Verfahren zur Herstellung von Kupfer hoher Reinheit. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren mir Herstellung von Kupfer hoher Reinheit. Die Erfindung ermöglicht ins besondere ein verbessertes kontinuierliches Verfahren zur Fällung von Kupfermetall pulver aus wässrigen Lösungen von Kupfer salzen bei erhöhten Temperaturen und Drucken.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren vor geschlagen worden, mittels welchen Kupfer metall aus Kupfererzen, Kupfer von geringer Reinheit oder aus Kupfer anderer Herkunft durch chemische Behandlung gewonnen. wer den kann. Alle diese Verfahren beruhen ausser auf mechanischer Konzentrierung auf min destens zwei chemischen Operationen. Bei der ersten Operation sollen .die wertvollen Metalle von Abfallmaterialien getrennt werden, indem die ersteren in einer wässrigen.Lösung gelöst und diese Lösung hierauf auf mechanischem Wege von den festen Abfallmaterialien ab getrennt wird.
Mit der zweiten Operation wird der Zweck verfolgt, die Metalle aus den so erhaltenen Lösungen auszufällen und diese Metalle in der für technische Zwecke ge wünschten Form zu erhalten. In der vorliegen den Beschreibung wird diese zweite Operation als Fällungs -operation bezeichnet.
Die zu behandelnden Kupferlösungen kön nen industriell auf verschiedene Arten erhal ten werden. Sie können von der ammoniakali- schen Auslaugung von oxydischen oder Kar bonaterzen, gediegenes Kupfer enthaltenden Erzen oder von sekundären Abfallmaterialien herrühren. Sie können ferner von der sauren Auslaugutng von Oxyd-, Karbonat- oder Sul- fid-Kupfererzen oder von andern extrahier bares Kupfer -enthaltenden Produkten her rühren.
Beim erfindungsgemässen Verfahren han delt es sich mehr -um die Fälli-usgs -operation, da die. Erfindung sich weniger darauf bezieht, in welcher Weise das Kupfer in Lösung ge bracht wird. Alle bisher vorgeschlagenen Fäl- lungsoperationen weisen leider eine oder meh rere Unzulänglichkeiten auf.
In der Kupferindustrie hat bis jetzt nur ein Verfahren zur Extraktion von reinem Kupfer aus Lösungen seiner Salze Wichtig keit erlangt. Dieses. Verfahren beruht auf der elektrolytischen Gewinnung von; Kupferunter Verwendung unlöslicher Anoden. Dieses Ver fahren kann jedoch nur da angewendet wer den, wo grosse und dauernd in Betrieb be findliche Auslaugungsanlagen zur Stelle sind. Selbst bei der elektrolytischen Abscheidung müsse die erhaltenen Kupferkathoden in Schmelzoperationen weiter gereinigt und zu Barren gegossen werden, bevor das Kupfer marktfähig ist.
Diese Verfahrensart hat jedoch als Grund lage zur Festsetzung der Reinheitsnorm für Handelskupfer gedient. Reines Kupfer muss, um für gewisse industrielle Zwecke annehm bar zu sein, den sogenannten elektrolytischen Normen entsprechen, das heisst, dass der Kupfergehalt zusammen mit dem geringen Silbergehalt mindestens 99,9 Gew.-Proz. be tragen mass.
Die bisher vorgeschlagenen technischen Verfahren zur chemischen Fällung des Kupfers versagten insofern, als sie nicht erlaubten, gefälltes Kupfer mit diesem Rein heitsgrad zii erzeugen. Mit vorliegender Er findung wird deshalb ein Fällungsver fahren vorgeschlagen, welches dieser Unzulänglich- keit nicht unterworfen ist. Ein dem Zweck der vorliegenden Erfindung entsprechendes Verfahren sollte nicht nur erlauben, Kupfer der gewünschten Reinheit herzustellen, son dern auch bei der Rückgewinnung eine hohe Ausbeute zu erzielen.
Den oben genannten Forderungen kann sogar mittels eines kontinuierlichen Fällimgs- v erfahrens entsprochen werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Her stellung von Kupfer hoher Reinheit aus festem kupferhaltigem Material durch Be handlung dieses Materials zwecks Erzeugung einer Kupferionen enthaltenden Lösung und Ausfällung von Kupfer aus dieser Lösung unter Verwendung von Kohlenmonoxyd, wo bei der Lösung vor der Ausfällung Kupfer metall und. Kohlenmonoxyd zugersetzt werden, ist dadurch gekennzeichnet,
dass man nach erfolgter Auslaiigung die Kupferionen enthal tende Lösung zur Reduktion eher Capriionen zur Cuprostufe mit metallischem Kupfer in Berührung bringt und die Lösung bei einer unterhalb 100 C liegenden Temperatur mit Kohlenmonoxyd praktisch sättigt., dann die behandelte Lösung in einer Kohlenmonoxyd enthaltenden Atmosphäre unter einem min destens zur Verhinderung des'Siedens erhöhten Druck einer oberhalb 100 C liegenden Tem peratur unterwirft, das als mindestens 99,9 '0/aiges Kupfer ausfallende Kupferpulver sammelt und das restliche nicht ausgefällte Kupfer erneut.
der Behandlung des festen kupferhaltigen Materials zuführt.
Ein Vorteil der Fällungsoperation des er findungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass sie auf nach einem beliebigen Verfahren aus festem kupferhaltigem Material erhaltene Kupfersalzlösungen anwendbar ist. Das der Lösungsoperation zugeführte Material wird gewöhnlich aus unireinem Kupfer, welches weiterer Reinigung bedarf, und/oder einem Erz kupferhaltiger Mineralien bestehen. Im letzteren Fall ist es gewöhnlich unwirtschaftlich, das Erz in der Form, in welcher es nach dem Abbau vorliegt, zu be handeln.
Es wird gewöhnlich in bekannter Weise, beispielsweise durch Wasehen, Flota- tion, Trennung auf Grund der spezifischen Gewichte oder sonstwie vorkonzentriert. Beim erfindungsgemässen Verfahren unterliegt ein Teil des Kupfers einem Kreislauf. Das feste Ausgangsmaterial, welcher Art es auch sei, kann nach bekannten Methoden behandelt werden, um eine kupferionenhaltige Lösung zu erzeugen.
Bei den meisten dieser Lösungsoperationen ist. nur ein Teil des zu behandelnden Mate rials löslich. Es bleibt gewöhnlich ein Rück stand zurück, welcher aus Abfallmaterial oder Gangart besteht. Dieses Material kann, wenn gewünscht, nach andern Verfahren behandelt werden. Man kann dieses Material durch Filtrieren, Absetzenlassen oder nach irgend einer andern Methode abtrennen.
Die erhaltene Kupferionen enthaltende Lösung wird nun erfindungsgemäss der Reduktion der Capriionen zu Cuproionen unterworfen, welche in einem oder mehreren geeigneten Behältern mit Kupfer und Kohlen monoxyd- durchgeführt wird. Diese Behand lung ist für den Erfolg des erfindungs gemässen Verfahrens wichtig. Wird diese Be handlung unterlassen, so ist die Produktion sowohl hinsichtlich der Quantität als auch der Qualität des Endproduktes unzuverlässig. Bei Unterlassung dieser Behandlung werden in aufeinanderfolgenden Operationen, bei wel chen die Bedingungen offenbar die gleichen sind, unterschiedliche Resultate erhalten. Durch Anwendung dieser einfachen Operation werden nicht nur gute, sondern auch kon stante Resultate gesichert.
Für die meisten Anlagen steht gewöhnlich an Ort und Stelle eine Quelle für Kupfer metall geringer Qualität zur Verfügung. Es kann, vorzugsweise in zerkleinerter Form, aus einem Aufbereitungsprodukt, wie Zement kupfer oder dergleichen, oder einfach aus einem Abfallprodukt, welches von andern Operationen herrührt, bestehen.
Die Opera ; tion, auf welcher das erfindungsgemässe Ver fahren beruht, sollte nicht mit früheren Ver fahren verwechselt werden, bei welchen Kupfermetall gelöst und ein Teil desselben in grösserer Reinheit ausgefällt wird. Bei diesen Verfahren kann nie so viel Kupfer als gelöst wurde ausgefällt werden. Beim vorliegenden Verfahren wird Kupfermetall als Reduk tionsmittel bei der Behandlung von gelöstem Kupfer verwendet. Beim erfindungsgemässen Verfahren wird schliesslich alles dabei gelöste Kupfer in hoher Reinheit wieder ausgefällt.
Die vorzugsweise geklärte Lösung wird mit dem Metall vermischt und mit CO ge sättigt. Die Behandlungstemperatur sollte tief, das heisst zwischen Raumtemperatur und 1.00 C liegen, damit sich das CO löst. Die zu behandelnde Flüssigkeit wird gewöhnlich eine unterhalb 50 C liegende Temperatur auf weisen. Das Gas wird gewöhnlich unter einem Druck zugeführt, welcher gerade genügt, um den Strömungswiderstand zu überwinden.
Wird jedoch eine Ammoniak enthaltende Auslaugeflüssigkeit verwendet, so können zur Erzielung vollständiger Sättigung höhere a Drucke, beispielsweise bis zu 7 kg/cm2, erfor derlich sein.
Die Behandlung wird in irgendeinem oder mehreren geeigneten Behältern durchgeführt. Die Sättigung mit CO kann gesondert von der c Beimischung von Kupfermetall in einem gesonderten Behälter durchgeführt werden. Zwischen der Zugabe des Metalles und der Einführung des Gases kann einige Zeit ver streichen. Im Folgenden wird der Fall an genommen, dass zwei Behälter verwendet werden, um die Beschreibung zu vereinfachen und da die Operation durch Verwendung von zwei Behältern in gewissen Fällen verein facht werden kann, insbesondere dann, wenn 5 die Sättigung unter erhöhtem Druck vorge nommen wird.
Beide Operationen können je doch nacheinander oder gleichzeitig in ein. und demselben Behälter durchgeführt werden. Diese Sättigungsoperation stellt einen be sonderen Vorteil des erfindungsgemässen Ver fahrens dar, insofern sie die Verwendung des in Gasgemischen, die aus andern Quellen er hältlich sind, enthaltenen Kohlenmonoxydes ermöglicht. Diese Gasgemische können aus andern Gründen im Betrieb zur Verfügung stehen, können jedoch auch speziell hergestellt werden. Das in diesen Gasgemischen ent haltene Kohlenmonoxyd kann bei dieser Sätti gungsoperation aufgenommen werden, wäh rend die nichtreduzierenden Gase abgeführt werden.
Dadurch wird nicht nur die Ver wendung des in diesen Gasen enthaltenen Kohlenmonoxyds, sondern auch die selektive Abtrennung desselben und infolgedessen die Verwendung eines kleineren Gesamtdruckes in den nachfolgenden Operationen im Auto klaven als bei Verwendung des ganzen Gas gemisches. ermöglicht. Es ist ferner möglich, die Menge des auf diese Weise gelösten Koh lenmonoxyds zu regulieren, um nur diejenige Menge Kupfer auszufällen, die mit dem ge wünschten Reinheitsgrad ausfallen kann.
Das entstehende, mit CO gesättigte Ge misch enthält meist noch ungelöstes Kupfer metall. Die Kupferlösung, welche das Kupfer in Form von Cuproionen enthält, wird dann zweckmässigerweise filtriert, worauf der Fil terkuchen und das Filtrat gesondert behan delt werden.
Der Filterkuchen wird gewöhnlich direkt der anfänglichen Lösungsoperation unter worfen, -um das darin enthaltene Kupfer wie der in den Kreislauf zu bringen. Er kann aber eine beträchtliche Menge unverbrauchtes Kupfermetall enthalten. Ist dies der Fall, so kann man das Kupfer teilweise oder in seiner Gesamtheit erneut der Reduktionsoperation zuführen.
Die mit Kohlenmonoxyd gesättigte Lösung wird hierauf zwecks Ausfällung eines Teils ihres Kupfergehaltes behandelt. Diese Opera tion kann in einem Autoklaven, vorzugsweise in einem. kontinuierlich arbeitenden Auto klaven, in welchem eine erhöhte Temperatur und ein erhöhter Druck erzeugt werden, durchgeführt werden. Die Behandlungsbedin- gungen können etwas schwanken, je nachdem ob saure oder ammoniakalische Lösungen vorhanden sind.
In beiden Fällen können die Arbeits temperaturen praktisch die gleichen sein. Sie sollen über 100 C liegen und können bis auf 275 C oder etwas darüber steigen. Für ver schiedene Lösungsoperationen gelten jedoch bevorzugte Temperaturbereiche. Bei Gegen wart von Ammoniumionen begünstigen über mässig hohe Temperaturen bei geringen Drucken die Ausfällung von Kupferoxyd und/oder Kupfersulfid. Bei Verwendung am- moniakalischer Flüssigkeiten ist es zweck mässig, eine zwischen 110 und 150 C liegende Temperatur anzuwenden. Etwas höhere Tem peraturen werden bei der Behandlung saurer Lösungen bevorzugt.
In diesem Fall scheint der-optimale Temperaturbereich zwischen 200 und 300 C zu liegen.
Bei der Wahl des Druckes für die Be handlung der gesättigten Lösungen sind eben falls gewisse Tatsachen zu berücksichtigen. Drucke, welche die bei der Arbeitstemperatur erforderlichen Drucke beträchtlich über steigen, üben keine nützliche Funktion aus. Da bei Anwendung solcher Drucke schwerere Apparaturen erforderlich sind, sollten solche Drucke vermieden werden.
Bei Verwendung saurer Auslaugeflüssigkeiten liegt der gün stige Druckbereich zwischen 5 und 70 kg/cm2. Bei den bevorzugten Temperaturen liegt dieser Druckbereich jedoch zwischen 17 und 30 kg/cm2. Bei Verwendung von ammoniaka- lischen Auslaugeflüssigkeiten oder von Fremd gase enthaltenden Flüssigkeiten können je doch unter Umständen Drucke zweckmässig sein, die um 21=49 kg/cm? höher liegen als die sonst verwendeten Drucke.
Wegen. der Schwankungen des Partialdruckes des Am moniaks wird es bei Verwendung ainmo- niakalischer Flüssigkeiten im allgemeinen zweckmässig sein, einen zwischen 10,5 und 52,5 kg/cm2 liegenden mittleren Druck anzu wenden.
Wegen des hohen Wertes des Verhältnisses von Oberfläche zu .Masse oxydiert sich chemisch gefälltes Kupfer leider sofort an der Luft. Es wird deshalb vor der Prüfung oder der industriellen Verwendung zweekmässiger- weise einer Wasserstoffredid#.tion unterworfen. Im Laboratorium werden dadurch keine grossen Schwierigkeiten verursacht. In der Industrie hingegen wirkt sieh ein übermässig hoher Sauerstoffgehalt sehr störend aus.
So fern der Sauerstoffgehalt nicht unter dem kritischen Wert gehalten werden kann, ist ein Verfahren, mittels welchem selbst 100% reines Kupferpulver hergestellt werden kann, industriell nicht viel mehr wert als ein Ver- fahren, mittels welchem nur 98,5% reines Kupferpul.@#er hergestellt werden kann.
Man kann das ehemiseh gefällte Kupfer metall zur Verminderung seiner Oxydations geschwindigkeit weiter behandeln, indem man es in eine wässrige saure Lösung, welche Kupferoxyd zu lösen vermag, eintaucht, das Gemisch während kurzer Zeit bei erhöhter Temperatur erhitzt und das Kupferpulver isoliert.
Wässrige Schwefelsäure ist als Behand lungsflüssigkeit im Gebrauch einfach und wirksam. Ausserdem vermag sie Kupferoxyde, sofern solche vorhanden sind, aufzulösen. Sie ist billig und leicht zugänglieh und wird des halb bevorzugt. Gut geeignet ist eine wässrige Schwefelsäure mit einem Gehalt von 1-101/o Säure. Man erhält dabei ein Kupferpulver, welches nach einer Lagerungsdauer von bis zu 100 Stunden oder mehr völlig befriedigende Eigenschaften aufweist. Die Behandlung ist einfach. Das Pulver wird mit der Behand lungsflüssigkeit vermischt lind während der erforderlichen Zeit erhitzt. Die Temperatur ist.
nicht besonders kritisch. Während einerseits eine siedende Lösung bevorzugt wird, können anderseits auch Temperaturen von nur 50 bis 75 C angewendet werden. Bei Verwendung von Schwefelsäure ist nur eine kurze Behand lung erforderlich. Wenn eine erhebliche Menge Oxyde vorhanden ist, so werden diese vor dem Erhitzen weggelöst, wobei die für die Behandlung erforderliche Zeit durch visuelle Beobachtung bestimmt werden kann. Wenn keine - merkliche sichtbare Parbver- änderimg erfolgt, so wird gewöhnlich eine Behandlungsdauer von 1/2 bis 5 Minuten völlig genügen.
Das Produkt wird dann ein fach ausgesiebt oder filtriert. Gewünschten falls kann es gewaschen und nötigenfalls ge trocknet werden. Als Folge dieser Behandlung ist die normale Oxydationsgeschwindigkeit derart verzögert, dass das behandelte Pulver in der Form, in welcher es isoliert wurde, während einer Dauer von bis zu 100 Stunden oder mehr in feuchtem Zustand der Luft aus gesetzt werden kann.
Selbst nach dieser län geren Dauer, während welcher das Pulver dem Luftsauerstoff ausgesetzt war, ist der Sauer stoffgehalt nicht derart gestiegen, dass die Wasserstoffreduktion vor dem Pressen oder Strangpressen eine besonders mühselige Ope ration ist.
Die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird in den folgenden Beispielen eingehender beschrieben. Alle Zahlen bezeich nen Gewichtsprozente, sofern keine anders lautenden Angaben vorhanden sind. <I>Beispiel 1:</I> Zur Erläuterung der Behandlung von durch ammoniakalische Auslaugung erhal tenen Kupferlösungen wurde der folgende Versuch durchgeführt: Ein unreines Kupfer wurde mit einer etwa 55,5 Mol Wasser, 3,03 Mol C02, 6,56 Mol Ammoniak und 1,21 Mol Kupfer enthaltenden Flüssigkeit aus gelaugt.
Die Auslaugung wurde so lange durchgeführt, bis ein spezifisches Gewicht von etwa 1,22 erzielt war, was einer Zugabe von 0,48 Mol Kupfer und 0,41 Mol Sauerstoff zur Flüssigkeit entsprach. Diese Lösung wurde mit Kupfer behandelt, worauf der erhaltene Schlamm abfiltriert wurde. Das Filtrat wurde bei etwa 20 C und unter einem Druck von 35 cm mit Kohlenmonoxyd gesättigt und in einen Autoklaven übergeführt.
In letzterem wurde das Filtrat unter einem Druck von etwa 7 kg/em2 mit Kohlenmonoxyd behandelt, worauf die Temperatur auf 130 C erhöht und während 2 Stunden auf dieser Höhe gehalten wurde, wobei der Druck auf ein Maximiun von etwa 32,2 kg/em2 stieg. Hierauf wurde das behandelte Produkt abgekühlt, der Druck aufgehoben und das gefällte Kupfermetall abfiltriert, oberflächlich mit siedender Schwefelsäure behandelt, getrocknet und analysiert.
Etwa 28,4% des in den Autoklaven ein- geführten Kupfers waren als Pulver ausgefällt worden, welches den ausserordentlich hohen Reinheitsgrad von 99,99 % aufwies. Die ver- bleibende Flüssigkeit wurde erneut der Aus laugungsoperation zugeführt.
<I>Beispiel 2:</I> Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde beibehalten, wobei Temperaturen von 125 bis 150 C und Drucke von 10,5-52,5 kg/cm2 verwendet wurden. In allen Fällen wurden Produkte in einer Ausbeute von 22-2$ /o, bezogen auf den Kupfergehalt der Flüssig keit nach der Auslaugung, erhalten. In. allen Fällen ergab die Analyse des Produktes einen Kupfergehalt von 99,94-99,99 %.
Beispiel <I>3:</I> Zur Erläuterung der Anwendung der vor liegenden Erfindung auf die Fällung von Kupfer aus sauren Lösungen wurden die folgenden Versuche durchgeführt: Ein Flotationskonzentrat, welches oxy dierte Kupfermineralien, Kupfersulfidminera- lien und Eisensulfidmineralienenthielt, wurde bei 225 C und unter einem Druck von 42 kg/cm2 in Gegenwart von Ferrisulfat der Oxydation unterworfen,
um eine Lösung von Kupfersulfat und Ferrisulfat zu erhalten. Das Kupfersulfat wurde durch Kristallisation ab getrennt und wieder in Wasser gelöst. Proben dieser Lösung, welche etwa 8 % Kupfersulfat enthielten, wurden in aufeinanderfolgenden Portionen den folgenden Operationen unter worfen:
Eine flüssige Portion wurde in einem ge schlossenen Behälter mit Kupfermetall und Kohlenmonoxyd geschüttelt, bis das gelöste Kupfer die Cuprostufe aufwies. Der erhaltene Schlamm wurde filtriert, worauf das Filtrat in einen Autoklaven übergeführt, bei etwa 28 kg/em2 mit Kohlenmonoxyd behandelt und die Temperatur auf etwa.
215 C erhöht wurde, wobei der Druck etwa 36,4 kg/crn2-erreichte. Temperatur und Druck wutden während genügend langer Zeit aufrechterhalten, um etwa 60% des vorhandenen Kupfers auszu- fällen, worauf die Charge abgekühlt und fil triert und das abfiltrierte Pulver gesammelt, mit siedender Schwefelsäure aufgekocht, ge waschen und getrocknet wurde.
Die erste auf diese Weise behandelte Portion lieferte etwa 62,2% des verfügbaren Kupfers in einem Produkt, welches bei der Analyse eine Reinheit von 99,95% aufwies. Bei der Wiederholung des Versuches mit aiü- einanderfolgenden Portionen bei Temperatu ren von 200-275 C wurde festgestellt,
dass oberhalb etwa 250 C liegende Temperaturen nicht günstig sind, und dass oberhalb etwa 300 C liegende Temperaturen nicht an gewendet werden können.
Im Temperatur bereich von 200-250 C und bei einem Ge samtdruck von 21-49 kg/cm2, wovon ge wöhnlich etwa 7-10,5 kg/cm2 auf den Par tialdruck des reduzierenden Gases entfallen, wurden etwa 60-75% des verfügbaren Kupfers mit einem Reinheitsgrad von 99,94 bis 99,99% ausgefällt.
Das Ausmass der Ausfällung bildet einen kritischen Grenzwert, der indessen in gewissem Masse von der Art der zu behandelnden Flüssigkeit abhängt, wie dies aus den obigen Beispielen hervorgeht.
Bei Verwendung einer ammoniakalischen Auslaugeflüssigkeit für die Lösungsoperatio nen ist es zweckmässig, einen beträchtlichen Teil des für die Ausfällung im Autoklaven verfügbaren Kupfers der Lösungsoperation wieder zuzuführen. Es ist dies erforderlich, tun in der Auslaugeflüssigkeit einen Kupfer- ammoni-Limkomplex zu bilden.
Versuche haben gezeigt, dass eine Ausfällung von 20-30 % des in den Autoklaven eingeführten verfügbaren Kupfers günstig ist.
Innerhalb dieses Be reiches werden in einem Arbeitsgang etwa 95-1051/o des bei der Auslaugumg aufgenom menen Kupfers in Form eines Produktes aus- gefällt, dessen Reinheitsgrad 99,94% über- steigt, das heisst über dem Minimalwert des Kupfergehaltes liegt, deri ein Produkt auf- weisen muss, um den elektrolytischen Normen zu entsprechen. Der Rest wird wieder in Um lauf gesetzt.
Für eine Reihe von Arbeits gängen wird die Gesamtmenge an gefälltem Kupfer praktisch gleich der Gesamtmenge an beim Auslaugen gelöstem Kupfer sein.
Bei der Ausfällung aus sauren Lösungen, bei welchen eine saure Auslaugung und/oder eine Säureoxydationsbehandlung oder der gleichen durchgeführt wurde, kann die in Umlauf befindliche Kupfermenge geringer sein.
Die Erfahrung hat jedoch gelehrt, dass es bei dieser Art von Operation zweckmässig ist, nur 60-701/o des in den Autoklaven ein geführten Kupfers auszufällen. Es ist offen- sichtlich unmöglich, viel unterhalb 60% zu gehen, was an sich auch umwirtschaftlich wäre.
In manchen Fällen, insbesondere bei schubweiser Durchführung der Operationen, ist es möglich, den Grenzwert von 70% unter gewissen Bedingungen zu übersteigen. Die zu behandelnde Lösung wird jedoch selten nur reine Kupfersalze gelöst enthalten. Beim Überschreiten. des Grenzwertes von 701/o er höht sich deshalb die Wahrscheinlichkeit, dass mit dem Kupfer Fremdsubstanzen ausgefällt werden und infolgedessen die Qualität. des Produktes ungünstig beeinflusst wird.
Es erfolgt in Wirklichkeit kein Verlust, da die gesamte Menge des nicht gefällten Kupfers wieder in Umlauf gebracht wird. Es ist des halb vorzuziehen, die Ausfällung nicht über den Grenzwert von etwa. 701/9 hinausgehen zu lassen.