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Verfahren und Erdsilo zur Herstellung von Sauerfutter.
Trotz aller vorzüglichen modernen Siloeinrichtungen ist es in der Praxis oft sehr zweckmässig, rasch behelfsmässige Erdgruben für die Grünfuttereinsäuerung herzustellen. In mittel-oder kleinbäuerlichen Betrieben wird dies der Hauptsache nach immer noch der häufigste Vorgang sein, wenn überhaupt eine Futtereinsäuerung vorgenommen wird.
Für die Erdgruben findet sich aber in den meisten Fällen kein entsprechender Boden vor, als welcher reiner Lehm der beste wäre. Sandiger und schottriger Boden und auch poröser Humusboden
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in sonst ganz ungeeignetem Boden tadellos brauchbare Erdgruben für Sauerfutter herzustellen und damit der Grünfutterkonservierung auch im Kleingrundbesitz eine sehr grosse Verbreitung zu geben.
Die Erfindung besteht darin, dass das Futter mit schmiegsamem luftdichtem Stoff vollständig umhüllt wird, indem vorerst die Grube mit solchem Stoff, z. B. imprägnierten Papierschichten ausgelegt wird : wenn die Grube gefüllt und das Futter über dieser angehäuft ist, erfolgt auch die Abdeckung und Abdichtung mit solchem Stoff, der alsdann noch mit einer Schicht Erde bedeckt wird. Insbesondere eignen sich zum Auslegen der Grube zwei mit einem Teeranstrich zusammengeklebte Packpapierschichten.
Es ist bekannt, schmiegsame Stoffe zum Abdecken des Futters in aus Holz oder Mauerwerk gebauten Silos zu verwenden, doch wird hiebei das Futter nicht vollständig mit solchem Stoff umhüllt. Weiters wurde auch vorgeschlagen, zum Abdecken des Futters in Erdsilos eine Lehm-oder Tonschichte zu verwenden und das Futter vor Aufbringen dieses Materials, das in Form einer Schlämmung zugeführt wird, mit Papier od. dgl. zu iiberdeeken, welches sich in wenigen Tagen durch den Einfluss der Feuchtigkeit auflöst. Während die erstangeführte Art der Silos in den meisten Fällen wegen der hohen Kosten nicht ausführbar ist, hat die zweitangeführte den Nachteil, dass eine Verschmutzung des Futters nicht zu vermeiden ist.
Ausserdem ist sie aber auch nur dort anwendbar, wo lehmiger Boden vorhanden ist, während es gerade Zweck der vorliegenden Erfindung ist, den Bau von Erdsilos in jedem Boden, unabhängig von seiner Beschaffenheit, zu ermöglichen.
Es gibt sehr grosse Gebietsteile, welche keinen Untergrund haben, in dem mit Vorteil geeignete einfache Erdgruben zur Futtereinsäuerung angelegt werden könnten, wie solche im Gegensatz zu gemauerten oder Betonsilos für den kleinen Grundbesitzer allein erschwinglich sind. Insbesondere gibt es weite Strecken von Sandboden oder stark sandigen Boden. Dagegen gedeiht in diesen Böden die Süsslupine, ein ganz hervorragendes Eiweissfutter, welches zu konservieren eine überaus grosse und wichtige wirtschaftliche Aufgabe ist und so ist die Möglichkeit, eine solelle Einsäuerung nach dem geschilderten Verfahren durchzuführen, für diese Gegenden und damit für das ganze Land von ausserordentlich grosser Bedeutung. Die Kosten des Verfahrens sind gering. Für eine Erdgrube von z. B.
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Rollenpackpapier erforderlich.
Der Preis des hiezu verwendeten Teers ist von ganz untergeordneter Bedeutung. Nach einem durchgeführten Versuch unter den nach jeder Richtung hin ungünstigen Verhältnissen wurde ein durchaus gutes Sauerfutter erzielt und das verwendete Teerpapier wurde als vollständig erhalten dicht an die Grubenwände angepresst vorgefunden.
In der Zeichnung stellen beispielsweise dar : Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Grube, die eben gefüllt und abgedeckt wurde, und Fig. 2 einen Querschnitt durch dieselbe Grube nach Beendigung des Siliervorganges.
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Eine Erdgrube 1 wird in der üblichen Weise mit etwas geneigten Seitenwänden und so tief wie möglich hergestellt. Sodann wird gewöhnliches Rollenpackpapier guter Beschaffenheit, es genügt schon ein Papiergewicht von 100 gjm2 auf der einen Seite am besten mit einer Bürste, wie sie zum
Dachteeren benützt wird, mit Teer bestrichen und auf diesen Teerstrich eine zweite Lage gleichen unbestrichenen Packpapieres aufgerollt. Es entsteht auf diese Weise ein zäher geschmeidiger Belag, der jedoch den Teer durch das Papier nicht heraustreten lässt, so dass es aussen nicht klebt. Dieser Belag wird in Streifen 4, die sich etwas überdeeken, in die Grube rundherum eingelegt.
Damit die Streifen nicht herunterfallen, werden die Enden 2, welche noch etwa 20 CM aus der Grube herausragen, mit
Steinen oder etwas Boden am Grubenrand beschwert. Soweit die Grube am Grunde 3 dann noch frei ist, wird sie, ebenfalls flach, mit solchen beteerten Papierstreifen 5 belegt. Das hernach eingebrachte
Futter 6 wird in der üblichen Weise festgetreten. Das Teerpapier legt sich infolge der ausserordentlichen
Zähigkeit und Schmiegsamkeit an alle Unebenheiten und sogar um hervorstehende Steine herum dicht an die Grubenwände an und gibt damit die Möglichkeit, bei sonst unbrauchbarem porösem Sauer- grubenuntergrund noch tadellos brauchbare Sauergruben herzustellen.
Statt der beschriebenen, vor- zugsweise geeigneten, mit Teer zusammengeklebten Papierschichten können auch anderweitig im-
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Es wird in der Praxis nicht ausreichen und befriedigen, nur die Grube vollzufüllen ; es wird auch nötig sein, noch wesentliche Futtermenge 7 über die Grube hinaus aufzuhäufen, diese soweit es geht festzutreten und das Zusammenpressen dem Druck der noch aufzubringenden Deckschichten zu überlassen. Hier wäre aber das Bedenken mit dem unzulänglichen Bodenmaterial, wie es der Erdgrube entnommen werden konnte, nicht ausreichend, um diese über der Erdoberfläche und der Grube angehäufte Futtermenge 7 entsprechend luftdicht abzuschliessen, abgesehen von dem weitgehenden Grad der Verschmutzung des Sauerfutters durch die aufgebrachte Erde.
Um alle diese Nachteile zu vermeiden und auch hier unerwünschten Luftzutritt auszuschalten, wird der möglichst sauber und gleichmässig ausgeführte Haufen mit Teerpapier so umhüllt, dass die Enden 8 der einzelnen Belagstreifen 9 mit den vorstehenden Enden 2 des Grubenbelages zusammenliegen und mit etwas Erde belegt werden.
Ist der ganze Haufen, der z. B. 2-5 m hoch sein kann, dann etwa so wie ein Waggon Stroh mit einer Plaue eingehüllt, so wird von unten angefangen rundherum eine Erdschicht 10 aufgeführt, die schliesslich bis auf den Futterhaufen hinaufreicht, so dass auch der obere flache Teil des Haufens mit Erde bedeckt ist.
Die übergreifend übereinanderliegenden Teerpapiere lassen wohl noch die Luft des Futters beim Zusammensacken heraus, aber keine von aussen herein und so erfolgt eine Einsäuerung, wie in einem dafür bestgeeigneten Boden, hier jedoch wesentlich günstiger, weil die Futtermenge 7, welche noch über die Grube hinaus aufgetürmt ist und mit eingesäuert werden kann, es ermöglicht, dass die Sauergrube schliesslich auch wirklich voll Sauerfutter ist, wie dies die Fig. 2 zeigt, während man sie sonst nur mit einer verhältnismässig niedrigen Schicht von fertigem Silofutter gefüllt hätte.
Zur Vollendung dieser Art der Einsäuerung kann auch ein Verfahren angewendet werden, bei welchem das Silofutter in einfacher Art mit Kohlensäure so vergast wird, dass die es so schädigende
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gesunde Gärung erreicht wird. Es ist zur Anwendung dieses Verfahrens nur erforderlich, am Grunde der Grube gelochte Eisenrohre provisorisch zu verlegen, durch welche der fertige und abgedeckte Futterstock anschliessend z. B. aus einer Kohlensäureflasche mit Kohlensäure vergast wird. Es ist dann auch möglich, sich etwa abscheidendes Wasser, welches infolge der Dichtheit der Wände und des Bodens nicht absickern konnte, durch dieselben Rohre abzusaugen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Sauerfutter, bei welchem eine in die Erde gegrabene Grube mit Futter gefüllt und dieses darüber hinaus angehäuft und schliesslich mit Erde, Sand od. dgl. den Grubenaushub bildenden Stoff bedeckt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Futter mit schmiegsamem, luftdichtem Stoff vollständig umhüllt wird, indem erst die Grube (1) vor dem Einbringen des Futters mit solchem Stoff (4, 5) ausgelegt wird und vor der Aufbringung der Deckschicht (10) das aufgehäufte Futter gleichfalls mit solchem Stoff bedeckt wird.