Anlage und Verfahren zur Dosierung und Verteilung von Holzspänen bei der Herstellung von Holzspanplatten Das Patent betrifft eine Anlage zur Dosierung und Verteilung von Holzspänen bei der Herstellung von Holzspanplatten und ein Verfahren zum Betrieb dieser Anlage.
Es ist bekannt, bei der Dosierung und bei der Ver teilung von Holzspänen vorher abgewogene Späne mengen chargenweise in geeignete Formrahmen zu entleeren und dort zu verteilen. Auch hat man bereits auf einem endlos laufenden Band vorher abgewogene Spänemengen verteilt und das volumenmässig verteilte Späneband kontinuierlich in Formrahmen abgeworfen. Bei dieser Methode kann auf die vorherige Abwägung bestimmter Spänemengen verzichtet werden, und man kann sich darauf beschränken, einen lediglich nach dem Volumen gleichmässig verteilten Teppich kontinuierlich abzuwerfen.
Beide Möglichkeiten, der gewichtsmässigen oder volumenmässigen Dosierung und Verteilung von be- leimten Holzspänen haben gemeinsam, dass die Dosie rung und die Verteilung unabhängig voneinander durchgeführt wird. Sowohl im Falle der reinen Volu mendosierung als auch ganz besonders bei der Ge wichtsdosierung in grossen Chargen und der nach folgenden volumenmässigen Verteilung wird das Er gebnis der Verteilung deshalb ungenau, weil bei den Holzspänen kein konstantes Verhältnis zwischen Gewicht und Volumen erzielbar ist.
Dieses Verhältnis ändert sich vielmehr stets in Abhängigkeit von Holz art, Spanform, Feuchtigkeit und auch dem Grad der Beleimung. Es ist nicht möglich, Holzspäne aus dem zur Verteilung bereitstehenden Rohmaterial so gleich mässig zur Verwendung vorzubereiten, dass durch eine alleinige Volumendosierung eine befriedigende Ge nauigkeit in der Verteilung der Späne und damit eine genügende Gleichmässigkeit der herzustellenden Span- platten erreicht wird. Die in der Zeiteinheit verteilten Mengen sind bei den bisher bekannten Verfahren nicht kontrollierbar.
Weder die Dosiervorrichtung, noch die Verteilungseinrichtung lässt eine Feinregulierung wäh rend des Betriebes zu, ohne dass der mengenmässige Anfall in der Zeiteinheit sich ändert.
Durch die Anlage gemäss der Erfindung wird eine mit Bezug auf Späne, Gewicht und Verteilung gleich mässige Späneförderung zur Beschickung von Form rahmen oder eines Fliessbandes für die Formung eines kontinuierlichen Spänevlieses ermöglicht.
Dadurch können früher auftretende Fehler in der Verteilung von Spänen ausgeschaltet und eine genaue Gewichtsdosierung mit einer gleichmässigen Verteilung erreicht werden. Auch lässt sich das Verteilungsergebnis während des Betriebes laufend kontrollieren. Zu diesem Zweck ist gemäss der Erfindung die Wägeeinrichtung als Waagespeiser ausgestaltet, welcher periodisch von einer Kurvenscheibe mechanisch betätigt wird, einen Auslauftisch zur Aufnahme des gewichtsdosierten Spangutes, wobei die Anlage eine Einrichtung zur Einstellung der Schichthöhe des Spangutes auf dem Auslauftisch,
und Antriebseinrichtungen für die Be tätigung des Waagespeisers und den Auslauftisch sowie eine von der Kurvenscheibe am Waagespeiser betätigte Einrichtung besitzt, durch welche der Antrieb der Fördereinrichtung für das Spangut zur Waage nach einer Unterbrechung, die durch das Erreichen des Füllgewichtes der Waage bewirkt ist, wieder in Gang gesetzt wird.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb dieser Anlage, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass der zur Verteilung der Späne dienende Aus lauftisch dem Späne-Schüttvolumen angleichbar be trieben wird.
Die Erfindung wird beispielsweise anhand der schematischen Darstellung einer Anlage näher er läutert: Die zu verteilenden Holzspäne werden auf den Zuführtisch 1, der im wesentlichen aus einem endlosen Band 2 und Umlenkwalzen 3, von denen mindestens eine angetrieben ist, besteht, gegeben und in Richtung auf die Füllanlage 4 gefördert. Die dem Zuführtisch 1 aufgegebene Menge an Holzspänen ist zweckmässig grösser als die von der Füllanlage 4 fassbare Menge, damit diese immer das Maximum an Holzspänen fördern kann.
Die Füllanlage 4 besteht im wesentlichen aus einem Nadellattentuch 5 mit Umlenkwalzen 6, von denen mindestens eine angetrieben ist. Die Holzspäne werden von den Nadeln des Nadellattentuches erfasst und die Späne werden in gleichmässiger Auflage von dem Nadellattentuch gefördert.
Eine Entmischung der Feinanteile der Holzspäne wird bei der Aufnahme durch das Nadellattentuch vom Zuführtisch und wäh rend der Förderung durch das Nadellattentuch ver mieden. Spänezusammenballungen, die von den Nadeln mitgenommen werden, können während ihres Auf ganges durch einen Hacker 7 oder eine Nadelwalze zerschlagen bzw. zerkleinert werden. Das so gegebenen falls noch auf einem Nadellattentuch verteilte Gut wird unter Mithilfe einer Igelwalze 8 in die Waagschale einer Wägeeinrichtung abgeworfen. Die Waage selbst ist als Waagespeiser 9 ausgebildet.
Dieser stellt vorzugsweise einen sich über die Breite des darunterliegenden För derbandes erstreckenden Behälter dar. Sobald der Waagespeiser das am Waagebalken 10 einstellbare Füllgewicht erreicht hat, wird die Zufuhr weiterer Späne in die Waage dadurch unterbrochen, dass der Waagebalken einen elektrischen Kontakt 18 betätigt und die Bewegung der angetriebenen Wellen 3 und 6 unterbricht. Alsdann öffnet sich die Unterseite des Waagespeisers und gibt die in der Waage enthaltenen, abgewogenen Späne auf den Auslauftisch 12 ab. Dieser besteht im wesentlichen aus einem Förderband 13 und zwei Walzen 14, von denen mindestens eine angetrieben ist.
Das auf dem Förderband 13 haufenartig auf geschüttete Fördergut wird von der Igelwalze 15, die gegen die Förderrichtung des Auslauftisches dreht, mit Bezug auf die Schichthöhe gleichmässig verteilt. Am Ende des Auslauftisches fällt dann das so gewicht- und volumenmässig verteilte Spänegut kontinuierlich in Formrahmen oder auf ein Fliessband ab. Der Auslauf kann noch durch eine Igelwalze 16, welche im Förder- sinn des Auslauftisches dreht, unterstützt werden.
Das Öffnen und das Schliessen des Waagespeisers wird durch eine regelbare oder stufenlos regelbare oder mit fester Drehzahl angetriebene Kurvenscheibe 17 gesteuert, die auch die Aufgabe hat, den Wiederantrieb für den Zu führtisch 1 und die Füllanlage 4 über den Schalter 19 zu veranlassen. Ist das am Waagebalken eingestellte Füllgewicht erreicht, wird die Zufuhr der Späne in die Waage über den Schalter 18 unterbrochen.
Durch Drehen der Kurvenscheibe 17 wird über eine mecha nische Kupplung, die zeichnerisch nicht dargestellt ist, der Waagespeiser entleert, und beim Weiterdrehen der Kurvenscheibe wird der Antrieb des Zuführtisches und der Füllanlage, welcher gekuppelt sein kann, jedenfalls aber durch die Kurvenscheibe 17 über einen Schalter 19 gesteuert wird, in Gang gesetzt. Die Schaltfolge ist dabei wie folgt: erreicht der Waagespeiser 9 das am Verschiebegewicht des Waagebalkens eingestellte Füll gewicht, so senkt sich der Waagebehälter und ruft dadurch eine um die Auflage 11 geführte Schwenk bewegung des Waagebalkens hervor. Durch diese Schwenkbewegung wird der Kontakt 18 betätigt (Arbeitskontakt). Das Band 5 bleibt stehen.
Nach Ent leeren der Waageschale wird der Kontakt 18 durch die nunmehr erfolgende Rückbewegung des Waagebalkens wieder geschlossen (Ruhekontakt). Das Band 5 läuft aber nicht wieder an, sondern wird erst nach erfolgter Weiterdrehung der Kurvenscheibe über den Schalter 19 wieder eingeschaltet (Impulsgeber).
Die Vorgänge wiederholen sich periodisch. Wäh rend des Betriebes der Anlage ist der Antrieb der Kur venscheibe und des Auslauftisches ständig im Gang, während der Antrieb des Zuführtisches und der Füll anlage mit Unterbrechungen arbeitet. Da die Kurven scheibe während des Betriebes ständig arbeitet und über eine mechanische Kupplung den Waagespeiser öffnet und schliesst, kann es vorkommen, dass das Füll gewicht im Zeitpunkt der Öffnung des Waagespeisers noch nicht erreicht ist, wenn dem Zuführtisch bzw. der Füllanlage keine ausreichende Menge an Holz spänen zur Abgabe an die Waage zur Verfügung steht.
In diesem Fall tritt der Antrieb des Zuführtisches und der Füllanlage nicht ausser Gang und es werden auch noch Späne, die von der Füllanlage in den Waage speiser herabfallen, durch deren Öffnungen, solange sie offenstehen, auf den Auslauftisch herabfallen. Man muss zur Vermeidung solcher Unregelmässigkeiten für eine gleichmässige Versorgung des Zuführtisches bzw. der Füllanlage sorgen, damit der gewichtsmässige Durchlauf in der Zeiteinheit durch die Einstellung am Waagebalken und durch die Regelung der Perioden der Kurvenscheibe kontrolliert werden kann. Erfah rungsgemäss lässt sich die Periodenzahl durch unab hängigen Antrieb der Kurvenscheibe während des Betriebes sehr genau einstellen.
Es ist zweckmässig, die Förderleistung des Auslauftisches so einzustellen, dass sie mit der vom Waagespeiser abgegebenen Menge an Holzspänen übereinstimmt und der Auslauf kontinuier lich erfolgt.
Beim Arbeiten mit der vorstehend beschriebenen Anlage wird eine bestimmte Gewichtsmenge Holzspäne taktmässig abgewogen und auf einem Auslauftisch mit einem endlosen Band durch eine Igelwalze, die als Rückstreif-Egalisierwalze wirkt, gleichmässig zu einem Spänevlies verteilt. Eine solche Anlage arbeitet zu friedenstellend, wenn sie auf das Schüttgewicht der beleimten Späne eingestellt ist und dieses sich nicht ändert. Im praktischen Betrieb lässt es sich aber nun nicht vermeiden, dass Änderungen im Schüttgewicht eintreten.
Solche Schüttgewichtsänderungen ergeben sich, wenn ein Wechsel in der Holzart oder eine Ände rung im Trocknungszustand oder auch eine Änderung in der Spanform eintritt. Auch spielt der Beleimungs- grad eine Rolle. Solange die Abweichungen im Schüttgewicht von einem Normalschüttgewicht, für das die Anlage eingerichtet ist, in gewissen engen Gren zen liegen, arbeitet die Anlage zufriedenstellend. Wenn jedoch das Schüttgewicht der Späne in grösserem Masse von dem Normalschüttgewicht abweicht, er geben sich Unzuträglichkeiten.
Sinkt das Schüttgewicht beträchtlich, erfolgt ein Rückstau an der Rückstreif- Egalisierwalze des Auslauftisches; nimmt das Schütt gewicht beträchtlich zu, kann es vorkommen, dass die Rückstreif-Egalisierwalze kein gleichmässiges Späne- vlies auf dem Auslauftisch herstellt. Der eine wie der andere Fall ist unerwünscht, weil dadurch ein unge nügender bzw. ein ungleichmässiger Abfall der beleim- ten Späne vom Auslauftisch erfolgt.
Um nun in der Zeiteinheit immer gewichtsmässig gleichbleibende Spänemengen unabhängig vom Schüttgewicht zu fördern, bestehen zwei Möglichkeiten Die eine Möglichkeit besteht darin, den Durch trittsquerschnitt zwischen dem Band des Auslauftisches und der über ihm angeordneten Rückstreif-Egalisier- walze zu verändern. Zu diesem Zwecke ist eine beweg liche Anordnung der Rückstreif-Egalisierwalze über dem Auslauftisch vorgesehen.
Bei einer in senkrechter Richtung stufenlos in ihrer Höhenlage einstellbaren Rückstreif-Egalisierwalze lässt sich der Durchtritts- querschnitt zwischen dem Förderband und der Rück- streif-Egalisierwalze jedem praktisch vorkommenden Schüttgewicht anpassen. Im Betrieb ist es lediglich erforderlich, bei Erhöhung des Schüttgewichtes bzw.
Verminderung des Spänevolumens den Querschnitt zwischen dem Auslauftisch und der Rückstreif-Egali- sierwalze durch Absenken der Rückstreif-Egalisier- walze zu vermindern, und umgekehrt, bei niedrigerem Schüttgewicht bzw. grösserem Spänevolumen den Querschnitt durch Anheben der Rückstreif-Egalisier- walze zu vergrössern.
Die andere Möglichkeit besteht darin, bei fest stehender Anordnung der Rückstreif-Egalisierwalze die Geschwindigkeit des Förderbandes am Auslauftisch zu verändern. Ist ein geringeres Schüttgewicht, also ein höheres Spänevolumen gegeben, so wird das Förder band rascher angetrieben und umgekehrt, wird dieses bei höherem Schüttgewicht, also niedrigerem Späne volumen langsamer angetrieben.
Der Antrieb des Förderbandes am Auslauftisch wird zweckmässig stufenlos veränderlich gestaltet, so dass für jedes Schüttgewicht bzw. für jedes Späne volumen eine auch im Dauerbetrieb passende Umlauf geschwindigkeit des Förderbandes gewählt werden kann.
Schliesslich ist es auch noch möglich, die Massnahme der Veränderung der Höhenlage der Rückstreif- Egalisierwalze mit der Massnahme der Änderung der Umlaufgeschwindigkeit des Förderbandes zu kombi nieren. Dies ist zum Beispiel dann von Vorteil, wenn Späne mit niedrigem Schüttgewicht bzw. grossem Spänevolumen verarbeitet werden sollen.
Wenn in einem solchen Falle der Durchschnittsquerschnitt zwischen Förderband und Rückstreif-Egalisierwalze klein ist, müssen wegen der erforderlichen Förder- leistung verhältnismässig hohe Umlaufgeschwindig keiten des Förderbandes gewählt werden. Dies kann dazu führen, dass die Späne vom Förderband abfallen bzw. abkippen bzw. abgeschleudert werden und in ungleichmässiger Schichtung auf die Unterlage fallen. Diesen Nachteil vermeidet die kombinierte Möglich keit der Einstellung der Höhenlage der Rückstreif Egahsierwalze und der Geschwindigkeit des Förder bandes.
In jedem Falle wird erreicht, dass in der Zeiteinheit unabhängig vom Schüttgewicht eine gleichbleibende Gewichtsmenge an beleimten Spänen über den Auslauf tisch gefördert wird.