Lichtbildaufnahmegerät Die Erfindung betrifft ein Lichtbildaufnahmegerät mit je einem Einsteller für die Belichtungsdauer und die Blendenöffnung und mit einem eingebauten, eine Photozelle aufweisenden Belichtungsmesser, wobei der Zeiger dieses Messgerätes als über einer Anzahl von nebeneinander liegenden Kontakten spielender Wählschalter für den Anschluss einer Stromquelle an mit den Kontakten verbundene Leitungen ausgebildet und auf einen dieser Kontakte festklemmbar ist.
Es sind Lichtbildaufnahmegeräte bekannt, bei denen man die Stellung eines Einstellers vorwählt und den anderen Einsteller von Hand so weit ver stellt, bis eine von einem photoelektrischen Belich tungsmesser gesteuerte magnetische ,Sperreinrichtung in Funktion tritt und die Stehbewegung bei der den herrschenden Lichtverhältnissen entsprechenden Lage unterbricht. Diese bekannten Anordnungen ermög lichen das richtige Einstellen von Blende und Zeit auf halbautomatischem Wege, weisen jedoch noch alle Nachteile des Handbetriebes auf. Es sind meh rere Bedienungshandgriffe erforderlich, die Zeit in Anspruch nehmen und Schnappschussaufnahmen nahezu ausschliessen.
Bei unsachgemässer oder flüch tiger Bedienung der empfindlichen Anordnung kön nen sehr leicht Beschädigungen auftreten. Ein den Einstellvorgang selbsttätig ausführendes Lichtbild aufnahmegerät weist diese und weitere Nachteile nicht auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln eine automatische Einstellung des Lichtbld- aufnahmegerätes auf die der jeweiligen Aufnahme entsprechenden Belichtungsfaktoren zu erreichen. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der eine Einsteller mit Mitteln zur Beeinflussung des Photozellenstromes und der andere Einsteller mit einem über eine Magnetspule mit der Strom=quelle elektrisch verbundenen Tastorgan versehen ist, in dessen Bahn die mit den genannten Leitungen ver bundenen Kontakte liegen,
so dass dieser Einsteller als Schalter des durch den Zeiger des Belichtungs messers vorbereiteten Spulenstromkreises dient, und dass ein durch den Stromfluss in der Spule betätigtes Anschlagglied zur Zusammenarbeit mit Rasten dieses Einstellers ortsfest angeordnet ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Er findung wird der die Regelmittel aufweisende Ein steller, z. B. der Zeitstellring, auf einen frei vor gewählten Wert eingestellt und der zweite Einsteller dann automatisch auf eine dementsprechende Stel lung eingeregelt. Es wird vorzugsweise ein photo elektrischer Belichtungsmesser verwendet, und die Sperrmittel werden dabei durch eine elektrische Ein richtung gesteuert.
In der folgenden Beschreibung wird in Verbin dung mit der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Lichtbildaufnahmegerätes er läutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Kamera in Draufsicht, Fig. 2 eine Einzelheit aus Fig. 1 im vergrösserten Massstab, Fig. 3 und 4 Einzelheiten der elektrischen Steuer einrichtung in zwei verschiedenen Betriebsstellungen, Fig. 5 bis 7 Einzelheiten einer Sicherungseinrich tung für die elektrische Steuereinrichtung.
Die photographische Kamera 10 ist von bekann ter Art und Arbeitsweise und besitzt einen zum Filmtransport dienenden Schnellspannhebel 12, einen Rückspulknopf 14 und einen Auslöser 16. Ferner ist in der Kamera ein photoelektrischer Belichtungs messer eingebaut, dessen Stromquelle eine Photozelle 18, ein Kernmagnetsystem 20 beeinflusst und dessen beweglicher Zeiger mit 22 bezeichnet ist.
An der Frontseite der Kamera 10 ist ein Objektiv verschluss 24 angeordnet, welcher das zur Entfernungs einstellung verstellbare Objektiv 26 trägt. Der Objek- tivverschluss besitzt die übliche Form und ist mit einem Zesteinstellring 28 versehen, welcher eine Zeitskala 30 trägt, die mit einer ortsfesten Marke 32 zusammenarbeitet. Innerhalb des Objektiwerschlusses sind die Verschlusssektoren 34 untergebracht, die von einem zu spannenden Hauptantriebsorgan zwecks Öffnens und Schliessens der Objektivöffnung betätige werden.
Ausserdem ist im Gehäuse des Objektiv verschlusses 24 noch eine Blendeneinrichtung, z. B. eine mit Blendenlamellen 36 (Fig.4) ausgerüstete Irisbl'ende untergebracht. Die Blendenlamellen sind mittels eines Blendeneinstellringes 38 auf verschie dene Blendenöffnungen einstellbar.
Der Blendenstellring 38 ist mit einem Blenden steuerring 40 in bezug auf Drehbewegung gekuppelt, indem beispielsweise ein Arm 39 des B#l;endenstell- ringes 38 in einen Mitnehmerschlitz 41 des Blen- densteuerringes 40 eingreift.
Der Blendensteuerring 40 ist am Umfang des Verschlussgehäuses 24 ge lagert und besitzt einen Vorsprung 42, welcher in den Weg eines Gegenvorsprunges 43 eines Spann ringes 44 eingreift, der über ein Getriebe 46 von dem Filmtransportgetriebe der Kamera aus, also von dem Schnellspannhebel 12 aus bewegt wird. Der Ring 44 ist an der Kamerafrontseite drehbar ge lagert und steht unter dem Einfluss einer Feder 45, welche bestrebt ist, den Ring entgegen dem Uhr zeigersinn in Ruhelage zu halten.
Wenn also der Schnellspannhebel 12 gemäss Fig. 1 im Uhrzeigersinn zum Filmtransport verdreht wird, so wird der Spann ring 44 entgegen dem Uhrzeigersinn, also gemäss Fig. 1 nach links und gemäss Fig. 3 im Uhrzeiger sinne verstellt und der Mcndensteuerring 40 zu sammen mit dem Blendenstellring 38 in der gleichen Richtung mitgenommen. Die Blende ist dabei so angeordnet, dass bei dieser Spannbewegung des Rin ges 44 die Blende aus ihrer augenblicklichen Stel lung auf eine ihrer Endstellungen, im vorliegenden Falle auf volle Öffnung gebracht wird.
In dieser durch einen Anschlag 47 gegebenen Offenstellung bleiben die Ringe 40 und 38 durch eine Sperrnase 48 ver sperrt, die in eine Raste 50 des Blendensteuerringes 40 einfällt (Fig. 3). Der Spannring 44 und das Ge triebe 46 kehren unter der Einwirkung einer nicht dargestellten Rückstellfeder zusammen mit dem Schnellspannhebel 12 nach Ausführung der Spann- und Filmtransportbewegung in ihre ursprüngliche Stellung zurück.
Mit dieser durch den Schnellspannhebel 12 ein geleiteten Spannbewegung des Ringes 44 kann auch eine Spannbewegung für das Verschlusshauptantriebs- organ gekuppelt sein, und zwar über bekannte und daher der Einfachheit halber nicht dargestellte Mit tel. Das Hauptantriebsorgan bleibt in der Spann stellung ebenfalls verrastet und läuft erst ab, wenn ein Verschlussauslöser 52 gemäss Fig. 3 entgegen dem Uhrzeigersinne betätigt wird.
Nach dem Verschluss auslösen läuft das Hauptantriebsorgan in bekannter Weise ab, wobei die Verschlusssektoren zwecks Be lichtung ,in eingestellter Zeit geöffnet und geschlossen werden.
Das Betätigen des Verschlussauslösers 52 und das Entsperren des Blendensteuerringes 40 bis 48, 50 geschieht darstellungsgemäss durch einen Schwenk hebel 54, der bei 56 im Kameragehäuse gelagert ist.
Eine Feder 58 ist bestrebt, den Schwenkhebel 54 gemäss Fig. 1 im Uhrzeigersinn zu verschwenken. Der Schwenkhebel 54 trägt nun die Sperrnase 48 und liegt in Nachbarschaft des mit einer Nocke 52a versehenen Auslösers 52 in der Weise, dass - wenn der Schwenkhebel 54 entgegen dem Uhrzeigersinne durch eine Schrägfläche 60 des Auslösers 16 beim Niederdrücken desselben betätigt wird - sowohl die Sperrnase 48 aus der Rastung 50 abgehoben als auch kurz darauf der Auslöser 52 über seine Schräg fläche 52a ausgelöst wird.
Gemäss der schematischen Darstellung der Fig. 3 bewegt sich während des Aus lösens der Schwenkhebel 54 radial von der optischen Achse des Verschlusses weg und bewirkt dabei das Entsperren des Steuerringes 40 und später das Aus lösen des Verschlussauslösers 52.
Am Steuerring 40 sind einige Sperrasten 62 vor gesehen, in welche ein Sperrstift 64 eingreifen kann. Es sind mindestens so viele Rasten vorgesehen, wie die Blendenskala Blendenwerte besitzt, im vorliegen den Falle beispielsweise sieben Rastungen. In der Praxis wird man selbstverständlich zwischen den ein zelnen Grundwerten der Blendenskal'la auch noch mindestens eine oder mehrere zusätzliche Rasten vorsehen, damit der Blendensteuerring 40 auch noch in Zwischenstellungen gerastet werden kann.
Die Rasten 62 sind (in Richtung der optischen Achse betrachtet) auf der Rückseite des Blendensteuer- ringes 40 angebracht und der Sperrstift 64 liegt parallel zu der optischen Achse und greift vom Kameragehäuse heraus in diese Sperrasten ein, wie in Fig. 1 richtig dargestellt ist. In dem Schema nach Fig. 3 jedoch ist der iSperrstift 64 der Deutlichkeit und der Übersichtlichkeit halber zur optischen Achse radial liegend angeordnet. Der Sperrstift 64 besitzt einen Flansch 66 und ist in einem Lager 68 ver schiebbar geführt, welches im Kameragehäuse 10 befestigt ist.
Eine Feder 70 wirkt auf den Sperrstift ein und ist bestrebt, ihn so zu verstellen, dass er in eine der Rasten 62 des Blendensteuerringes 40 eingreift. Wenn jedoch dieser Ring während der Anfangsspannbewegung verdreht wird, so wird bei spielsweise durch Schrägform der Rasten der Sperr stift 64 aus der Raste 62 herausgedrückt, und zwar so weit, dass sein Flansch 66 in den Wirkungsbereich eines Dauermagnetsystems 72 gelangt und dann von den Polen 74 dieses System angezogen und gehalten wird. Der Blendensteuerring 40 kann sich nun in Richtung Spannstellung frei bewegen.
Das erwähnte Dauermagnetsystem 72 ist im Gehäuse der Kamera 10 untergebracht und weist zwei zugehörige Spulen 72a auf, die von einer Batterie 76 gespeist werden. Wenn nun Strom durch die Spulen 72a läuft, so wird der Magnet gegenerregt, der Stift 64 fällt von Polen 74 ab und wird unter Wirkung der Feder 70 wieder in eine der Rasten 62 einfallen und den Ring 40 erneut sperren.
Der durch den Dauermagneten 72 geleitete elek trische Stromkreis umschliesst, wie aus Fig. 3 schema tisch hervorgeht, eine Leitung 78, einen Schleifer 80, eine von mehreren Kontaktleitungen 82, eine Kon taktplatte 84, den Zeiger 22 und eine Leitung 86 zur Batterie 76. Dieses Kontaktleitungssystem mit Zubehör ist im Kameragehäuse 10 untergebracht, in Fig. 3 jedoch der Einfachheit halber seitlich des Verschlusses 24 liegend dargestellt. Es sind selbst verständlich Vorkehrungen getroffen, um dieses Kon taktleitungssystem gegen die übrigen, an diesen Stromkreis nicht angeschlossenen Metallteile der Kamera bzw. des Verschlusses zu isolieren.
So sitzt beispielsweise der Schleifer 80 isoliert auf dem Ring 40 und im Auslöser 16 könnte eine Isolier- zwischenschicht 16a vorgesehen sein. Den Kontakt leitungen 82 ist je ein Kontaktplättchen 82a und 82b zugeordnet. Die Kontaktplättchen 82a werden vom Schleifer 80 bestrichen, während die Kontakt plättchen 82b mit dem Zeiger 22 des Belichtungs wertmessers in Kontakt kommen, und zwar dann, wenn dieser Zeiger durch die Platte 84 beim Nieder drücken des Auslösers 16 gegen eines der Kontakt plättchen 82b gedrückt wird. Je nach der Ausschlag stellung des Zeigers 22 wird also eine der Kontakt leitungen 82 an den durch den Dauermagneten 72 fliessenden Stromkreis angeschlossen, sobald der Auslöser 16 niedergedrückt wird.
Im vorliegenden, schematischen Darstellungsfalle ist jedem Wert der Blendenskala 88 des Belichtungswertmessers eine Kontaktleitung 82 zugeordnet, um die Wirkungsweise der Einrichtung vereinfacht beschreiben zu können. In der Wirklichkeit werden selbstverständlich auch Zwischenstellungen, das heisst mehr als nur sieben Kontaktleitungen<B>821</B> bis 82v,1--vorgesehen sein, um möglichst eine Vielzahl der Stellungen des Zeigers 22 abtasten und in das elektrische Sperrsystem über leiten zu können.
Die Kontaktplättchen 82b sind auch so dicht zueinander zu setzen oder gegebenen falls zu überlappen, dass in jeder Stellung des Zei gers 22 eine Kontaktleitung 82 ausgewählt und dem elektrischen Sperrsystem zugeordnet wird. Auf alle Fälle müssen die Stossstellen zwischen den Kontakt plättchen 82b so schmal sein, dass sie durch die Zeigerdicke überbrückt werden.
Das den Zeiger 22 verstellende Drehspuleninstru- ment 20 des Belichtungswertmessers wird durch den Strom beaufschlagt, welcher durch die Photozelle 18 beim Einfall des vom Aufnahmegegenstand kom menden Lichtes erzeugt wird. Dieser Strom wird jedoch entsprechend dem jeweiligen Wert der durch den Zeiteinstellring 28 eingestellten Belichtungszeit modifiziert, und zwar beispielsweise durch eine ein stellbare, elektrische Widerstandsanordnung, welche nachstehend näher beschrieben wird.
Ein Isolierring 90 ist um den Verschluss 24 herum drehbar gelagert und wird über eine in Richtung der optischen Achse auslösbare Rastzunge 92, welche in Rasten 94 des Zeiteinstellringes 28 eingreift, mit demselben gekuppelt. Diese Rastung zwischen dem Zeiteinsteller 28 und dem Ring 90 dient dazu, diese beiden Ringe in verschiedene Relativstellungen zu einander zu bringen, wenn man die Filmempfindlich- keit berücksichtigen will.
Zu diesem Zweck sind dem Zeiteinstellring 28 eine Fihnempfindlichkeitsskala 98 und dem Ring 90 eine Marke 96 zugeordnet. In Fig. 1 ist die Rastung 92, 94 der Wirklichkeit ent sprechend dargestellt. In Fig.3 ist jedoch diese Rastung nur schematisch am Umfang des Ringes 28 angedeutet und der Ring 90 ausserdem noch seitlich des Verschlussumfanges liegend dargestellt, um eine grössere Übersichtlichkeit dieser Figur zu gewähr leisten.
In der Wirklichkeit liegt der Ring 90 sowie auch die später beschriebene Kontaktanordnung in Richtung der optischen Achse hinter dem Zeiteinstel ler 28. Am Isolierring 90 ist nun ein elektrischer Widerstand 100 angeordnet, der an einem Ende bei 102 mit einem stromleitenden Schleifring 104 strom leitend verbunden ist. Der Schleifring 104 liegt kon zentrisch zu den Ringen 28 und 90 und ist fest mit dem Ring 90 verbunden.
Der Schleifring 104 arbei tet mit einem ortsfesten Schleifer 106 zusammen. Der Widerstand 100 arbeitet dagegen abwechselnd mit einem der ortsfesten Schleifer 108 oder 110 zusam men, und zwar je nach dem, welche Stellung die Klappe 18a der Photozelle 18 einnimmt. An dieser Klappe ist nämlich ein Schaltkontakt 18c angeschlos sen, welcher entweder mit der Leitung 108a oder mit der Leitung 110a in stromleitende Verbindung ge bracht wird. Im dargestellten Falle ist beispielsweise die Photozelle 18 voll beaufschlagt, also die Klappe 18a nach oben geschwenkt.
Der Stromfluss von der Photozelle erfolgt also über den Kontakt 18c, die Leitung 108a, den Schleifer 108, den Widerstand 100 und den .Schleifring 104, von hier ab über den Schlei fer 106 zum Kernmagnetinstrument 20.
Wird jedoch der zweite Messbereich des Belichtungswertmessers geschaltet und die Klappe 18a geschlossen,' so er folgt der Stromschluss über den Kontakt 18c, die Leitung 110a, den Schleifer 110, den Widerstand 100, den Schleifring 104 und Schleifer 106 wieder zum Kernmagnetinstrument 20. Die Entfernung zwi schen den ortsfesten Schleifern 108 und 110 ist etwas grösser als die Länge des Widerstandes 100 zwischen seinen Enden 100a und 102.
Dadurch wird erreicht, dass beim Verstellen des Zeitstellringes 28 immer nur ein Schleifer am Widerstand 100 auf liegt, und dass beim übergang von einem Schleifer auf den anderen ein kurzer Leerweg zwischengeschal tet ist. Die Lage des Schleifers 106 zum Schleifring 104 ist im Hinblick auf den Abgriff des Widerstandes 100 gleichgültig. Der Schleifer 106 könnte also an beliebiger Umfangsstelle des Schleifringes 104 an geordnet sein.
Im Hinblick auf den Verstellbereich des Zeiteinstellers 28 empfiehlt es sich jedoch, den Schleifer 106 etwa in der Mitte zwischen den Schlei fern 108 und 110 anzuordnen. Die 'Schleifer 108 und<B>110</B> sind dabei zugleich so weit voneinander ent fernt, dass das dazwischenliegende Widerstandsstück am Widerstand 100 dem beim Öffnen der Klappe 18a entsprechenden Anzeigezuwachs des Belichtungs wertmessers entspricht.
Der Schleifer 106 ist über die Leitung 106a mit der einen Seite der Drehspule 20a verbunden, während die andere Seite dieser Dreh spule über die Leitung 18d mit der Photozelle 18 in stromleitender Verbindung steht. Die Drehspule 20a des Kemmagnetsystems bewegt sich dabei in bekannter Weise zwischen dem magnetischen Rück schluss 20b des Kernmagnetsystems 20.
Durch den mit dem Zeiteinsteller 28 unter Be rücksichtigung der Flmempfindlichkeitseinstellung verbundenen Widerstand 100 geht also die jeweils gewählte Belichtungszeit regelnd auf den Strom kreis des Belichtungswertmessers ein und bewirkt hier zusammen mit der Helligkeit des Aufnahmegegen standes einen entsprechenden Ausschlag des Belich- tungswertmesserzeigers 22. Die Ausschlagstellung dieses Zeigers wird beim Niederdrücken des Aus lösers 16 abgetastet, so dass die der jeweiligen Stel lung entsprechende Kontaktleitung 82 des Sperr systems in Bereitschaft geschaltet ist.
Dadurch wird nach dem Auslösen und beim Rücklauf des Blenden steuerringes 40 der ;Sperrstift 64 in dem Zeitpunkt durch die elektrische Einrichtung in Tätigkeit ge bracht, in dem der Blendensteuerring 40 die der Anzeige des Belichtungswertmessers entsprechende Blendenstellung gerade erreicht hat. Es können selbst verständlich noch zusätzliche Hemmittel dem Blen- densteuerring 40 zugeordnet sein, beispielsweise ein Hemmanker, welcher in eine Hemmverzahnung des Blendensteuerringes eingreift.
Dadurch wird bewirkt, dass kleine Zeitverzögerungen (einige ms) im elek trischen Sperrsystem, welche sich beispielsweise aus der kurzen Eigenschwingzeit des Magnetsystems 72 und Massenträgheit des Stiftes 64 ergeben, ohne Schwierigkeiten überbrückt werden können. Auf diese Weise ist der Ablauf des Ringes 40 zum elektrischen Sperrsystem in der Weise synchronisiert, dass der Sperrstift 64 den Blendensteuerring 40 in der durch Zeiger 22 angezeigten, richtigen Blendenstellung versperrt.
In dem dargestellten Falle sind die einzelnen Mechanismen derart beschaffen, dass die Zeitskala 30 und die Fihnempfindlichkeitsskala 98 mit einer linearen, gleiche Teilungsschritte aufweisenden Ska lenteilung versehen sind. Auch die Blendeneinstellung erfolgt nach einem linearen Gesetz, so dass - falls dieser Blende eine Skala am Objektivverschluss zu geordnet wäre - diese Blendenskala ebenfalls eine lineare Teilung besässe.
Infolge der Linearität der Blendeneinstellung sind auch die Kontaktplättchen 82a gleich gross und im gleichen Teilungsabstand voneinander entfernt. Die den Kontaktplättchen 82a über die einzelnen Leitungen 82 (I bis VII) zu geordneten Kontaktplättchen 82b sind jedoch ver schieden lang und in verschiedenen Abständen von einander entfernt, was sich aus der an sich bekann ten Nichtlinearität der Anzeige des Belichtungswert messers ergibt.
Wenn es konstruktive Vorteile ein bringt, könnte man selbstverständlich den Zeiger 22 über Ausgleichsmittel auf eine Linearität ' der An zeige bringen, so dass dann auch die dem Zeiger 22 zugeordnete Skala 88 nicht wie dargestellt mit einer nichtlinearen Teilung, sondern mit einer linearen und gegebenenfalls gleiche Teilungsschritte wie die übrigen Skalen aufweisenden Skalenteilung versehen werden könnte. Die beschriebene Steuereinrichtung ist natürlich auch anwendbar bei Blenden- bzw. Zeitmechanismen mit Nichtlinearität der Einstellung.
Mit der beschriebenen Einrichtung wird wie folgt gearbeitet: Beim Einlegen eines neuen Films wird durch den Bedienenden die jeweilige Filmempfind lichkeit durch Verstellen des Ringes 90 zum Zeit einstellring 28 anhand der Marke 96 und Skala 98 berücksichtigt. Er wird dann auch den Schnellspann hebel 12 in der Spannrichtung betätigen und dabei den Verschluss 24 spannen sowie den Blendensteuer- ring 40 aus seiner jeweiligen Lage auf die volle öff- nung gemäss Fig. 3 bringen. Schliesslich muss der Bedienende noch die Entfernungseinstellung durch Verdrehen des Stellringes 26 vornehmen.
Nun wählt der Bedienende eine der durchzuführenden Aufnahme entsprechende Zeit, beispielsweise eine ? 4 Sekunde, wie aus Fig. 3 hervorgeht, und richtet die Kamera 10 gegen den Aufnahmegegenstand in der Weise, dass das kommende Licht die Photozelle 18 beaufschlagt. Es sei dabei angenommen, dass in diesem Falle die Klappe 18a offen ist und der Schleifer 108 also am Widerstand 100 aufliegt.
Der bei Lichteinfall von der Photozelle erzeugte Strom bewirkt nun einen Ausschlag des Zeigers 22, welcher beispielsweise eine Stellung einnimmt, welche an der Skala 88 den Blen- denwert 4 anzeigt. Durch den Ausschlag des Zeigers 22 entlang der Skala 88 hat sich der Be dienende zugleich auch davon überzeugen können, dass das elektrische Steuersystem arbeitsfähig ist.
Der Bedienende wird nun den Auslöser 16 betätigen und dabei zunächst durch die Andruckplatte 84 die augen blickliche Stellung des Zeigers 22 abtasten und den selben auf das entsprechende Kontaktplättchen 82b andrücken und somit die dem Blendenwert 4 ent sprechende Kontaktleitung 8211 in Bereitschaft setzen. Durch den Auslöseweg des Auslösers 16 wurde die Sperre 48 für den Blendensteuerring 40 ausgelöst und dieser Ring beginnt nun unter Wirkung seiner Rückstellfeder 45 abzulaufen.
Sobald während dieser Rücklaufbewegung der mit dem Ring 40 verbundene Schleifer 80 das der Leitung 8211 zugeordnete Kon taktplättchen 82a überschleift. wird der Magnet 72 gegenerregt, der Stift 64 fällt ab und sperrt den Blendensteuerring in der durch den Zeiger 22 an gezeigten Blendenstellung 4 (Fig. 4).
Wie bereits vorstehend erläutert, wird durch den Hebel 54 nach Ablauf des Blendensteuerringes 40 auch der Auslöser 52 über seine Nocke 52a betätigt, so dass nun auch der gespannte Verschluss 24 ab zulaufen beginnt und seine Sektoren 34 zur Aus führung der Belichtung geöffnet und geschlossen werden.
Durch entsprechende Bemessung der Nocke 52a am Auslöser 52 wird erreicht, dass die Ver- schlusssektoren erst dann betätigt werden, wenn der Blendensteuerring 40 aus seiner gespannten Stellung ganz abgelaufen ist, und zwar auch in dem Fall, wenn die kleinste Blendenöffnung, beispielsweise die Blende 22 durch die elektrische Sperreinrichtung eingesteuert wird.
Anstelle einer besonderen Form der Nocke 52a könnte man zu diesem Zweck selbst verständlich auch andere bekannte Mittel zur Ver zögerung des Verschlussablaufes verwenden, beispiels weise Synchronisationshemmwerke oder dergleichen, wie es in Kamera- und Verschlussbau an sich bekannt ist.
Zu dem vorstehend beschriebenen Einstellfall sei noch erwähnt, dass sich bei Vorwahl der Zeit natür lich auch herausstellen könnte, dass der Zeiger 22 keinen Ausschlag erfährt, das heisst die Photozelle infolge schlechter Lichtverhältnisse zu wenig (weniger als der grössten Blendenöffnung entsprechend) Strom liefert. Es wird dann der Zeitstellring 28 in Rich tung nach längeren Belichtungszeiten zu verdrehen sein, bis der Widerstand 100 kleiner geworden ist und somit eine für die Aufnahme brauchbare Be lichtungszeit erreicht, das heisst vorgewählt ist. Hier bei wird nun der Zeiger 22 einen Ausschlag er fahren.
Sollte im anderen Falle beispielsweise infolge zu geringer Helligkeit des Aufnahmegegenstandes bei geschlossener Klappe 18a der Zeiger 22 ebenfalls nicht ausschlagen, so muss der Bedienende diese Klappe öffnen und damit den anderen Schleifer dem Widerstand 100 zuordnen, so dass nun beim Ver stellen des Zeitstellringes, wenn bei den Lichtverhält nissen überhaupt möglich, ein Ausschlag des Zeigers 22 erreicht wird.
In umgekehrter Drehrichtung des Zeiteinstell- ringes 28, das heisst nach kurzen Belichtungszeiten hin, wird dieser Ring dann gedreht, wenn das. Mess- instrument 20 einen Wert anzeigt, der grösser als Blende 22 ist.
Im allgemeinen wird jedoch bei normaler Helligkeit der Aufnahmeszene bei offener Klappe 18a vor dem Photoelement 18 ein Hellig keitsbereich bis etwa 500 Lux und bei geschlossener Klappe ein Bereich über 500 bis 50 000 Lux über strichen, so dass stets der vorgewählten Belichtungs zeit eine entsprechende Blende durch den Zeiger 22 angezeigt und später auch durch das elektrische Sperrsystem eingestellt werden, ohne dass irgendeine zusätzliche Verstellung oder Bedienung an der Kamera notwendig ist.
Der Bedienende hat also in bezug auf die Ein stellung des für die jeweilige Aufnahme einwirkenden Belichtungswertes, also bei der Einstellung der Fak toren Zeit und Blende nur eine Vorwahl durch Einstellung der gewünschten Belichtungszeit vorzu nehmen, während die eigentliche Einstellung der Blende über die beschriebene elektrische Steuer einrichtung automatisch erfolgt. In zum Vorstehenden umgekehrter Weise könnte man auch die Blende vorwählen und das Zeiteinstellglied auf eine seiner Endstellungen bringen und es während des Rück laufes durch das elektrische Steuersystem dann in der entsprechenden Stellung anhalten.
Auch müsste man beim Einsteuern der Blende den Blendenring 40 nicht unbedingt auf die volle Öffnung bringen, wie vorstehend beschrieben, sondern man könnte die Blende auf kleinste Öffnung bzw. in Schliessstellung bringen und sie aus dieser Stellung nach Auslösung auf den gegebenen Wert einregem lassen.
Der vor stehend beschriebene Regelfall ist jedoch die zweck mässigste Bauart, da man eine solche Bauart bei spielsweise bei einäugigen Spiegelreflexkameras in besonders einfacher Weise verwenden kann, weil dort Blende und Verschlusssektoren zum Zwecke einer Zwischenbeobachtung vor der eigentlichen Belichtung auf Offenstellung gebracht werden müssen.
Es sei darauf hingewiesen, dass man die Zeit einstellung auch über andere Mittel als einen Wider stand im Photozellenstromkreis berücksichtigen könnte, beispielsweise auch mittels einer vor die Photozelle 18 eingeschalteten, entsprechend der Zeit einstellung regelbaren Irisblende, also einer optischen Stromdrossel, wie es in der Lichtregeltechnik be kannt ist.
Bei der beschriebenen: Anordnung kann man eine besondere Blendenskala am Verschluss der Kamera wegfallen lassen, weil die Einregelung der Blend'en- öffnung durch die Elektrik automatisch erfolgt. Die dem Belichtungsmesserzeiger 22 zugeordnete Blen- denskala 88 dient lediglich zu Kontrollzwecken und für den Fall, dass der Bedienende bei der Entfernungs einstellung einen besonderen Schärfenbereich berück sichtigen will.
Diesen Schärfenbereich kann er mit tels einer der Marke 32 zugeordneten doppelseitigen Blendenstrichmarkierung bekannter Art festlegen, aber nur dann, wenn er die jeweils am Verschluss eingestellte oder zur Einstellung kommende Blenden grösse kennt.
In Fig. 5 bis 7 ist eine zusätzliche Sicherung für die vorstehend beschriebene elektrische Steuereinrich tung gezeigt, die bei zu grosser oder zu kleiner Helligkeit wirksam wird. Hinter dem Blendensteuer- ring 40 ist um den Verschluss 24 herum ein Ring 200 gelagert, welcher zusammen mit dem Ring 40 von der bereits beschriebenen Spanneinrichtung, also vom Spannring 44 aus in Spannstellung gebracht wird.
In der Spannstellung werden die beiden Ringe 40 und 200 durch die erwähnte Sperrnase 48 am Hebel 54 gehalten, die nun in entsprechende Sperr- rasten an beiden Ringen eingreift. Der Ring 200 ist durch eine Feder 202 belastet, welche bestrebt ist, ihn aus der Spannstellung entgegen dem Uhrzeiger sinn in eine Ruhelage zu bringen.
Ferner besitzt der Ring 200 auf seinem Umfang eine Hemmverzah- nung 204, in welche ein Hemmanker 206 eingreift, so dass der Ablauf des Ringes 200 gegenüber dem Ablauf des Ringes 40 nach der Auslösung gehemmt ist, also langsamer erfolgt.
Der Ring 200 hat an seinem Umfang noch eine schräge Steuerfläche 208, welche gegen Ende seiner Ablaufbewegung mit dem Verschlussauslöser 52 in Eingriff kommt und den selben in der Auslöserichtung, also gemäss Fig. 5 entgegen dem Uhrzeigersinn um seinen Drehpunkt zwecks Auslösung des Verschlusses 24 verschwenkt. Seitlich neben dem Ring 200 ist ein Sperrhebel 210 drehbar gelagert und durch eine Feder 212 belastet. Diese Feder ist bestrebt, den einen Arm 210a des Hebels aus der Bahn der Nase 200a am Ring 200 zu halten. Ein anderer Arm 210b des Hebels 210 ragt dagegen in den Weg einer Steuernase 40a des Ringes 40 ein.
Bei einem normalen Einstellfall - wenn die elek trische Steuerung anspricht - werden nach Aus lösung der Sperre 48 die beiden Ringe 40 und 200 freigegeben. Der Ring 40 läuft schneller ab und wird in der entsprechenden Blendenstellung durch den Sperrstift 64 angehalten.
Der Ring 200 läuft infolge der Hemmeinrichtung etwas langsamer ab, und zwar in der Weise, dass seine Steuernocke 208 den Aus löser 52 erst dann wirksam betätigt, wenn der Steuer ring 40 auch seine äusserste Blendenstellung, also die normale Ablaufstrecke zurückgelegt hat, so dass die Verschlussbetätigung zwecks Belichtung mit Sicherheit erst dann erfolgt, wenn die Blende vor her schon ihre richtige Stellung erreicht hat (Fig. 6).
Wenn dagegen in einem nicht normalen Regelfall die herrschenden Lichtverhältnisse derart sind, dass der Ausschlag des Zeigers 22 zu gross oder zu klein ist, so dass er während der Auslösung keines der Kontaktplättchen 82b ansprechen kann, so tritt auch das elektrische Sperrsystem mit Sperrstift 64 nicht in Tätigkeit. Demzufolge wird der Blendensteuerring 40 aus der Offenstellung bis auf eine Ruhe- bzw. Anschlagstellung durchlaufen, ohne dass er in irgend einer der Blendenstellungen angehalten wird. In diesem Falle wird dann die kleinstmögliche Blende eingestellt bzw. die Blendenöffnung überhaupt ge schlossen.
Es würde also eine der Zeiteinstellung und den Beleuchtungsverhältnissen nicht entsprechende Blendengrösse eingestellt und somit eine Fehl aufnahme durchgeführt. Um dies zu vermeiden, wird in einem solchen Fall, wenn der Ausschlag des Zeigers 22 zu gross oder zu klein äst (im Darstellungs falle also Blende > 2,8 oder < 22) und der Ring 40 also ganz durchläuft, die Steuerfläche 40a des Ringes 40 mit dem Arm 210b des Sperrhebels 210 in Eingriff kommen und denselben so im Uhrzeiger sinn verstellen, dass sein Arm 210a in die Bahn der Nase 200a einschwenkt.
Der mit Verzögerung ab laufende, also nachlaufende Ring 200 wird nun durch die Nase 210a angehalten, bevor seine Steuerfläche 208 den Verschlussspannhebel 52 betätigt hat (Fig. 7). Es erfolgt also keine Auslösung des Verschlusses. Man kann in diesem Fall die Kamera nach Aus- klinken des Filmtransportes nochmals spannen und dabei den Spannring 40 auf die Spannlage zurück bringen. Nun muss der Bedienende durch entspre chende Verstellung des Zeiteinstellringes 28 oder der Klappe 18a den elektrischen Steuerkreis in An sprechbereitschaft bringen und die Aufnahme wieder holen. Es geht also durch die beschriebene Siche rungseinrichtung kein Filmbild infolge Fehlbelichtung verloren.
Es kann zu der erläuterten Sicherungseinrichtung noch ein Signalgeber vorgesehen werden, welcher den Bedienenden darauf aufmerksam macht, dass der Ring 40 durchgelaufen ist und eine Verschluss- auslösung nicht stattgefunden hat.
Die sich aus der beschriebenen elektrischen Regelanordnung ergebenden Vorteile liegen auf der Hand. Zunächst ist der Bedienende während der Belichtungszeiteinstellung von unnötiger Denkarbeit entlastet. Er hat bei dieser Einstellung nur die zum Aufnahmegegenstand passende Belichtungszeit vor zuwählen und auf den Auslöser zu drücken, während sich dann die übrigen Vorgänge automatisch ab spielen. Die elektrische Steuer- bzw. Sperreinrichtung lässt sich dabei konstruktiv einfach und billig durch führen und, wie schematisch angedeutet, auch bei Kleinbildkameras ohne 'Schwierigkeiten unterbringen. Die zur Speisung des Sperrstromkreises nötige Strom quelle 76 lässt sich in bekannter Weise und ohne Schwierigkeiten in die Kamera einbauen.