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Wägevorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Wägevorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Derartige Wägevorrichtungen für Schüttgüter oder Serienerzeugnisse,
bèispielsweise Backwaren, arbeiten häufig mit einem Förderer, beispielsweise einem
Schwingförderer oder einem Förderband, der den Strom des Wägegutes in die Lastschale
einer Walze einbringt. Beim Erreichen eines eingestellten Gewichtes, das etwas unterhalb
des Sollgewichtes liegt, wird die Fördereinrichtung abgeschaltet, und die gewogene
Menge komplettiert sich dann durch das bis zu diesem Zeitpunkt noch nachfließende
Material. Dabei kann jedoch durch qewisse Zufälligkeiten, beispielsweise bei einem
Schüttgut durch das unterschiedliche Abrutschen eines mehr oder weniger großen Abschnittes,das
endgültige Sollgewicht verfälscht werden.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, über der Fördereinrichtung eine
entgegen der Förderrichtung in den Förderstrom hineingreifende Absperrklappe vorzusehen,
die von
der Wägezelle gesteuert wird und den Fördergutstrom definiert
absperrt. Damit ist zwar das Problem des unterschiedlichen Nachrutschens behoben,
jedoch entsteht in dem Fördergutstrom ein Rückstau, der u.U.
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sehr weit zurückreichen kann. Der Fördergutstrom wird dadurch ungleichmäßig,
beispielsweise wellenförmig, und es ergeben sich dann wiederum Ungenauigkeiten wegen
des unterschiedlichen Nachstromes, d.h. des Teils, das beim Absperren gerade im
freien Fall ist.
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Um diesen Rückstau zu vermeiden, ist wiederum bereits vorgeschlagen
worden, den letzten Teil der Fördereinrichtung vor der Absperrklappe in eine Schrägfläche
zu verlegen. Dadurch wird die Rückstauwirkung verringert.
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Beim Wiederöffnen der Absperrklappe rutscht jedoch das aufgestaute
Material nur mit der Hangabtriebskomponente herunter, was wiederum zu Ungleichmäßigkeiten
beim Füllen der Lastschale und damit zu unterschiedlichen dynamischen Auswirkungen
auf die Waage führen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wägevorrichtung zu schaffen, die
mit größerer Genauigkeit arbeitet, insbesondere eine große Konstanz des Nachstromes
erreicht, und die Wägezelt verkürzt.
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Dies wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 erreicht.
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Die Trageinrichtung sperrt den Wägegutstrom ab, ohne daß die Gefahr
eines Rückstaus besteht.
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Vorzugsweise kann die Trageinrichtung in Förderrichtung, vorzugsweise
mit einer größeren Geschwindigkeit als die
Fördergeschwindigkeit
des Wägegutes, bewegbar sein. Es wäre zwar auch möglich, die Trageinrichtung von
der Seite oder entgegen der Förderrichtung in den Fördergutstrom einzuführen, durch
die Bewegung in Förderrichtung wird jedoch vermieden, daß die Vorderkante der Trageinrichtung
in den Wägegutstrom einschneiden muß, was insbesondere bei empfindlichem Fördergut,
beispielsweise Backwaren, zur schonenden behandlung beiträgt. Ferner ist es möglich,
daß durch die größere Geschwindigkeit der Vorderkante der Trageinrichtung der Wägegutstrom
bereits abgesperrt wird, bevor die Vorderkante eine Begrenzung zum Abschluß der
von der Zufuhr-Fördereinrichtung zur Lastschale führenden Füllöffnung erreicht.
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Es wird dann auf der Trageinrichtung ein Vorrat von Fördergut gespeichert,
ohne daß dies zu einem Rückstau führt. Zu diesem Zwecke kann vorteilhaft die Zuführ-Fördereinrichtung
nach dem Ende jedes Wägevorganges zumindest einige Zeit weiterbetrieben werden.
Dazu ist es ferner vorteilhaft, wenn die Trageinrichtung zusammen mit der Zuführ-Fördereinrichtung
zur Förderung des Wägegutes angetrieben ist, also,beispielsweise bei einem Schwingförderer,
zusammen mit der übrigen Förderrinne schwingt. Es wird dann vorzugsweise die Trageinrichtung
während der Rückbewegung ihrer Vorderkante derart bewegt oder angetrieben, daß das
auf ihrem die Füllöffnung überdeckenden Teil gespeicherte Wägegut in die Lastschale
fällt. Da die Rückbewegung der Vorderkante einerseits schneller erfolgen kann als
die Förderbewegung des Wägegutes und andererseits die Fördereinrichtung während
dessen zusätzlich in ihrer Förderrichtung fördert, kann so die Lastschale sehr schnell
gefüllt werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß durch ungleichmäßiges Abrutschen
den Einschwingvorgang der Waage beeinträchtigende
dynamische Störungen
auftreten. Das gespeicherte Wägegut wird beim Zurückziehen der Vorderkante sozusagen
"abgelegt". Dann kann durch Weiterbetreiben der Fördereinrichtung die Lastschale
bis zum gewünschten Maße gefüllt werden und schließlich der Wägegutstrom durch Vorwärtsbewegung
der Vorderkante wieder abgesperrt werden.
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Die Bewegung der Vorderkante der Trageinrichtung kann in Abhängigkeit
vom Wägeergebnis durch eine Steuereinrichtung steuerbar sein, die den Zeitpunkt
des Bewegungsbeginns und vorzugsweise auch die Geschwindigkeit der gegen die Förderrichtung
gerichteten Rückwärtsbewegung der Vorderkante steuert. Ferner kann die Stellung
der Vorderkante in Abhängigkeit von der Wägemenge einstellbar sein, und zwar entweder
manuell, beispielsweise zur Anpassung an eine geringere Wägegutmenge, oder in Abhängig
keit vom Wägeergebnis geregelt. Je nach den Gegebenenheiten und der Art des Wägegutes
ist es möglich, alle Zwischenwerte zwischen zwei Arbeitspunkten vorzusehn, von denen
der eine eine Abschaltung der Zuführ-Fördereinrichtung in dem Moment darstellt,
in dem die Trageinrichtung durch ihre Bewegung die Füllung der Lastschale beendet
hat, bis zu einer Arbeitsweise, bei der die Fördereinrichtung überhaupt nicht mehr
abgeschaltet wird, sondern durch die hin- und hergehende Bewegung der Trageinrichtung
allein die Füllung bestimmt wird. Dabei kann durch Regelung der Geschwindigkeit
oder der Bewegung der Vorderkante der Trageinrichtung, ihrer Grenzstellung bzw.
einer gewissen Verharrungszeit in ihrer zurückgezogenen Stellung, jede Wägegutmenge
eingestellt werden.
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In diesem Falle würde die gesamte Fördergutmenge, die während der
Entleerung der Lastschale herangefördert wird, auf der Trageinrichtung gespeichert
werden, die entsprechend
dimensioniert wäre. Eine sinnvolle Zwischenlösung
wäre, die Fördereinrichtung dann abzuschalten, wenn der Wägegutstrom die am Ende
der Lastschale Vorgesehene Begrenzung der Fördereinrichtung, an der auch die Vorderkante
der Trageinrichtung stoppt, erreicht hat.
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Die Trageinrichtung kann ein unter dem Boden der vorzugsweise als
Schwingförderer ausgebildeten Zusatz-Fördereinrichtung verlaufender Schieber sein.
Er kann, wie bereits erwähnt, vorzugsweise mit an die Schwingungseinrichtung angeschlossen
sein, d.h. selbst als Boden der Förderrinne wirken, um das Wägegut auf ihm zur Speicherung
weiterzutransportieren. Es ist jedoch auch möglich, einen nicht schwingenden Schieber
vorzusehen, wenn beispielsweise die Fördereinrichtung sofort nach seinem Ausfahren
abgeschaltet wird, oder wenn der Schieber nicht fest mit der Fördereinrichtung verbunden
ist.
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Die Trageinrichtung kann, beispielsweise für empfindliche Güter, auch
ein vorzugsweise durch Verschiebung einer im Bereich der Vorderkante vorgesehenen
Umlenkrolle verlängerbarer Abschnitt eines Bandförderers sein.
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Dieser Bandförderer, dessen Längenausgleich über eine Ausgleichsrolle
nach Art einer Tänzerwalze erfolgen kann, kann dabei ausgefahren werden, ohne die
normale Fördergeschwindi-gkeit des Bandes in irgendeiner Weise zu unterbrechen.
Die Vorderkante läuft dann gegebenenfalls schneller als die Fördergeschwindigkeit
des Bandes ab, so daß der Förderstrom auf schonendste Weise unterbrochen wird.
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Durch die l'iöolichkeit der Speicherung des Wägegutes wahrend der
Entleerung der Lastschale und seiner einfachen Wiederabgabevist es auch möglich
die Lastschale flach und
in Bewegunysrichtung der Vorderkante der
Trageinrichtung langgestreckt auszubilden. Dadurch wird ein weiterer Ungenauigkeitsfaktor
bei Wägevorrichtungen wesentlich verringert. Eine Wägevorrichtung, die für unterschiedliche
Gewichte ausgelegt ist, hat normalerweise eine sehr tiefe Lastschale, um eine gleichmäßige
Verteilung der Schüttgüter über ihre Fläche zu gewährleisten. Wenn mit niedrigen
Gewichten gearbeitet wird, ist dementsprechend der Füllstand gering und der Abstand
zur Zuführ-Fördereinrichtung groß.
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Dementsprechend ist beim Unterbrechen des Wägegutstromes noch eine
große Menge des Wägegutes im freien Fall und damit der Kontrolle durch die Waage
entzogen.
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Ungleichmäßigkeiten in dieser Menge wirken sich dabei wegen der geringen
Wägegutmenge besonders stark aus.
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Durch die langgestreckte, flache Lastschale ist es möglich, diesen
freifallenden Nachstrom des Wägegutes gering und vor allem gleichmäßig zu halten.
Es wäre dabei durchaus möglich, bei geringen Gewichten die Vorderkante der Trageinrichtung
gar nicht bis zum Anfang der Lastschale zurückzufahren, sondern nur einen Teil der
Lastschale zu befüllen. Dies könnte dann ohne irgendwelche gegenständliche änderung
durch reine Ende rung in der Steuerung der Trageinrichtung den jeweiligen Gegebenenheiten
angepaßt werden. In jedem Falle braucht bei der Vorrichtung nach der Erfindung auf
den Schüttwinkel des Wägegutes keine Rücksicht genommen zu werden, weil die das
Wägegut abgebende Vorderkante der Trageinrichtung über die Lastschale wandert. Weitere
Merkmale der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit
den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allen oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
verwirklicht sein können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 bis 3 jeweils eine schematische Seitenansicht einer
Wägevorrichtung mit Zuführ-Fördereinrichtung in drei verschiedenen Arbeitsstellungen
und Fig. 4 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform.
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In den Figuren 1 bis 3 ist eine Wägevorrichtung 11 dargestellt, die
eine Wägezelle 12 enthält, an der eine Lastschale 13 angebracht ist. Deren Gewicht
wird in der Wägezelle 12 in an sich bekannter Weise in ein elektrisches Signal umgesetzt.
Die Lastschale 13 besteht aus einem oben offenen Behälter, dessen Boden durch zwei
schwenkbare Klappen 14 gebildet sind, die über eine schematisch dargestellte Schwenkeinrichtung
16 auf ein Signal von einer Steuereinrichtung 15 hin geöffnet werden können. Die
Steuereinrichtung 15 ist an die Wägezelle 12 angeschlossen.
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Unter der Lastschale kann eine mit dem in der Lastschale abgewogenen
Wägegut 17 zu füllende, nicht dargestellte Packung vorbeigeführt werden.
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Die Lastschale wird von einer Zuführ-Fördereinrichtung 18 befüllt.
In Fig. 1 bis 3 besteht diese aus einem Schwingförderer, dessen Förderrinne 19 von
einem bekannten Schwingungserzeuger 20 so in Schwingung versetzt wird daß das in
der Förderrinne 19 befindliche Gut in Förderrichtung
(Pfeil )21
transportiert wird, und zwar mit einer im wesentlichen konstanten Geschwindigkeit
und in im wesentlichen konstanter Schichtdicke. Bei dem Wägegut handelt es sich
überwiegend um Schüttgüter oder einzelne Gegenstände, von denen jeweils mehrere
in eine Packung kommen, so daß sie durch eine derartige Wägung abgefüllt werden
können. Die seitlichen Begrenzungen 22 reichen in Förderrichtung 21 an der Füllöffnung
der Lastschale 23 zu beiden Seiten vorbei und sind am Ende der Lastschale durch
eine hintere Begrenzung 24 miteinander verbunden.
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Unter dem Boden 25 der Förderrinne ist eine bewegbare Trageinrichtung
26 angeordnet, die in Fig. 1 bis 3 einen Schieber 27 enthält, der von einer Verschiebeeinrichtung
28 parallel zum Boden 25 der Förderrinne 19 verschiebbar ist. Bei der Verschiebeeinrichtung
kann es sich um einen beliebigen motorischen oder pneumatischen Linearantrieb handeln,
in dem der Schieber 27 horizontal geführt und in der aus den Fig. 1 bis 3 zu erkennenden
Weise beweglich gelagert ist. Der Schieber 27 könnte beispielsweise in zwei mit
ihren Uffnungen zueinandergekehrten, U-förmigen Führungsschienen geführt sein und
durch einen Pneumatikzylinder angetrieben werden.
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Die Füllöffnung 23 wird in der in Fig. 1 dargestellten Stellung durch
eine Kante 29 des Bodens 25 begrenzt, über die das auf der Förderrinne 19 herangeförderte
Wägegut in die Lastschale 13 fällt. In der zurückgezogenen Stellung steht die Vorderkante
30 des Schiebers 27 unterhalb des Bodens 25, so daß die Kante 29 die Abbruchkante
für den Wägegutstrom bildet.
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Im Betrieb wird die Lastschale soweit gefullt,bis ein an der Wägezelle
12 oder der Steuereinrichtung 15 eingestelltes
Gewicht erreicht
ist, das etwas unterhalb des Sollgewichts des Wägegutes liegt (Fig. 1). Dann wird
von der Steuereinrichtung 15 aus die Verschiebeeinrichtung 28 betätigt, und der
Schieber 27 bewegt sich etwas unterhalb der Ebene des Bodens 25 vorwärts über die
Füllöffnung 23 hinweg (Fig. 2). Diese Bewegung ist etwas schneller als die Fördergeschwindigkeit
des Wägegutes, so daß der Wägegutstrom hinter der Schieberbewegung zurückbleibt.und
praktisch von dem Moment an, wo die Vorderkante 30 des Schiebers 27 die Kante 29
passiert hat, fällt kein Wägegut mehr in die Lastschale 13. Damit ist der Füllvorgang
der Lastschale 13 beendet, und es ist zu erkennen, daß der nicht gewogene Anteil
der in Fig. 2 dargestellten gesamten Füllmenge der Lastschale 13 fast ausschließlich
aus der schon im freien Fatl befindlichen Nachströmmenge 31 (Fig. 1) besteht. Dagegen
ist nicht zu befürchten, daß von dem Schüttgut sich zur Einstellung eines Böschungswinkels
noch mehr oder weniger unregelmäßige Abschnitte lösen, wie das der Fall sein könnte,
wenn die Kante 29 allein die Abbruchkante bildet und die Beendigung des Füllvorganges
allein durch Abschalten der Fördereinrichtung geschehen würde. Durch Uffnen der
Klappen 14 (in Fig. 2 strichliert) wird dann die Lastschale entleert und steht nach
Schließen der Klappen für einen weiteren Wägevorgang zur Verfügung.
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Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Vorrichtung so betrieben wird,
daß der Schwingungserzeuger 20 nach dem Beginn der Schieberbewegung noch nicht abgeschaltet
wird. Da ferner der Schieber mit in die Fördereinrichtung einbezogen ist, d.h. ebenfalls
vom Schwingungserzeuger schwingend angetrieben wird, läuft der Wäaegutstrom auf
dem Schieber weiter nach vorn (wenn auch langsamer als die Schieberbewegung). Die
Schieberbewegung wird gestoppt,
wenn die Vorderkante 30 die hintere
Begrenzung 24 erreicht hat und die gesamte Füllöffnung 23 schließt. Sollte die Entleerung
der Lastschale und das Schließen der Klappen länger dauern als die Fördereinrichtung
benötigt, um den Wänegutstrom bis zur Begrenzung 24 zu transportieren, so würde
die Fördereinrichtung vorteilhaft abzuschalten sein, damit es keinen Rückstau gibt.
Oft reicht jedoch die Zeit zur Entleerung aus, und der Schwingungserzeuger kann
stetig durcharbeiten.
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Es ist noch zu bemerken, daß in dem Fall, daß der Schwingungserzeuger
ohnehin abgeschaltet wird, es nicht notwendig wäre, daß der Schieber 27 die gesamte
Füllöffnung verschließt. Es sollte lediglich sichergestellt sein, daß der soweit
vor der Vorderkante 33 des Fördergutstromes liegt, daß unter Berücksichtigung des
Böschungswinkels etc. kein Wägegut mehr über seine Vorderkante fällt, bevor nicht
seine Rückbewegung eingesetzt hat.
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Im vorliegenden Falle sei angenommen, daß in der nicht dargestellten
Zwischenstellung zwischen denen nach Fig. 2 und 3 die Vorderkante 30 des Schiebers
bis zur Begrenzung 24 herangelaufen ist und der Strom 34 des Wägegutes bis zu dieser
Begrenzung heranreicht. Er wird also im Bereich der Füllöffnung 23 von dem zur Trageinrichtung
26 gehörenden Schieber 27 getragen und dort gespeichert. Wenn zum Beginn eines neuen
Füllvorganges der Lastschale 13 der Schieber 27 von der Verschiebeeinrichtung 28
zurückgezogen wird, dann fällt die auf dem Schieber 27 gespeicherte Wägegutmenge
in die Lastschale. Die Vorderkante 30 des Schiebers bildet dabei die Abbruch kante,
und es ist zu erkennen, daß der über diese Vorderkante fließende Wägegutstrom in
einer relativ
gleichmäßigen Schicht in die Lastschale eingebracht
wird, die in Förderrichtung eine relativ große Erstreckung hat.
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Es bildet sich also während dieses Bereiches noch kein wesentlicher
Schüttkegel in der Lastschale, die dadurch relativ flach ausgebildet sein kann.
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Da vorteilhaft während dieser anfänglichen Befüllungsphase der Schwingungserzeuger
20 wieder (oder immer noch) läuft, findet die Befüllung der Lastschale besonders
schnell statt. In der Zeit, in der die Vorderkante 30 des Schiebers 27 bei seiner
Rückwärtsbewegung die Füllöffnung 23 überstreicht, wird nicht nur die gesamte auf
ihm gespeicherte Menge in die Lastschale eingebracht, sondern zusätzlich die Wägegutmenge,
die während dieser Zeit von der Zuführ-Fördereinrichtung in Förderrichtung 21 gefördert
wird. Danach ist der Zustand nach Fig. 1 wieder erreicht, und der Fördergutstrom
läuft im letzten Teil der Lastschalenfüllung wieder über die Kante 29, bis nach
Ansprechen der Steuereinrichtung 15 aufgrund eines Signal-s der Wägezelle 12 der
Zyklus erneut beginnt. Durch die während der Entleerung der Lastschale auf der Trageinrichtung
zwischengespeicherten Wägegutmenge erfolgt also die Füllung der Lastschale sehr
schnell, so daß trotz erhöhter Genauigkeit des Füllvorganges die Taktzahl der gesamten
Wägevorrichtung vergrößert werden kann. Soll diese jedoch auf einem herkömmlichen
Wert beibehalten werden, so wird die Genauigkeit des Wägevorganges durch verschiedene
Faktoren positiv beeinflußt. Wegen der schnellen Füllung in der Anfangsphase des
Wägevorganges aufgrund der Zwischenspeicherung kann die Dicke des Wägegutstromes
34 auf der Förderrinne 19 verringert werden. Damit wird die nicht durch die Wägung
erfassbare Nachströmmenge 31 kleiner, was die Genauigkeit wesentlich erhöht. Ferner
ist,
wie bereits erwähnt, kein unkontrolliertes Ahbrechen von Wägegutbrocken
oder-abschnitten an der Vorderkante des Wägegutstromes während der Beendigung de-s
Füllvorganges zu befürchten, und weiterhin kann aufgrund der Tatsache, daß sich
kein steiler Schüttgutkegel bildet, die Lastschale flacher ausgebildet werden, so
daß der Abstand zwischen den Kanten 29 bzw. 30 und dem Wägegutpegel in der Lastschale
geringer ist und damit die Nachströmmenge positiv beeinflußt wird. Durch den Schüttgutkegel,
der sich nicht immer gleichmäßig einstellt und der von den geringsten Konsistenzänderungen
im Schüttgut abhängig ist, wird bei einem ausgeprägten Schttgutkegel in der Lastschale
auch die Nachstromhöhe unterschiedlich.
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Wenn beispielsweise der Schüttkegel sich aufgrund gewisser Zufälligkeiten
flacher einstellt, ist die Nachströmmenge größer als bei einem steilen Schüttgutkegel,
was das Wägeergebnis unkontrollierbar negativ beeinflußt. Dieser Einfluß ist durch
die Erfindung entscheidend verringert.
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In Fig. 1 ist dargestellt, daß die Vorderkante des Schiebers 30 ganz
unter den Boden 25 der Förderrinne zurück -gezogen wird. Dies ist nicht notwendig.Es
ist durchaus auch denkbar, daß der Schieber stets nur so weit zurückgezogen wird,
daß immer die Kante 30 die Ahbruchkante für den Wägegutstrom bildet. Dies hätte
darüberhinaus den Vorteil, daß die Abbruchkante stets in einer definierten Höhe
liegt und den geringstmöglichen Abstand vom Wägegutpegel in der Lastschale hat.
In Fig. 1 ist dargestellt, daß die Steuereinrichtung 15 neben der VersctTiebeeinrichtung
28 und der Schwenkeinrichtung 16 auch den Schwinqjnys erzeuger 20 steuert. Die Steuerung
vereinfacht sich, wenn der Schwingungserzeuger ständig durchläuft, was auch zu einer
besonders gleichmäßigen Förderung des Wägegutes in
konstanter Schichtdicke
und Geschwindigkeit in der Zuführ-Fördereinrichtung beiträgt.
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In Fig. 4 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Zuführ-Fördereinrichtung
18a einen Bandförderer 19a enthält, auf dem der Wägegutstrom 34 in Förderrichtung
21 transportiert wird. Der Bandförderer 19a hat ein oberes waagerechtes Trum 25a,
das um eine vordere Umkehrrol le 40 umgelenkt wird, die die Vorderkante 30a der
Trageinrichtung bildet. Am entgegen der Förderrichtung 21 gelegenen Ende des oberen
Trums 25a läuft das Band um eine Antriebsrolle 41, die von einem Motor 42 angetrieben
wird.
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Ein in der Zeichnung rechtwinklig zur Förderrichtung weisender Abschnitt
des Bandförderers, der aber in jeder beliebigen Richtung, auch in horizontaler Richtung,
liegen könnte, ist als Ausgleichsstrecke ausgebildet. Dazu ist die Achse einer freilaufenden
Umlenkrolle 43 in einer in Längsrichtung dieses Bandabschnittes verlaufenden Führung
44 gelagert und beispielsweise durch eine Feder 45 (oder durch Gewicht etc.) belastet,
so daß der Bandabschnitt gespannt ist. Diese Umlenkrolle 43 arbeitet nach Art einer
Tänzerwalze, so daß die vordere Umlenkrolle 40 durch eine Verschiebeeinrichtung
28a in horizontaler Richtung vor und rückbewegbar angeordnet sein kann. Die Verschiebeeinrichtung
28a kann beispielsweise aus Pneumatikzylindern bestehen, die die Achse der freidrehbaren
Umlenkrolle 40 in horizontaler Richtung führen und bewegen. Die Umlenkrolle 40 und
damit die Vorderkante 30a kann also zwischen den beiden strichliert angedeuteten
Positionen bewegt werden, von denen eine nahe der Begrenzung 24a am Ende der Lastschale
und die andere am Beginn der Lastschale liegt.
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Es ist ZU erkennen, daß bei der Horizontal bewegung der Umlenkrolle
40
die Förderbewegung des Bandes, die durch die Antriebsrolle 41 bestimmt wird, in
keiner Weise beeinfluü>t wird. Daher läuft, solange der Motor 42 läuft, der Wägegutstrom
34 mit konstanter Geschwindigkeit vorwärts, auch wenn die Umlenkrolle 40 vorwärts
bewegt und dadurch der Bandförderer in horizontaler Richtung er die Lastschale hinweg
verlängert wird. Da diese Bewegung wiederum schneller erfolgt als die Fördergeschwindigkeit,
bleibt der Fördergutstrom 34 mit seiner Vorderkante 33 hinter der Vorderkante 30a
zurück. Es ist also zu erkennen, daß der ausziehbare Bandförderer die gleiche Funktion
hat wie der Schieber 27 und der gesamte Schwingförderer 19, 20 nach den Fig. 1 bis
3. Die Arbeitsweise ist- besonders schonend, weil auch beim, Zurückziehen der Vorderkante
30a des Bandförderers keine Relativbewegung zwischen dem Wägegut und dem Band auftritt,
so daß diese Einrichtung besonders für sehr empfindliche Gegenstände, beispielsweise
Backwaren mit Schokoladenüberzug etc., geeignet ist.
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Die Arbeitsweise ist praktisch die gleiche wie nach den Fig. 1 bis
3, d.h. der Bandförderer steht am Ende des Wägevorganges in irgendeiner zurückgezogenen
Stellung, die entsprechend den vorgegebenen Bedingungen in ihrer Lage einstell-
oder regelbar ist. Beim Vorliegen des Wägesignales wird die Verschiebeeinrichtung
2Pa betätigt, und die vordere Umkehrrolle läuft vorwärts und zieht dabei das untere
Trum des Bandes nach, so daß die Umlenkrolle 43 in der Führung 44 entgegen der Federkraft
nach oben gezogen wird. Der Wägegutstrom 34 bleibt auf dem Band hinter der Vorderkante
30a zurück. Slrätestens heim Erreichen der Begrenzung 24a wird die Verschiebeeinrichtun
28a angehalten. Inzwischen ist die Lastschale 13a entleert
worden,
und die Verschiebeeinrichtung 28a zieht die Bandvorderkante 30a wieder zurück, wodurch
der inzwischen nachgelaufene und auf dem Band über der Lastschale liegende Wägegutstrom
über die Vorderkante 30a in die Lastschale fällt. Am Erreichen des vorher beschriebenen
Endpunktes der Vorderkante 30a in der Zurückziehbewegung kann der Förderer noch
eine Weile Wägegut in die Lastschale befördern, falls das eingestellte Gewicht noch
nicht erreicht ist. Es ist jedoch auch möglich, die Vorrichtung so einzustellen,
daß die Vorderkante des Bandes 30a praktisch keinen hinteren, über eine Zeit gehaltenen
Haltepu.nkt hat, sondern das Ende des Wägevorganges praktisch durch eine Umsteuerung
der Verschiebeeinrichtung 28a erzielt wird. Dies kann durch Regelung der Fördergeschwindigkeit
und der Dicke des Wägegutstromes eingestellt werden.
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Die in Fig. 4 dargestellte Lastschale ist extrem flach und in Förderrichtung
langgestreckt. Die Achsen der Klappen liegen parallel zur Förderrichtung. Hier wird
besonders von dem bereits vorher beschriebenen Vorteil Gebrauch gemacht, daß durch
eine flache und langgestreckte Lastschale die Nachströmmenge gering und vor allem
konstant gehalten werden kann, weil durch das Ablegen der auf dem vorderen Teil
der Trageinrichtung 26a, die aus dem vorderen bewegbaren Abschnitt des Bandförderers
und der Verschiebeeinrichtung 28a besteht, gespeicherten Menge beim RUcklaufen der
Vorderkante 30a eine gleichmäßige Schicht in der Lastschale abgelegt werden kann.
in Fig. 4 ist strichliert ein Fülltrichter und die zu füllende Verpackung 46 dargestellt.
Der Wägegutstrom kommt aus einem Speicher 47 oder einem beliebigen Förderer.
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