F r chemische Reaktionen bestimmte Kammer.
Die vorliegende Erfindung hat eine für chemische Reaktionen bestimmte Kammer mit aus niehtmetallisehem. Material bestehenden, den Kammerraum begrenzenden Wänden zum Gegenstand, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die den Kammerraum seitlich begrenzenden WÏnde aus Folien von thermoplastischem Iiunststoff bestehen, die untereinander dicht zusammengeschweisst und derart im Innern eines Traggerüstes an einem obern umlaufenden Rahmenriegel desselben mit ihren obern Enden befestigt sind, dass sie einen geschlossenen, herabhÏngenden Mantel bilden.
In den beigelegten Zeichnungen ist ein ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen- standes bildender Filterturm (Gay-Lussac- Turm) zur Herstellung von Schwefelsäure dargestellt, und es zeigt :
Fig. 1 die Gesamtansieht des :
die Kammer bildenden Turmes,
Fig. 2 einen teilweisen Querschnitt der Turmkammer nach II-II der Fig. 1 und 3, in grösserem Massstab,
Fig. 3 einen teilweisen Vertikalschnitt der Turmkammer nach III-III der Fig. 1, 2 und 4,
Fig. 4 die Draufsicht auf den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Turmabschnitt,
Fig. 5 eine Einzelheit der Aufhängung des Kammerüberzuges an dem Traggerüst, im Sehnitt und in grösserem Massstab,
Fig. 6 einen Schnitt naeh VI-VI der Fig. 4, in grösserem Massstah, lmd
Fig. 7 einen Schnitt durch den Gasableiter, nach VII-VII der Fig. 4 und in grösserem Massstab.
Bei dem dargestellten Ausführungsbei- spiel weist das Traggeriist der Reaktionskammer ein eisernes, turmartiges Gerüst auf, dessen Ständer M je einen aus zwei U-Eisen zu sammengesetzten Querschnitt und je eine obere Verlängerung M'zum Aufsetzen eines Schutzdaches aufweisen und auf der mit Bleiblech F berdeckten Grundplatte P aus Beton aufsitzen (Fig. 1 und 3).
Die Ständer M tragen in der Hoche der Reaktionskammerdecke einen umlaufenden, aus zwei U-Eisen lmd den Holzbalken T zusammengesetzten Rahmen- riegel C. An dem innern, mit seiner Hohlseite nach inti-en gewandten U-Eisen dieses Rah menriegels C'ist der umlaufende, zum Teil herausragende und eine abgerundete Oberkante aufweisende Holzbalken T befestigt.
Die den Kammerraum K seitlich begrenzenden WÏnde des Reaktionsturmes bestehen aus ein zelnen Folien von thermoplastischem Kunststoff, wie Polyvinyl-Kunststoff oder dergleichen, kurz Polyvinyl genannt. Die einzelnen Folien sind untereinander durch Sehweissen dicht verbunden, so da¯ sie einen seitlieh ge schlossenen, vorhangähnlichen Mantel 1 bilden. Die obern Enden der Folien sind im Innern des Turmgerüstes an den obern Rahmenbalken T und den U-Eisen des Riegels C frei aufgehängt (Fig. 3 und 5).
Zu diesem Zweck ist der Mantel ber die obere abgerun dete Innenkante der Balken T und die U Eisen geführt und an den äussern U-lSlisen des Rahmenriegels C zum Beispiel durch nicht dargestellte Laschen befestigt. Weiters ist der Kammermantel 1 durch äussere, gesehweisste oder gelötete Verbindungsbügel 2 aus Polyvinyl stellenweise mit dem Traggeriist verbunden. Die Bügel 2 sind um vertikale Flacheisen 3 geführt, welche durch Winkeleisen 4 an dem Traggerüst befestigt sind (Fig. 2, 3 und 5).
Zweeks Schaffung einer kontinuierliehen seitliehen Stütze für den frei herabhängenden Kammermantel 1 ist dieser von einem anlie- genden kafigartigen Gerüst umgeben, das sich über die gesamte Turmhohe oder über einzelne Teile derselben erstrecken kann.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht dieser seitliche Stützkäfig aus einer Anzahl von leiehteren Holzsäulen 5, welche von umlaufenden, ein T-oder L-f¯rmiges Profil aufweisenden und den Querverband der StÏnder M bildenden Riegeln 6 getragen werden (Fig. 1, 2 und 3). Die senkreehten Flacheisen 3, an denen der Kammermantel 1 seitlich befestigt ist, sind in Abständen zwischen je zwei Säulen 5 angeordnet, so dass der Durez gang der Befestigungsbügel 2 ermöglicht ist.
Die Decke 7 der Reaktionskammer besteht ebenfalls aus PQlyvinyl-Kunststoff und ist durch äussere, an sie angeschweisste Verbin- dungsbügel 8 aus Polyvinyl an den sieh auf dem Rahmenriegel C abstützenden Dachbindern S und S', welche ein tragendes Dachgerüst bilden, aufgehängt (Fig. 3 bis 7). Der Rand der Kammerdecke. 7 ist nach unten umgebogen und mit dem vorhangähnlichen Kammermantel 1 durch Schweissen oder L¯ten dicht verbunden (Fig. 5). Oberhalb dieser Ansehlussstelle ist der Kammermantel 1 mit der Decke 7 durch einen geschweissten oder gelöteten Versteifungsriegel 9 aus Polyvinyl mit L-f¯rmigem Querschnitt verbunden.
Das am Boden der Reaktionskammer angeordnete Becken V zur Aufnahme des Reak tionsproduktes ist vorzugsweise aus Blei oder aus chemisch widerstandsfähigem Kunststoff hergestellt und besitzt einen äussern überzug C aus Polyvinyl. Der in das Beeken V frei hineinhängende Kammermantel 1 ist mit dem Beekenüberzug G mittels eines dehnbar zum Beispiel balgartig ausgebildeten Ansehlussteils 1'aus Polyvinyl dicht verbunden (Fig. 3).
Die E. inlassrohre U, welehe die Schwefel- säure in die Reaktionskammer einleiten, sind durch entsprechende Löcher der Decke 7 in die Kammer eingeführt und sind von auf den Bindern S gelagerten Querbalkenpaaren 10 getragen (Fig. 3, 5 und 6). Die Einlassrohre U, ihre Ansoblussleitungen 11 und die Zuführleitungen A sind aus Polyvinyl hergestellt. Die Zufülhrleitungen A sind durch Rohrstiitzen 12 aus Polyvinyl oder dergleichen auf den Bindern S gelagert und sind mittels Schieber 13 mit der Hauptzuführ- leitung B verbunden.
Der diehte Abschluss zwischen Einlassrohr II und Kammerdecke 7 durch ein konisches Rohr 14 aus Polyvinyl hergestellt, welches Rohr 14 das Einlassrohr 77 umfasst, durch die Decke 7 durchgeht und mit dieser in Überein stimmung mit der entsprechenden Durch gangsöffnung durch Schweissen oder Lot, en dicht verbunden ist (Fig. 6). Das obere Ende des Rohres 14 besitzt einen Fwlanseh 14', auf welchem die von dem Einlassrohr U durch- setzte und an diesem gelötete oder gesehweisste Scheibe 15 aus Polyvinyl aufsitzt.
Die Scheibe 15 und der Plansch 14'sind dureh Bolzen 16 an einer zentral durchlochten untern Eisenscheibe 17 befestigt, welch letztere auf dem Querbalkenpaar 10 derart aufsitzt, dass das Einlassrohr zvvisehen den Querbalken 10 frei durchgehen kann.
Der-Gasableiter D besteht aus einem Bleirohr 18, welches mittels eines untern Flansehes auf den Querbalken S'und auf den Tragbalken 19 aufsitzt und an die entsprechende Íffnung in der Kammerdecke 7 durch das untere gleichachsige und beiderseitig be flanschte Polyvinylrohr 20 angeschlossen ist (Fig.4 und 7). Das Anschlu¯rohr 20 ist einerseits durch Bolzen 22 und unter Zwisehen- schaltung der Polyvinyldiehtung 23 mit dem Gasableiter 18 dicht verbunden, während es anderseits mit der Kammerdecke 7 gelötet oder geschweisst ist. Der Schweissanschluss zwischen Kammerdecke 7 und Rohr 20 ist durch ein äusseres geschweisstes Profilelement 21. aus Polyvinyl verstärkt.
Zweeks einer besseren und feineren Vertei- lung der den Turm durchlaufenden oder darin eingespritzten Flüssigkeit, kann der Reaktionsturm im Kammerinnern mit geeigneten Unterteilungsmitteln, wie zum Beispiel Raschin Ringen, übereinander angeordneten Tellern oder durchlöcherten Platten aus Polyvinyl oder dergleichen versehen werden.