Verfahren zum Silieren von Rohfutter
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Silieren von Rohfutter, wobei das Futter zu einem Haufen geformt und mit wenigstens zwei Schichten von einander über- lappenden Bahnen biegbaren und luftdichten Materials abgedeekt wird.
Es ist bekannt, Grünfutter völlig mit einem biegbaren, luftdichten Stoff zu überziehen und mit Erde abzudecken, um zu verhindern, dass Luft von aussen her in die Grünfuttermasse eindringt.
Wenn man jedoch einen Grashaufen in dieser Weiseabdecktunddarauf Erde aufbringt, erhellt in der Praxis, dass in dem in dieser Weise gelagerten Grünfutter Fäulnis- erscheinungen nicht vermieden werden kön- nen und deshalb keine gute Silierung erzielt wird, was nicht verwunderlich ist, da es ausgeschlossen ist, ohne weiteres beim Abdecken mit zum Beispiel Kunststoffbahnen zu einer luftdiehten Absehliessung zu gelangen, die ein Ansaugen von Luft dureh Unterdruck in die Futtermasse verhindert, und zwar trotz der Tatsache, dass der Kunststoff an sich genügend luftundurchlässig ist.
Man erzielt daher mit einer solchen Kunststoffabschlie- ssung nie die Bedingungen eines luftdichten Silos, und das Ansaugen von Aussenluft durch die Grünfuttermasse und die dadureb bedingte Fäulnis kann nicht vermieden werden.
Ein tSberdruck in einer Grünfuttermasse gibt bei der Silierung keinen Anlass zu Schwierigkeiten, weil dabei kein Luftsauerstoff in die Masse tritt. Unterdruck hingegen fordert besondere Vorkehrungen, die nicht umgangen werden können, da die Grünfutter- masse nun einmal periodisch Veranlassung zu Unterdruckbildung gibt. Sobald die Grün- futtermasse siliert ist, erwärmt sie sich durch Atmen, worauf sie abkühlt. Barometerstandund Temperaturwechsel. verursachen immer Unterdruck in einer luftdicht abgeschlossenen Grünfuttermasse, wodurch Luft angesogen zu werden droht, was nur durch teure Siloausbildungen vermieden werden kann.
Bei einer mit Kunststoffbahnen abgedeekten Grünfuttermasse kann man jedoch nicht vermeiden, dass Luft eingesogen wird.
Es wurde nunmehr gefunden, dass man trotzdem zu einer guten Silierung gelangen kann, wenn man auf die die Grünfutter- masse abdeckenden Kunststoffbahnen eine Schicht organischen Materials, welches der eindringenden Luft den Sauerstoff entzieht, aufbringt und diese Schicht ihrerseits mit Kunststoffbahnen abdeckt und allenfalls darauf wieder etwas Erde oder anderes orga nisches Material der genannten Art aufbringt.
Auf diese Weise wird das Ansaugen von Luft bei Unterdruck in der Grünfuttermasse zwar nicht vermieden, wohl aber wird erzielt -- wie sich aus den gluten Resultaten herleiten l##t --, da# die angesogene Luft so ? langsam durch die abdeckende Schicht des organischen Materials hindurchgeht, dass aller Luftsauerstoff aufgezehrt, das heisst zum Beispiel in Kohlensäure umgesetzt wird, bevor die angesogene Luft die Futtermasse erreicht.
Beispiel 1
Gras wird mit Hilfe einer Quetsch- machine gequetscht, wobei oder worauf er wünsehtenfalls dem Grase ein Silierhilfsstoff zugesetzt wird. Das in dieser Weise vorbearbei- tete Gras wird in einem länglichen Haufen auf den mit Kunstharzbahnen bedeckten Boden gelegt und genügend festgetreten, damit Nachsinkung m#glichst vermieden wird. Quer über den Haufen werden einander überlap- pende Kunstharzbahnen gelegt und auf diese wird eine Schicht organisehen, Sauerstoff verzehrenden Materials, wie Erde, Rasenplaggen, Stalld#nger oder Sägemehl, aufgebracht.
An schlie#end werden über dieses Material in analoger Weise einander #berlappende Kunst- harzbahnen angeordnet, die schliesslich mit ein wenig Erde abgedeckt und dadurch festgelegt werden. Der in dieser Weise abgedeekte Haufen Silierfutter ist genügend isoliert, so dass Kondensation an der Innenseite der Abdeckung sowie die daraus erwachsende Fäulnisgefahr der äussersten Schicht des Haufens vermieden werden kann.
Auch wird durch die zwischen den Kunst- harzbahnen eingeschlossene Schicht von Erde oder einem andern Material mit ähnlicher Wirkung die Entfernung des von aussen her zutretenden Sauerstoffes bewirkt, so dass kein Sauerstoff zu dem gelagerten Futter gelan- gen kann.
Beispiel 2
Vorgetrocknetes Gras wird zu einem l#ng- lichen Haufen in Schichten angeordnet, die gut festgetreten werden. Der längliche Hau- fen wird schliesslieh querüber mit Kunststoff- bahnen abgedeekt. Auf der Abdeckung wird eine Stalld#ngerschicht gepflastert, auf der wiederum Kunststoffbahnen angeordnet werden, die, nachdem sie mit Erde oder Stall- diinger fixiert worden sind, mit einer Erdschicht bedeckt werden, damit die Futtermasse mögliehst zusammengepresst wird.
Die Doppelschicht Kunststoffbahnen, zwi- sehen denen sieh eine Schicht organischen, Sauerstoff verzehrenden Materials befindet, bietet dar#ber hinaus den Vorteil, dass eine wärmeisolierende Abdeckung erhalten wird.
Eine einfache Schicht Kunststoffbahnen, auch wenn diese mit einer Erdschicht abge . deckt ist, f#hrt Wasserdampfkondensation an der Innenseite der Kunststoffbahnen herbei, und zwar bei Abk#hlung, insbesondere bei Regenwetter, wenn der kalte Regen durch die abdeekende Erdschicht hindurchdrängt und an den Kunststoffbahnen herunterrieselt, oder bei kräftigem kaltem Wind. Dieses Kondensationswasser feuchtet die äusserste Schicht des abgedeekten Haufens Silierfutter an und führt eine Verfaulung dieser Schicht herbei, zumal bei Trockensilierungen.
Das vorliegende Verfahren bietet den Vorteil, dass es ohne Anwendung eines Silos aus- geführt werden kann, und dass die äusserste
Schicht der Futtermasse nicht dureh Fäulnis- erscheinungen verloren geht. Weiter ergibt das Verfahren eine Arbeitsersparnis, insbeson dere wenn der Haufen gelagerten Futters nach und naeh verbraucht wird.