CH353487A - Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Polymeren sowie nach diesem Verfahren erhaltene Fäden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Polymeren sowie nach diesem Verfahren erhaltene Fäden

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CH353487A
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George Bannerman Douglas
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Du Pont
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F8/00Conjugated, i.e. bi- or multicomponent, artificial filaments or the like; Manufacture thereof
    • D01F8/04Conjugated, i.e. bi- or multicomponent, artificial filaments or the like; Manufacture thereof from synthetic polymers
    • D01F8/12Conjugated, i.e. bi- or multicomponent, artificial filaments or the like; Manufacture thereof from synthetic polymers with at least one polyamide as constituent

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Description


  Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus     Polymeren          sowie    nach diesem Verfahren erhaltene Fäden    Es sind viele fadenbildende Polymere bekannt,  unter welchen die Polyamide eine grosse kommer  zielle Bedeutung erlangt haben. Die Erfahrung hat  aber gezeigt, dass sich aus Polyamiden bestehende  Textilmaterialien im allgemeinen schwer in satten  und echten Farben färben lassen.

   Modifikationen  von     Polyamidverbindungen    zwecks     Verbesserung     ihrer     Färbbarkeit    haben anderseits eine nachteilige  Wirkung auf die Fadenbildung zur Folge, während  die Nachbehandlung von     unmodifizierten    Polyamid  fäden, zu deren besserer     Färbbarkeit,    Probleme der  Steuerung und der Wirtschaftlichkeit aufwirft.  



  Ein Hauptzweck der vorliegenden Erfindung ist  die Schaffung von Nylonfäden von verbesserter     Färb-          barkeit.     



  Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung  von geformten Gebilden aus Polymeren ist dadurch  gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Polymere, die  endständige     Amingruppen    enthalten, welche der  atmosphärischen Verwitterung unterliegen, als Kern  in einen Mantel aus Polymer, welches, bezogen auf  die vorgenannten Polymere, eine geringere     Anzahl     an endständigen     Amingruppen    enthält, durch Düsen  ausgepresst.  



  Man geht im allgemeinen so vor, dass man die  Polymere, von denen vorzugsweise wenigstens eines  fadenbildende Eigenschaften besitzt, gleichzeitig aus  presst, nachdem ein Strom des den Kern bildenden       Polymers    mit vielen endständigen     Amingruppen,    mit  einer flüssigen Schicht des den Mantel bildenden       Polymers,    welches weniger endständige     Amingruppen     enthält, umgeben wurde.  



  Polyamide mit einer spezifischen Viskosität von  mindestens 0,4 können durch     Schmelzspinnen    in  selbsttragende Fäden umgewandelt werden, wobei  deren Zähigkeit und andere Eigenschaften anschlie-         ssend    durch     Kaltverstrecken    verbessert werden kön  nen. Um bei der     Polymerherstellung    das Wachstum  der     Polymermoleküle    zu begrenzen, kann man einen       überschuss    der einen oder andern zu polymerisieren  den Verbindung anlässlich der     Polymerisation    von  Diaminen und     Dicarbonsäuren    bzw. deren     amid-          bildenden    Derivaten verwenden.

   Zur Erreichung des  gleichen Zweckes kann man aber auch     Viskositäts-          stabilisatoren    zusetzen. Endständige Amin- und     end-          ständige        Carboxylgruppen    sind durch     Mikro-Filtrier-          methoden    feststellbar     [vergl.        Waltz    und     Taylor    in        Analytical        Chemistry     19, 448 (1947)]. Der Gehalt  an neutralen endständigen Gruppen, z.

   B. an     Alkyl-          resten,    kann aus der Menge des mit dem Polymer  oder seinen     polymerisierbaren    Komponenten umgesetz  ten     Stabilisators    (z. B. Essigsäure) berechnet werden.  Gemäss G.

   B.     Taylor,    welcher das Verhalten von     end-          ständigen        Gruppen    bezüglich der relativen Viskosität,  der     grundmolaren    Viskosität und des Molekular  gewichtes von     Polyhexamethylen-Adipamid    in      Ame-          rican        Chemical        Society     69, 635 (1947) behandelt,  erhält man bei Anwendung von gleichen Mengen       Diamin    und     Dicarbonsäure    (in     Form    ihrer Salze)

   in  Gegenwart eines sauren     Viskositätsstabilisators    stets  ein Polymer mit einer bestimmten Menge von     end-          ständigen        Amingruppen    (z. B. von 14 bis 40 Äquiva  lenten pro 10s g für ein Polymer mit relativer Visko  sität von 12 bis 46).     Ein    Polymer mit weniger als  50     Aminäquivalenten    auf     10s    g des     Polymers    ist  wirtschaftlich     verspinnbar,    trotz der dem     Amingehalt     zuzuschreibenden     Verwitterung,    welche beim Ein  wirken der atmosphärischen Einflüsse auf das Poly  mer eintritt.

   Das     Verspinnen    eines eine grössere Menge  von     Amingruppen    enthaltenden     Polymers    war bisher  nicht wirtschaftlich, wobei ein Gehalt von 102 Äqui  valenten von endständigen     Amingruppen    pro     10s    g      des     Polymers    als     hochverwitterungsfähiges    Amin be  trachtet wird. Obschon die endständigen     Amingruppen     gewöhnlich primäre Gruppen sind, sind auch sekun  däre und tertiäre     Amingruppen    ohne weiteres denk  bar.

   Fäden mit einem hohen Durchschnittsgehalt an  endständigen     Amingruppen    lassen sich mit sauren  Farbstoffen in satten, echten Farbtönen färben.  



  Einrichtungen zur Herstellung von Fäden mit  Mantel und Kern sind bekannt. So kann man bei  spielsweise eine Spinndüse verwenden, wie sie im       Schweizer    Patent Nr. 352092 beschrieben ist, welche  dadurch gekennzeichnet ist, dass bei der Eintrittsstelle  zu einer Spinnöffnung eine     Einschnürung    vorhanden  ist, welche die aus dem     Quellraum    austretende Spinn  flüssigkeit von allen Seiten her radial gegen die Ein  trittsstelle     führt.     



  Bei Verwendung einer solchen Spinndüse wird  man das den Mantel bildende Polymer der inneren  Kammer und das den Kern bildende Polymer der  äusseren Kammer getrennt zuführen. Das erstere lässt  man durch Öffnungen in einen zwischen einer unteren  und oberen Platte angeordneten Raum einströmen, um  es dann eng begrenzten Zwischenräumen zuzuführen  und durch     Auspressöffnungen    fliessen zu lassen, wäh  rend das letztere zuerst durch in der oberen Platte  angeordnete Öffnungen direkt in und durch die aus  gerichteten Öffnungen in der unteren Platte geführt  wird. Nach dem Austritt aus den Spinnöffnungen  wird die den Kern bildende Komponente von der  Atmosphäre durch einen gleichmässigen Überzug aus  der den Mantel bildenden Komponente geschützt.

    Auf diese Weise wird das beim Verspinnen von  Fäden, die aus Polymeren mit einem hohen Gehalt  an endständigen     Amingruppen    zusammengesetzt sind,  üblicherweise auftretende Verwickeln, Flimmern und  Tropfen der     ausgepressten,        fadenförmigen    Schmelzen  vermieden. Auch sonstige Vorsichtsmassnahmen (z. B.  der     Einschluss    von     Antioxydationsmitteln,    Abwischen  der     Spinndüsenfläche),    lassen sich bei Benützung sol  cher Spinndüsen, wie sie beispielsweise im Schweizer  Patent Nr. 352092 geoffenbart sind, vermeiden.  



  Obschon das erfindungsgemässe Verfahren anhand  von     Polyhexamethylenadipamid    erläutert wird,     ist    es  ebenfalls auf andere Polyamide, einschliesslich     Co-          polymere    anwendbar, welche durch Umsetzung von  Diaminen mit zweibasischen Säuren und deren Deri  vaten,     Aminosäuren    oder anderen Verbindungen  (z. B.     Caprolactam,    welches unter geeigneten Reak  tionsbedingungen ein Polyamid ergibt) erhalten wer  den.

   Die Erfindung ist in gleicher Weise auf andere       faser-    bzw. fadenbildende Polymere, welche Amin  gruppe enthalten können, einschliesslich der beispiels  weise von einem     Diisocyanat    und einem     Diamin    ab  geleiteten     Polyharnstoffe,    wie sie im USA-Patent  Nr. 2 511544 beschrieben sind,     Polythioharnstoffen,          Polythioamiden,        Polysulfoamiden    gemäss USA-Patent       Nr.2667468,    Polyamiden und     Poly-4-amino-1,2,4-          triazolen    gemäss USA-Patent Nr. 2 512 629, anwend  bar.

       Copolyesteramide    können ebenfalls verwendet    werden. Der Gehalt des den Kern bildenden     Polymers     an endständigen     Amingruppen    kann aus einem Poly  mer stammen, das mit einem anderen Polymer, wel  ches wenige oder keine     Amingruppen    enthält, gemischt  ist, wie dies z. B. bei einem Gemisch eines Poly  amids und eines Polyesters, wie     Polyäthylen-tere-          phthalat,    der Fall ist.  



  Die vorliegende Erfindung ist für Polymere,  welche endständige, primäre     Amingruppen    enthalten,  besonders interessant. Sie eignet sich aber auch für  sekundäre und tertiäre endständige     Amingruppen     enthaltende Polymere. So kann gemäss USA-Patent       Nr.2585199    ein     N-Amino-alkyl-morpholin    bei der  Herstellung von Polyamiden als     Viskositätsstabilisator     verwendet werden, wobei man Polymere mit     endstän-          digen    tertiären     Aminogruppen    erhält, welche erhöhte  Färbefähigkeit mit sauren Farbstoffen besitzen.  



  Die Erfindung ist deshalb wertvoll, weil man       Zweikomponenten-Fäden    herstellen kann, welche in  satten, gleichmässigen Tönungen gefärbt werden kön  nen, welche wasch- und lichtecht sind. Obschon die  Erfindung in bezug auf Fäden beschrieben wurde,  bei welchen die Mantel- und     Kernkomponenten    kon  zentrisch zueinander liegen, kann auch eine exzen  trische Anordnung vorkommen. Zudem kann der  Querschnitt beliebig sein, z. B. kreuzförmig, bandför  mig,     Y-förmig    wie auch kreisrund. Unabhängig vom  Querschnitt zeigen die gefärbten Produkte eine grö  ssere Wasch- und Lichtechtheit als Einkomponenten  fäden, die in derselben Tönung gefärbt sind. Die  Produkte sind ausserordentlich geeignet für alle An  wendungen der Textilindustrie.  



  Die Durchführung des erfindungsgemässen Ver  fahrens wird nachstehend ausführlicher beschrieben,  wobei man sich einer Spinndüse mit auf einem Kreis  mit einem Radius von 25 mm gleichmässig verteilten  34 Öffnungen zum Einspritzen der     kernbildenden     Komponente in eine gleiche Anzahl von Öffnungen,  durch welche diese Komponente läuft, umgeben von  der mantelbildenden Komponente, bedient. Alle Teile  und Prozente, die sich auf Materialmengen beziehen,  sind, wenn nichts anderes angegeben ist, in Gewichten  ausgedrückt.  



  <I>Beispiel 1</I>  Ein Polyamid wird nach Angaben im     USA-          Patent    Nr. 2130948 durch Umsetzung von 10,4 kg  (40,1     Mol)        Hexamethylendiaminadipat    mit 93,7 g  (0,808     Mol)        Hexamethylendiamin    hergestellt.     Eine     Lösung von 5,5 g des     Polymers    in 50     cm3        90 loiger     Ameisensäure besitzt eine relative Viskosität von  31,4 bei 25  C und enthält 132 bzw. 26 Äquivalente  von endständigen Amin- bzw.

       Carboxylgruppen    auf       10s    g des     Polymers.    Dieses Polymer wird als Kern  einer     Zweikomponentenfaser    gleichzeitig mit einem       Polyhexamethylenadipamid    mit 41 relativer Visko  sität, welches 43 bzw. 74 Äquivalente von     endstän-          digen    Amin- bzw.     Carboxylgruppen    auf     10s    g des       Polymers    enthält, als Mantelkomponenten gesponnen.  Die Pumpengeschwindigkeiten für die beiden Kom-           ponenten    werden so eingestellt, dass sich ein Ge  wichtsverhältnis von Mantel zu Kern von 30:70  ergibt.

   Die Polymere werden bei 285  C gesponnen  und das resultierende Garn mit einer Geschwindig  keit von 1100 Metern in der Minute aufgewickelt.  Ein gutes Spinnen während fünf Stunden ist möglich,  worauf das Spinnen abgebrochen wird, ohne dass ein  Tropfen eingetreten wäre. (Wenn die     hochaminhaltige     Komponente des Polyamids als einzelner Faden unter  gleichen Bedingungen gesponnen wurde, traten Spinn  tropfen in einer mittleren Frequenz von einem Trop  fen in     31/,    Stunden auf.) Das Garn wird über einen  kalten Stift auf das     3,22fache    gestreckt, wobei ein  Garn mit einem     Gesamt-Denier    von 95 erhalten  wird.

   Das Garn hat eine Reissfestigkeit von 4,7 g       pro        Denier        und        eine        Bruchdehnung        von        24,3        %.        Das     Garn ist von gleichmässiger Feinheit und zeigt eine  gleichmässige Relativlage des Mantels zum     Kern.     



  Das Färbeverhalten dieser Fäden wird     im    nach  stehenden Versuch erläutert:  Aus dem oben angegebenen Zweikomponenten  garn einerseits und aus einem     Einkomponentengarn     wurden Schläuche gestrickt. Das Einkomponenten  garn wurde unter gleichen Bedingungen hergestellt wie  das oben beschriebene Garn, wobei ein     Polyhexa-          methylenadipamid    mit geringem     Amingehalt,    wie für  den Mantel des     Zweikomponentengarns,    verwendet  wurde.

   Die Garne wurden getrennt (bei Siedetempera  tur) während einer Stunde (Verhältnis Bad: Schlauch,  50:1) in einem sauren Färbebad folgender     Zusammen-          setzung        behandelt:        0,5%        1-amino-4-anilino-anthra-          chinon-2-sulfonsaures    Natrium,     311/o    Essigsäure und  2     %        Natriumlaurylsulfat        (%        auf        Warengewicht        bezo-          gen)

  .    Aus gesättigter     Färbeflotte    nahm das     Schlauch-          stück        aus        Zweikomponentengarn        3,4%        seines        Ge-          wichts    an Farbstoff auf, wogegen jenes aus     Einkom-          ponentengarn        1,

  2%.        Wenn        beide        Schläuche        auf        die-          selbe    Tönung gefärbt wurden und dann einem wieder  holten Waschen unterworfen wurden, hielt der  Schlauch, hergestellt aus dem     Zweikomponenten-          garn,        91%        des        aufgezogenen        Farbstoffes        zurück,     im Gegensatz zum Schlauchstück aus     Einkompo-          nentengarn,

          welches        nur        78        %        zurückhielt.     



  <I>Beispiel 2</I>       Vergleichversuch   <I>1</I> (nicht     erfindungsgemäss)          Polyhexamethylenadipamid    mit einer relativen  Viskosität von 31, welches 43 bzw. 70 Äquivalente  endständige Amin- bzw.

       Carboxylgruppen    auf     10s    g       des        Polymers        enthält,        wird        mit        1,9%        seines        Ge-          wichtes        Titandioxyd    vermischt und durch Schmelz  spinnen bei einer Geschwindigkeit von 730 m     in    der  Minute in Garn verwandelt. Diese     Spinngeschwindib          keit    ist als solche bekannt, die eine minimale Fre  quenz an     Spinntropfenbildung    ergibt.

   Die beobachtete       Spinntropfenbildungsfrequenz    war ein Tropfen     in     20 Stunden. Das Garn wird     kaltgestreckt,    um ein  mattes Garn mit einem     Gesamttiter    von 70     Denier     zu erhalten.

           Vergleichversuch   <I>2</I> (nicht erfindungsgemäss)  Ein     Polyhexamethylenadipamid    wird wie oben  durch Reaktion von     Hexamethylendiaminadipat    mit       Hexamethylendiamin    und Essigsäure erhalten, wobei  1,14     MolO/o    des Nylonsalzes     Hexamethylendiamin     und 0,182     Mol        o/o    des Nylonsalzes Essigsäure verwen  det werden.

   Das endgültige Polyamid besitzt eine rela  tive Viskosität von 36 und enthält 110 bzw. 44 Äqui  valente endständige Amin- bzw.     Carboxylgruppen     auf     10s    g des     Polymers.    Dieses Polymer     wird    mit       1,9%        seines        Gewichtes        Titandioxyd        und        0,56%        seines     Gewichtes des     Natriumsalzes    von     Phenyl-phosphen-          säure    (gemäss dem USA-Patent     Nr.2510777)    ver  mischt,

   um die atmosphärische     Zersetzung    des     Poly-          mers    bei der Spinntemperatur zu reduzieren, und     mit     730 m in der Minute versponnen. Die Frequenz der  Spinntropfen ist zufolge des zugefügten     Stabilisators     einer pro sechs Stunden. Das Garn wird     kaltgestreckt,     um ein mattes Garn mit einem     Total-Denier    von 72  zu ergeben.  



       Zweikomponentengarn    (erfindungsgemäss)  Ein anderes     hochaminhaltiges        Polyamid    wird  durch die Reaktion von     Hexamethylendiammonium-          adipat    mit 1,94     MolO/o        Hexamethylendiamin    unter  den oben     angegebenen    Bedingungen erhalten.

   Das  erhaltene Polymer besitzt eine relative Viskosität von  41 und enthält bzw. 22 Äquivalente endständige  Amin- bzw.     Carboxylgruppen    auf 100 g des     Polymers.          Das        Polymer        wird        mit        2,4        %        seines        Gewichtes        Titan-          dioxyd        gemischt    und als Kern     eines        Zweikomponen-          tengarnes    versponnen.

   Als Mantel wird das Polymer  wie für den     Vergleichversuch    1, aber ohne Titan  oxyd, verwendet. Die Spinnpumpen für die Schmelzen  der einzelnen Komponenten werden so eingestellt,  dass sich ein Verhältnis von Mantel zu Kern von  <B>15:</B> 85 ergibt. Die Polymere lassen sich gut spinnen,  wobei innerhalb 44 Stunden keine Spinntropfen auf  treten, nach welcher Zeit der Spinnvorgang abgebro  chen wird.

   Die Fäden werden über einen kalten Stift  gestreckt, um ein mattes     Garn    von einem Gesamt  denier von 71, einem totalen     Titanoxydgehalt    von       1,9        %        und        einem        Gesamtgehalt        an        Amin        von     122 X     10-s    Äquivalenten pro g zu ergeben.  



  <I>Vergleichende</I>     Betrachtung   <I>der drei Versuche</I>  Es ist überraschend, dass das Zweikomponenten  garn sich besser     spinnen    lässt als das     hochamin-          haltige        Einkomponentengarn    des     Vergleichversuchs    1  (mehr als 44 Stunden gegenüber sechs Stunden für  die     gleiche    Tropffrequenz), obschon es mehr Amin  gruppen enthielt.

       Ferner    ist es überraschend, dass  das     Zweikomponentengarn,    dessen Mantel kein     Mat-          tierungsmittel    enthielt, sich besser spinnen liess als  jener im     Vergleichversuch    Nr. 1, welches Pigment  enthielt, obschon letzteres weniger als     0,3mal    so viel       Amingruppen    aufwies als der Kern des     Zweikompo-          nentenfadens    (mehr als 44 Stunden auf den Tropfen  im Vergleich zu 20 Stunden).  



  Die physikalischen Eigenschaften der drei Garne  sind     in    der nachstehenden Tabelle I wiedergegeben:    
EMI0004.0001     
  
    <I>Tabelle <SEP> 1</I>
<tb>  Garn <SEP> Reissfestigkeit <SEP> Bruchdehnung
<tb>  g/den <SEP> in
<tb>  Vergleichversuch <SEP> Nr. <SEP> 1 <SEP> 5,0 <SEP> 29
<tb>  Vergleichversuch <SEP> Nr.2 <SEP> 5,1 <SEP> 30
<tb>  Zweikomponentengarn <SEP> 4,2 <SEP> 24       Die Qualität der Scheuerfestigkeit der drei Garne  wurde durch die Zeit bestimmt, in welcher das Garn  einen dünnen Kupferdraht bei kontrollierten Bedin  gungen der Spannung und Geschwindigkeit durch  schnitt. Die erhaltenen Resultate sind in Tabelle     II     wiedergegeben.

    
EMI0004.0003     
  
    <I>Tabelle <SEP> 11</I>
<tb>  Garn <SEP> Schneidezeit
<tb>  in <SEP> Sekunden
<tb>  Vergleichversuch <SEP> Nr. <SEP> 1 <SEP> 385
<tb>  Vergleichversuch <SEP> Nr.2 <SEP> 500
<tb>  Zweikomponentengarn <SEP> <B>67000</B>       Es wurde so durch Verwendung der     Mantel-Kern-          Struktur    ein mattiertes Garn erhalten, das dieselbe       Scheuerfestigkeitseigenschaften    wie ein glänzendes  Garn besass.  



  Von den drei Garnen wurden Schlauchstücke     ge-          -strickt,    welche vergleichsweise im Färbebad nach  Beispiel 1 gefärbt wurden.     Vergleichversuch    1 gab  die hellste Tönung,     Vergleichversuch    2 eine mittlere  und das     Zweikomponentengarn    die kräftigste Blau  färbung. Für 2, 5 und 15 Minuten     dauernde    Färbung  wurden gleichartige Resultate erhalten. Es wurden  auch Gewebe aus den drei Garnen hergestellt und ge  trennt unter gleichen Bedingungen im Färbebad nach  Beispiel 1 auf gleiche Tönung gefärbt.

   Das Gewebe,  hergestellt aus dem     Zweikomponentengarn,    zeigte die  beste Waschfestigkeit, wobei     Vergleichversuch    Nr. 2  zwischen diesem und     Vergleichversuch    Nr. 1 lag. In  gleicher Weise zeigte das aus     Zweikomponentengam     gewobene Gewebe die höchste Lichtbeständigkeit,  bestimmt während 20stündiger Belichtung     in    einem       Fadeometerinstrument.        Vergleichversuch        Nr.2    lag  wiederum in der Mitte. Ähnliche Färbungsergebnisse  wurden mit dem sauren Farbstoff     Color    Index       Nr.430    erhalten.

   Die drei Gewebe (mit gleicher    Webart) wurden in ihrer Deckkraft als gleich be  funden, wobei die Deckkraft durch Durchlässigkeits  messungen für ultraviolettes Licht bestimmt wurde.  Dies ist überraschend, da das     Zweikomponentengarn     einen nicht mattierten Mantel besass.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Herstellung von geformten Ge bilden aus Polymeren, dadurch gekennzeichnet, dass man ein oder mehrere Polymere, die endständige, der atmosphärischen Verwitterung unterliegende Amin gruppen enthalten, als Kern in einen Mantel aus Polymer, welches, bezogen auf die vorgenannten Polymere, eine geringere Anzahl an endständigen Amingruppen enthält, durch Düsen auspresst. II. Nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I erhaltenes Gebilde in Fadenform. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als Polymere mindestens zwei verschiedene Nylons verwendet werden. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch I, zur Her stellung von Fäden aus faserbildenden Polymeren, dadurch gekennzeichnet, dass ein Strom des den Kern bildenden Polymers unmittelbar vor dem Aus treten aus der Düse mit einer Flüssigkeitsschicht eines den Mantel bildenden Polymers umgeben wird, wobei mindestens eines der Polymere faserfildende Eigenschaften besitzt, worauf die beiden Polymere gemeinsam aus der Düse gepresst werden. 3. Verfahren nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das den Kern bildende Polymer ein mit saurem Farbstoff färbbares Nylon ist. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei faserbildende Polyamide gleichzeitig unter Bildung eines Fadens verformt werden, wobei man als Kern ein Polyamid, das säureaufnehmende, endständige Amingruppen enthält, auspresst, und als Mantel ein zweites Poly amid auspresst, welches praktisch keine derartigen endständigen Amingruppen aufweist. 5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Mantel aus einem Polymer bildet, welches weniger als 50 Äquivalente an endständigen Amingruppen pro los g des Polymers enthält.
CH353487D 1955-06-30 1956-06-30 Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Polymeren sowie nach diesem Verfahren erhaltene Fäden CH353487A (de)

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