Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 317119 Verfahren zur Herstellung ehromhaltiger Azofarbstoffe der Pyrazolonreihe Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Verfahren zur Herstellung chromhaltiger Azofarbstoffe der Pyrazolonreihe, welches darin besteht, dass man die durch Kuppeln von 1 Mol der Diazoverbindung aus einem Amin der Zusammensetzung
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worin x Hydroxy oder Methoxy, und y Chlor oder Methyl bedeuten,
mit 1 Mol eines Pyrazolons der Zusammensetzung
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worin R für Wasserstoff oder Hydroxyäthyl steht, und z - wenn R die erstgenannte Bedeutung hat - Halogen, Methyl, Methoxy oder Nitro, oder wenn R die zweitgenannte Bedeutung hat - Wasser stoff, Halogen, Methyl, Methoxy oder Nitro be deutet, erhältlichen Monoazofarbstoffe mit chrom abgebenden Mitteln behandelt.
Es wurde nun gefunden, dass man ebenfalls wertvolle chromhaltige Azofarbstoffe erhält, wenn man anstelle der Azokomponenten des Hauptpatentes solche der Zusammensetzung
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wählt, worin R2 einen niedrigmolekularen Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Alkoxyalkylrest, und R3 einen niedrigmolekularen Hydroxyalkyl- oder Alkoxyalkyl- rest bedeuten.
Besonders interessante Azokomponenten sind 1-Phenyl-3-methyl - 5 - pyrazolon- 3' - sulfonsäure -N methyl-N-(2"-hydroxy) - äthylamid, -N-äthyl-N-(2"- hydroxy)-äthylamid, -di-[(2"-hydroxy) - äthyl] - amid, -di-[(2"-hydroxy)-propyl]-amid und -di-[(3"-hydroxy)- propyl]-amid.
Die neuen chromhaltigen Azofarbstoffe der Pyrazolonreihe besitzen ein hervorragendes Neutral ziehvermögen für Wolle; sie färben diese Faser meist schon aus neutralem und Seide aus schwach saurem Färbebad in vollen blaustichigen Rottönen von sehr guter Walk- und Waschechtheit und vorzüglicher Lichtechtheit an; sie eignen sich auch für das Fär ben von Leder und, in besonders vorzüglicher Weise, für das Färben von künstlichen stickstoffhaltigen Fasern, wie synthetischen Polyamidfasern (z. B. Nylon, Perlon , eingetragene Schutzmarke). Ihre gute Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln, z. B.
Aceton, Dimethylformamid und Tetrahydrofuran, erlaubt es ferner, die neuen Farbstoffe zum Färben von Kunstfasern, die aus organischen Lösungen ver sponnen werden (z. B. Acetatkunstseide, Polyester fasern), von Kunststoffen und von Lacken zu ver wenden.
Die Kupplung der diazotierten 1-Hydroxy- bzw. 1-Methoxy-2-amino-6-nitro-benzole der Zusammen setzung (I) mit den 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon- 3'-sulfonsäureamiden der Zusammensetzung (III) wird mit Vorteil in schwach alkalischem bis alka lischem Medium ausgeführt. Die gebildeten Mono- azoverbindungen werden mittels Salz aus den Kupp lungsmassen abgeschieden und hierauf abfiltriert.
Die Überführung der Monoazoverbindungen in ihre Metallkomplexe erfolgt mit Verbindungen des Chroms. Die Metallisierung wird vorteilhaft in wäss riger Lösung oder in organischem Medium, bei-. spielsweise in Formamid, oder in der konzentrierten wässrigen Lösung eines Alkalisalzes einer niedrig molekularen aliphatischen Monocarbonsäure ausge führt.
Man lässt dabei mit Vorteil auf zwei Mole küle Monoazoverbindung eine weniger als zwei, mindestens aber ein Atom Chrom enthaltende Menge eines chromabgebenden Mittels einwirken.
Geeignete Verbindungen des Chroms sind z. B. Chromifluorid, Chromisulfat, Chromiformiat, Chromi- acetat, Kaliumchromisulfat oder Ammoniumchromi- sulfat. Auch die Chromate, z. B.
Natrium- oder Kaliumchromat bzw. -bichromat, eignen sich in vor züglicher Weise für die Metallisierung der Mono- azoverbindungen. Man arbeitet hier vorteilhaft in stark ätzalkalischem Medium, wobei gegebenenfalls reduzierende Stoffe zugefügt werden können.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden ange geben. <I>Beispiel 1</I> 18,9 Teile 1-Hydroxy-2-amino-4-chlor-6-nitro- benzol werden in 200 Teilen Wasser mit 14 Teilen 30 o/oiger Natriumhydroxydlösung gelöst. Zur Lö sung fügt man 6,9 Teile Natriumnitrit und lässt sie bei 0-5 in 30 Teile 30 o/oige Salzsäure und Eis einlaufen.
Die entstandene Diazosuspension wird mit Natriumcarbonat schwach alkalisch gestellt und hier auf mit Natriumbicarbonat versetzt. Man lässt ihr nun eine natriumhydroxydalkalische Lösung aus 31,1 Teilen 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-3'-sulfon- säure-N-methyl-N-(2"-hydroxy)-äthylamid und 200 Teilen Wasser langsam zutropfen. Der gebildete Monoazofarbstoff fällt vollständig aus; er wird ab filtriert, gewaschen und getrocknet.
Er ist ein braun schwarzes Pulver, das sich in konzentrierter Schwe felsäure mit oranger und in verdünnter Natrium hydroxydlösung mit roter Farbe löst. Er färbt Wolle nach dem Einbadchromierungsverfahren in echten blaustichig roten Tönen. Zur Überführung in den chromhaltigen Farbstoff wird die Monoazoverbindung mit 25 Teilen Natrium acetat und 40 Teilen Ammoniumchromisulfat in 300 Teilen Formamid 8 Stunden lang auf 95 er wärmt.
Man lässt die Reaktionsmischung auf 20 bis 25 erkalten, giesst sie hierauf in 700 Teile Wasser und filtriert die nach Zugabe von 50 Teilen Na triumchlorid ausgeschiedene Chromkomplexverbin- dung ab. Der Filterkuchen wird bei Zimmertempe ratur in 600 Teile Wasser und 45 Teile 30 /oige Natriumhydroxydlösung eingetragen. Nach kurz fristigem Rühren werden der Masse 90 Teile Na triumchlorid zugefügt; man filtriert hierauf den ab geschiedenen chromhaltigen Azofarbstoff ab und trocknet ihn.
Er ist ein braunrotes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit orangeroter, in Wasser mit blaustichig roter Farbe löst und Wolle, Seide und synthetische Polyamidfasern aus neutralem bis schwach saurem Bade in vollen blaustichigen Rottönen von vorzüglicher Walk-, Wasch- und Licht echtheit färbt. Der neue Farbstoff ist auch in Aceton sehr gut löslich und kann zum Färben von Cellulose- acetat in der Masse verwendet werden.
<I>Beispiel 2</I> Ersetzt man im vorstehenden Beispiel die 18,9 Teile 1-Hydroxy-2-amino-4-chlor-6-nitrobenzol durch die äquivalente Menge 1-Hydroxy-2-amino-4-methyl- 6-nitrobenzol, so erhält man einen chromhaltigen Azofarbstoff von ähnlichen Eigenschaften.
<I>Beispiel 3</I> Ebenfalls wertvolle chromhaltige Azofarbstoffe werden gewonnen, wenn man im Beispiel 1 die 31,1 Teile 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-3'-sulfon- säure-N-methyl-N-(2"-hydroxy)-äthylamid durch die äquivalente Menge 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon- 3'-sulfonsäure-di-[(2"-hydroxy)-äthyl]-amid, -N-äthyl- N-(2"-hydroxy)-äthylamid, -di-[(2"-hydroxy)-propyl]- amid oder -di-[(3"-hydroxy)-propyl]-amid ersetzt.