CH334902A

CH334902A - Verfahren zum Schützen von cellulosehaltigem Fasergut mit an sich niederem Quellwert gegen den Angriff von Microorganismen

Info

Publication number: CH334902A
Authority: CH
Inventors: Andreas Dr Ruperti
Original assignee: Ciba Geigy
Priority date: 1951-07-10
Filing date: 1955-02-23
Publication date: 1958-12-15
Also published as: GB745638A; NL100371C; NL170950B; FR1141745A; NL204782A; CH304005A; GB820946A; US2763574A

Description


  Verfahren zum Schützen von     cellulosehaltigem    Fasergut mit an sich niederem     Quellwert     gegen den Angriff von     Microorganismen            Es    wurde bereits vorgeschlagen,     härtbar-          Aminoplaste    auf     eellulosehaltigem    Fasergut  mit an sieh niederem     Quellwert    derart.

   zu  fixieren, dass man sie in den wasserunlöslichen  Zustand überführt, ohne das Wasser der Im  prägnierflüssigkeit bis zur Vollendung der       Ilarzkondensation    ganz     wegzutroeknen.    Zum  Unterschied von der üblichen     Wärmefixierung          nach        erfolgter    Trocknung     (,Trockenhärtung;     wird die beschriebene     Fixierung    in Anwesen  heit von Wasser als Massfixierung bezeichnet.  (siehe Hauptpatent Nr. 304005).  



  Im Gegensatz zur Trockenhärtung werden  die mechanischen Eigenschaften des Faser  materials,     sofern    es sieh um solches mit niede  rem     Quellwert    handelt; bei der     l@al'#fixierunr     nicht. oder höchstens nur wenig verändert.  Das ist aber nicht etwa, auf eine durch     mildere          Fixierun-sbeclingiuigen    erreichbare     Über-          rangsform    des bei Trockenhärtung üblichen.

    Zustandes     zurückzuführen,    sondern hängt       vermutlieli    mit. einem anders gearteten Ver  lauf des     Kondensationsprozesses        zusammen.     Tatsache ist, dass die     Massfixierung    zu     durch-          nreifend        auskondensierten,    weitgehend un  löslichen Produkten führt, was bei der üb  lichen Trockenhärtung nicht. in gleichem     Masse          der    Fall ist.  



  Durch die     wasserbeständige    Einlagerung>  von Kunstharz kann das     Textilgrit    bei der  Massfixierung in dauerhafter Weise gegen       den    Angriff durch     :VIicroorganismen    geschützt         werden,    ohne     da.ss    solche Eigenschaften wie  Reissfestigkeit und     Scheuerwiderstand    dabei  leiden.  



  Die     Nassfixierung    wurde bisher     in    der  Weise vorgenommen, dass das     Fasergalt,    nach  vorgenommener     Imprägnierung        und    mecha  nischer Entfernung der     überschüssigen    Im  prägnierflüssigkeit, längere Zeit bei gewöhn  licher oder erhöhter     Temperatur    gelagert  wurde, gegebenenfalls unter Luftzirkulation  mit oder ohne teilweiser Wegtrocknung des  anwesenden Wassers.

   Eine derartige Arbeits  weise beansprucht.     verhältnismässig        viel    Zeit  und birgt. die Gefahr eines ungleichmässigen  Ausfalles in sich, da es schwierig ist zu ver  meiden, dass örtliche     Antrocknungen    statt  finden.  



  Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist  ein Verfahren zum wasserbeständigen Schüt  zen von     cellulosehaltigem        Fasergut    mit an sieh  niederem     Quellwert    gegen den Angriff von       Mieroorganismen    unter weitgehender Erhal  tung der     Quellfestigkeit    und der Reissfestig  keit des     iHaterials    durch Imprägnieren des     zu     behandelnden     Fasergiftes    in einem     wässrigen     Bad von     h4.rtbaren        Aminoplasten,

      mecha  nisches Entfernen der     überschüssigen    Im  prägnierflüssigkeit und Überführen bei erhöh  ter Temperatur der     Aminoplaste    in und auf  den Fasern in den     wasserunlöslichen        Zustand,     ohne das aus der Imprägnierflüssigkeit stam  mende und von den Fasern zurückgehaltene           )Wasser    bis zur Vollendung der Harzkonden  sation ganz     wegzut.rocknen,    so dass die Kon  densation in Gegenwart von Wasser vor sieh  geht, das dadurch gekennzeichnet ist,

       dass    die       zur        Lberführttng    der     Aminoplaste    in den       wasserunlöslichen    Zustand benötigte \Wärme  mindestens zum grössten Teil durch direkten  Wasserdampf zugeführt wird. Kreuzspulen  oder     Strangware    werden dabei in kurzer Zeit  bis in die innersten Schichten durchwärmt.  Bei Anwendung     gesättigten        -Wasserdampfes     besteht keine Gefahr eines örtlichen     Austroek-          nens.    Beim Arbeiten bei höheren Temperatu  ren, z.

   B. bei 110-120  unter Druck, kann  die     Fixierungszeit    weitgehend herabgesetzt  werden, so dass der ganze Prozess, einschliess  lich     Aufwärmungszeit,    in 1.-2 Stunden oder  auch noch bedeutend schneller abgeschlossen  werden kann.  



  Durch das mechanische Entfernen der  überschüssigen Imprägnierflüssigkeit wird  bewirkt, dass das beim Aufwärmen des nassen  Fasergutes aus dem Dampf gebildete Wasser  vom ersteren aufgenommen wird, ohne     class    es  zum Fliessen der     Imprägnierlösung        kommt.     Das Entfernen der     übersehüssigen    Imprägnier  lösung kann zum Beispiel durch Abdrücken,  Schleudern oder Absaugen erfolgen.  



  Für das vorliegende Verfahren wird der  Schutz nur so weit, beansprucht, als es sieh  nicht um eine für die Textilindustrie in Be  tracht fallende Behandlung von Textilfasern  zum Zwecke deren Veredlung handelt.    <I>Beispiel Z</I>  Zwei Stränge Baumwollgarn 30/2 Fach,  gebleicht, die zur     Herstellung    von Fischnetzen  bestimmt.

   sind,      irden    in eine Lösung ent  haltend pro Liter 100     --    eines unbeschränkt  wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus  1     11IIo1        Melamin    und etwa 2     Mol    Formaldehyd,  5 g eines salzsauren     rlthanolaminkatalysators     und 1 g eines nicht     ionogenen    Netzmittels bei  Zimmertemperatur eingelegt., mehrere Male  darin umgezogen, von Hand schwach abge  drückt und in einer Zentrifuge auf 175      /c,     des ursprünglichen Gewichtes     abgeschleudert.     Der eine der beiden Stränge wurde mit Nr.

   1    bezeichnet und, ohne zu trocknen, auf einem       IIolzstabe    in einem kleinen     Versuehsdruck-          kessel    aufgehängt. Am Boden des Kessels be  fand sich eine     Wasserschieht,    in welche ein       Dampfeinführungsrohr    mündete. Der Strang  war von Wasserspritzern durch ein über der       Wasserschicht    angebrachtes Sieb. geschützt.  Nach verschliessen des     Druekkessels    wurde  Dampf eingelassen, bis die Temperatur im  Innern des Kessels auf 110  stieg. Diese Tem  peratur wurde bei stark abgedrosseltem  Dampfaustritt durch einen Kondenstopf wäh  rend ?     Stunden    aufrechterhalten.

   Nach der  Dampfbehandlung wurde der Strang gespült  und getrocknet.  



  Der zusammen mit Strang Nr. 1 im  prägnierte und geschleuderte Strang Nr. 2       wurde        nach    dem Schleudern bei etwa 400 ('  getrocknet und anschliessend 6 Minuten bei       1-10     gehärtet. Danach wurde er gespült und  getrocknet.  



  Zur     Beurteilux    g der     Harzfixierung    wur  den Abschnitte beider Stränge zur     Stickstoff-          bestimung    nach     Kjeldahl    verwendet.

   Weitere  Abschnitte wurden vor der     Stiekstoffbestim-          mung        i/2        Stunde    mit kochendem Wasser     resp.     mit. 1     1/aiger    Ameisensäure bei 70  C zum Ab  ziehen der nicht völlig fixierten Harzanteile  behandelt.     lass    wurden folgende Stickstoff  werte ermittelt:

    
EMI0002.0052     
  
    Stickstoffgehalt <SEP> in
<tb>  '/x <SEP> Stunde
<tb>  Strang <SEP> 'h <SEP> Stunde <SEP> in <SEP> 1 <SEP> / <SEP> iger
<tb>  tel <SEP> quel <SEP> in <SEP> Wasser <SEP> Ameisen  gekocht <SEP> Säure <SEP> 70  <SEP> C
<tb>  Nr. <SEP> 1 <SEP> 5,1 <SEP> 5,1 <SEP> 4,3
<tb>  1\7r.2 <SEP> 4,8 <SEP> 3,5 <SEP> 1,4       Aus diesen Zahlen ist zu     ersehen,    dass bei  der     Nassfixierung    durch     Dampfeinwirkung          (Nr.    1) eine viel     dureh-reifendere    Harzfixie  rung stattgefunden hat als beim üblichen       Troekenhärten    (Nr. 2).

   Nach einer     Konditio-          nierttng    während 48 Stunden bei 20  C und       64%        relativer        Luftfeuchtigkeit        wurde        der     restliche Teil beider Stränge nebst unbehan-           delteni    Baumwollgarn zur Bestimmung der       Seheuerfestigkeit    verwendet.. Die Messungen  wurden auf einem     Garnscheuerapparat    vorge  nommen, in welchem das Garn durch Hin- und       Herbewegung    an sich selbst gescheuert. wird.

    Im Durchschnitt von je 10 Messungen wurden  folgende Scheuerzahlen ermittelt:    Unbehandeltes Garn 28  Strang Nr. 1 27  Strang Nr. 2 6  
EMI0003.0005     
  
    Der <SEP> behandelte <SEP> Strang <SEP> Nr. <SEP> 1 <SEP> ist <SEP> dauerhaft
<tb>  fegen <SEP> den <SEP> Angriff <SEP> durch <SEP> Microorganismen
<tb>  greselüitzt.
<tb>  <I>Beispiel <SEP> 2</I>
<tb>  Es <SEP> wurde <SEP> genau <SEP> wie <SEP> im <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> gearbei  tet, <SEP> mit <SEP> dem <SEP> Unterschied, <SEP> dass <SEP> statt.

   <SEP> Strang  ware <SEP> Baumwollkreuzspulen <SEP> verwendet <SEP> wur  den, <SEP> welche <SEP> nach <SEP> dem <SEP> Imprägnieren <SEP> auf <SEP> einer
<tb>  Laboratoriumsapparatur <SEP> zum <SEP> Färben <SEP> einzel  ner <SEP> Kreuzspulen <SEP> auf <SEP> <B>175(1/e</B> <SEP> abgesehleudert
<tb>  und <SEP> 2 <SEP> Stunden <SEP> bei <SEP> 110  <SEP> mit <SEP> Dampf <SEP> nassfixiert
<tb>  resp. <SEP> 6' <SEP> bei <SEP> 1.10  <SEP> nach <SEP> dem <SEP> Trocknen <SEP> gehärtet
<tb>  wurden. <SEP> Während <SEP> das <SEP> Garn <SEP> der <SEP> mit <SEP> Dampf
<tb>  nassfixierten <SEP> Spule <SEP> fest <SEP> und <SEP> elastisch <SEP> blieb,
<tb>  war <SEP> dasjenige <SEP> der <SEP> trocken <SEP> gehärteten <SEP> brüehig
<tb>  und <SEP> für <SEP> die <SEP> weitere <SEP> Verwendung <SEP> vollkommen
<tb>  unbrauchbar <SEP> geworden.

   <SEP> Das <SEP> erfindungsge  mäss <SEP> behandelte <SEP> Material <SEP> ist <SEP> dauerhaft <SEP> gegen
<tb>  den <SEP> Angriff <SEP> durch <SEP> Microorganismen <SEP> geschützt.       <I>Beispiel 3</I>  2 Stränge Baumwollgarn, das zur     Herstel-          hing    von Fischnetzen bestimmt ist,     wurden     mit einer Lösung enthaltend pro Liter 100 g  eines beschränkt wasserlöslichen Kondensa  tionsproduktes aus 1     Mol        3lelamin    und 3     Mo1     Formaldehyd, 1,2 g Gelatine, 15     cm3    Ammo  niak     25"/Gig    und 10 g     Ammoniumchlorid,

            sorgfältig        imprägniert        und        auf        175%        des     ursprünglichen Gewichtes     abgeschleudert.    Da- ;  nach wurde, genau wie in     Beispeil    1, Strang       Nr.    1, 2 Stunden bei 110  mit Dampf nass  fixiert, während Strang Nr. 2 getrocknet und  6 Minuten bei 140  trocken gehärtet wurde.

    Die     Kjeldahl-Bestimmungen    ergaben folgende     i     Stickstoffwerte  
EMI0003.0026     
  
    Stickstoffgehalt <SEP> in
<tb>  '/a <SEP> Stunde
<tb>  Strang <SEP> <B>1</B>/z <SEP> Stunde <SEP> in <SEP> 1 <SEP> % <SEP> iger
<tb>  tel <SEP> quel <SEP> in <SEP> Wasser <SEP> Ameisen  gekocht <SEP> säure <SEP> 70  <SEP> C
<tb>  Nr. <SEP> 1 <SEP> 4,7 <SEP> 4,7 <SEP> 4,8
<tb>  Nr.

   <SEP> 2 <SEP> 4,7 <SEP> 4,4 <SEP> 3,0       Die Bestimmung der Reissfestigkeit in       trekenein    und in nassem Zustande ergab     fol-          zende    Durchschnittswerte  
EMI0003.0030     
  
    Trockenmessung <SEP> Nassmessung
<tb>  Garn
<tb>  Festigkeit <SEP> Dehnung <SEP> Festigkeit <SEP> Dehnung
<tb>  Unbehandelt <SEP> 645 <SEP> 11,8 <SEP> 716 <SEP> 7,8
<tb>  Nr. <SEP> 1 <SEP> 681 <SEP> 15,0 <SEP> 725 <SEP> 20,0
<tb>  Nr. <SEP> 2 <SEP> 344 <SEP> 3,2 <SEP> 384 <SEP> 4,8       Strang Nr. 1 ist gegen den Angriff durch     Microorganismen    dauerhaft geschützt.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zum wasserbeständigen Schützen von eellulosehaltigem Fasergut mit. an sich niederem Quellwert gegen den Angriff von lIicroorganismen unter weitgehender Erhal tung der Quellfestigkeit und der Reissfestig- keit des Materials durch Imprägnieren des zu behandelnden Fasergutes in einem wässrigen Bad von härtbaren Aminoplasten,

mecha nisches Entfernen der überschüssigen Im prägnierflüssigkeit und Überführen bei er höhter Temperatur der Aminoplaste in und auf den Fasern in den wasserunlöslichen Zu stand, ohne das aus der Imprägnierflüssigkeit stammende und von den Fasern zurückgehal tene Wasser bis zur Vollendung der Harzkon densation ganz wegzutrocknen, so dass die Kondensation in Gegenwart von Wasser vor sich geht, dadurch gekennzeichnet,

dass die zur LTberführung der Aminoplaste in den wasserunlöslichen Zustand benötigte Wärme mindestens zum grössten Teil dureh direkten Wasserdampf zugeführt wird.