CH348357A

CH348357A - Verfahren zum Fördern von Arbeitsstücken in der chemischen Reinigung und Färberei

Info

Publication number: CH348357A
Authority: CH
Inventors: Oelkers Heinrich
Original assignee: Oelkers Heinrich
Priority date: 1956-07-23
Filing date: 1956-07-23
Publication date: 1960-08-15
Also published as: BE549834A

Description

Verfahren zum Fördern von Arbeitsstücken in der chemischen Reinigung und Färberei
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Fördern von Arbeitsstücken in der chemischen Reinigung und Färberei mittels an mindestens einer endlosen Hängebahnschiene geführten Förderorganen, wobei erfindungsgemäss die Hängebahnschiene von der chemischen Waschmaschine bzw.

der Färbemaschine aus an den verschiedenen weiteren Bearbei tungsstellen vorbeilaufend verlegt wird und für den Transport der an diesen Stellen fertig zu bearbeitenden Arbeitsstücke in Abstand voneinander angeordnete und durch ein Zugglied verbundene Fördergestelle an der Schiene wiederholt an den Bearbeitungsstellen vorübergeführt werden, um die den Gestellen aufgegebenen Arbeitsstücke den Bedienungspersonen an den einzelnen Bearbeitungsstellen geordnet und übersichtlich zuzuführen und nach fertiger Bearbeitung an Expeditionsstellen zu befördern, wo sie zwecks Sortierung und Verpackung entnommen werden können.

In grösseren Betrieben, die die chemische Reinigung und/oder das Färben durchführen, hat man immer den Wunsch gehabt, den Durchlauf der Arbeitsstücke zu mechanisieren und sie mittels eines Fliessbandsystems den Stellen für ihre Fertigbearbeitung zuzuführen. Bisher scheiterte das hauptsächlich daran, dass die zu bearbeitenden Arbeitsstücke sehr verschiedener Art waren und dass sie in sehr verschiedener Weise bearbeitet werden mussten.

In chemischen Reinigungsbetrieben gibt es beispielsweise ausser der chemischen Waschmaschine Arbeitsplätze für Handwäscherei, Fleckenentfernung (Detachur), Wolldämpferei, Pfiisseeplätterei, Wollbügelei, Seidenbügelei, Bearbeitungsstelle für irmel- und Westenfutter, Seidendämpfer, Nähereien, Mantelpressen, Jackenpressen, Hosenpressen bzw. -spanner, Kleiderpuppen, Trenchcoatbügelei usw.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, dass die Fördergestelle aus einem auf der endlosen Hängebahnschiene laufenden Gehänge bestehen, an dem unterhalb der Schiene ein Halteorgan für eine Vielzahl von an ihm ; befestigten Aufhängestangen an- geordnet ist, die mit Bezugszeichen versehen sind, wobei jedes Bezugszeichen auf eine bestimmte von längs der Hängebahnschiene anzuordnenden Bearbeitungsstellen hinzuweisen bestimmt ist. Dadurch kann ermöglicht sein, dass ein einzelner Arbeiter das Arbeitsstück zu jeder Bearbeitungsstelle befördern kann.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Durchführung einer beispielsweisen Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Grundriss einer Vorrichtung zum Fördern von Fördergestellen an einer endlosen Hängebahnschiene, wobei die Hängebahnschiene durch mehrere Arbeitsräume eines chemischen Reinigungsbetriebes hindurchgeführt ist, in denen sich verschiedene Bearbeitungsstellen befinden.

Fig. 2 zeigt in grösserem Massstab eines der vielen Fördergestelle, die an der Hängebahnschiene hängen und je eine Vielzahl von Aufhängestangen und einen Korb aufweisen, an denen die zu den verschiedenen Bearbeitungsstellen zu fördernden Arbeitsstücke befestigt bzw. dem diese Arbeitsstücke aufgegeben werden.

Fig. 3, 4 und 5 zeigen verschiedene Ausführungsformen der Aufhängevorrichtungen der Fördergestelle für die Arbeitsstücke.

Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform des Förderkorbes eines Fördergestelles für Hüte oder andere nicht an Bügeln aufhängbare Arbeitsstücke.

Fig. 7 zeigt die Fördervorrichtung in Verbindung mit einer Färberei.

Bei der Fördervorrichtung in Fig. 1 sind ausgehend von der chemischen Waschmaschine a für die zu bearbeitenden Arbeitsstücke eine Vielzahl von durch ein Zugglied e verbundene, in gegenseitigem Abstand angeordnete Fördergestelle d vorgesehen, die an einer endlosen Hängebahnschiene c mittels Rollen b geführt sind. Die Hängebahnschiene ist von der chemischen Waschmaschine aus an den verschiedenen Bearbeitungsstellen 2-10 und 12-20 in den Arbeitsräumen f, g, h der Wäscherei vorbeilaufend verlegt.

Die Fördergestelle werden an der Schiene c langsam und kontinuierlich an den verschiedenen Bearbeitungsstellen vorübergeführt.

1 und 11 sind die Expeditionsstellen, bei denen die Arbeitsstücke nach fertiger Bearbeitung von den vorbeilaufenden Fördergestellen abgenommen werden zwecks Sortierung und Verpackung. Die Bearbeitungsstellen 2-10 und 12-20 sind z. B.:
2 = Handwäscherei
3 = Fleckenentfernung
4 = Wolldämpfer
5 = Plisseeplätterei
6 = Wollbügelei
7 = Seidenbügelei
8 = Arbeitsplatz für Armelfutter und Westen
9 = Seidendämpfer
10 = Näherei
12 = Manteipresse
13 = Jackenpresse
14 = Hosenpresse (Spanner)
15 = Kleiderpuppe
16 = Trenchcoatbügelei
17, 18, 19, 20 sind andere, je nach der Art der Arbeitsstücke und der an diesen vorzunehmenden Bearbeitungen vorzusehende Bearbeitungsstellen.

Das von der chemischen Waschmaschine a an ein vorübergeführtes Fördergestell d abgegebene Arbeitsstück wird an sämtlichen Bearbeitungsstellen langsam vorübergeführt. Es gelangt zunächst zur Flekkenreinigung 3. Dort nimmt die betreffende Bedienungsperson, die an dem auf diese Bearbeitungsstelle hinweisenden Bezugszeichen der Stange des Fördergestelles, an der das Arbeitsstück angehängt ist, erkennt, dass eine Fleckenentfernung notwendig ist, das Arbeitsstück ab und bearbeitet es. Nach der Bearbeitung gibt sie das Arbeitsstück an eine entsprechend gekennzeichnete Stange des nächsten vorübergeführten Fördergestelles ab, worauf das Arbeitsstück der nächsten Bearbeitungsstelle zugeführt wird.

Die Arbeitsstücke werden an den Fördergestellen mehrmals an allen Bearbeitungsstellen vorbeigeführt, damit sie den Bedienungspersonen aller für eine Bearbeitung in Frage kommenden Stellen geordnet und übersichtlich in der gewünschten Reihenfolge zugeführt werden. Nach der Fertigbearbeitung werden die Arbeitsstücke bei 1 oder 11 abgenommen.

Die Fördergestelle bestehen aus einem auf der endlosen Hängebahnschiene laufenden Gehänge i, an dem unterhalb der Schiene ein Halteorgan d mit einer Vielzahl von an ihm befestigten Aufhängestangen 1 bis 20 angeordnet ist, die je mit einem Bezugszeichen versehen sind, wobei jedes Bezugszeichen auf eine bestimmte der längs der Hängebahnschiene angeordneten Bearbeitungsstellen hinweist.

Die bei der Waschmaschine stehende Bedienungsperson nimmt das gewaschene Arbeitsstück und hängt es mittels eines Kleiderbügels k an die betreffende Stange, beispielsweise an die Stange 10. Die Bedienungsperson des Arbeitsplatzes 10, der Näherei, weiss dann, dass das Arbeitsstück, wenn es an ihr vorübergeführt wird, abgenommen und weiter bearbeitet werden muss.

Es ist von Vorteil, die Aufhängestangen 1 bis 20, zwischen denen eine Querstange I vorgesehen ist, mit Haltemitteln, beispielsweise Rasten m gemäss Fig. 3, zu versehen, um eine unverrückbare Lagerung der Aufhängebügel während der Förderung zu erreichen.

Anstelle von Rasten können die Stangen 1-20 auch gemäss Fig. 4 mit aufsetzbaren Reitern n, verschiebbaren Anschlagscheiben oder Stellringen versehen sein, so dass die mit Bügeln aufgehängten Kleidungsstücke in Abstand voneinander auf den Stangen hängenbleiben.

Man kann zu diesem Zweck auch die Bügel oder sonstigen Werkstückträger unmittelbar mit Haltemitteln, beispielsweise Klemmen, versehen.

In Fig. 5 ist gezeigt, dass die Aufhängestangen 1 bis 20 an einem Halteorgan d auch treppenförmig zueinander versetzt angeordnet sein können, um eine bessere Übersicht über die aufgehängten Arbeitsstücke zu gewährleisten.

Von Vorteil ist es ferner, am Gehänge i, wie Fig. 2 zeigt, ausser dem mit den Aufhängestangen 1 bis 20 versehenen Halteorganen d einen durch das Gehänge pendelartig aufgehängten Förderkorb o, p vorzusehen, der mehrere Abteilungen p1, p2 aufweisen kann, um darin Hüte oder sonstige Arbeitsstücke einzulegen, die nicht aufgehängt werden können.

Zweckmässig sind die Förderkörbe solcher Fördergestelle mit Platten q gewichtsbeschwert, so dass sie sich als Pendel in bezug auf das Gehänge i auswirken. Dadurch wird verhütet, dass der Förderkorb bei einseitiger Belastung schräg eingestellt wird.

In Fig. 6 ist veranschaulicht, dass die den Förderkorb tragende Gehängestange o auch mit Haken r versehen sein kann, um daran Stoffbahnen, Garnknäuel, Krawatten, Bänder oder dergleichen aufhängen zu können.

Die Aufhängestangen 1 bis 20 können auch so ausgebildet sein, dass an ihnen nicht nur mit Hilfe von Werkstückträgern, beispielsweise Kleiderbügeln, sondern auch unmittelbar an weitere Bearbeitungsstellen zu übergehende Arbeitsstücke angebracht werden können.

In Fig. 7 ist die vorbeschriebene Fördervorrichtung in einer Färberei mit durch mehrere Räume derselben geführter endloser Hängebahnschiene c vorgesehen, auf der die Fördergestelle d, i, I, o, p wieder wiederholt an den einzelnen Bearbeitungsstellen vorbeigeführt werden. Die Arbeitsmaschinen s stellen Färbekessel dar.

Nach dem Färben wird mittels eines Fördergestelles das betreffende Arbeitsstück zu Spülvorrichtungen t, zur Zentrifuge u, und durch Trockenräume v befördert, und anschliessend, ähnlich wie bei der chemischen Reinigung, zu den verschiedenen Bearbeitungsstellen 3-10 und 12-20, um nach seiner Fertigbearbeitung zu den Stellen 1 und 11 zu gelangen, die hier ebenfalls die Expeditionsstellen sind.

Durch die beschriebene Ausbildung der Fördervorrichtung wird auch erzielt, dass die fertig gereinigten bzw. gefärbten Stücke während ihres Transportes zu anderen Arbeitsplätzen und zu den Expeditionsstellen, also während der Umfahrt auf der endlosen Hängebahnschiene, einem Lufttröckneprozess ausgesetzt werden.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass es möglich ist, durch farbige Bügel oder andere Werkstückträger die Arbeitstage zu kennzeichnen. Jede Bedienungsperson erkennt dadurch jederzeit, was z. B. am vorhergehenden Tag an Arbeiten nicht fertig geworden ist. Dadurch kann zugleich die tageweise Reihenfolge der Fertigstellung der Arbeitsstücke gewährleistet und eine wesentlich schnellere Arbeit und klare Übersicht über den Arbeitsablauf erzielt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Fördern von Arbeitsstücken in der chemischen Reinigung und Färberei mittels an mindestens einer endlosen Hängebahnschiene geführten Förderorganen, dadurch gekennzeichnet, dass die Hängebahnschiene (c) von der chemischen Waschmaschine bzw. der Färbemaschine aus an den verschiedenen weiteren Bearbeitungsstellen vorbeilaufend verlegt wird und dass für den Transport der an diesen Stellen fertig zu bearbeitenden Arbeitsstücke in Abstand voneinander angeordnete und durch ein Zugglied (e) verbundene Fördergestelle (d, i, 1, o, p) an der Schiene wiederholt an den Bearbeitungsstellen vorübergeführt werden, um die den Gestellen aufgegebenen Arbeitsstücke den Bedienungspersonen an den einzelnen Bearbeitungsstellen (2-20) geordnet und übersichtlich zuzuführen und nach fertiger Bearbeitung an Expeditionsstellen (1 und 11) zu befördern,

wo sie zwecks Sortierung und Verpackung entnommen werden können.

II. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördergestelle aus einem auf der endlosen Hängebahnschiene laufenden Gehänge (i) bestehen, an dem unterhalb der Schiene ein Halteorgan (d) für eine Vielzahl von an ihm befestigten Aufhängestangen (1-20) angeordnet ist, die mit Bezugszeichen versehen sind, wobei jedes Bezugszeichen auf eine bestimmte von längs der Hängebahnschiene anzuordnenden Bearbeitungsstellen hinzuweisen bestimmt ist.

UNTERANSPRÜCHE 1. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängestangen (1-20) mit Haltemitteln, beispielsweise Rasten (m), Reitern (n), Anschlagscheiben, Stellringen oder dergleichen, zur unverrückbaren Lagerung von Arbeitsstückträgern (k), beispielsweise Kleiderbügeln, während der Förderung versehen sind.

2. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängestangen durch mindestens eine sie verbindende Querstange (1) je in zwei bzw. mehr Abschnitte unterteilt sind.

3. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehänge (i) ausser einem mit den Aufhängestan- gen (1-20) versehenen Rahmen (d) mit einem durch das Gehänge pendelartig aufgehängten Förderkorb (o, p) versehen ist.

4. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die den Förderkorb tragende Gehängestange (o) mit Aufhängehaken (r) versehen ist.

5. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Un teransprüchen 1 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderkorb in mehrere Fächer (p1, p2) unterteilt und gewichtsbelastet ist.

6. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängestangen (1-20) treppenförmig zueinander versetzt im Rahmen (d) angeordnet sind (Fig. 5).

7. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass als Halteorgan eine Platte vorgesehen ist, an deren Unterseite die Aufhängestangen (1-20) im Abstand voneinander angeordnet sind.

8. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 1-7, für Färbereien, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung zum Hindurchführen durch Trockenräume (v) ausgebildet ist.