Angelgerät.
Die Erfindung betrifft ein Angelgerät mit einem Blinker und einem Angelhaken, wie z. B. einen kiinstlielien Koderblinker, der sich im Wasser ruckartig auf einer Raumkurve bewegen soll.
Kranke Fische, die bevorzugte Beute der Raubfisehe, schwimmen entlang von Raumlinien. Die üblichen Blinker hingegen beschreiben entweder Schlangenlinien oder sie taumeln oder sie rotieren, ohne ruckartige Be- wegungen zu vollführen.
Das Prinzip des erfindungsgemässen Gerätes beruht auf dem Abreissen der Strömung an einer Platte, die wie eine überzogene Tragfläche angeströmt wird.
Befindet sich der Schwerpunkt der Platte vor dem Angriffspunkt des Stromungsauftriebes der Platte, so ergibt der Auftrieb der Platte bezüglich ihres Schwerpunktes ein Moment, das entgegen dem Momente des Zuges der Angelsclmur wirkt, welcher selbstver ständlich zur Wasseroberfläche immer einen grosseren Winkel einschliesst als die Blinkerplatte. Diese beiden sich subtrahierenden Momente stellen ein Gleichgewicht her, bei dem die Platte wie ein Drachen im Winde schwe- bend gehalten wird.
Ausführungen von Blinkern mit vor dem Angriffspunkte des Auftriebes gelegenem Schwerpunkt der Platte sind bekannt, doch könnten diese ihre ruhige Lage als schwebender Drachen nicht ändern, wenn sie nicht wellenförmig, löffelförmig oder als Sehraubenflächen ausgebildet wären, so dass sie entweder schlangeln, taumeln oder rotieren. Bekannt sind auch Blinker (Wobb ler), die mit oder ohne Zusatzgewichte nach unten oder springend über das Wasser drücken sollen. Dabei haben die Zusatzgewichte entweder den Zweck einer Gegenwirkung gegen die Bewegung des ablenkenden, vordern Endes des Köders zu bewirken, oder sie sollen den Körper eines Fisches, Frosehes oder dergleichen vortäuschen.
Erfindungsgemäss wird der Blinker von einer ungleichmässig belasteten Platte gebil- det, bei welcher der Aufhängepunkt der Angelsehnur sich vor und der Schwerpunkt sieh hinter dem Angriffspunkt des Strömungsauf- triebes der Platte befindet, so dass der Auftrieb der Platte beziiglich ihres Schwerpunk- tes ein Moment ergibt, das im Sinne des Momentes des Zuges der Angelschnur wirkt.
Diese beiden moment addieren sich und verdrehen die Platte so lange, bis die Strömung bei überzogenem Anströmwinkel abreisst und die Platte sich iiberschlägt. Die abgerissene Strömung verursacht bei dem Ubersehla- gen der Platte ruckweise einsetzende Kräfte in versehiedenen Richtungen, welche die Platte veranlassen, sich auf einer Raumkurve ruekartig fortzubewegen.
Da der Strömungsauftrieb bei einer ebenen Platte angenähert zwischen dem ersten Drittel und Viertel der Plattentiefe angreift, befindet sich der Schwerpunkt der Platte zweckmässig hinter dem ersten Drittel der Plattentiefe. Die Platte kann durch Gewichte, die mit der Platte starr oder lose verbmden sind, belastet sein. Diese Gewichte können sich symmetrisch auf beiden Seiten der Platte oder imsvmmetrisch nur auf einer Seite der Platte befinden.
Die Platte kann eine Kreisplatte sein, die an einem Ende eines Durchmessers ein Ge wicht trägt und an dem andern Ende mit der Angelschnur verbunden ist. Der Angelhaken kann als einfacher Haken oder als Mehrfachhaken ausgebildet und an der Platte seitlich oder vor dem Gewicht angeordnet sein. Wird ein solches Gerät langsam im Wasser ge schleppt, so beginnt die Kreisplatte wie ein fallendes Blatt in Zickzacklinien bogenförmig zu schwingen und gleichzeitig wegen des Zuges der Angelsehnur um die Richtung der Angelschnur zu taumeln.
Mit zunehmender Schlepp- geschwindigkeit, also mit zunehmendem Auftrieb, vergrössern sich die Aussehläge dieser Bewegungen, bis sich die Platte infolge der auftretenden Momente überschlägt und ruck- artig eine neue Bewegimg in einer neuen Richtung einsetzt. Die Zickzackbewegung, die Taumelbewegung, das ¯berschlagen und die fortschreitende Bewegung des Schleppzeuges setzen sich zu einer ruckartigen Bewegung des Gerätes entlang einer Raumkurve zusammen.
Bei dieser Bewegung entfällt das Zusammendrehen der Angelschnur, und die Wirkung der ruckartigen Kräfte ist an der Spitze des Angelstockes sichtbar, wogegen eine ruhige Spit. ze sogleich das Verhängen eines Hakens mit treibendem Gras usw. anzeigt.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 und 2 zeigen das GerÏt im Längs- schnitt und in Draufsicht.
Fig. 3 zeigt eine beispielsweise Form der Raumkurve, auf der sieh das Gerät bewegt.
Nach den Fig. l und 2 befindet sich an einer glänzenden Kreisplatte 1 ein Gewicht 3.
Der gemeinsame Schwerpunkt von Platte und Gewicht liegt hinter dem ersten Drittel der Plattentiefe. Mit der Platte ist beispielsweise hinter dem Gewicht ein Angelhaken 4 verbunden. Das Gewicht kann statt starr auch lose, so wie der Angelhaken, mit der Platte ver bunden sein. Die Angelschnur 2 kann in einem Loch 9 der Platte befestigt oder mittels eines Ringes 5 auch in einem Schlitz 10 geführt sein. Je nach der Lage des Ringes 5 ändert sich die Charakteristik der Raumkurve, die vom Gerät beschrieben wird. Die Platte kann statt kreisförmig auch elliptisch, eiförmig, tra pezförmig, rechteekig oder dergleichen, oder sie kann fischförmig sein, wobei die Kiemenflossen des Fischkörpers gleichfalls zur Platte gehören.
Die Platte kann auch Mulden und- Biegtmgen aufweisen Die Form des Überganges von dem Gewicht zur Platte ist nicht wesentlich. Die Platte kann endlich zur Belastung ungleiehmässig dick, etwa linsenför- mig, sein. Grundsätzlich sind Anhängsel, die ein Verfangen der Angelhaken begünstigen, vermieden.
Nach Fig. 3 weist die Raumkurve 6 des sich in Schleppfahrt befindenden Gerätes Spitzen 7, Schleifen 8 und Bögen 11 auf. In den Spitzen 7 erfolgt ruckartig das Übersehlagen der Platte, in den Schleifen 8 eine Rotation in verschiedenen Drehrichtimgen und in den Bögen 11. ein Gleiten in versehiedenen Riehtungen und mit versehiedenen Geschwin- digkeiten.
Naturgemäss kann durch Änderung der Massenkräfte zu den hydraulisehen Kräften die Bahn des Gerätes beeinflusst werden.