Vorrichtung zum Halten von Kuhschwänzen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten von Kuhschwänzen. Dieselbe zeiehnet sich aus durch eine Welle, auf welcher eine Anzahl von mit ihr zu gemeinsamer Drehung verbundenen Rollen angebracht ist, die je zum Auf-und Abwickeln eines Zugorgans bestimmt sind, an welchem der Sehwanz einer Kuh zu befestigten ist, und dureh mindestens eine ebenfalls auf der Welle angebraehte und mit ihr zu gemeinsamer Drehung verbundene Antriebsrolle, die mittels minde- stens eines Zugorgans wahlweise in der einen oder in der andern Richtung gedreht werden kann.
Infolge dieser Ausbildung kann der Melker durch einen einzigen Zug am zuletzt ge nannten Zugorgan sämtliche Schwänze der Kühe in die Hoche heben, wenn er zu melken anfängt, und wieder senken, wenn er damit fertig ist.
Die nachfolgend an Hand der Zeichnung beschriebene Ausführungsform der Erfindung weist noch versehiedene weitere Vorteile auf, auf welche später hingewiesen wird. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen schema- tisehen Längsschnitt der Vorrichtung.
Die Welle 1 besteht aus einem, gegebenenfalls aus mehreren Teilen zusammengesetzten Vierkantrohr, das sich in den ortsfesten Lagern 2 und 3 drehen kann. Die Lager sind mittels Trägern 4 und 5 an den Balken 6 und 7 befestigt, welche die Decke 8 des Stalles tragen.
Um eine axiale Versehiebung der Welle zu verhindern, sind Stellmuffen 9 und 10 vorgesehen. Auf der Welle 1 sind so viele Rollen angebracht, als Kühe vorhanden sind.
In der Zeichnung sind nur zwei Rollen 11 dafgestellt. elede Rolle 11 ist mit einer Vier kantbuehse 12 versehen, die auf der Welle 1 versehiebbar ist, aber bei Drehung der Welle die Rolle zwingt, diese Drehung mitzumachen.
An der Rolle 11 ist das obere Ende eines Gummibandes 13 auf nicht naher dargestellte Weise befestigt, an dessen unterem Ende der Kuhsehwanz 14 mittels eines Befestigungsstüekes 15 festgemacht ist. Das Befestigungs stüek 15 weist zwei Fenster 16 und 17 auf, durch welche das Gummiband so gezogen ist, dass es eine Schlaufe 18 bildet, in welcher der Kuhschwanz 14 festgeklemmt wird. Das untere Ende des Gummibandes ist um den Teil 19 des Befestigungsstüekes 15 geschlungen und mittels einer Niete 20 festgemacht.
Die Fenster sind in der Querrichtung des Bandes (senkrecht zur Zeichnungsebene) so schmal, dass nur bei Ziehen des Bandes und dadurch bewirkter Versehmälerung desselben die Schlaufe 18 verändert werden kann, während sonst das Band mit starker Reibung in den Fenstern 16 und 17 liegt. Dadurch wird der Kuhschwanz sehr sicher festgeklemmt.
Die Elastizität des Bandes verhindert, dass durch zufälliges Ziehen an dem Bande die Schwanzhaare abgerissen werden konnten.
Mit der Welle 1 ist ferner die Antriebsrolle 21 mittels der Vierkantbuehse 22 zu gemeinsamer Drehung verbunden. Die Antriebsrolle 21 ist als Doppelrolle ausgebildet, indem sie zwei Teile 23 und 24 aufweist, die zum Auf-und Abwickeln je einer Schnur 25 bzw.
26 dienen, an deren unterem Ende ein Ge wicht 27 bzw. 28 befestigt ist. Das obere Ende der Schnüre ist auf nicht dargestellte Weise an der Antriebsrolle 21 befestigt.
Wenn an der Schnur 25 gezogen wird, so dreht sich die Welle 1 im Sinne des Pfeils 29 ; dann wird die Schnur 26 auf dem Teil 24 der Antriebsrolle 21 aufgewickelt. Gleich- zeitig werden sämtliche Gummibänder 13 auf die entsprechenden Rollen 11 aufgewickelt und somit alle Kuhsehwänze 14 gehoben.
Um die Schnüre 25 und 26 bzw. die Gummibänder 13 zu führen, sind Führungsstücke 30 bzw. 31 vorgesehen. Das Führungsstüek 30 besteht aus einem C-förmig gebogenen Bleeh- streifen, der an seinen Enden mit Locher 32 und 33 versehen ist, durch welche die Welle 1 hindurehgesehoben ist, so dass sie sich in denselben drehen kann. Durch die zwei weiteren Locher 34 und 35 sind die Schnüre 25 und 26 hindurchgezogen. Die Führungsstücke 31 sind ganz ähnlich ausgebildet wie das Führungsstück 30, mit dem Untersehied, dass sie nur ein Loch 36 zur Führung des Gummibandes 13 aufweisen.
Um mit Sicherheit zu verhindern, dass durch Reibung des Gummibandes 13 an den Rändern des Loches 36 das Führungsstüek 31 beim. Aufwickeln des Bandes mitgedreht werden lionne, ist vor den Führungsstüeken 31 ein Draht 37 ausgespannt, der mittels Sehrau- ben 38,39 usw. an den Trägern 4,5 usw. befestigt ist und einen Ansehlag bildet, der die Drehung der Fiihrungsstiieke in Richtung des Pfeils 29 verhindert.
Bei der entgegengesetzten Drehung der Welle, die ein Abwiekeln der Bänder 13 zur Folge hat, besteht keine Gefahr eines Mitdrehens der Führungsstücke 13.
Die beschriebene Vorrichtung weist grosse praktische Vorteile auf. Das übliche zeit raubende Anbinden der Euhschwänze mittels Schnüren an einem oberhalb der Schwänze ausgespannten Draht fällt weg ; mit einem einzigen Zug an der Schnur 25 oder 26 werden alle Schwänze gehoben bzw. gesenkt. Die elastischen Bänder 13 verhindern ein Ausreissen von Schwanzhaaren. Die Verschieb- barkeit der Rollen 11 gestattet seitliche Bewegungen der Kuh, z.
B. ein Hinlegen derselben und Bewegungen des Schwanzes zur Abwehr von Insekten, wobei die Rolle der seitlichen Be wegung folgt und der Schwanz in der ge senkten Lage sich immer noch etwas über dem Boden befindet, so dass er nicht be schmutzt wird. Die Welle 1 bleibt infolge ihrer relativ grossen Reibung in den Lagern 2 und 3, welche Reibung durch Anbringen der Stellringe 9 und 10 in Berührung mit den Trägern 4 und 5 noeh vergrössert werden kann, in jeder Stellung stehen ; zweekmässig wird das Gewicht 27, das sich bei gehobener Lage der Schwänze unten befindet, etwas grösser gemacht als das Gewieht 28.
Selbstverständlich sind viele Varianten der dargestellten Vorrichtung möglich. So können z. B. die Schnüre 25 und 26 durch eine einzige Schnur ersetzt sein, deren Enden an den Teilen 23 und 24 der Doppelrolle 21 be festigt sind, wobei die Schnur nach unten eine Schlaufe bildet. Es können aueh zwei Antriebsrollen vorgesehen sein, die eine zum Heben und die andere zum Senken der Kuhschwänze.
Die Schnüre 25 und 26 müssen von der Rolle 21 nicht senkrecht naeh unten hän- gen, sondern können über beliebige Laufrollen abgelenkt werden, um an einer gewünsch- ten Stelle des Stalles herabzuhängen. An Stelle von Gummibändern kann man auch Schnüre verwenden und die Schwänze auf irgendeine andere Art als mittels der Befestigungs st#cke 15 an deren untern Enden befestigen.
Die Führungsstüeke 30 und 31 können durch auf sehr einfache Weise aus starkem Draht gebildete Führungsstüeke ersetzt sein, wobei an Stelle der Löeher 32-36 Drahtwindungen vorgesehen sind. Auch ist es selbstverständlich nicht nötig, dass die Welle vierkantig ist, und können z. B. unter Verzicht auf die Ver schiebbarkeit der Rollen 11 dieselben auf einer runden Welle befestigt sein, ohne dass der Vor- teil des gleichzeitigen Hebens und Senkens der Sehwänze verlorengeht.