthrahydro- chinon beobachtet wird.
Nach Abtrennen des Katalysators wird unter Verwendung von Sauerstoff oder Luft die Lösung völlig oxydiert und das erhaltene Wasserstoffsuper oxyd wird mit Wasser extrahiert. Es werden so 1,6 g Wasserstoffsuperoxyd erhal ten, das ist 95,25 % der theoretischen Ausbeute, be rechnet auf den verwendeten Wasserstoff.
<I>Beispiel 4</I> In einer Mischung, welche aus 15 ml a-Methyl- naphthalin und 85 ml Äthylbenzoat besteht, werden 25 g 2-Äthylanthrachinon gelöst; es werden so 121 ml einer Lösung erhalten, welche in Gegenwart von Raney-Nickel mit 1240 ml Wasserstoff, berech net auf 0 C und 760 mm Hg, hydriert werden.
Nach Oxydation und darauffolgender Extraktion mit Wasser werden 1,85g Wasserstoffsuperoxyd er halten, was einer Ausbeute von 97,6 /a, bezogen auf den zugeführten Wasserstoff, entspricht.
<I>Beispiel 5</I> In einer Mischung, welche aus 30 ml a-Methyl- naphthalin und 70 ml Isobutylbenzoat besteht, wer den 20 g 2-Äthylanthrachinon gelöst; es werden so 116 ml einer Lösung erhalten, welche in Gegenwart von Raney-Nickel mit 1100 ml Wasserstoff, berech net auf 0 C und 760 mm Hg, hydriert werden.
Nach Oxydation und darauffolgender Extraktion mit Wasser werden 1,61g Wasserstoffsuperoxyd er halten, was einer Ausbeute von 96 %, bezogen auf den zugeführten Wasserstoff, entspricht.