Reinigungseinrichtung zum Abblasen und Absaugen an einer Textilmaschine Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung zum Abblasen und Absaugen an einer Textilmaschine mit einer oberhalb der Maschine angeordneten Schienenbahn für ein auf ihr verfahrbares Gebläse- Aggregat.
Zur wesentlichen Verbesserung der Reinigungs wirkung schlägt die Erfindung vor, dass das auf der mittig angeordneten Schiene verfahrbare Aggregat sich über die ganze Maschinenbreite erstreckt und an beiden Enden je ein Saug- und Blas-Schleuder- Gebläse besitzt, von dem aus Blas- und Saugorgane nach unten abgehen, deren Düsenmündungen in Bereichen des Entstehens von Faserflug liegen.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erörtert: Die Blas- und Saugdüsen kön nen zueinander benachbart und benachbart zum Streckwerk angeordnet sein.
Dem Schleudergebläse kann im Hauptschluss oder im Nebenschluss ein Filterorgan zugeordnet sein.
Das Schleudergebläse kann zusammen mit sei nen zugehörigen Abblas- und Absaugorganen einen Luftkreislauf bilden.
Die Abblasdüse kann unmittelbar auf das Streck werk gerichtet sein.
Die Abblas- und Absaugorgane können längen veränderlich und elastisch verformbar ausgebildet sein.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 in Sicht der Längserstreckung der Ma schine eine fahrbare Abblas- und Absaugvorrichtung mit einer Abblasdüse oder dergleichen.
Fig. 2 eine Teilansicht etwa von links gemäss Fig. 1. Fig. 3 in Sicht der Maschinenlängsrichtung eine fahrbare kombinierte Absaug- und Abblasvorrich- tung mit einer zusätzlichen Raumabsaugung.
Fig. 4 eine Teilansicht etwa von links gemäss Fig. 3.
Gemäss Fig. 1 ist als Beispiel einer Textilma schine, eine Flaschenspulmaschine 1 mit den bekann ten Spulen 2, angenommen. Auf der mittig über der Maschine laufenden Schienenbahn 3, z. B. einer Einspurschiene, ist das fahrbare Aggregat 4 gezeigt, das sich über die ganze Maschinenbreite erstreckt und beidseits je ein Schleudergebläse 5 zum Saugen und Blasen besitzt. Der Antrieb der beiden Schleu dergebläse 5 kann durch einen oder zwei Elektro motoren (z. B. mit Niederspannung) oder derglei chen erfolgen.
Ebenso ist es gleichgültig, ob es sich bei der Schienenbahn 3 um eine Einspur- oder Mehr spurbahn handelt.
An der Ansaugseite 6 des Schleudergebläses 5 ist der feste oder demontierbare und einstellbare nach unten abgehende Ansaugstutzen 7 angeschlos sen, der die Absaugdüse 8 fest oder vorteilhaft lös bar zwecks Austauschs verschieden grosser und ver schieden geformter Absaugdüsen 8 trägt, deren Düsenmündungen im Bereich der Entstehung von Faserflug liegen. An der Druckseite 9 des Schleuder gebläses 5 ist ein Filter 10 angeschlossen, das hier ein Filtersack ist, wie man ihn etwa bei Staubsau gern anwendet.
Druckseitig, also im Bereiche 9 des Schleuder gebläses 5, ist zusätzlich eine Abblasvorrichtung etwa in Form der gezeigten kurzen Blasdüse 11 fest oder lösbar und einstellbar, z. B. schwenkbar und aus tauschbar und vorzugsweise auch drosselbar bis ver- schliessbar angeordnet.
Der Unterbereich oder die Unterbereiche der Ansaugdüse 8 kann bzw. können in Form z. B. schmaler Saugschlitze 12, 13 angeordnet sein, die gekrümmt oder wie gezeigt (Fig. 1) geradlinig ver laufen und gegebenenfalls in einem Winkel (Fig. 1) zueinander stehen, jedenfalls aber so, dass derje nige Bereich von diesen Saugschlitzen 12, 13 erfasst wird, in dem gänzlich oder vornehmlich der Staub bzw. der Faserflug entsteht; im gezeigten Beispiele ist dies der Bereich der Flaschenspule 2.
Die Abblasdüse 11 hat folgenden besonders vor teilhaften Effekt: Es entsteht für einen Teilstrom (Anteil des Gebläse-Luftdurchsatzes) ein in sich ge schlossener Luftkreis (Kreislauf) ; ein gewisser Pro zentsatz des durch die Düse 8 und deren Saug schlitze 12, 13 angesaugten staubhaltigen Luft volumens tritt nach Durchgang durch die Bereiche bzw. Bauteile 12, 13, 8, 7, 6, 5, 11 in einer solchen Richtung und Verteilung aus der Abblasdüse 11 aus, dass - in diesem Falle (Fig. 1)
von oben her - der im Bereich der Flaschenspule 2 entstehende Faserflug nach unten geblasen und so vor die COff- nungen der Saugschlitze 12, 13, d. h. also in den Absaugbereich gebracht wird.
Der Anteil des genannten Teilstromes am Ge samtdurchsatz des Gebläses 5 lässt sich variieren, und zwar beispielsweise durch mehr oder weniger starke Drosselung der Abblasdüse 11. Der Rest strom (Andere Teilstrom) als Hauptluftstrom wird in den durchlässigen Filtersack 10 gedrückt und verlässt diesen ohne Blaswirkung (wegen der grossen Filtersack-Oberfläche tritt die Luft aus dieser Ober fläche mit sehr geringer Geschwindigkeit aus) unter Zurücklassung oder Abscheidung der Staub- oder Faserteilchen im Filtersack 10, der natürlich schnell auswechselbar an der Druckseite 9 des Gebläses an geschlossen ist.
Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise eine beträchtlich verbesserte Reinigung der im Maschinen bereiche vorhandenen Luft von Faserteilchen und Staub möglich ist (Verbesserte Arbeits- und Raum luftverhältnisse) ; es wird beträchtlich weniger Staub in die Raumluft abgeführt als bislang ;
der Gehalt der Raumluft an Staub wird also nicht unbeträcht lich vermindert. Es mag noch erwähnt werden, dass erforderlichenfalls beispielsweise die Bauteile 10 und 11 bezüglich ihrer Anbringungsorte vertauscht oder sonst räumlich anders angeordnet werden können, wenn es nämlich zweckmässig erscheint, den Abblas- luftstrom 14 der Abblasdüse 11 z. B. noch stärker nach unten zu richten ; es ist aber zweckmässig, mindestens einen Teil des Raumes oberhalb der Flaschenspulen 2 unter Abblaswirkung zu setzen.
Der in die Absaugdüse 8 eintretende Luftstrom ist durch die Pfeile 15 versinnbildicht.
Es ist beispielsweise möglich, die Abblasdüse 11, die übrigens auch in Mehrzahl vorhanden sein kann, vollständig abzuschliessen (verschliessen) und so den gesamten Luftdurchsatz des Gebläses durch den Filtersack 10 zu pressen, wenn, beispielsweise in Sonderfällen, auf das Abblasen verzichtet werden soll. Es ist möglich, mehrere Absaugdüsen 8 vorzu sehen. Es ist vor allem auch möglich, solche Ab saugdüsen 8 in der verschiedensten, aus dem allge meinen Stand der Technik bekannten Weise elas tisch oder bleibend verformbar auszubilden.
Ferner ist es möglich, die Absaugdüse 8, etwa im Bereich des Absaugschlitzes 13, weiter nach un ten zu führen als in Fig. 1 gezeigt, z. B. entweder bis in Nähe des Bodens 16 oder bis zur Höhe der Spulen bzw. Spindeln 17, wobei auch in diesen Bereichen zusätzliches Abblasen erfolgen kann.
Auf diese Weise erreicht man eine praktisch totale Erfassung des im Betriebe anfallenden Faserfluges, also eine nahezu völlige Absaugung des Staubs oder Faserflugs., vor ausgesetzt, dass die Fahrgeschwindigkeit des Aggre gates 4 auf der Schiene 3 so gewählt ist, dass jeweils die gleichen Flaschenspulenbereiche usw. in aus reichend kurzen Zeitabständen überfahren oder überstrichen werden.
Für besonders hohe Anforderungen hinsichtlich der Entstaubung sowohl der Maschine wie auch der Raumluft und zur Erzielung einer noch höher ge triebenen Qualitätsverbesserung des auf der Textil maschine bearbeiteten Produkts wie etwa der ge sponnenen Faser eignet sich beispielsweise die Ausführungsform gemäss Fig. 3 und 4.
Hier (Fig. 3 und 4) ist an dem auf der Schiene 3 laufenden Aggregat 4 wiederum beidseitig je ein Schleudergebläse 18 (gleich oder auch anders als 5 gemäss Fig. 1) vorgesehen. An der Saugseite 19 des Gebläses ist ein besonderes Gehäuse etwa in Form eines Ansauggehäuses 20 fest oder lösbar und ein stellbar oder austauschbar angeschlossen ; wichtig ist hier, dass vor der Saugseite 19, gegebenenfalls aber auch in dem Saugebereich selbst, ein austausch bares Filter 21 angeordnet ist, das als Siebfilter, als Textilfilter, Metallfilter, gegebenenfalls sogar Feucht filter (benetztes Filter) oder auch als elektrostatisches oder Hochfrequenzfilter ausgebildet sein kann ;
es handelt sich jedenfalls um ein Filter, das durchströ mende Luft mit ausreichendem Wirkungsgrad von Staubteilchen oder Faserflugteilchen befreit und diese Teilchen auf oder im Filter niederschlägt. Das Filter 21 kann beispielsweise auch ein sogenanntes Gegenluftstromfilter sein; es kann auch ein Zentri- fugalfilter sein.
Am Ansauggehäuse 20 ist der Ansaugstutzen 22 fest oder lösbar angeschlossen ; er kann auch ein stellbar bzw. austauschbar sein. An diesem Ansaug stutzen 22 wiederum ist fest, lösbar oder auch ein stellbar das starre oder elastisch verformbare, gege benenfalls längenveränderliche Absaugdüsenrohr 23 angeschlossen, das in die fest oder beweglich und einstellbar angebrachte Absaugdüse 24 mündet.
Druckseitig am Schleudergebläse 18 sind mehrere Anschlüsse angebracht. Der Anschluss 25 dient für ein Abblasrohr 26, das fest oder einstellbar ange ordnet sein kann und das längenveränderlich, starr oder biegsam ausgebildet sein mag. Unten am Ab- blasrohr 26 sitzt die Blasdüse 27 fest, beim Streck werk 38 der Saugdüse 24 benachbart.
Ferner ist an der Druckseite des Schleudergebläses 18 ein seitlich oder nach oben gehender Anschluss 28 vorgesehen, der eine Blasdüse 29 fest, ver- schwenkbar oder einstellbar trägt.
Weiter sitzt ein Anschluss 30 (Fig. 4) druck- seitig am Schleudergebläse 18, der in Richtung zum Maschineninneren bläst und eine breite flache Blas- düse 31 fest oder einstellbar oder auch schwenkbar besitzt.
An der Saugseite des Gebläses 18 am Ansaugge häuse 20 ist eine weitere nach oben weisende An saugöffnung 32 vorgesehen, die ebenfalls düsenartig ausgebildet ist.
Es handelt sich beim Beispiel der Fig. 3 und 4 um ein Aggregat an einer Ringspinnmaschine 33 mit Spulen 34. Hier kommt es vor allem darauf an, den nach unten zur Ringbank und Spindelbank zum Be reich 39 laufenden Faden 35 zu entstauben, d. h. also den in diesem Bereiche anfallenden Faserflug weitestgehend zu entfernen. Eine Absaugung allein bringt nicht den vollen Effekt, sondern erst die Kom bination von Abblasen und Absaugen in einem glei chen Bereiche oder wenigstens in zueinander benach barten Bereichen; das Abblasen befreit nämlich den Faden 35 von solchen Teilchen, die durch reines Ab saugen nicht vom Faden 35 gelöst werden können.
Es mag dies noch kurz näher erläutert werden Der aus der Düse 27 kommende auftreffende Blas- strahl 36 löst aus dem zum Streckwerk 38 zulau fenden und dem schon im Streckwerk 38 befindli chen Vorgarn 35' die losen aber noch haftenden Faserteilchen und bläst diese in Richtung zur Saug düse 24, also in den Bereich des Ansaugstroms 37 ; dieser Vorgang findet also statt im Bereich des Streck werkes 38 bzw. über diesem.
Es ist bekannt, dass gerade beim Strecken Faserteilchen teils frei werden, teils nur noch lose am Spinnfaden bzw. am Vor garn haften ; gerade diese Teilchen müssen aber ent fernt werden, damit der Faden 35 frei von solchen Teilchen geworden ist, wenn bzw. bevor er nach unten zur Ringbank und Spindelbank - Bereich 39 - läuft. Auch in diesem Fall ist es möglich, durch richtige Ausbildung und Bemessung der Düsen 24, 27 den notwendigen Bereich zu erfassen ; man kann beispielsweise die Absaugdüse 24 erheblich nach unten verlängern, z. B. bis zum Bereiche 39, wo man auch zusätzliches Abblasen vornehmen kann.
Wenn man die Düsen oder Anschlüsse 28, 29 sowie 30, 31 und auch 32 verschliesst oder stark drosselt, kommt ein mindestens teilweise vollkom mener Kreislauf der Luft zustande, und zwar etwa in der Reihenfolge 36, 37, 24, 23, 22, 20, 21, 19, 18, 25, 26, 27, 36. Dieser geschlossene Prozess, eine Art geschlossener Luft-Umlaufprozess, spielt sich unter ausreichend vollständiger Reinigung der Luft von Staubteilchen vermittels des Filters 21 ab, das natürlich von Zeit zu Zeit schnell ausgewechselt wird.
Da auch die höher liegenden Spulen 34' und die abgelegten Spulen 34" gereinigt werden sollen, wird man die Blasdüse 31 nur teilweise drosseln, oder überhaupt nicht drosseln, je nach Qualität der Vor garnspulen und gemäss den momentanen und örtli- chen Bedingungen.
Die Blasdüse 31 ist so ausgebildet und gerichtet, dass sie diese ganzen Bereiche durch Abblasen erfasst, wobei sogar so weit gegangen werden kann, dass- auch der Schienenbereich 3 mit erfasst wird, so dass sich dort also beispielsweise auf den Stromzuführungsschienen kein Faserflug ab setzen kann. Wenn auch oberhalb der Maschine eine Blaswirkung erzielt werden soll, dann wird man die Düse 29 mehr oder weniger öffnen, die ja nach oben gerichtet ist.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, sind die Rohre 26 und 23 in Fahrtrichtung 40 etwas gegeneinander versetzt ; bei endloser Schiene 3, also bei stets gleich bleibender Fahrtrichtung 4;0 wird man im allge meinen das Abblasrohr 26 um einige Zentimeter oder Dezimeter vor dem Absaugdüsenrohr 23 vor laufen lassen.
Wenn der Raum oberhalb der Maschine zusätz lich abgesaugt werden soll, dann setzt man durch entsprechende Öffnung der zugehörigen Drossel die Saugdüse oder Ansaugöffnung 32 in Tätigkeit, die allein oder in Kombination mit der Wirkung der benachbarten, gegebenenfalls anders gerichteten Blasdüse 29 für eine Entstaubung des Bereiches über der Maschine sorgt. Die Wirkungsstärken des Ab blasens der Blasdüse 29 und des Ansaugens der Ansaugöffnung 32 sind entsprechend aufeinander ab zustimmen.
Man kann beispielsweise mehrere ver schieden lange oder längenveränderbare Rohre 23 und/oder 26 vorsehen, so dass man beispielsweise auch eine kombinierte Abblas- und Absaugwirkung in dem Bereiche 39 zu erzielen vermag.
Solche Aggregate können an Spinnmaschinen, Spulmaschinen, Zwirnmaschinen, Umspulmaschinen, Flyer, Strecken, Karden usf. vorgesehen sein, und zwar an einzelnen Maschinen oder Maschinen strassen.
Je nach Vorbedingungen und vorhandenen Wünschen lassen sich Anlagen, wie sie beispiels weise in der Zeichnung gezeigt sind, durch Ab schalten oder Verschliessen eines oder mehrerer Ansaugorgane oder Absaugorgane dazu verwenden, reine Blaswirkung oder reine Saugwirkung zu er zielen oder aber auch überwiegend Blaswirkung oder überwiegend Saugwirkung.
Es mag noch erwähnt werden, dass man z. B. revolverartig mehrere Filter 21 zusammenfassen kann und dann von Hand oder automatisch, z. B. in einstellbaren Zeitabständen, eine nur ganz kurze Zeit beanspruchende Auswechseloperation vorneh men kann. Diese z. B. revolverartige Einrichtung kann mit einer Filter-Reinigungsvorrichtung kombi niert werden, derart, dass ein jeweils ausser Wirk stellung befindliches Filter 21 in dieser Reinigungs- vorrichtung entstaubt wird. Auch kann z. B. ein Filter 21 so gestaltet und angeordnet sein, dass es z.
B. kontinuierlich oder auch schrittweise um eine Achse rotiert, etwa derart, dass stets nur ein Teil des Filters in Wirkstellung ist, während ein anderer Filterteil sich in dem Bereiche einer Reinigungsvorrichtung, z. B. einer Abstreif- vorrichtung, befindet, wobei der abgestreifte Staub (Vlies) in einen abnehmbaren Sack (Staubbehälter) abfällt.