Aerosolbehälter mit Verschlussorgan und Verfahren zum Anbringen des Verschlussorgans am Behälter
Es ist bekannt, Aerosolbehälter, nachdem diese mit dem zu versprühenden Medium und einem unter seinem Dampfdruck abgekühlten Treibgas gefüllt worden sind, durch ein tellerartiges Verschlussorgan, das gleichzeitig als Träger für das Sprühventil dient, abzuschliessen. Dieses tellerartige Verschlussorgan wird auf die zu verschliessende Dose aufgesetzt und mittels einer Verschlussmaschine auf den Rand der Dose aufgekrempelt, wobei zwischen Dose und Dekkel ein Dichtungsring eingelegt werden muss, um einen druckdichten Abschluss zu erreichen.
Bei dem beschriebenen Verfahren kann das Treibgas auch erst nach dem Aufbringen des Verschlussorganes durch das Ventilröhrchen injiziert werden, was mittels einer Dosierungspumpe geschehen kann, deren Mundstück mit dem Sprühventil druckdicht verbunden wird.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen den Aerosolbehälter mit einem kurzen, an seinem freien Ende nach Innen umgebördelten Hals zu versehen und das Ventil vom Behälterinnern her in den Dosenhals einzusetzen. Zum Einfüllen muss die Dose auf den Kopf gestellt werden, worauf nach erfolgtem Einfüllen der Boden aufgebördelt wird. Zum Anbringen des Bodens ist eine besondere Aufrolimaschine erforderlich.
Die Praxis hat gezeigt, dass trotz grösster Sorgfalt beim Aufrollen des Bodens immer wieder Undichtib- keiten vorkommen, wodurch dann Dose und Inhalt wertlos werden.
Beiden Verfahren haftet der gemeinsame Nachteil an, dass sie nur für sog. Wegwerfdosen geeignet sind, dass sie aber eine mehrmalige Verwendung des nämlichen Verschlussorganes und der nämlichen Dose nicht gestatten.
Diesen Übel ständen soll durch die vorliegende Erfindung abgeholfen werden. Dieselbe bezieht sich auf einen Aerosolbehälter mit Verschlussorgan und ein Verfahren zum Anbringen des Verschlussorganes am Behälter.
Der erfindungsgemässe Aerosolbehälter zeichnet sich dadurch aus, dass das Verschlussorgan aus einem hohlzylindrischen, auf seiner Mantelfläche mit mindestens einem elastisch nachgiebigen Abdichtungsorgan versehenen Körper besteht, der druckdicht und gegen ungewolltes Lösen gesichert in den Hals des Aerosolbehälters eingesetzt ist.
Auf beiliegender Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verschlusses dargestellt und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht des Verschlusses gemäss dem ersten Ausführungsbeispiel in Verbindung mit einer in einem Vertikalschnitt dargestellten Vorrichtung zum Anbringen des Verschlusses an einer Aerosoldose;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Verschlusskörper gemäss dem ersten Ausführungsbeispiel in grösserem Masstab;
Fig. 3 eine Ansicht des Verschlusses gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel;
Fig. 4 eine Ansicht des Verschlusses mit teilweisem Schnitt gemäss dem dritten Ausführungsbeispiel ;
Fig. 5 eine Ansicht mit teilweisem Schnitt des Verschlusses gemäss dem vierten Ausführungsbeispiel und
Fig. 6 eine Ansicht mit teilweisem Schnitt des Verschlusses gemäss dem fünften Ausführungsbeispiel.
Beim Ausführungsbeispiel des Verschlusses nach den Fig. 1 und 2 ist mit 1 der hohle, pfropfenartige Verschlusskörper bezeichnet, der aus elastisch nachgiebigem Material gebildet ist und in den der Boden 2 eingesetzt ist, welch letzterer eine zentrale Ausneh mung 3 und anschliessend an diese einen Rohrstutzen 4 aufweist, an welch letzteren das zweckmässiger- weise aus thermoplastischem Kunststoff gebildete Röhrchen 5 angeschlossen ist. Der Deckel 6 des Verschlusskörpers 1 trägt das Sprühventil, das weil bekannt, nicht näher beschrieben wird. Der Verschlusskörper 1 weist beim gezeichneten Beispiel an seinem untern und nahe an seinem obern Ende je eine Umfangsrippe 7, 7' von halbkreisförmigem Querschnitt auf.
Die Umfangsrippen 7, 7' sind von etwas grösserem Durchmesser gewählt als die lichte Weite des Behälterhalses 8 (Fig. 1) beträgt, so dass der Verschlusskörper 1 beim Einschieben in den Behälter hals 8 eine Vorspannung erhält, die so gross ist, dass der Innendruck des gefüllten Behälters den Verschlusskörper 1 nicht aus dem Behälterhals 8 hinaus zuschieben vermag.
Das Verfahren zum Anbringen des beschriebenen Verschlusses wird wie folgt durchgeführt:
Nachdem der Verschlusskörper 1, wie aus Fig. 1 ersichtlich in den Kanal K des Verschliesskopfes V eingeführt worden ist, so dass er vor das freie Ende des Stempels S' zu liegen kommt, wird die zu verschliessende Dose D auf den pneumatisch heb- und senkbaren Tisch T aufgesetzt und soweit an den Verschliesskopf V herangeführt, dass das freie Ende des Dosenhalses 8 druckdicht an der Dichtungsscheibe S anliegt. Hierauf wird der Stempel S', nachdem man aus einem nicht dargestellten Luftdruckbehälter Druck auf den Kolben K gegeben hat, gegen die Dose D bewegt, wodurch der Verschlusskörper 1 unter Vorspannung in den Hals 8 der Dose D eingeschoben wird, woselbst er selbsthemmend festgehalten wird.
Durch das beschriebene Verfahren und den dargestellten Verschlusskörper wird ein Einkrempeln und Umbördeln des Verschlussorganes überflüssig.
Wie in Fig. 3 der Zeichnung dargestellt ist auch eine Ausführungsform des Verschlusskörpers denkbar, gemäss welcher der Verschlusskörper 1 nahe seinem untern und obern Ende je eine Umfangsrille 9, 9' aufweist, die zur Aufnahme je eines aus elastisch nachgiebigem Material bestehenden O-Ringes 10, 10' dienen. Diese O-Ringe sind von etwas grösserem Durchmesser gewählt als die lichte Weite des Behäl- terhalses 8 beträgt, so dass sie beim Einschieben in den Behälterhals 8 eine Vorspannung erhalten, die selbsthemmend wirkt und die genügend stark ist, dem Innendruck des Behälterinhaltes Widerstand zu leisten und dadurch ein ungewolltes Lösen des Verschlusskörpers zu verhindern.
Der Verschlusskörper gemäss dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich von den beiden vorbeschriebenen hauptsächlich dadurch, dass er an seinem untern Ende in der Umfangsrille 11 einen Dichtungsring 12 von dreieckigem Querschnitt aufweist. In der Schliesslage des Verschlusskörpers 1 untergreift dieser Dichtungsring, wie aus der Zeichnung ersichtlich den Dosenhals 8, wodurch nicht nur eine Verankerung des Verschlusskörpers 1 im Dosenhals, sondern auch eine besonders wirkungsvolle Abdichtung erzielt wird.
Der Verschlusskörper gemäss dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist an seinem obern Ende mit einem Schlüsselansatz 13 und nahe seinem untern Ende auf seiner Mantelfläche mit schräg inbezug auf die Längsachse verlaufenden Rippen 14 versehen, die durch entsprechendes Verdrehen des Verschlusskörpers mit am Dosenhals 8 vorgesehenen, passenden ebenfalls schräg ansteigenden Führungsrillen nach Art eines Bajonnetverschlusses in Eingriff gebracht werden können.
Die zuletztbeschriebene Ausführungsform gestattet eine lösbare Anbringung des Verschlusskörpers an einem Aerosolbehälter, so dass also Behälter und Verschluss mehrmals verwendet werden können, was in vielen Fällen wirtschaftlich von ganz hervorragender Bedeutung ist.
Beim Einsetzen des zuletzbeschriebenen Verschlusskörpers in den Behälterhals 8 ist darauf zu achten, dass die Rippen 14 vor die zur Aufnahme derselben dienenden, im Behälterhals 8 vorgesehenen Führungsrillen zu liegen kommen, worauf nach Einsetzen des Verschlusskörpers durch entsprechendes Verdrehen entweder des Verschlusskörpers selber oder des zugehörigen Aerosolbehälters die Kupplung zwischen Verschlusskörper und Behälterhals bewirkt werden kann. Will man den Verschlusskörper 1 zwecks Neu-Einfüllung des Behälterinhaltes herausnehmen, so erfasst man mit einem Schraubschlüssel den Schlüsselansatz 13 und dreht den Verschlusskörper 1 soweit zurück, dass die Rippen 14 ausser Eingriff mit den zugehörigen, im Behälterhals 8 vorgesehenen Führungsrillen kommen, worauf der Verschlusskörper alsdann aus dem Behälterhals hinausgezogen werden kann und das Spiel von Neuem beginnen kann.
Um die jeweilige Lage des Verschlusskörpers, im Behälterhals von Aussen leicht erkennen zu können, werden das obere Ende des Behälterhalses und der Deckel des Verschlusskörpers zweckmässigerweise mit Merkstrichen versehen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist der Behälterhals 8 auf seiner Innenseite nahe seinem obern und untern Ende mit je einer Rille 15, 15' versehen, die zur Aufnahme je eines aus elastisch nachgiebigem Material bestehenden Dichtungsring 16, 16' dienen. Die Dichtungsringe 16, 16' sind von solcher Dicke gewählt, dass sie über die Innenwandung des Behälterhalses 8 vorstehen, so dass sie beim Einsetzen des Verschlussorganes 1 fest zusammengepresst werden, wodurch nicht nur eine gute Abdichtung, sondern auch eine Sicherung gegen ungewolltes Lösen des Verschlussorganes erzielt wird. Um die Einführung des pfropfenartigen Verschlussorganes 1 in den mit den Dichtungsringen 16, 16' versehenen Behälterhals 8 zu erleichtern, ist das untere Ende des Verschlussorganes 1 mit einer Konusfläche 17 versehen.
Ausser den vorbeschriebenen sind auch noch andere Ausführungsformen des Verschlusskörpers denkbar, wesentlich ist dabei nur, dass durch blosses Einsetzen des Verschlusskörpers ein druckdichter Abschluss und eine Sicherung desselben gegen ungewolltes Lösen erreicht werden kann, so kann z. B. der Verschlusskörper mit einem Sprengring versehen sein, der in der vorgesehenen Schliesslage selbsttätig in eine gegenüberliegende Rille des Behälterhalses eingreift und dadurch den Verschlusskörper gegen ungewolltes Lösen sichert.