Verfahren zur Herstellung eines Alkylhydrazinsalzes. Es wurde gefunden, dass man zu einem Alkylhydrazinsalz gelangt, wenn man ein in einem niederen aliphatischen Alkohol gelöstes Gemisch von Hydrazin und n-Dodecylhydra- zin mit Schwefelsäure in die entsprechenden Sulfate überführt und auf Grund ihrer ver sehiedenen Löslichkeiten trennt.
Das erhaltene n -1)odecylhydrazinsulfat schmilzt bei 145 C unter Zersetzung; es stellt ein wertvolles neues Zwischenprodukt, z. B. zur Herstellung von in der Parbstoffindu- strie verwendbaren Pyrazolonen dar.
Gemische von Hydrazin und n-Dodecyl- hydrazin kann man durch Umsetzung eines Überschusses an Hydrazin mit einem n-Dode- cylhalogenid erhalten.
Zweckmässig wird Hy- drazinsulfat in niederen aliphatischen Alko holen, vorzugsweise in solchen, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten, mittels eines Al kalihydroxyds, vorzugsweise Natriumhydro- xyd, in Hydrazin umgewandelt, das gebildete Alkalisulfat abgetrennt und ein erheblicher Überschuss, d. h.
mindestens 5 Mol des so ge lösten Hydrazins, welches gegebenenfalls we gen der Anwesenheit kleiner Mengen Wasser zum Teil als Hydrazinhydrat vorliegt, mit 1 Mol eines n-Dodecylhalogenids während län gerer Zeit erwärmt.
Hierbei ist es im all gemeinen zu empfehlen, dass man mit mög lichst konzentrierten, alkoholischen Hydrazin- lösungen arbeitet; diese konzentrierten Ry- drazinlösungen können direkt aus Alkohol und berechneten Mengen Hydrazinsulfat und Alkalihydroxyd ohne Schwierigkeiten erhal- ten werden, wenn man dafür sorgt, dass der aus Alkalihydroxyd und Hydrazinsuifat in Alkohol entstehende Brei rührbar bleibt;
dies wird vorteilhaft durch ein portionen- und ab wechslungsweises Eintragen des Hydrazin- sulfats und des Alkalihydroxyds in Alkohol, vorzugsweise in möglichst wasserfreien Alko hol, z. B. in 98 % iges Äthanol oder in abso lutes Methanol, Isopropanol oder Butanol er reicht.
Das dabei entstandene Alkalisulfat, das mindestens ein Teil des durch die Reaktion gebildeten Wassers als Kristallwasser enthält, kann leicht durch Filtration abgetrennt wer den. Die so erhaltene konzentrierte Hydrazin- lösung,, worin das Hydrazin auch als Hydra zinhydrat vorliegen kann, wird dann mit dem n-Dodecylhalogenid versetzt und unter Rück flusskühlung auf Siedetemperatur oder in geschlossenen Gefässen unter Druck erhitzt.
Als n-Dodeeylhalogenid kommt hierbei vor zugsweise das Bromid und vor allein das Chlorid in Betracht.
Erfindungsgemäss wird das @ so erhaltene, in niederen aliphatischen Alkoholen gelöste Gemisch vorzugsweise bei gewöhnlicher Tem peratur mit Schwefelsäure, zweckmässig mit einem Mol Schwefelsäure: pro Mol Hydrazin- gemisch versetzt und die gebildeten Sulfate auf Grund ihrer verschiedenen Löslichkeit getrennt. Es ist zu empfehlen, möglichst kon zentrierte, z.
B. 98 Jo ige Schwefelsäure zu verwenden, damit das Gemisch nicht zu stark wasserhaltig wird, was die nachträgliche Kri stallisation des in Wasser löslichen n-Dodecyl- hydrazinsulfats erschweren würde. Da das entstandene n-Dodecylhydrazinsulfat in Al kohol leichter löslich ist als das, in Über schuss vorhandene praktisch unlösliche Hy- drazinsulfat, ist eine Trennung leicht möglich; man kann z.
B. das ausgefallene, unlösliche Hydrazinsulfat vom gelösten n-Dodecylhydra- zinsulfat leicht durch Filtration trennen; ist das n-Dodecylhydrazinsulfat nicht vollständig gelöst, so ist eine Trennung immer noch mög lich, indem man nach der Zugabe der Schwe felsäure das Reaktionsgemisch etwas erwärmt, bis das n-Dodecylhydrazinsulfat gelöst ist, und warm absaugt.
Man kann auch das ausge schiedene n-Dodecylhydrazinsulfat zusammen mit dem gefällten Hydrazinsulfat filtrieren und nachträglich durch Auskochen des Fil terrückstandes mit Alkohol das leichter lös liche -n-Dodecylhydrazinsulfat vom unlösli chen Hydrazinsulfat abtrennen.
Nach der Abtrennung des Hydrazinsul- fats kann leicht aus dem Filtrat das n-Dode- cylhydrazinsulfat gewonnen werden, z. B. durch Abkühlen oder durch Einengen des Filtrats, wobei das n-Dodecylhydrazinsulfat kristallisiert und abfiltriert werden kann.
Das abgetrennte Hydrazinsulfat und ge gebenenfalls der bei dem Einengen des Fil trats regenerierte Alkohol können ohne .wei teres dem Prozess wieder zugeführt und zur .Herstellung neuer Mengen des als Ausgangs stoff dienenden Gemisches nach der weiter oben angegebenen Methode mit Alkalihydro- xyden und dem n-Dodecylhalogenid umgesetzt werden.
So kann man in einem Kreisprozess n-Dodecylhydrazinsulfat herstellen, wobei dem Prozess neben .Alkalihydroxyd nur noch die- verbrauchte Menge n-Dodecylhalogenid und Hydrazinsulfat und gegebenenfalls die wegen allfälliger Verluste fehlenden Mengen Alkohol neu zugeführt werden müssen.
<I>Beispiel:</I> In 1500 Teile Äthylalkohol werden por- tionen- und abwechslungsweise 1300 Teile Hydrazinsulfat und 800 Teile Natriumhydro- xyd unter Rühren und Kühlung eingetragen, so dass der entstehende Brei rührbar bleibt. Man rührt etwa 12 Stunden bei Zimmertem peratur weiter, saugt vom ausgeschiedenen Natriumsulfat ab und wäscht den Rückstand 4mal mit 100 Teilen Alkohol nach.
In die so hergestellte Lösung von Hydra zin in Alkohol werden 409 Teile Laurylchlorid (n-Dodecylchlorid, technisch) eingetragen, und das Ganze wird 48 Stunden am Rück flusskühler gekocht. Man lässt erkalten und gibt bei 10 bis 20 unter gutem Rühren und unter Aussenkühlung 1000 Teile 98 Jo ige Schwefelsäure zu. Man rührt noch eine Stunde weiter, saugt das abgeschiedene Gemisch von Hydrazin- und n-Dodecylhydrazinsulfat ab und wäscht es mit kaltem Alkohol nach.
Dieses Gemisch wird mit etwa 2000 Teilen Alkohol ausgekocht, heiss abfiltriert. Der Fil terrückstand besteht aus Hydrazinsulfat, das wieder verwendet werden kann. Aus dem Fil trat kristallisiert beim Abkühlen saures n- Dodecylhydrazinsulfat. Weitere Mengen n- Dodecylhydrazinsulfat können, zweckmässig nach dem Abfiltrieren des bereits auskristal lisierten n-Dodecylhydrazinsulfates, durch Eindampfen im Vakuum bei 30 bis 35 ge wonnen werden.
Verwendet man n-Butanol an Stelle von Äthanol, so erfolgt die Trennung in gleicher Weise.