Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftragen von flüssigen Avivagemitteln auf Textilfäden.
Aus der US-PS Nr. 3 029 161 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem Behandlungsflüssigkeit auf Textilfäden aufgesprüht wird, in dem man einen Strahl gegen eine Fläche richtet und den Flüssigkeitsüberschuss mittels einer Pumpe durch eine Leitung zurückführt.
Aus der GB-PS Nr 1 059 341 ist ein Verfahren bekannt, nach welchem bahnförmige Textilmaterialien von oben mit einem das Behandlungsmittel in zerstäubter Form enthaltenden Gasstrahl beaufschlagt. Koaxial zu den Spraydüsen unterhalb der zu behandelnden Textilbahn angeordnete Saugdüsen begünstigen den Durchtritt des Gasbreitstrahls durch das Textilmaterial. Wenn der Gasbreitstrahl durch das Textilmaterial hindurchtritt, wird in letzterem das in zerstäubter Form vorliegende Behandlungsmittel zurückgehalten, so dass lediglich Trägergas abgesaugt wird.
Es ist ferner bekannt, Textilfäden mit flüssigen Avivagemitteln auszurüsten, in dem man die Fäden über Walzen leitet, die ihrerseits in ein Bad des Mittels eintauchen und die Flüssigkeit auf die Fäden übertragen. Diese Auftragsart hat zwei entscheidende Nachteile. Einerseits gelingt es nur unvollkommen, das Mittel gleichmässig auf den Faden aufzubringen. Wesentlich ist hierbei anderseits auch der betriebliche Mangel, dass infolge hoher Fadengeschwindigkeit die Flüssigkeit sowohl unmittelbar hinter den rotierenden Walzen als auch hinter jeder Umlenkstelle von dem Faden abgeschleudert wird und die Maschine verschmutzt. Dies lässt sich nur durch eine unwirtschaftlich langsame Fahrweise vermeiden.
Die Aufgabe bestand deshalb darin, ein Verfahren anzugeben, durch welches die genannten Nachteile ausgeschaltet werden.
Die Lösung ist ein Verfahren zum Auftragen von flüssigen Avivagemitteln auf Textilfäden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man das Mittel in Gestalt eines regulierbaren, frei fallenden Flüssigstrahles, dessen Durchmesser etwa dem Fadendurchmesser entspricht, auf den über eine mit einem Vakuum von 10 bis 400 Torr in Verbindung stehende und koaxial zum Flüssigkeitsstrahl angeordnete Saugdüse geführten Faden aufleitet und wobei die Achse des Flüssigkeitsstrahles und die Achse des Fadens einen Winkel von etwa 90 einschliessen.
Es hat sich überraschend gezeigt. dass man durch das Aufleiten eines frei fallenden Flüssigkeitsstrahles auf den Faden, wobei der Strahldurchmesser etwa dem Fadendurchmesser entspricht, dann zu guten Ergebnissen kommt, wenn man den Faden zusätzlich noch über eine mit einem Vakuum von 10 bis 400 Torr in Verbindung stehende und koaxial zum Flüssigkeitsstrahl angeordnete Saugdüse führt.
Die vom Faden aufzunehmende Menge an Avivagemittel kann durch entsprechende Mengenregulierung der zulaufenden Flüssigkeit vor deren Austritt aus der Düse durch Querschnittveränderung des Zulaufrohres betrieblich leicht eingestellt werden, Anderseits bewirkt das regulierbare Vakuum zusätzlich eine entsprechende Geschwindigkeitsveränderung des Mittels im Zulaufrohr. Durch das Vakuum in der Saugdüse wird ferner gleichzeitig überschüssige Flüssigkeit abgesaugt und damit verhindert, dass diese unkontrolliert durch den mit hoher Geschwindigkeit vorbeibewegten Faden verspritzt wird. Die Flüssigkeit wird durch den multifilen Faden hindurchgesaugt und damit deren sehr gleichmässige Verteilung über den Fadenquerschnitt erzielt.
Letzteres ist insbesondere deshalb von Vorteil, weil die bei den herkömmlichen Verfahren notwendige Zeit, in der das Avivagemittel in den Faden diffundiert und die in der Regel einige Stunden beträgt, bei dem erfindungsgemässen Verfahren auf die Zeit der momentanen Auftragung, d. h. auf weniger als 1'Sekunde reduziert wird. Dermassen avivierte Fäden können im Gegensatz zu den mit herkömmlichen Verfahren avivierten Fäden sofort weiterverarbeitet werden,
Zur Durchführung des Verfahrens eignet sich eine Vorrichtung, die aus einem Produktvorratsbehälter und Einrichtungen zur Zur und Ableitung des Avivagemittels besteht.
Die erfindungsgemäss verwendete Vorrichtung weist eine in etwa einem rechten Winkel zum durchlaufenden Faden befestigte Düse für das Avivagemittel auf, der ein Regulierventil vorgeschaltet ist und deren Austrittsdurchmesser etwa dem Durchmesser des Fadens, für dessen Behandlung sie konzipiert ist, entspricht, ausserdem besitzt sie eine weitere, etwa den 1-bis lOfachen Fadendurchmesser koaxial unterhalb der Düse für das Mittel angeordnete, mit einer Fadenführung versehene Saugdüse, die mit einem Vakuumerzeuger in Verbindung steht und die ihrerseits einen Durchmesser besitzt, der etwa dem 1/2bis 2fachen, vorzugsweise dem 1bis 2fachen Durchmesser des Fadens, für dessen Behandlung die Vorrichtung eingerichtet ist, entspricht.
Es ist selbstverständlich möglich, eine grössere Anzahl dieser Vorrichtungen parallel zu betreiben und auf diese Weise die gleichzeitige Avivierung vieler Textilfäden zu gewährleisten.
Die erwähnte Vorrichtung ist in der folgenden Abbildung beispielhaft dargestellt.
Durch das Zulaufrohr 1 läuft das Avivagemittel zur Düse 2. Die Zulaufmenge wird durch ein nicht gezeichnetes Regulierventil eingestellt. Die Düse 2 ist in senkrechter Lage zum Faden 4 befestigt. Der Austrittsdurchmesser 3 der Düse 2 entspricht etwa dem Durchmesser des Fadens 4. Koaxial zur Düse 2 befindet sich die Saugdüse 5. Der Abstand der beiden Düsen 2, 5 beträgt etwa den 1- bis IOfachen Fadendurchmesser. Weiterhin besitzt die Saugdüse 5 die Fadenführung 6.
Die Düse 5 steht ausserdem mit einem nicht dargestellten Vakuumerzeuger in Verbindung. Der Durchmesser der Saugdüse 5 ist etwas grösser als der Durchmesser des Fadens 4.
Der die Düse 2 verlassende Flüssigkeitsstrahl fällt frei auf den Faden 4. Das Vakuum in der Düse 2, das zwischen 10 und 400 Torr einstellbar ist, saugt sodann das Avivagemittel durch den Faden 4 und stellt dadurch eine gleichmässige Verteilung des Mittels über den Fadenquerschnitt sicher.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens kommen die üblicherweise verwendeten Avivagemittel in Betracht, deren Rezepturen bekannt sind.
Beispiel 1
Gewinnung von 1,2 kg eines handelsüblichen texturierten Endlosgarnes:
Garntype Polyester, 150/1, rohweiss
Garnlänge 720 000 m
Spulgeschwindigkeit 1000 m/min
Viskosität der Avivage 26 cP vom Faden aufgenommene
Avivagemenge 4,6 Gew.% abgespritzte Avivagemenge < 0,1 %
Gleichmässigkeit der Auflage 46 + 0,2%
Das Avivagemittel wurde in Gestalt eines freifallenden Flüssigkeitsstrahles auf den Faden aufgeleitet. Der Durch messer des Strahles entsprach dem Fadendurchmesser. Der Faden wurde seinerseits über eine Saugdüse geführt, die mit einem Vakuum von 25 Torr in Verbindung stand. Die Saugdüse war koaxial zum Flüssigkeitsstrahl angeordnet. Die Achse des Flüssigkeitsstrahles und die Achse des Fadens schlossen einen Winkel von 90 ein.
Das Avivagemittel war nach der Behandlung über den Fadenquerschnitt praktisch gleichmässig verteilt. Der Faden konnte sofort weiterverarbeitet werden. Die Maschine wurde nicht durch Spritzer des Avivagemittels verschmutzt.
Beispiel 2
Unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 wurden 1 kg eines Polypropylengarns gewonnen:
Garnlänge 9000 m
Spulgeschwindigkeit 800 m/min
Viskosität der Avivage 113 cP vom Faden aufgenommene
Avivagemenge 3,1% abgespritzte Avivagemenge 0,41 %
Gleichmässigkeit der Auflage 3 1 + 0,3%
Auch in diesem Falle ergab sich praktisch eine gleichmäs sige Verteilung des Avivagemittels über den Fadenquer schnitt. Der Faden konnte sogleich weiterverarbeitet werden.
Die Maschine wurde nicht durch Spritzer des Avivagemittels verschmutzt.