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Verfahren und Vorrichtung zum Kennzeichnen und geordneten Verteilen
gewaschener und getrockneter textiler Flächengebilde, insbesondere in Großwäschereien
Die Fließbandfertigung ist für verschiedene Produktionsstätten vielfach vorgeschlagen
und durchgeführt. Auch in Großwäschereien hat man schon endlose Bänder od..,dgl.
zur Förderung der zu waschenden textilen Flächengebilde angewandt, insbesondere
die Wäsche von einer Sortierstelle, wo die Wäschestücke numeriert wurden, mit Fließband
zu einer Verteilungsstelle befördert, worauf die Wäschestücke zu den Waschmaschinen
meist durch kleine Fahrzeuge befördert wurden.. Es ist aber auch schon vorgeschlagen
worden, hierfür Fließbänder anzuwenden. Immer aber erfolgte die Förderung der Wäsche
nur von, einer Maschine bis zur anderen. Im Gegensatz dazu! wird bei der Fließbandfertigung,
beispielsweise im Automobilbau, das. Fließband zu den einzelnen Fabrikationsstellen
befördert und dann das Produkt, ohne abgenommen zu werden, nach,der Bearbeitung
zur nächsten. Fabrikationsstelle gefördert.
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In Wäschereibetrieben größeren Umfangs hat man von je den Wunsch gehabt,
den Durchlauf der Wäsche nach dem Waschen und dem Schleudern zu mechanisieren und
sie vermittels eines Fließbandsystems im Taktverfahren fertigzumachen, zu verpacken
und als geschlossene Partie wieder bis in die Expedition zu bringen. Ein solches
Fließbandverfahren für gewaschene und fertigbearbeitete
d. h. getrocknete,
gemangelte, maschinen- und handgebügelte, gespannte und gestärkte, geformte und
geflickte Wäsche, scheiterte bisher aber an der Vielzahl der einzelnen in Großwäschereien
anfallenden Güter. Die Lösung des Problems gelang bisher hauptsächlich deswegen
nicht, weil i. die Wäscheposten., die von Haushalten., Betrieben, Einzelpersonen,
Gewerbetreibenden, Krankenhäusern usw. in die Wäscherei gegeben werden, die verschiedensten.
Wäschestücke umfassen, die wiederum in .die einzelnen Werkstoffe bzw. Gewebearten,
wie Baumwolle, Leinen, Seide, Kunstseide, Wolle usw., und zwar- nach farbechter
und farbunechter Ausführung unterteilt sind, wobei ferner noch eine Unterteilung
nach guter und: schlechter, sauberer und angeschmutzterer Wäsche zu unterscheiden
ist. Diese verschiedenen Wäschearten bedingen verschiedenste Behandlungsmethoden,
wodurch es schwierig ist, die Wäschefertigung, insbesondere ihre Sortierung, einheitlich
durchzuführen, 2. Man versuchte, die Wäsche mit den verschiedensten Kennzeichen,
wie Nummern, Nadeln, Zeichenfäden usw., zu markieren und sie so von einem Förderband
abzunehmen. Dies. scheiterte daran, daß solche Förderbänder, um eine genügende Leistung
zu erzielen, so schnell laufen müßten; daß die Arbeiter die Wäschestücke nicht schnell
genug abnehmen und die Markierung suchen könnten, um das Stück richtig wegzulegen
b.zw. einzusortieren.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein geordnetes Verteilen gewaschener
und, getrockneter textiler Flächengebilde ,und die Sortierung an dien Ablegetischen
zur Weiterförderung an die Pak.etiertische zu vereinfachen und wirtschaftlich durchzuführen.
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Zu diesem Zweck werden erfindungsgemäß in der Großwäscherei nicht
mehr wie bisher die Wäschebündel der einzelnen Kunden mit den Namen bezeichnet,
sondern alle Wäscheteile der einzelnen Kunden bekommen eine Nummer i, 2, 3 usw.,
beispielsweise bis 8o. Diese einzelnen Partien, von denen also beispielsweise die
Nr. i, beispielsweise von dem Kunden Meier, wiederum eine Vielzahl vonWäschestücken,
beispielsweise 8o,'Stück, aufweisen kann, während :die Nummern 2, 3 usw. die Wäscheteile
von anderen Kunden. enthalten, werden zu einem einzigen: Sammelposten zusammengeschlossen
und mit einem weiteren Bezugszeichen, beispielsweise A, B, C, D usw., versehen.
Jeder Sammelposten A, B usw. stellt also einen Waschtagabschnitt dar, .der
beispielsweise in i bis 2 Stunden gewaschen wird.
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Die Bezeichnung der Wäschestücke bzw. die gezählte Stückzahl einer
Einzelpartie erfolgt zweckmäßig in Verbindung mit Stempelmaschinen bekannter Art.
Jede Partie hat dann eine Bezeichnung, beispielsweise A 27/8o, und zwar bedeutet
A = Sammelposten, 27 = Kundennummer, 8o = Wäscheteile.
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Diese Sammelposten von beispielsweise 6o bis 8o Einzelbündeln mit
schätzungsweise 3000 Wäscheteilen, die aber Stück für Stück wie vorstehend
gezeichnet sind, werden nun unterteilt nach den Arten (Werdcstoffarten), die einheitlich
behandelt werden können.
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Auf .diese Art der Numerierung bz.w. Bezeichnung 'baut sich die vorliegende
Erfindung auf. Sie besteht in der Anwendung von endlosen Förderbahnen- mit voneinander
in Abstand .angeordneten Förderplatten, beispielsweise mit hängendenFördermitteln,
die vorzugsweise mehrfach unterteilt sind, zur Vorüberführung an verschiedenen Arbeitsstellen
zur Weiterverarbeitung gewaschener und gegebenenfalls getrockneter Textilwaren in
Großwäschereien und dadurch bewirkte Sortierung.
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Das Verfahren zum geordneten Verteilen gewaschener und getrockneter
textiler Flächengebilde besteht dabei darin, daß die Waren in laufender Fertigung
mittels an endlosen Förderbahnen in Abstand-angebrachten Fördermitteln an den verschiedenen
einzelnen Arbeitsstellen zur Bearbeitung gewaschener und gegebenenfalls getrockneter
Textilwaren, beispielsweise Mangeln, Pressen, Bügelmaschinen, Handbügelarbeitsstellen,
Trockengeräten, Streckvorrichtungen od. dgl., langsam vorübergeführt und- die Waren
auf diese verteilt und zu Ablegestellen mit Zähleinrichtungen befördert und dort
zwecks Paketierung abgelegt werden, um die Textilwaren fertig sortiert den Verpackungsstellen
zuzuführen.
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Weitere Erfindungen bestehen in der besonderen Ausbildung der Vorrichtung.
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Durch die Erfindung wird eine bedeutend bessere Ausnutzung aller Maschinen,
die auf die Behandlung von verschiedenen .Wäschearten spezialisiert sind, ermöglicht.
Es wird eine erhebliche Platzersparnis in der Wäscherei erreicht. Durch den kontinuierlichen
Ablauf der geordneten Verteilung und -Sortierung der Wäsche werden alle toten Wege
der Wäschereiangestellten vermieden und dadurch bei gleicherMaschinen.anzahl und
gleichem Personal eine erhebliche Leistungssteigerung erreicht.
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Schließlich kann die Wäsche, weil sie unterteilt und sortiert ist,
nach Bett-, Tisch-, Leibwäsche usw. nach ihrer Eigenart behandelt werden und dadurch
eine bessere, schonende Behandlung und Reinigung erzielt werden.
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Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. Sie iist
in der Zeichnung rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i im Grundriß
gesehen die Fördereinrichtung zur Vorüberfiührung der einzelnen Waren an den verschiedenen
Arbeitsstellen; Abb. 2 zeigt in größerem 'Maßstab eine Hängebahn mit zwei in Abstand
angeordneten Fördergestellen; Abb.3 zeigt eine Seitenansicht eines ,Sortiergestells.
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Erfindungsgemäß sind endlose Förderbahnen io mit voneinander im Abstand
angeordneten Förderplatten i i zur Vorüberführung an den verschiedenen Arbeitsstellen
zur Weiterverarbeitung gewaschener und gegebenenfalls getrockneter Textilwaren in
Großwäschereien angewandt, wodurch eine einfache und technisch wirtschaftliche Sortierung
bewirkt
wird. Beispielsweise dienen als Förderbahnen Hängebahnen 12, auf denen im Abstand
angeordnete hängende Fördermittel 13 angebracht sind, die durch ein Zwgorgan 14
betätigt werden. Diese hängenden Fördermittel 13 sind mit mehreren übereinander
angeordneten Ablegeplatten 15, i5a, i5b versehen. Sie bilden beiderseits offene
Gestelle.
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Diese Fördergestelle werden an den verschiedenen einzelnen Arbeitsstellen
zur Weiterbearbeitung .der gewaschenen Textilwaren, beispielsweise an den Trodkenapparaten
16, den Mangeln 17, den Pressen 18, den Klainstückmangeln i9, den Kragenbügelmaschinen
2o, den Handbügeltischen 21 und eventuell den Flickereitischen 22, vorübergeführt.
Es können auch noch andere Arbeitsstellen, beispielsweise Streckvorrichtungen od,
dgl., vorgesehen sein, an denen die endlosen Förderbahnen i o nahe v orübergeführt
werden.
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Die Wäschestücke werden vorher, wie oben geschildert, an einer anderen
Stelle entsprechend gekennzeichnet und kommen dann durch geeignete Fördermittel,
beispielsweise Karren, zu den Waschmaschinen für die einzelnen Werkstoffe und schließlich
noch zu .den Trockenschleudern, um dann gegebenenfalls wiederum durch Karren od.
dgl. den einzelnen Weiterbearbeitungsgeräten bzw. -maschinen 16 bis 22 zugeführt
zu werden.
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Sind die Wäschestücke an diesen Weiterbearbeitungsgeräten bzw. -maschinen
fertigbearbeitet, :so legt der betreffende Arbeiter .die fertige Ware auf eines
der vorübergeführten Fördergestelle 13, i5.'Beispielsweise werden auf die Platte
15 die Waren mit den Nummern i bis io, auf die Platte 15a die Waren mit den Nummern
i i bis 2o und auf .die Platte 15b die Waren mit weiteren Nummern aufgelegt. Man
kann natürlich auch Fördergestelle, die noch mehretagig ausgeführt sind, anwenden.
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Die so auf die Fördergestelle verteilten Wäschestücke gelangen zu
den Ablegestellen, die durch .Sortiergestelle 23 gebildet sind, wie beispielsweise
in Abb. 3 gezeigt. Diese sind ebenfalls mehretagig ausgebildet und mit von Hand
zu bedienenden Zähleinrichtungen 2q. bekannter Ausführung versehen. Bei Ablegen
jedes durch .das Fördergestell an das Sortiergestell herangeführten Wäschestücks
bedient der Sortierer die Zähleinrichtung. Sind von einem Sammelposten fl,
B usw. sämtliche Wäschestücke bei der Sortiererei eingetroffen, so werden
die Wäschestücke von den Arbeitern der Packerei am Packtisch 25 von den Sortiergestellen
abgenommen. Zu diesem Zweck sind zwischen den Paketiertischen 25 und den die Fördermittel
tragenden Hängebahnen die Sortiergestelle 23 angeordnet. Diese Sortiergestelle sind
zweckmäßig verstellbar, beispielsweise durch Anordnung von Rollen 26, Rädern od.
dgl. fahrbar bzw. um igo° schwenkbar.
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Diese Sortiergestelle können in senkrechter Richtung ebenfalls noch
eine Trennwand besitzen, so daß die Packer auf der anderen Seite der Sortiergestelle
nicht eher Wäschestücke abnehmen können, als bis alle Wäschestücke eines Sammelpostens
auf den Sortiergestellen verteilt sind. Die Sortiergestelle müssen aber auf beiden
Seiten offen sein, so daß je nach Stellung des Sortiergestells die eingelegten Wäschepartien
sowohl den Sortiererinnen als auch den Packern zugänglich sind.
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Durch die Unterteilung der Fördergestelle in mehrere übereinanderliegende
Ablegepl.atten bzw. -tische 15 bis 15b USW. wird erreicht, daß an ,den Sortierstationen
die Sortiererinnen die Wäsche immer nur von derjenigen Hängeetage abnehmen, die
für sie bestimmt ist; beispielsweise nimmt die eine Sortiererin die Wäschestücke
vom obersten Tisch, Nr. i bis io, ab und legt die Wäschestücke in das Fach des Sortiertisches
23, während die nächste und Übernächste Sortiererin die zweite und dritte Etage
bedienen. Dadurch wird erreicht, daß jede Sortiererin einen verhältnismäßig nur
kleinen Arbeitsbereich hat, ohne tote Wege machen zu müssen.
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Ist der Anfall von Wäschestücken in hintereinanderliegenden Fördergestellen
in den gleichen Arbeitsplatten sehr groß, so daß die Sortiererin die Arbeit nicht
rechtzeitig bewältigen kann, so kann die Wäsche ruhig wiederum weitergeführt werden,
da sie beim laufenden Umgang der Förderbahn doch nochmals zu dem Sortierplatz gelangt.
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In der Praxis hat sich .gezeigt, daß der gesamte ,Sammelposten beispielsweise
einer in einer Waschmaschine betätigten Partie etwa in 11/2 Stunden zu bewältigen
ist. Nach dem Sortieren ist erreicht, daß gleichzeitig jede Partie schon automatisch
gezählt ist. Es ist möglich, -daß, während auf der einem Seite der Sortiergestelle
einsortiert wird, auf der anderen Seite die Packer .die fertigen Stücke entnehmen
und nunmehr verpacken und weiter expedieren können.
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Es ist zweckmäßig, jede Arbeitsstelle, beispielsweise Mangeln, Pressen,
Bügeln u. dgl., mit einer allen Arbeitern des Betriebes sichtbaren Signalanlage
auf elektrischem Wege zu verbinden. Ist beispielsweise an einem Arbeitsplatz von
einem Sammelposten die Arbeit beendet, kann durch entsprechende Bedienung eines
,Schaltmittels ein Signal an einer bestimmten Stelle kenntlich gemacht werden, wodurch
der Betriebsleitung die Steuerung der einzelnen Maschinen und Arbeitsplätze sehr
vereinfacht wird.