Verfahren zur Entfernung von Kontaktbolzen aus vorgebrannten, kontinuierlichen Anoden in Aluminiumelektrolyseöfen Beim Betrieb von Aluminiumelektrolyse öfen mit kontinuierlichen Anoden, z. B. mit kontinuierlichen Anoden aus v orgebrannten Kunstkohleblöcken, die ihrem Verbrauch ent sprechend durch Aufkitten neuer Blöcke auf der Oberseite immer wieder ergänzt werden, werden diese vorzugsweise mit seitlich ange ordneten, zylindrischen oder konischen, meist eisernen Bolzen versehen, die bei derartigen kontinuierlichen Anoden in darin angebrachte Löcher z. B. eingegossen, eingestampft. oder eingedreht werden.
Diese Bolzen, auch Nippel oder Spiesse genannt, dienen zur Strom7ufüh- rung für die Anode zur Aufhängung derselben. Durch mechanische Einrichtungen am Elektrolyseofen ist dafür gesorgt, dass die Anode ständig ihrem Verbrauch entsprechend abgesenkt wird, so dass sie mit ihrem untern Ende ständig in den etwa 950 C heissen Elektrolyten eintaucht.
An der Anode werden in bestimmten vertikalen Abständen der artige Bolzen eingesetzt bzw. befestigt, so dass bei Bedarf immer höher gelegene Bolzen für Stromzuleitung undloder Aufhängung zur Verfügung stehen, die durch entsprechendes Umhängen der Stromzuführungs- bzw. Auf hängevorrichtung in dem Masse benutzt wer den, wie die zuunterst befindlichen Bolzen entfernt werden müssen, sobald sie sich dem heissen Elektrolyten so weit genähert haben, dass ihre Zerstörung befürchtet werden muss.
Das Entfernen dieser Bolzen aus der Anode ist schwierig, da. sie sich im Augenblick ihrer Entfernung aus der Anode schon so nahe beim Elektrolyten befinden, dass ihre Tem peratur bis zu 700 C beträgt. Dazu kommt noch, dass sie in der Regel schräg in der Anode angeordnet sind.
Bisher hat man diese Bolzen mit hydraulisch oder mit Gewinde bewegten Abziehvorrichtungen aus den Anoden gezogen, wobei man oft den Bolzen selbst in eine dre hende Bewegung zu versetzen suchte. Alle diese Massnahmen hatten zur Voraussetzung, dass .die Ziehvorrichtung für die Bolzen an der Anode selbst als Widerlager abstützbar ist, was bei den herrschenden hohen Temperaturen und bei der Schräglage der Bolzenachse fast unüberwindliche Schwierigkeiten und eine überaus starke Beanspruchung der damit be schäftigten Bedienungsmannschaften zur Folge hatte.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Schwierigkeiten dadurch, dass man über den zu entfernenden Bolzen ein Hohlbohrer schiebt, mit dessen Hilfe ein zylindermantelförmiger Spalt um den in der Anode befindlichen Kon taktbolzen ausgefräst wird, worauf man den gelockerten Bolzen aus der Anode herauszieht. Das Bohrrohr ist. zweclnnässig vorn mit Hart metallschneiden besetzt und wird vorteilhaft hinten von einem Motor, z. B. mittels Pressluft oder Elektrizität, angetrieben.
Die ganze Vor- richtimg lässt sich leicht bedienen, wenn der Hohlbohrer von dem zu entfernenden Bolzen selbst zentriert wird und infolgedessen durch die Bedienung nur angetrieben und vorgescho ben zu werden braucht. Nach einigen Minuten kann praktisch der Hohlbohrer rings um den Bolzen in der Anode einen Ringraum von etwa 5 bis 10 mm Breite ausgebohrt haben, so dass der Bolzen leicht aus der Anode gezogen wer den kann.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäss der vorliegenden Erfindung ist nach stehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Die Zeichnung zeigt, teilweise im senkrechten Mittellängsschnitt, einen Hohl bohrer bei der Ausübung des Verfahrens. In einem Anodenblock 1, der in den heissen, schmelzflüssigen Elektrolyten 2 eintaucht, sitzt ein Kontaktbolzen 3, der mittels eines Hohlbohrers 4 freigelegt wird. Zu diesem Zwecke ist der Bohrer 4, der mittels eines Motors 5 angetrieben wird, über den Bolzen :2 geschoben worden und fräst einen zylinder- mantelförmigen Spalt rings -um den Bolzen 3 herum in den Anodenblock 1.
Das Motor gehäuse ist mit seitlich ausladenden Hand griffen 6 zum Führen und Bedienen der Vor- richtung versehen. Das sich drehende Bohr rohr wird vom Bolzen 3 selbst geführt und braucht nur vorgeschoben zu werden, um in den Block 1 einzudringen, bis es das innere Ende des Kontaktbolzens 3 erreicht und die sen vollständig freilegt. Das entstehende Bohr mehl fällt durch Öffnungen 7 aus dem Bohr rohr heraus. Der so gelockerte Bolzen 3 kann hierauf aus dem Block 1 herausgezogen wer den.