Verfahren zur Herstellung eines Küpenfarbstoffes Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Küpenfarbstoffes der Benzanthron-anthrachinon-acridinreihe.
Die Numerierung der in dieser Beschreibung ge nannten Benzanthron-anthrachinon-acridinverbindun- gen geschieht gemäss Nomenklatur des entsprechen den Ringsystems in The Ring Index , 1940, von Patterson und Capell, publiziert durch Reinhold Pu blishing Corporation, Seite 571, Nr. 3888.
In einem brit. Patent wird ein Verfahren zur Be handlung von Anthrachinonyl-aminobenzanthronen, welche mehrere Anthrachinonylaminoreste enthalten und von denen einer sich in der Bzl-Stellung befin det, mit alkalischen Kondensationsmitteln geoffen- bart, wobei man die so erhaltenen Produkte gewünsch- tenfalls mit sauren Kondensationsprodukten, z. B. Schwefelsäure oder Aluminiumchlorid, behandelt.
Im besagten brit. Patent wird die Behandlung von Di- (1'-anthrachinonyl)-6,Bz1-diaminobenzanthron mit einem Gemisch von kaustischer Pottasche und Alko hol als alkalisches Kondensationsmittel beschrieben, wobei man auf diese Weise einen olivbraunen Küpen- farbstoff erhält.
In diesem Patent wird gleichfalls geoffenbart, dass man durch Behandlung des so erhal tenen Produktes (welches nachstehend als 3-a-Anthra- chinonylaminobenzanthron - anthrachinonacridin be zeichnet wird) mit konz. Schwefelsäure als saures Kondensationsmittel zu einem grünen Küpenfarbstoff gelangt.
Es wurde nun gefunden, dass dieser grüne Küpen- farbstoff einen Nachteil aufweist, indem damit ge färbte Gewebe gegenüber Waschen in Soda äusserst schlechte Echtheitseigenschaften besitzen, indem ein ausgesprochener Farbumschlag stattfindet und damit in Berührung gelangendes ungefärbtes Gewebe stark beschmutzt wird. Behandelt man das 3-a-Anthra- chinonylamino-benzanthron-anthrachinon-acridin mit einem Gemisch von Aluminiumchlorid und Natrium chlorid bei einer Temperatur von etwa 150 C, so erhält man einen Küpenfarbstoff, welcher Gewebe in unansehnlichen grüngrauen Farbtönen färbt.
Es wurde nun in überaus überraschender Weise festgestellt, dass man einen grünlichkhakifarbenen Küpenfarbstoff, welcher Gewebe in Farbtönen von ausserordentlich guten Echtheitseigenschaften gegen über Kochen in Sodalösung färbt, dann erhält, wenn man 3-a-Anthrachinonylamino-benzanthron-anthra- chinon-acridin mit Aluminiumchlorid in Gegenwart eines Oxydationsmittels bei erhöhten Temperaturen behandelt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist somit da durch gekennzeichnet, dass man 3-a-Anthrachinonyl- amino-benzanthron-anthrachinon-acridin mit Alumi niumchlorid in Gegenwart eines Oxydationsmittels erhitzt.
Zweckmässig erhitzt man auf eine Temperatur von nicht weniger als 100 C und nicht mehr als 200 C; vorzugsweise wird man eine Temperatur von 125 bis 155 C anwenden.
Als Beispiele von im vorliegenden Verfahren ver wendbaren Oxydationsmitteln seien genannt: Sauer stoff, Mangandioxyd, Natriumnitrat, Nitrobenzol, m-Dinitrobenzol und m-Nitrobenzolsulfonsäure.
Unter diesen Oxydationsmitteln wird man vor zugsweise aromatische Nitroverbindungen, insbeson dere Nitrobenzol und dessen Derivate, verwenden. Vor allem wird man vorzugsweise Natrium-m-nitro- benzolsulfonat, welches selbst wasserlöslich ist und während der Umsetzung in ein wasserlösliches Pro dukt übergeführt wird, verwenden, wobei es dank dieser Eigenschaft bei der Isolierung des Produktes leicht aus dem Gemisch wieder entfernt werden kann.
Behandelt man das Anthrachinonylamino-benz- anthron-anthrachinon-acridin zuerst mit Aluminium- chlorid und gibt hierauf das Oxydationsmittel hinzu, so erhält man ein Produkt, welches jenem durchaus ähnlich ist, welches in Abwesenheit des Oxydations mittels erhalten wird; man erhält nämlich in diesem Falle einen Farbstoff, welcher einen stumpfen grün lichgrauen Farbton liefert. Es ist daher zweckmässig, zuerst das Oxydationsmittel mit dem Aluminiumchlo rid zu vermischen und dann erst das Anthrachinonyl- amino-benzanthron-anthrachinon-acridin diesem Ge misch zuzugeben.
Durch Variieren der Menge an Oxydationsmittel kann eine leichte Verschiebung des Farbtones erzielt werden, während eine Änderung der Reaktionsdauer bezüglich des letztendlichen Farbtones eine geringere Wirkung ausübt. Verwendet man m-nitrobenzolsul- fonsaures Natrium als Oxydationsmittel, so sollte man von diesem Oxydationsmittel mindestens 1/5 des Ge wichtes des Anthrachinonylamino-benzanthron-an- thrachinon-acridins verwenden.
Hat das Gewicht des verwendeten m-nitrobenzolsulfonsauren Natriums die Hälfte oder mehr als die Hälfte des Gewichtes des Anthrachinonylamino-benzanthron-anthrachinon-aeri- dins erreicht, so wird man nur eine geringe Farb änderung feststellen.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird vorzugs weise in Gegenwart eines oder mehrerer solcher Salze durchgeführt, die mit Aluminiumchlorid niedrig schmelzende Gemische bilden, wodurch es möglich ist, die Umsetzung in einem flüssigen Medium bei den bevorzugten Temperaturen durchzuführen. Als Bei spiele von geeigneten Salzen kommen in Frage die Alkali- und Erdalkalimetallhalogenide, wie zum Bei spiel Natriumchlorid, Kaliumchlorid und Kalzium chlorid.
Der nach dem vorliegenden Verfahren erhaltene Farbstoff färbt Zellulosematerial aus einer olivgrünen Küpe in grünlichkhakifarbenen Tönen von ausser gewöhnlicher Echtheit gegen Nachbehandlungen und insbesondere gegen Kochen in Sodalösung. Er besitzt eine hohe Stabilität gegen Erhitzen in der Küpe aus Temperaturen von mehr als 85 C und eignet sich daher besonders für die in neuerer Zeit entwickelten Methoden des kontinuierlichen Färbens, bei welchen die Küpenflüssigkeiten während längerer Zeit auf Temperaturen von mehr als 85 C erhitzt werden müssen, wie zum Beispiel für das Färben in der im brit. Patent Nr.
620584 beschriebenen Maschine.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile.
<I>Beispiel 1</I> 30 Teile 3-a-Anthrachinonylamino-benzanthron- anthrachinon-acridin werden langsam in ein Gemisch von 270 Teilen Aluminiumchlorid, 10 Teilen m-nitro- benzolsulfonsaurem Natrium und 41 Teilen Natrium chlorid bei 120 C eingeführt. Die Temperatur wird langsam auf 130 C erhöht und 5 Stunden zwischen <B>130</B> und 140 C gehalten. Dann wird das Reaktions gemisch in ein Gemisch von Wasser und verdünnter Salzsäure gegossen, die erhaltene Suspension zum Sieden erhitzt und der Niederschlag abfiltriert und mit Wasser gewaschen.
Der so erhaltene Farbstoff löst sich in konz. Schwefelsäure unter Bildung einer stark matten, grünlichblauen Lösung und färbt Baum wolle aus einer olivgrünen Küpe grünlichkhakifarben. <I>Beispiel 2</I> Man verfährt wie im Beispiel 1 unter Verwen dung von 20 Teilen statt 10 Teilen m-nitrobenzolsul- fonsaurem Natrium und erhitzt nur während 3 Stun den bei einer Temperatur zwischen 130 und 140 C.
Der so erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle in einem etwas helleren und grüneren Farbton als der Farbstoff von Beispiel 1.
<I>Beispiel 3</I> Man verrührt ein Gemisch von 270 Teilen Alu miniumchlorid und 41 Teilen Natriumchlorid bei etwa 130 C und lässt einen Sauerstoffstrom während 30 Minuten durch das geschmolzene Gemisch strö men.
Dann versetzt man das Gemisch mit 30 Teilen 3-a -Anthrachinonylamino-benzanthron-anthrachinon- acridin dermassen, dass die Temperatur 140 C nicht übersteigt. Dann wird das Gemisch nach beendeter Zugabe während 3 Stunden bei 140 C gerührt, wobei man während dieser Zugabe und dem anschliessenden Erwärmungsvorgang Sauerstoff einströmen lässt.
Der Farbstoff wird hierauf in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise isoliert. Er färbt Baumwolle in einem ähnlichen Farbton wie der Farbstoff gemäss Beispiel 2.
<I>Beispiel 4</I> 30 Teile 3-a-Anthrachinonylamino-benzanthron- anthrachinon-acridin werden in ein geschmolzenes Gemisch von 270 Teilen Aluminiumchlorid, 10 Tei len m-Dinitrobenzol und 41 Teilen Natriumchlorid dermassen eingeführt, dass die Temperatur 150 C nicht übersteigt. Das Reaktionsgemisch wird bei einer Temperatur von 140-150 C während 5 Stunden gerührt und der Farbstoff hierauf in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise isoliert. Er färbt Baumwolle in einem ähnlichen Farbton wie jener, welcher gemäss Beispiel 2 erhalten wird.
<I>Beispiel 5</I> 30 Teile 3-a-Anthrachinonylamino-benzanthron- anthrachinon-acridin werden in ein geschmolzenes Gemisch von 270 Teilen Aluminiumchlorid, 41 Tei len Natriumchlorid und 20 Teilen Nitrobenzol derart eingetragen, dass die Temperatur 170 C nicht über steigt. Das Reaktionsgemisch wird während 3 Stun den bei einer Temperatur von 150 C gerührt und der Farbstoff hierauf in der in Beispiel 1 beschrie benen Weise isoliert. Er färbt Baumwolle in einem ähnlichen Farbton wie der Farbstoff gemäss Bei spiel 2_