Selbsttätige Wickelmaschine für fortlaufend arbeitende Spinnereimasclvnen An den bei Wickelmaschinen bisher verwen deten selbsttätigen Vorrichtungen zum Ausstossen des fertigen Wickels, Zuführen eines leeren Wickel- dorns und zum Umlegen des Vliesanfangs um den leeren Wickeldorn treten in der Praxis zahlreiche Mängel auf.
Der eine Nachteil besteht darin, dass die Arbeits weise der den neuen Wickeldorn zuführenden Bau teile entweder unsicher oder zu kompliziert ist. Auch das Abreissen des fertigen Wickels vom Vlies erfor dert bei fortlaufend arbeitenden Wickelmaschinen verwickelte Konstruktionen.
Bei den bekannten Vorrichtungen wird als weite rer Nachteil empfunden, dass das Zurücklegen des Vliesanfanges unvollkommen erfolgt und dass das Ansetzen des Bremsens der Pressköpfe zur Sicherung des Herausziehens des Wickeldorns eine Verzögerung erfahren muss.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaf fung einer selbsttätigen Wickelmaschine, welche einerseits die angeführten Mängel beseitigt, ander seits die Bauweise wesentlich vereinfacht und auch das Abreissen des fertigen Wickels in bekannter Weise durch die beschleunigte Bewegung der Wickelwalzen vereinfacht durchführt.
Hierzu ist erfindungsgemäss eine selbsttätige Wik- kelmaschine für fortlaufend arbeitende Spinnerei maschinen vorgesehen, bei welcher das Vlies nach Erreichen einer vorbestimmten Wickellänge durch Erhöhen der Umlaufgeschwindigkeit der Wickelwal zen abgerissen und der volle Wickel selbsttätig aus gestossen wird, wobei der Triebmechanismus der Wickelwalzen mit einer während des Aufwickel- vorganges wirksamen Kupplung versehen ist.
Diese Wickelmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass für die beschleunigte Bewegung der Wickelwalzen ein zweiter Triebmechanismus mit einer während des Vliesabreissvorganges wirksamen überholkupplung vorgesehen ist, wobei die beiden Kupplungen ab wechselnd wirksam sind.
Die L7berholkupplung im Triebmechanismus zur beschleunigten Bewegung der Wickelwalzen kann hierbei z. B. aus .einem Zahngesperre bestehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung besitzt ferner eine Wickelumlegevorrichtung, die von einem besonderen Motor, z. B. einem Elektromotor, be tätigt wird, wenn ,ein am Presskopf angeordneter An schlag bei der Abwärtsbewegung des Presskopfes einen Druckknopf einschaltet. Diese Wickelumlege- vorrichtung unterscheidet sich von Vorrichtungen bekannter Art dadurch, dass sie die Bewegung der menschlichen Hand genau nachahmt, wodurch eine gute Aufwindung des Wickels gewährleistet wird.
In der Zeichnung sind einige beispielsweise Aus führungsformen des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Fig. 1 veranschaulicht die an sich bekannte Be wegung der Pressköpfe und der Bremse.
Fig.2 zeigt den Aufbau der durch die Press- köpfe bewegten Wickelabreissvorrichtung.
Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab einen Teil der Fig. 1 und 2 und Fig. 3a einen Schnitt durch ,einen Teil der Fig. 3. Fig. 4 und 5 zeigen zu Fig. 2 gehörende Teile in zwei Seitenrissen, während Fig. 6 einen Grundriss z. T. im Schnitt darstellt. Fig. 7, 8 und 9 bzw. 10, 11 und 12 bzw. 13 bis 16 stellen je eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zum Herausheben des vollen Wickels und zum Zuführen des leeren Dorns dar.
Fig.17 und 18 veranschaulichen die Wickel umlegevorrichtung, wobei Fig. 17 eine Stirnansicht und Fig. 18 .eine Seitenansicht darstellt. Die Vorrichtung soll an Hand des Arbeitsganges des Wickelausstosses beschrieben werden.
Heben und Senken der Pressköpfe, Lüftung und Anziehen der Bremse, Heben des Fallhebels: Nach Erreichung der vorgeschriebenen Wickel länge wird der Hebel 1 durch eine an sich bekannte Zählvorrichtung durch sein Eigengewicht und ein Zusatzgewicht la in die Lage gemäss Fig. 1 gebracht. Dabei wird ein Bremspedal 3 vermittels eines Stabs 2 nach unten und zugleich der Druckknopf eines elektrischen Druckknopfschalters 4 eingedrückt. Das Bremspedal 3 wird in dieser Stellung durch eine mit einem Gegengewicht 5 versehene Klinke 5a verrie gelt.
Durch Schliessen des Kontaktes durch den Schalter 4 wird der Fernschalter eines Motors 6 (Fig. 2) eingeschaltet, der den mit einer Zahnstange 7a versehenen Presskopf 7 durch Vermittlung von Zahnrädern 8, 9 und 10 anhebt. Während der Auf wärtsbewegung des Presskopfes 7 wird der Hebel 1 durch einen federnden Anschlag 11 der Zahnstange 7a, einen einarmigen Hebel 12 und den Stab 2 an gehoben und in seine ursprüngliche Lage gebracht. In der Höchststellung des Presskopfes betätigt der obere Teil seines Anschlages 13 einen Druckknopf 14 (Fig. 1), wodurch der Drehsinn des Motors 6 ge ändert und der Presskopf 7 wieder abwärts bewegt wird.
Sobald der Presskopf seine Tiefstellung erreicht, wird der Fernschalter des Motors dadurch in die Ausschaltstellung gebracht, dass der untere Teil des Anschlages 13 einen Druckknopf 15 betätigt. Ein an der Presskopfzahnstange 7a befestigter Anschlag 16 verdreht gleichzeitig die Klinke 5a entgegen dem Uhrzeigersinn. Dadurch wird das Bremspedal 3 unter Einwirkung eines Gegengewichtes 3a angehoben und eine Bremsbacke 3b wieder angesetzt. Damit ist ein Spiel der Auf- und Abwärtsbewegung der Pressköpfe beendet (Fig. 1).
Abreissen des Nickels: Dieses wird nach Erreichung der vorgeschriebe nen Wickellänge dadurch erreicht, dass den Auf wickelwalzen 17, 18 vorübergehend eine die nor male übersteigende Umfangsgeschwindigkeit mitge teilt wird, wodurch das Vlies a an der Stelle a1 ab reisst (Fig.3). Die Aufwickelwalzen 17, 18 erhalten ihre beschleunigte Bewegung bei der Aufwärtsbewe gung der Pressköpfe 7 von der vom Motor 6 ange triebenen auf einer Bremsscheibenwelle 19 sitzenden Scheibe 20 durch Vermittlung von Klinken 21 eines mit einem Sperrad 22 zusammengebauten und auf einer Welle 19 lose umlaufenden Zahnrades 23, so wie von Zahnrädern 24,
25 bzw. 26 (Fig. 3). Die Zahnräder 25 und 26 werden während der Abwärts bewegung der Pressköpfe 7 und während der Wickel bildung in bekannter Weise von den von der Schlag maschine ihren Antrieb erhaltenden Zahnrädern un ter Zwischenschaltung einer Kupplung angetrieben.
Dabei, sowie bei der Abwärtsbewegung der Press- kopfzahnstangen 7a überspringen die Klinken 21 die Zähne des Sperrades 22, nachdem dieses schneller umläuft als die Klinken. Austragen des vollen Wickels, Zuführung des neuen Wickeldornes (Fig. 4 und 7): Während der Aufwärtsbewegung der Pressköpfe stossen die linksseitigen Arme von um auf den Zahnstangen 7a befestigten Zapfen verdrehbaren und durch später beschriebene Federn im Uhrzeiger sinn bewegten Doppelhebel 27 gegen Zapfen 30 eines Dorns 29 des bereits abgerissenen Wickels.
Dadurch werden die Doppelhebel 27 gegen die Wir kung der Feder entgegen dem Uhrzeigersinn so lange verdreht, bis diese gegen die Presskopfstangen an stossen und je eine geneigte Gleitbahn bilden (siehe die in vollen Linien gezeichnete Lage des Doppel hebels 27, Fig. 2). Der Wickel 28 gleitet an den Zap fen 30 des Dorns 29 entlang dieser geneigten Gleit bahnen in einen Trog 31. Sobald die Zapfen 30 des Dorns 29 mit dem Doppelhebel 27 nicht mehr in Berührung stehen, werden sie durch die erwähn ten Federn wieder im Uhrzeigersinn verdreht, so dass sie eine andere gegen die Presskopfstangen 7a ge neigte Gleitbahn bilden (siehe die in gebrochener Linie gezeichnete Lage des Doppelhebels 27, Fig. 2).
Diese Bahn wird in dieser verdrehten Lage durch die an Hand der Fig. 4, 5 und 6 eingehend beschriebene Verriegelung gegen Umkippen gesichert.
Der abgerundete obere Teil bzw. die Fläche des weiter aufwärts bewegten Presskopfes 7 stösst gegen einen Zapfen 30a eines auf einem Träger 33 vor bereiteten Dorns 29a, wodurch dieser in horizontaler Richtung verdrängt und aus seiner Ruhelage ausge hoben wird. Der neue Wickeldorn 29a fällt dem zufolge entlang der Stirnfläche der Pressköpfe 7 auf die linksseitigen Arme der Doppelhebel 27 und rollt entlang dieser Arme, unter Einwirkung der Schwer kraft, bis zu den Zahnstangen 7a der Pressköpfe ab.
Um zu verhindern, dass die Doppelarme 27 durch den auf sie fallenden Wickeldorn 29a während der Abwärtsbewegung der Pressköpfe verdreht werden, muss für eine Verriegelung gesorgt werden (Fig. 4 bis 6). Der Richtungswechsel der Presskopfbewegung er folgt durch einen Umkehrschalter, nach Beendigung des Aushebens des Wickeldorns 29a aus seiner Ruhe lage. Der leere Dorn, dessen Zapfen zwischen den abwärts bewegten Zahnstangen 7a und den Doppel hebeln 27 liegen, gelangt auf diese Weise auf den in der Zwischenzeit zwischen die Aufwickelwalzen 17 und 18 gelangten Wickelanfang a.
Im selben Augenblick erfolgt die Entriegelung des Doppel hebels 27 durch einen im Maschinengestell gelager ten Anschlag 40a (Fig.4, 5 und 6), so dass der Doppelhebel 27 zum Ausheben des fertigen Wickels wieder bereitsteht. Das Ausschalten des Motorantrieb stroms und das Abbremsen der Pressköpfe erfolgt sodann Zug um Zug, wie bereits an Hand der Fig. 1 beschrieben.
Der Doppelhebel 27 wird durch einen gabelför migen Arm 27b verriegelt (Fig.4) und durch eine Feder 34 in der oben beschriebenen Weise im Uhr zeigersinn verdreht. Nach dem Ausheben des vollen Wickels 28 muss der unter Einwirkung der Feder aufgeklappte Doppelhebel 27 in seiner Höchststellung verriegelt werden, damit er durch den auf ihn fallen den leeren Dorn 29a nicht in entgegengesetzter Rich tung verdreht werde.
Deshalb werden auf den Zahn stangen 7a in Lagern 36 angebrachten beweglichen Riegel 37. (Fig. 5), die nach dem Ausheben des Wickels durch mit einem Längsschlitz versehene Winkelhebel 39 vermittels in diese eingreifender und in den Riegeln 37 befestigter Zapfen 37a durch einen Anschlag 40 unter den gabelförmigen Arm des Doppelhebels verschoben. Durch die verriegelten Doppelhebel 27 wird der leere Wickeldorn 29a an seinen Zapfen sicher gehalten. In unmittelbarer Nähe der Tiefstellung der Pressköpfe 7 werden die Winkel hebel 39 durch Anschläge 40a im Maschinengestell entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht. Dadurch wer den die Riegel 37 nach rechts verschoben und da mit die Doppelhebel 27 entriegelt.
Die Fig. 7 bis 9 bzw. 10, 11 und 12, 12a stellen weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Wickel aushebe- und Dorneintragehebels der Wickelausstoss vorrichtung, ferner der den leeren Dorn in Vor bereitestellung unterstützenden Arme dar.
Fig. 7 veranschaulicht den Presskopf 7 und den Doppelhebel 27 in jener Stellung, in der er sich unmittelbar vor dem Ausheben des vollen Wickels befindet. Der Doppelhebel 27 ist um den in der Presskopf,Zahnstange <I>7a</I> befestigten Zapfen<I>27a</I> drehbar gelagert und bildet in bekannter Weise eine Gleitbahn, zumal er unter seinem Eigengewicht nach aussen abfällt. Doppelhebel 27 befindet sich zum Ausheben des vollen Wickels in Tiefstellung.
Sobald der volle Wickel entlang des als Gleitbahn ausgebildeten Teils des Doppelhebels 27 aus der Maschine geglitten ist, stösst dessen aufwärts fah render gekrümmter Arm 27b gegen einen Rollen anschlag 41 im Maschinengestell, der den Doppel hebel 27 um den Drehpunkt 27a im Uhrzeigerdreh- sinn verdreht. Doppelhebel 27 nimmt infolgedessen die in Fig. 8 dargestellte Lage ein. In dieser wird er durch eine um einen Zapfen 42 drehbar gelagerte, in Fig.9 dargestellte Klinke 43 festgehalten bzw. verriegelt.
Sowohl die Pressköpfe 7 als auch die als Gleitbahn ausgebildeten Doppelhebel 27 befinden sich in der Nähe ihrer in Fig. 8 veranschaulichten Höchststellung, wenn deren Bewegungsrichtung sich ändert.
Wirkungsweise der Ausführungsform gemäss Fig. 7 bis 9: Die Zapfen 30a des leeren Wickeldorns 29a lie gen in den Kerben des Arms 33 in vorbereiteter Stel lung. Die entsprechend ausgebildeten Nasen 7b der aufwärts bewegten Pressköpfe 7 stossen gegen die Zapfen 30a des leeren Dorns, wodurch er aus den Kerben gehoben bzw. gekippt wird und dadurch auf den Doppelhebel 27 gelangt, wo er während der Presskopf-Abwärtsbewegung in die mit gebrochenen Linien gezeichnete Lage abrollt (Fig. 8).
Der leere Dorn wird durch den abwärts bewegten Presskopf 7 in Richtung seiner zwischen den Aufwickelwalzen 17, 18 befindlichen Arbeitsstellung mitgenommen.
Unmittelbar vor Erreichung der Tieflage stösst ein Arm 43a des klinkenförmig ausgebildeten Winkel- arms 43, der durch eine an einem Zapfen 44 be festigte Feder 45 im Uhrzeigersinn verdreht wird, gegen einen Anschlag 46 des Maschinengestells. Die Klinke 43 wird infolgedessen entgegen dem Uhr zeigersinn verdreht, wodurch der Arm 27b des Dop pelhebels befreit wird. Dieser gelangt infolge seines grösseren Eigengewichtes wieder in seine Ausgangs stellung (Fig.7). Eine übermässige Verdrehung des Winkelhebels 43a wird durch einen Anschlag 47 verhindert.
Fig. 10 veranschaulicht einen um einen Zapfen 51 im Maschinengestell drehbaren Doppelhebel 52. In der Kerbe seines Arms 52a liegt der Zapfen 30a des leeren Wickeldorns 29a in vorbereiteter Stellung. Eine Feder 53 zieht den Hebelarm 52b im Uhr zeigersinn an. Seine Bewegung in dieser Richtung wird durch einen Anschlag 54 im Maschinengestell begrenzt: Ein auf dem Presskopf 7 befestigter An schlag 7c stösst beim Aufwärtsgang des Presskopfes gegen den Arm 52 und dreht diesen entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn, gegen die Wirkung einer Feder 53.
Der Zapfen des so abkippenden Wickeldorns 29a stösst gegen die Nase 7b des Presskopfes 7, der den Dorn aus der Kerbe hebt und auf den Hebel 27 fallen lässt (Fig. 11). Der Arm 27b des Doppelhebels 27 lässt diesen an den Presskopf 7 so nahe heran kommen, dass der Zapfen des herabfallenden Dorns 29a zwischen Doppelhebel 27 und Presskopf 7 im Augenblicke des Fallens nicht durchschlüpfen kann.
Der Doppelhebel 52 wird während der Abwärts bewegung des Presskopfes 7 durch eine Feder 53 in seine ursprüngliche Stellung gebracht. Durch das Gewicht des Dorns wird Arm 27b des Hebels 27 gegen den Rollenanschlag 41 gepresst, wodurch sich der längere Arm des Doppelhebels 27 vom Presskopf 7 wieder entfernt und der Dorn 29a entlang des Hebelarms bis zur Zahnstange 7a herabrollt.
Der Vorteil der an Hand der in Fig. 10 und 11 beschriebenen Halte- und Zuführvorrichtung des lee ren Dorns besteht darin, dass der Hub der Press- köpfe bzw. die Dauer der beschleunigten Bewegung der Aufwickelwalzen 17, 18 verkürzt wird. Somit ist die Gefahr eines doppelten Abreissens des Vlieses vermieden. Der bei bekannten Vorrichtungen nötig gewesene zweite Motor zum Abreissen des Wickels wird damit überflüssig, was eine weitere Verein fachung der Vorrichtung gewährleistet.
Eine Vereinfachung der Bauweise kann auch durch Anwendung eines polumschaltbaren Motors erreicht werden.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform bleibt hierbei unverändert, der Unterschied besteht ledig lich darin, dass an Stelle .eines gewöhnlichen Motors ein zwei Drehzahlen aufweisender angewandt wird. Beim Anlassen des Motors wird zuerst die die grössere Drehzahl erzeugende Wicklung, sodann bei der Reversierung, also bei der Abwärtsbewegung der Pressköpfe, die eine geringere Drehzahl erzeugende Wicklung eingeschaltet. Dadurch verkürzt sich die Dauer der das Abreissen des Wickels bewirkenden beschleunigten Bewegung der Aufwickelwalzen 17, 18, was einen Doppelabreisser des Vlieses ebenfalls ausschliesst.
Fig. 12 stellt eine weitere Entwicklungsstufe der Wickelausstossvorrichtung dar, bei der der Hub der Pressköpfe 7 dadurch verkürzt wird, dass der den vorbereitenden Dorn 29a haltende Arm 52a, der um einen im Maschinengestell befestigten Zapfen 51 drehbar ist, vom Presskopf 7 bei dessen Aufwärts bewegung nicht mitgenommen, sondern beim Ab wärtsgang gegen die Wirkung der Feder 53 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht wird. So kann die Auf wärtsbewegung der Pressköpfe 7 bereits unmittelbar nach dem Ausheben des vollen Wickels in deren Ab wärtsbewegung umgeschaltet werden.
Zu diesem Zweck werden die Pressköpfe 7 mit je einem als Ziehhaken wirkenden Organ 55 ver sehen, während der den Zapfen 30a des vorbereite ten Dorns 29a haltende Hebel 52b einen weiteren Arm 55 erhält. Der Ziehhaken 55 wird durch Eigen federung oder durch eine besondere Feder gegen einen Arm 56 gedrückt. Bei der Aufwärtsbewegung des Presskopfes 7 stösst die obere, gekrümmte Fläche des Ziehhakens gegen den Arm 56. Der Haken überspringt diesen jedoch zufolge seiner Federung.
Bei der Abwärtsbewegung des Presskopfes 7 nimmt Haken 55 den Arm 52a durch Vermittlung einer Nase 56 mit und so wird der auf dem Arm 52a vorbereitete Dorn 29a gegen die Wirkung der Feder 53 gleichfalls entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht. Zufolge dieser Verdrehung stösst Zapfen 30a des vor bereiteten Dorns gegen die Vorderfläche des Press- kopfes. Unter Einwirkung des Anstosses gleitet der Dorn aus der Kerbe des Arms 52a auf den am Press- kopf 7 angebrachten Doppelhebel 27, von wo er in der an Hand der Fig. 10 und 11 beschriebenen Weise in seine Arbeitsstellung gelangt.
Sobald Arm 52a den vorbereiteten Dorn an den Hebel 27 abgegeben hat, entgleitet das Ende der Nase 56 dem Haken 55. Daraufhin schnellen die Arme 52a unter Einwirkung der Feder 53 in ihre Höchststellung zurück. Die Aufwärtsbewegung des Arms 52a wird durch einen Anschlag 57 begrenzt.
Bei der beschriebenen Ausführungsform müssen die Pressköpfe 7 nur einen zum Ausheben des vollen Wickels nötigen Weg zurücklegen, weil dann der Haken 55 die Nase 56 bereits übersprungen hat, so dass sich eine weitere Aufwärtsbewegung erübrigt.
Durch die Verringerung des Presskopfhubes wird ein Zeitgewinn erzielt, zumal das Verhältnis der Zeitdauer der Aufwärtsbewegung zu der der Gesamt bewegung des Presskopfes wesentlich kleiner ist als bei bekannten Vorrichtungen. Dies fördert die Mög lichkeit, das Abreissen des vollen Wickels von der Presskopfbewegung aus zu steuern. Die Fig. 13 und 14 stellen eine besonders ein fache und zuverlässige Ausführungsform der Zuführ- vorrichtung für den leeren Wickeldorn dar.
Der in der Einkerbung eines am Maschinengestell befestigten Arms 33 gelagerte vorbereitete Dorn 29a wird durch den geneigten Teil 7b des aufwärts bewegten Press- kopfs 7 ausgehoben und gelangt auf die am Maschi nengestell befestigte, geneigte Gleitbahn 58. Die wei tere Bewegung des Dorns 29a wird durch die Stirn fläche des Presskopfs so lange verhindert, bis die Entfernung zwischen Presskopfspitze und Gleitbahn 58 kleiner ist als der Zapfendurchmesser 30a.
Sobald der Presskopf diese Höhenstellung erreicht hat, gleitet der Dorn 29a entlang der frei gewordenen Gleitbahn 58 in eine an der Presskopf-Zahnstange 7a befestigte Einkerbung 59, deren obere Kante inzwischen die Höhe der Unterkante der Gleitbahn 58 erreichte (Fig.14). Die Umkehrung der Bewegungsrichtung des Presskopfs 7 erfolgt im selben Augenblick, und der bereits in der Einkerbung 59 ruhende leere Dorn wird so in seine Arbeitslage gebracht.
Das Ausstossen des vollen Wickels erfolgt in diesem Falle wie folgt (Fig. 15 und 16): Eine um einen Zapfen 60 der aufwärts bewegten Zahnstange 7 drehbar gelagerte Zunge 61 stösst ge gen den Zapfen des vollen Wickeldorns 29. Die Zunge 61 wird dadurch entgegen der Wirkung einer Feder 62 im Uhrzeigersinn so weit verdreht, bis de ren äusseres Ende an der äusseren Wand der Ein kerbung 59 zum Aufliegen kommt. Der Zapfen 30 des vollen Wickels gleitet sodann ,entlang der ge neigten Zunge 61 abwärts und gelangt so auf den Arm 27, der an der Aussenwand der Einkerbung 59 befestigt ist.
Der Wickel wird dadurch aus seiner Lage zwischen den Aufwickelwalzen 17, 18 ausgehoben und in bekannter Weise in den Wickeltrog gebracht.
Die Zunge 61 wird, sobald Zapfen 30 von ihr abgeglitten ist, durch die Feder 62 wieder in ihre Mittelstellung gebracht. Dadurch wird der Weg für den Zapfen 30a des leeren Wickeldorns 29a in die Einkerbung 59 wieder frei. Sobald der leere Dorn 29a in der bereits beschriebenen Weise in seine Ar beitsstellung gebracht wurde, stösst die Zunge 61 ge gen den Zapfen 30a und wird dadurch gegen die Wirkung einer Feder 63 entgegen dem Uhrzeigersinn aufwärts gekippt. Nachdem sich aber die Zunge 61 mit dem Presskopf 7 noch weiter abwärts bewegt, gleitet deren obere Kante über den Zapfen 30a, worauf sie durch die Feder 63 in ihre Mittellage wieder zurückgedreht wird. Die Vorrichtung ist so dann zum Ausstossen des nächsten vollen Wickels wieder bereit.
Zum Zurücklegen des Wickelanfangs um den Dorn wurde dieser bei einer bekannten Konstruktion geriffelt. Diese Riffelung verursachte jedoch eine derart straffe Aufwicklung auf den Dorn, dass man diesen aus dem fertigen Wickel überhaupt nicht, oder nur bei Beschädigung der ersten Wickellagen herausziehen konnte. Zur Milderung eines zu stram men Aufwickelns auf den Dorn wurde das Ein- setzen der Bremsung am Wickelanfang verzögert. Durch diese Verzögerung der Bremswirkung wird je doch die Gleichmässigkeit des Wickelanfangs beein trächtigt.
Aus einer in der Zeichnung nicht darge stellten Hülse, deren Mantelaussenfläche entweder durch Riffelung, sonstige Bearbeitung oder infolge eines entsprechenden Überzugs eine grössere Rei bungszahl aufweist, kann jedoch der Dorn ohne jede Schwierigkeit herausgezogen werden. Dadurch wer den die Verzögerung der Bremswirkung und zugleich auch die damit verbundenen technologischen Nach teile beseitigt.
Die in den Fig. 17 und 18 dargestellte Wickel umlegevorrichtung erhält ihren Antrieb von einem Motor 75, der bei Abwärtsbewegung des Presskopfs 7 mittels eines an diesem angeordneten Anschlags 13 einen Anlassdruckknopf 88 betätigt, worauf der Motor 75 angelassen und in der Pfeilrichtung (Fig. 17) zu rotieren beginnt. Der Motor treibt durch Vermittlung einer Riemenscheibe 76, eines Riemens 77, einer Gegenscheibe 78, einer durchgehenden Welle 79 und eines auf dieser sitzenden Zahnrads 80, ein auf der Achse der Aufwickelwalze 17 lose rotie rendes Zahnrad 81 entgegen dem Uhrzeigersinn an. Auf diesem sitzt ein Gelenk 82, um den ein Arm 83 drehbar ist.
Am entgegengesetzten Ende des Arms 83 befin det sich ein Gelenk 84 und ein um dieses schwenk barer Finger 85, der gleichfalls entgegen dem Uhrzei- gersinn verdreht wird. An dem Finger 85 ist eine Füh rungsrolle 86 befestigt, mit der der Finger entlang einer am Gestell befestigten Führung 87 so geführt wird, dass sich die Vorderkante des Fingers 85 der Aufwickelwalze 17 entlang in der Nähe deren Man telfläche in Richtung auf den Wickeldorn 29a be wegt, der inzwischen auf den Wickelanfang aufgelegt wurde. Dieser wird durch die Vorderkante des Fin gers 85 angehoben. Die Form der Führung 87 ermög licht dabei, dass die Vorderkante des Fingers 85 bzw.
die durch diesen angehobene Watte entlang einer oberhalb der Dornachse liegenden Erzeugenden des Wickeldorns mit diesem in Berührung gelangt. Da durch gleitet der Finger 85 auf der Mantelfläche des Wickeldorns weiter und presst die Watte durch sein Gewicht gegen dessen Oberfläche, wodurch die Watte aufgewickelt wird. Schliesslich wird die Watte zwischen die Aufwickelwalze 18 und Wickeldorn 29a durch die Fingerkante eingedrückt. Diese Druckwir kung wird so lange aufrechterhalten, bis der Finger 85 um das Gelenk 84 kippt. Diese etwas länger an dauernde Druckwirkung sichert einen einwandfreien Wickelanfang und damit auch eine einwandfreie Wickelbildung.
Ein am Zahnrad 81 befestigter Anschlag 89 drückt in der inneren Endstellung der Vorrichtung auf einen Reversierdruckknopf 90. Damit wird der Drehsinn des Motors 75 geändert, so dass der Finger 85 im Uhrzeigersinn in die Anfangslage zurückge dreht wird. In der Nähe der andern Endstellung (Anfangslage) des Arms 83 drückt der Anschlag 91 gegen den Endkontakt 92, wodurch der Stromkreis des Motors 75 unterbrochen und dadurch der Motor stillgesetzt wird.
Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich, re- versiert die Vorrichtung nach Umlegen des Wickel anfangs und nach dessen Eindrücken zwischen Auf wickelwalze 18 und Wickeldorn 29a selbst und wird in der Anfangsstellung von selbst ausgeschaltet.
Dies hat den Vorteil, dass das Eindrücken des Wickelanfangs zwischen Aufwickelwalze und Dorn 29a erst dann .erfolgt, wenn die Pressköpfe ihre Tief stellung bereits erreichten und die Pressköpfe den Wickelanfang mit ihrem vollen Gewicht und mit voller Bremsung belasten.