Schneidbrennaggregat Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Schneidbrennaggregat mit Druckgas behältern und einem an diese anschliessbaren Schneidbrenner in Form eines Handrohres.
Die bekannten Schneidbrennaggregate be dienen sich zu ihrem Betrieb nebst dem Sauerstoff eines Brenngases, das in gasförmi gem Zustand in Vorratsdruckbehältern auf bewahrt wird. Als Brenngas wurde bis heute fast ausschliesslich das aus Azethylen gebil dete sogenannte Dissousgas verwendet, das zur Sicherung gegen Explosionsgefahr in einem schwammartigen Gebilde in Vorrats behältern aufbewahrt wird. Daher, und weil sich Azethylen an sich nicht in konzentrierter Form speichern lässt, sind zur Speisung eines Schweiss- oder Schneidbrennaggregates relativ sehr grosse Vorratsbehälter erforderlich, wenn man, ohne Ersatz derselben, eine nützliche Einsatzdauer erhalten will. Aus diesem Grund sind die bisher gebräuchlichen Schweiss- bzw.
Schneidbrennaggregate nur stationär verwendbar; das heisst, die grossen und schweren Vorratsdruckbehälter müssen in unmittelbare Nähe der Arbeitsstelle ver bracht werden, und der Aktionsradius des Brennerrohres hängt dann ausschliesslich von der Länge der Gasschläuche ab, mittels wel chen dieses an die Behälter angeschlossen ist.
Anderseits ist es bekannt, dass bei Unfäl len, insbesondere Verkehrsunfällen, Explosio nen usw., die Rettung bzw. Bergung verun glückter Personen oft nur dadurch möglich ist, dass sie mittels Schneidbrennern aus ineinan der verkeilten Metallteilen befreit werden.
Einer solchen Bergung standen bisher zwei Hindernisse im Weg: erstens die Schwierig keit, ein Schneidbrennaggregat samt :den er wähnten, schweren Druckgasbehältern innert nützlicher Frist an den Unfallort zu schaffen, und zweitens der Umstand, dass die besten Schneidstellen der zu trennenden Metallteile sich oft an so schwer zugänglicher Stelle be finden, dass sie mit .den bisher gebräuchlichen Brennerrohren nicht zu erreichen waren, da diese dafür zu kurz, zu umfangreich und oft in Düsennähe abgebogen sind.
Von diesen bekannten Aggregaten unter scheidet sich dasjenige gemäss der Erfindung durch auswechselbare Anordnung der Behäl ter an einem Traggestell und durch eine im Bereich der Düse gerade Ausbildung des Brennerrohres, um das Schneiden von Metall körpern an schwer zugänglichen Stellen zu ermöglichen.
Vorzugsweise wird dabei als Brenngas Propan verwendet, da sich dadurch das Vo lumen und das Gewicht des Brenngasvor- ratsbehälters ganz wesentlich herabsetzen lässt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs- beispiel eines Schneidbrennaggregates gemäss der Erfindung dargestellt. .
Das tragbare Schneidbrennaggregat setzt sich gemäss dem dargestellten Beispiel im wesentlichen aus dem eigentlichen Schneid- Brenner oder Brennerrohr 1, einem Trag gestell 2 mit den Druckgasbehältern und den diese mit dem Brennerrohr verbindenden flexiblen Leitungsschläuchen 3 und 4 zusam men.
Das Traggestell 2 besteht im wesent lichen aus einer gebogenen bzw. gewölbten Tragplatte 5, die einerseits mit vorzugsweise verstellbaren Tragriemen 6 und einem Leib riemen 7 versehen ist und anderseits Befesti- gungsringe 8, 9 und 10 zur Aufnahme der Druckgasbehälter 11 und 12 aufweist; von den Befestigungsringen sind wenigstens ein zelne lösbar, wie bei 13 angedeutet, um die Behälter nach Verbrauch des Inhaltes leicht auswechseln zu können.
Die beiden gleich grossen Behälter 11 ent halten Sauerstoff (0), während der kleiner dimensionierte Behälter 12 Propan (P) als Brenngas enthält, welches in flüssiger Form darin aufgespeichert ist und bei Druckver minderung während des Betriebes ständig einen Teil seiner Menge in Gas umsetzt, so dass der Druck * im Behälter 12 bis zur Er schöpfung des Vorrats praktisch gleich bleibt. Auf diese Weise kann der Brenngasbehälter relativ sehr klein dimensioniert sein, was einerseits dazu beiträgt, das Aggregat tragbar zu machen und anderseits ermöglicht, die mit geführten Vorräte an Sauerstoff und Brenn- gas so abzustimmen, dass sie praktisch der gleichen Einsatzdauer entsprechen.
Die O-Behälter 11 sind unter sich durch ein Mischrohr 14 verbunden, wobei die zu geschalteten Mengen durch die Regulier ventile 15 einzeln regulierbar sind. Das Mischrohr 14 führt über ein gemeinsames Druckreduzierventil 16 mit Arbeitsdruck manometer 17, und über einen Absperrhahn 18 zum Schlauchanschluss 19.
Der Propanbehälter besitzt ein Klein druckreduzierventil 20 mit Arbeitsdruck- manometer 21, welches über einen üblichen Absperrhahn 22 mit dem Schlauchanschluss 23 verbunden ist.
Das Brennerrohr 1 ist in seinem hintern Teil wie üblich aufgebaut, indem der Hand griff 26 den Sauerstoffanschluss 27 und den Propananschluss 28 aufnimmt -und von zwei entsprechenden parallelen Kanälen durch setzt ist.. Vom O-Kanal wird ein durch das Heizsauerstoffventil 29 geregelter Teil ab gezweigt und dem P-Kanal zugeführt. Die Propanzufuhr wird durch das Brenngasventil 30 geregelt. Propan und Heizsauerstoff strömen vermischt als Heizgas durch das Rohr 31 zur Heizdüse und dienen zum Vor wärmen des zu schneidenden Metallstückes. Der O-Überschuss wird durch das Schneid sauerstoffventil 32 zunächst abgesperrt und zum eigentlichen Schneiden freigegeben.
Die ser Sauerstoffüberschuss strömt als Schneid gas durch das Rohr 33 zur Schneiddüse. Heiz- düse und Schneiddüse sind als auswechsel bares, konzentrisches Düsenpaar im Einsatz 34 zusammengefasst.
Vor dein Düseneinsatz ist an Stelle des sonst üblichen Führungswagens ein fester Führungsstift 35 angebracht, der für den richtigen Abstand der Düsenöffnung vom Werkstück sorgt und in Querrichtung des Brennerrohres kleinere Ausdehnung als ein Führungswagen besitzt.
Die Rohre 31 und 32 bzw. das diese zu sammenfassende Rohr 36 sind gegenüber den bisher gebräuchlichen Brennerrohren wesent lich verlängert und im Bereich der Düse nicht abgebogen. Die Rohre 31, 32 könnten jedoch statt dessen in Nähe des Handgriffes 26 abgebogen und dann gerade bis zur Düse geführt sein. Sie könnten aber auch aus bieg samem Material, z. B. flexiblen Metallröhren gebildet sein, was die Fähigkeit, unzugäng- lichste Schneidstellen zu erreichen, noch er heblich vergrössern würde.
Mit dem -beschriebenen Schneidbrenn- aggregat ist ein tragbares Gerät geschaffen, das insbesondere zur Befreiung von Ver unfallten aus verkeilten Metallteilen hervor ragend geeignet ist, da es unabhängig von jeder stationären Energieduelle auf dem Rücken getragen und daher leicht und schnell an jeden Unfallort gebracht werden kann, und da, das verlängerte Brennerrohr mit kleinem Düsenvorsprung und Führungsstift an verborgensten Stellen schneiden kann.
Durch die= Verwendung von Propan alr Brenngas wird ausserdem das Gewicht des Aggregats verringert und eine schärfere Trennfuge ohne nachträgliches Wiederver schmelzen der getrennten Teile erreicht; Pro pan ist zudem giftfrei, kann, da in flüssiger Form, leicht in Feuerwehrdepots usw. in den Behälter nachgefüllt werden, hat einen höheren Heizwert, bildet keine Russflocken und ermöglicht eine verhältnismässig sehr grosse Einsatzdauer ohne Nachfüllung, da es sich selbst aus dem flüssigen in gasförmigen Zustand umsetzt.
Das beschriebene Gerät ist aber auch sonst in allen Fällen mit Vorteil verwendbar, wo es sich darum handelt, Schneidbrenn- arbeiten unabhängig von einer stationären und umfangreichen Energiequelle vorzu nehmen.