Spüleinrichtung für Lager, insbesondere zum Frischöleinfüllen und Reinigen von Spindelgehäusen bei Spinnmaschinen Die Erfindung betrifft eine Spüleinrichtung für Lager, welche Einrichtung sowohl zum Reinigen als auch zum Einfüllen von Frischöl in Lagerteile dienen kann, wenn ein Spülkopf abdichtend auf dem obern Lagergehäuserand aufgesetzt wird, welcher Spülkopf Leitungen für Ölzufuhr und -ableitung ent hält.
Vorrichtungen zum Reinigen von Spindelgehäusen und Auffüllen von Frischöl sind zwar bekannt, je doch sind diese bekannten Ausführungen sehr kom pliziert und erfordern eine umständliche Bedienung.
Unter anderem ist in neuerer Zeit eine fahrbare Spülvorrichtung bekanntgeworden, die ausser einem Spülöl- und einem Frischölbehälter noch einen Filter und zwei durch Elektromotor bzw. -motoren ange triebene Pumpen besitzt. Vor Inbetriebsetzung dieser bekannten Vorrichtung muss ausser der Spindel auch die Spindellagerhülse aus dem Spindelgehäuse her ausgenommen werden, ehe der Spülkopf aufgesetzt werden kann. Nach Aufsetzen des Spülkopfes wird mittels der einen Pumpe durch ein doppelwandiges Rohr Spülöl zwischen den beiden Rohrwänden in das Gehäuse gedrückt und wieder durch den innern Rohrteil abgesaugt.
Das Spülöl wird-, ehe es in den Spülölbehälter zurückläuft, gefiltert. Anschliessend wird die zweite Pumpe, die dem Frischölbehälter angeschlossen ist, in Tätigkeit gesetzt und das Ge häuse mit Frischöl versorgt.
Der gesamte Arbeitsaufwand zum Reinigen und Auffüllen mit Frischöl des Spindelgehäuses ist sehr umständlich und erfordert viel Zeit, was als beson ders nachteilig anzusehen ist, da die Reinigung sämt licher Spindelgehäuse einer Spinnmaschine mit etwa 400 Spindeln verhältnismässig lange dauert, wodurch die Maschine für den laufenden Arbeitsprozess lange Zeit ausfällt. Ein weiterer Nachteil ist der, dass die Frischölzufuhr mittels derartiger Vorrichtungen nicht genau durchführbar ist, da die Spindelhülse während des Auffüllvorganges mit Frischöl sich nicht im Ge häuse befindet.
Hierbei kann es leicht vorkommen, dass entweder zu wenig oder zu viel Öl in das Spin- delgehäuse gelangt, was insbesondere bei letzterem den Nachteil mit sich bringt, dass beim Einsetzen der Spindelhülse und der Spindel das Öl aus dem Gehäuse herausläuft, wodurch ein Verschmutzen der Spinnmaschine herbeigeführt wird.
Die vorliegende Erfindung sieht eine Verbesse rung vor, durch die z. B. ein Spindelgehäuse in verhältnismässig kurzer Zeit gereinigt und mit Frischöl gefüllt werden kann.
Die kennzeichnenden Merkmale der Erfindung bestehen darin, dass beim Spülen das. einfliessende Öl die Lagerteile in dem Gehäuse umspült und durch ein auf dem Fusslager aufsitzendes und am<B>Spülkopf</B> gehaltenes Rücklaufrohr abfliesst.
Vorteilhafterweise ist das Rücklaufrohr an seinem untern Ende mit einem Ventil versehen, welches sich bei Abstellen der Ölzufuhr selbsttätig schliesst, so dass im Gehäuse so viel Öl verbleibt, wie für die Spindellagerung erforderlich ist. Diese Ölmenge wird zweckmässigerweise dadurch bestimmt, dass das Rücklaufrohr volumenmässig gleich gross oder etwas grösser als der innerhalb der Lagerung befindliche Teil des Spindelschaftes ist.
Damit das Rücklaufrohr in Betriebsstellung satt auf dem Fusslager aufsitzt, ist es zweckmässigerweise teleskopartig ausgebildet, wobei der untere Teil durch den Druck einer Feder gegen das Fusslager gedrückt wird.
Ferner ist bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, den Spülkopf durch einen durchsichtigen Schlauch mit einem Frischölbehälter zu verbinden, der in bekannter Weise in einem fahr baren Gestell untergebracht sein kann. Von dem Frischölbehälter wird daher das Öl unter Druck, beispielsweise durch eine Pumpe, dem Spülkopf zu geführt.
Der Ölrücklauf wird bei einem Beispiel der Er findung durch einen am Spülkopf angeordneten, durchsichtigen Schlauch durchgeführt, der an einem Altölbehälter angeschlossen ist. An Stelle eines durchsichtigen Schlauches kann in beiden Fällen auch ein Schlauch aus beliebigem Material verwen det werden, in den jedoch ein durchsichtiges Rohr stück eingesetzt ist.
Die Durchsichtigkeit des Schlauches hat den Vorteil, dass man genau beobachten kann, ob das Gehäuse rein ist. Entspricht das ablaufende Öl dem einlaufenden Öl, so kann die Ölzufuhr gesperrt wer den.
Die Erfindung wird in den Figuren beispielsweise dargestellt, es zeigen: Fig. 1 das Spindelgehäusespül- und ölfüllgerät in verkleinertem Massstab mit einem Teil einer Spindel bank, Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Spindelge- häuse mit aufgesetztem Spülkopf gemäss Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch den untern Teil des Einsatzstückes des Spülkopfes gemäss Fig. 2 in vergrössertem Massstab.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist das Spindelgehäuse- spül- und Ölfüllgerät an einem Spindelgehäuse 1 an geschlossen, welches an der Spindelbank 2 fest ange ordnet ist. Aus dem zu reinigenden Gehäuse 1 ist der Spindelschaft herausgenommen. In den andern Spindelgehäusen 1 befinden sich die Spindeln 3.
In dem Gestell 4, das mittels Rädern 5 fahrbar ist, ist ein Frischölbehälter 6 mit Einfüllstutzen 7 und ein Altölbehälter 8 eingebaut. Vom Frischöl behälter 6 führt ein Ansaugstück 9 zur Pumpe 10, welche mit dem Pumpenhebel 11 betrieben wird. Von der Pumpe 10 führt ein durchsichtiger oder mit einem durchsichtigen Einsatzstück versehener Druckölschlauch 12 zu Spülkopf 13, welcher auf das Spindelgehäuse 1 aufgesetzt ist. Ein gleichfalls durchsichtiger Rückführschlauch 14 verbindet den Spülkopf 13 mit dem Altölbehälter B.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch ein Spindel gehäuse 1, aus dem der Spindelschaft 3 herausge zogen wurde und an seiner Stelle der Spülkopf 13 aufgesetzt ist.
In der Spindelbank 2 ist das Spindelgehäuse 1 durch einen Flansch 15 und die Mutter 16 gehalten. Im obern Teil des Spindelgehäuses 1 ist das Rollen lager 17 für den Spindelschaft angeordnet sowie eine Hülse 18 eingepresst, welche an ihrem untern Ende als Fusslager 19 für den Spindelzapfen ausge bildet ist. Zwischen Spindelgehäuse 1 und Hülse 18 befindet sich eine Dämpfungsspirale 20. In dem Spülkopf 13 ist in einer Ausdrehung ein Dichtungsring 21 angeordnet, der durch einen Siche rungsring 22 gehalten wird.
In dem Spülkopf 13 be finden sich zwei Bohrungen, wovon die Bohrung 23 der Ölzuführung und die Bohrung 24 der Ölrück- führung dient. An je einem Stutzen 25 und 26 sind die Ölschläuche 12 und 14 angebracht. Die Bohrung 24 wird durch ein mit dem Spülkopf 13 verbunde nes Rücklaufrohr 27 verlängert. Das Rohr 27 reicht innerhalb der Hülse 18 bis hinab zum Fusslager 19. Der Spülkopf 13 ist oben als kugelförmiger Haltegriff 28 ausgebildet.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch den untern Teil des Rücklaufrohres 27. Dieses ist durch eine Gleitbuchse 29, die gegen den Druck der Feder 30 verschiebbar ist, in seiner Länge veränderbar.
Ein in die Gleitbuchse 29 eingepresster Stift 31 gleitet dabei in einer Nut 32 des Rohres 27 und begrenzt diese Bewegung. Auf die Gleitbuchse 29 ist der Ventilkopf 33 geschraubt, in dessen Innerem die Kugel 34 mit Hilfe der Ventilfeder 35 die Boh rung 36 verschliesst.
Der Spül- und Füllvorgang, der im Heraus drücken des Altöls, dem Spülen und dem Füllen mit Frischöl besteht, geht in folgender Weise vor sich: Nachdem der Spindelschaft 3 vom Spindelge- häuse 1 abgezogen ist, wird an seiner Stelle der Spülkopf 13 aufgesetzt. Dabei genügt ein leichter Druck auf den Haltegriff 28 des Spülkopfes 13, um eine Anlage der Ausdrehung im Spülkopf 13 auf dem Spindelgehäuse 1 und des federnd nachgebenden Ventilkopfes 33 auf der Abschrägung 37 des Fuss lagers 19 zu erreichen.
Der Dichtungsring 21 dich tet den Spülkopf 13 gegen das Spindelgehäuse 1 ab. Mit der andern Hand wird der Pumpenhebel 11 be dient. Durch langsames Ziehen des Hebels 11 in Pfeilrichtung wird das Spindelöl aus dem Frischöl behälter 6 über das Ansaugstück 9 angesaugt und durch den Druckölschlauch 12 in den Spülkopf 13 gedrückt. Das Frischöl gelangt durch das Rollen lager 17 in die Hülse 18, umspült sie von innen und aussen und schiebt dabei das Altöl vor sich her.
Durch die Bohrungen 38 zum Fusslager 19 gelangt das Öl an den Ventilkopf 33, drückt die Kugel 34 zurück und steigt im Innern des Rücklaufrohres 27 auf, von wo aus es über den Rückführschlauch 14 in den Altölbehälter 8 gelangt.
Der Pumpenhebel 11 wird so lange in Pfeilrich tung gezogen, bis sich in dem durchsichtigen Rück führschlauch 14 Frischöl zeigt, das an der helleren Färbung erkennbar ist. Durch diese einfache Hebel bewegung wird das Altöl entfernt, das Spindelge- häuse 1 mit allen in ihm angeordneten Teilen ge spült und mit Frischöl gefüllt. Da das Rücklaufrohr 27 dabei den Platz des Schaftes der herausgezogenen Spindel 3 einnimmt, ergibt sich selbsttätig die rich tige Ölfüllung, was auch für das Füllen neuer Spin- delgehäuse vor der Inbetriebnahme wichtig ist.
Mit tels einer nicht dargestellten Einstellschraube und Gegenmutter kann man die jeweils benötigte Min- destölmenge für alle Spindelgehäuse einer Spinn maschine am Pumpenhebel 11 festlegen. Nach Be endigung des Spül- und Füllvorganges wird der Spül kopf 13 vom Spindelgehäuse 1 abgenommen und sofort die Spindel 3 wieder eingesteckt.
Damit sich an der herausgezogenen Spindel 3 während des Spül- und Füllvorganges kein Flug oder Schmutz ansetzen kann, wird diese vorteilhafter weise von oben in eine entsprechende Öffnung des ringsum verkleideten Gestelles 4 des Gerätes gesteckt. In gleicher Weise wird auch der Spülkopf 13 nach Beendigung des Spül- und Füllvorganges unterge bracht.
Bei jedem Füllen des Frischölbehälters 6 wird gleichzeitig der Altölbehälter 8 entleert. Dieser kann hierzu seitlich aus dem Gestell 4 des Gerätes her ausgenommen werden.