Propellerantrieb für Schiffe mit Aussenbordantrieb mit zur Steuerung des Schiffes um eine lotrechte Schwenkachse schwenkbarem Ruderschaft Es sind Aussenbordantriebseinrichtungen für Schiffe bekannt, bei welchen die Schraubenwelle am untern Ende eines senkrechten Traggehäuses mit Steuersäule angeordnet ist. Der Propeller ist mittels seiner horizontalen Achse in einem stromlinien förmigen Propellergehäuse gelagert, wobei die Pro pellernabe in die Stromlinienform des Gehäuses ein bezogen ist.
Der Propeller und sein Traggehäuse werden mit Unterwasserteil bezeichnet, das mittels seines rohrförmigen Schaftes, Ruderschaft genannt, senkrecht im überwasserteil gelagert ist und zur Steuerung des Schiffes um<B>3601</B> verdrehbar ist. Innerhalb des Ruderschaftes ist zentral die senk rechte Triebwelle gelagert, von der die Kraft über Kegelräder auf die Propellerwelle bzw. den Pro peller übertragen wird. Der Ruderschaft und die Triebwelle besitzen dabei den gleichen Drehmittel punkt.
Bei diesen Propellerantrieben erzeugt die Kraft übertragung über die senkrechte Triebwelle ein Dreh moment auf den Unterwasserteil, und dieses Dreh moment ist bestrebt, den Unterwasserteil in seinem Drehsinn mitzunehmen. Den besagten, durch das Antriebsdrehmoment verursachten Schwenkmomen ten am Propeller sucht man in bekannter Weise durch Anordnung von zur Strömung angestellten Flossen hinter dem Propeller auf dessen Traggehäuse züi begegnen. Der erzielte Gleichgewichtszustand beider Drehmornente ist jedoch nur in der Nullage, das heisst bei der Geradeausstellung des Ruderpro pellers, gegeben.
Sobald der Unterwasserkörper mit seinem Pro peller zum Zwecke der Steuerung aus seiner Null- lage heraustritt, einen Winkel zur Fahrtrichtung ein nimmt, so treten zusätzliche Momente auf. Bei extremen Steuerstellungen des Propellers, beispiels- weise während des Propellerverschwenkens um<B>1800</B> von Vorwärtsfahrt auf Rückwärtsfahrt, werden diese Kräfte derart gross, dass ohne zusätzliche übertra gungsmittel das Steuerruder nicht mehr gehalten wer den kann.
Die Erfindung betrifft einen Propellerantrieb für Schiffe mit Aussenbordantrieb mit zur Steuerung des Schiffes um eine lotrechte Schwenkachse schwenk baren Ruderschaft, der sich zwecks Vermeidung der genannten Mängel von den bekannten Aussenbord- antriebseinrichtungen dadurch unterscheidet, dass die Schwenkachse des Ruderschaftes in der Propeller ebene angeordnet ist.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Fig. <B>1</B> zeigt als erste Ausführungsform die An ordnung des Ruderschaftes mit dem Unterwasser teil ohne Düse in Seitenansicht.
Fig. 2 und<B>3</B> zeigen als zweite Ausführungsform die Teile nach Fig. <B>1</B> in Verbindung mit einer schwenkbaren Düse in Seitenansicht bzw. in Vorder ansicht.
Fig. 4 zeigt als dritte Ausführungsform die An ordnung des Ruderschaftes und des Unterwasserteils in Verbindung mit einer feststehenden Düse in Sei tenansicht, Fig, <B>5</B> eine Draufsicht mit dem Propeller in der Steuerungs-nullstellung und Fig. <B>6</B> eine Draufsicht mit dem Propeller in einer Steuerstellung.
Bei der Ausführungsform des Propellerantriebes nach Fig. <B>1</B> ist die Schwenkachse e-f des Ruder schaftes<B>1</B> in die Ebene<B>E</B> des Propellers 4 verlegt. Mit<B>3</B> ist das stromlinienförmige Propellertraggehäuse bezeichnet, wobei die Propellernabe in die Strom linienform des Gehäuses einbezogen ist. Der Pro- peller und das Traggehäuse bilden den Unterwasser teil und sind mit dem an den Ruderschaft fest ange schlossenen Teil<B>7</B> über eine ebenfalls zum Unter wasserteil gehörende Ruderflosse 2a fest verbunden.
Der Ruderschaft<B>1</B> ist von den durch den Propeller verursachten Anströmungseffekten entlastet und für die Ausbildung des gesamten Unterwasserteils kön nen die für ein normales Ruder geltenden Gesetze zugrunde gelegt werden. Der Antrieb des Propellers erfolgt über die im Ruderschaft angeordnete, nicht ,gezeichnete bekannte Triebwelle.
Zur Richtungsänderung des Schiffes wird der Körper 2a,<B>3,</B> 4 über<B>1</B> verstellt, so dass die Ruder flosse 2a wirksam wird. Zur Momentumsteuerung erfolgt der Umschlag um 18011, um von Vorausfahrt auf Zurückfahrt zu gehen, und er ist schnell durch führbar, weil der Propeller um die in der Propeller ebene<B>E</B> liegende Achse e-f um 18011 umgeschlagen wird.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 und<B>3</B> unter scheidet sich von derjenigen nach Fig. <B>1</B> dadurch, dass der aus einer Ruderflosse 2a und dem Gehäuse gebildete Unterwasserteil 2a,<B>3</B> innerhalb einer Düse <B>5</B> angeordnet ist. Die Düse<B>5</B> ist mitsteuernd und mit dem horizontal verschwenkbaren Unterteil fest ver bunden. Mittels Stützen<B>6</B> wird die Düse<B>5</B> auf den Körper<B>3,</B> 4 abgestützt.
Die Anordnung ist so ge troffen, dass die Drehachse e-f des Ruderschaftes<B>1</B> mit der Schwerpunktlinie des Propellers 4 und der Schwerpunkt des durch die Teile 2a,<B>3</B> und<B>5</B> gebil deten Ruders in der Ebene<B>E</B> liegt, so dass sich auch bei grossen Ausführungen die gleichen Vorteile wie für kleine Ausführungsformen ergeben.
Es ist nicht immer möglich, eine verschwenk- bare, mitsteuernde Düse zu verwenden, doch kann der Propeller, wie die Fig. 4-6 zeigen, auch mit einer feststehenden Düse<B>5</B> versehen sein, beispiels weise bei einer Kombination von Schraubentunnel und Düse.
Bei dieser Ausführungsform geht die Schwenk achse e-f des Ruderschaftes<B>1</B> durch den Schwer punkt des Propellers und liegt in der Propeller ebene<B>E.</B> Die Schwenkachse e-f ist in die engste Stelle der Düse<B>5</B> verlegt, so dass ein Umschlag des Propellerantriebes um<B>3600</B> innerhalb der Düse<B>5</B> möglich ist. Die Ruderflosse 2a und das Gehäuse<B>3</B> erhalten eine kreisförmige Ausbildung bzw. eine solche Grösse, dass der genannte Umschlag durch geführt werden kann, wie insbesondere die Fig. <B>5</B> und<B>6</B> zeigen.
Es ist somit auch möglich, den um die lotrechte Achse schwenkbaren Propeller in einem Tunnel, mit oder ohne Kombination mit einer Düse, zu verwenden.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen des Propellerantriebes kann zufolge der Anordnung der Schwenkachse des Ruderschaftes in der Pro pellerebene beim Steuerungsvorgang, das heisst, wenn der Unterwasserkörper mit dem Propeller sich in der horizontalen Ebene dreht, zwischen der Achse des Ruderschaftes und dem Propeller kein Hebelarm und daher auch kein zusätzliches strömendes Moment ent stehen. Es ist bei dieser Konstruktion gleichgültig, in welcher Richtung der Propeller angeströmt wird; der in der Nullage bestehende Gleichgewichts zustand zwischen Antriebsdrehmoment und Aus gleichsdrehmoment bleibt in jeder Lage erhalten, so lange das Antriesdrehmoment und das erzeugte Ge gendrehmoment gleich sind.
Letzteres ist abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit und vom Druck des Propelleranstromes. Es ergibt sich ferner als wei terer Vorteil, dass die Ausgleichs- oder Stabilisie rungsflosse 2a auf dem Propellertraggehäuse einen grösseren Hebelarm zur Schwenkachse erhält und dadurch bei gleicher Wirkung kleiner als bisher aus gebildet werden kann. Die hierdurch mögliche Ver kleinerung des Lateranplanes des Schwenkkörpers bzw. des Propellertraggehäuses erleichtert ebenfalls das Schwenken des Ruderpropellers.