Revolverbohrkopf an Vertikalbohrmaschinen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Revolverbohrkopf an Vertikalbohrmaschinen, durch den ein beschleunigter Werkzeugwech sel erzielt werden kann.
Der Revolverbohrkopf ist mittels eines Trägers für eine Revolvertrommel und eine Schaltvorrichtung für dieselbe unmittelbar an der Bohrspindel befestigt und besitzt mehrere Werkzeughalter, die nacheinander mit dem Träger gekuppelt werden können, wobei Mit tel zur Gewährleistung eines genauen Rund laufes des gekuppelten Werkzeughalters vor gesehen sind. Lediglich durch Heben und Sen ken der Bohrspindel kann der Wechsel. der Werkzeughalter bewirkt werden.
In der Zeichnung ist als beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des ein Revolverbohrkopf an einer Vertikal bohrmaschine dargestellt.
Im Werkzeugaufnahmekonus der Bohrspin del 1 ist der Träger 2 des Bohrkopfes be festigt. Im auf dem Träger 2 gelagerten Ge häuse 3 des Bohrkopfes, das durch eine Stange \?9 gegen Verdrehen gesichert ist, sind Büch sen 27 und 28 eingepresst, in welchen der Träger 2 mittels seines zylindrischen Vorder teils drehbar gelagert ist. Auf einem Zap fen des Gehäuses 3 ist drehbar die Revolver trommel 4 gelagert. In der Revolvertrommel 4 sind mehrere in ihrer Längsachse verschieb bare Werkzeughalter 5 angeordnet, welche ge bräuchliche Innenkonen für die Aufnahme von Werkzeugen, z. B. des Bohrers 6, besitzen. Die Werkzeughalter 5 weisen je zwei Nuten 10 auf, die in Aussparungen 8 münden. Diese Aussparungen 8 besitzen je eine links- und eine rechtsgängige schraubenlinienförmige Flanke 9.
Die beiden Nuten 10 und die Aus sparungen 8 sind einander diametral gegen über am Werkzeughalter 5 angeordnet. In zwei diametralen Bohrungen des Trägervor derteils befinden sich verschiebbare Kugeln 7, deren Lage durch Betätigung der zwischen den Büchsen 27 und 28 auf dem Träger 2 angeordneten Schiebemuffe 11 variiert werden kann. Eine unter der Einwirkung der Druck feder 17 stehende, axial verschiebbare Schalt stange 18 greift an einem Zapfen 14 des am Gehäuse 3 gelagerten Hebels 13 an. Am andern Ende des Hebels 13 ist ein Gleitstück 12 gelagert, das in eine Rille der Schiebe muffe 11 greift. Am mit der Schaltstange im Eingriff befindlichen Hebelarm befindet sich ausserdem ein Kugelgriff 15 für die Hand betätigung des Hebels.
Im Gehäuse 3 ist konzentrisch zur Schaltstange 18 die An schlagtrommel 16 drehbar gelagert, die An schlagschrauben 22, in der Anzahl Werkzeug halter 5 entsprechender Zahl besitzt. Die An schlagtrommel 16 hat oben, der Anzahl An sehlagschrauben 22 entsprechend, Zahnlücken. In diese Zahnlücken kann ein Schaltstück 19, das nur einen der Zahnlückenform angepass ten Klauenzahn besitzt, sukzessive in Eingriff gebracht werden. Das Schaltstück 19 ist auf der Schaltstange 18 beweglich gelagert. Im Schaltstück 19 ist ein Stift 20 fest eingepresst, der in Eingriff mit einer Nute 21 der Schalt- stange 18 steht.
Die Nute 21 verläuft im obern Teil parallel zur Längsachse der Schalt stange 18 und biegt dann ab zu einer schrau- benlinienförmigen untern Partie. Der Träger 2 besitzt eine konische Aufnahmebohrung für die Werkzeughalter 5. Dieser Konus ist nicht selbsthemmend ausgeführt. An den Werk zeughaltern 5 ist ein auf ihnen drehbarer Griffring 26 angeordnet.
Die Wirkungsweise des Revolverbohrkop fes in Verbindung mit der Bohrmaschine ist folgende: In der Zeichnung ist der Revolver bohrkopf mit einem mit dem Träger und da mit mit der Spindel 1 gekuppelten Werkzeug halter dargestellt, bevor der Werkzeugwechsel beginnt, wobei die Bohrspindel rotiert. Wird die Bohrspindel 1 gehoben und damit auch der Revolverbohrkopf, so verhindert der feste, z. B. von der Bohrspindelführung ge bildete Anschlag 25 ein Mitgehen der Schalt stange 18. Dadurch wird die Schaltstange 18 im Gehäuse 3 relativ nach unten geschoben. Diese Versschiebung der Schaltstange 18 hat zur Folge, dass durch die schraubenlinienför mige Partie der -Nute 21 das Schaltstück 19 und damit auch die Anschlagtrommel 16 um eine Zahnlückenteilung geschaltet wird.
Gleichzeitig betätigt die Schaltstange 18 über den Zapfen 14 den Hebel 13, der seinerseits durch das Gleitstück 12 die Schiebemuffe 11 so weit nach oben bewegt, bis der konische Teil derselben über den Kugeln 7 steht. Da durch können die mit der Spindel rotierenden Kugeln 7 unter der Fliehkraftwirkung soweit nach aussen weichen, dass sie nicht mehr in die Aussparungen 8 des Werkzeughalters 5 greifen. Die Kupplung des Werkzeughalters 5 mit dem Träger 2 ist somit gelöst, und der Werkzeughalter 5 fällt unter dem Einfluss seines Eigengewichtes aus der konischen Auf nahmebohrung des Trägers 2. Der Werkzeug halter 5 kann nur so weit nach unten fallen, bis sein Bund an der Revolvertrommel 4 an stösst.
Wird die Bohrspindel 1 noch weiter gehoben, so wird auch eine weitere Schalt stange 23 durch den festen Anschlag 25 im Gehäuse 3 axial verschoben. Durch diese Schaltstange wird ein nur in einer Drehrich- tung arbeitender, nicht gezeichneter Ratschen- nieehanismus betätigt, so dass dessen Schalt rad, das gleich viele Zähne besitzt, wie Werk zeughalter 5 im Revolverkopf vorhanden sind, um eine Zahnteilung gedreht und dement sprechend auch die Revolvertrommel 4 wei tergeschaltet wird, so dass ein anderer Werk zeughalter 5 in Achsflucht zum Träger 2 ge bracht wird.
Wird die Bohrspindel 1 nach unten gesenkt, so kehrt zuerst Schaltstange 23 unter der Ein wirken- der Druckfeder 24, die bei der vorher beschriebenen Bewegung der Stange gespannt wurde, in ihre Ausgangslage zurück. Hierauf kehren unter der Einwirkung der mit der Schallstange 18 zusammenwirken den Druckfeder 17 auch die Schaltstange 18, das Schaltstück 19, der Hebel 13, die Schiebe muffe 11 und die Kugeln 7 in ihre Aus gangsstellungen zurück, wobei nun der Zahn des Schaltstückes 19 auf der Schalttrommel zurückgleitet, ohne diese zu drehen.
Die Ku geln 7 ragen jetzt, wieder in die konische Auf nahmebohrung des Trägers 2 hinein. Beim weiteren Senken der Bohrspindel 1 steht schliesslich das in dein nun in Achsflucht mit dem Träger 2 gebrachten Werkzeughalter 5 befestigte Werkzeug (> auf dem zu bearbei tenden Werkstück auf. Die Bohrspindel 1 jedoch bewegt sich weiter nach unten, so dass das obere Ende des nun feststehenden Werk zeughalters 5 in die konische Aufnahmeboh rung des Trägers 2 gestossen wird, wobei die vorragenden Kugeln 7 zuerst mit den Nuten 7.0 und dann mit den Aussparungen 8 in Ein griff gebracht werden, und dadurch der Werkzeughalter 5 angetrieben wird.
Durch den auf das Werkzeug wirkenden Widerstand bei der beginnenden Arbeitsleistung des Werkzeuges 6 wird der Werkzeughalter 5 im Träger 2 dem Drehsinn der Bohrspindel 1 entgegengesetzt so weit verdreht, bis die ent sprechenden schraubenlinienförmigen Flan ken 9 der Aussparungen 8 an den Kugeln 7 auflaufen.
Die sehrattbenlinienförniigen Flan ken 9 wirken im Verein mit. den Kiig-eln 7 wie ein Gewinde, so dass unter der Wirkung des vom am -#Vei@kstüek angreifenden Werkzeug 6 erzeugten Arbeitsmomentes der Werkzeug- kalter 5 starr und genau rundlaufend mit dem Träger 2 gekuppelt wird. Ist die gewünschte Arbeitstiefe im Werkstück erreicht, wird die Bohrspindel 1 gehoben, wobei, wie vorgehend beschrieben, ein neuer Werkzeugwechsel er folgt, worauf der Revolverbohrkopf zu einem weiteren Arbeitsgang bereit ist.
Das Kuppeln eines Werkzeughalters 5 bei mit der Spindel 1 angehobenem Revolverbohrkopf mit dem Träger 2 kann so geschehen, indem man den Werkzeughalter 5 von Hand am Griffring 26 nach oben drückt, wobei der Werkzeughalter 5 in die konische Aufnahmebohrung des Trä gers ' gestossen wird und die Kugeln 7 suk zessive mit den Nuten 10 und den Aussparun gen 8 in Eingriff gebracht werden. Eine wei tere Möglichkeit, um einen Werkzeughalter 5 mit dem Träger 2 zu kuppeln, ohne dass die Bohrspindel betätigt wird, besteht darin, dass der Kugelgriff 15 von Hand nach unten ge drückt wird, wodurch die Schiebemuffe 11 den. Kugeln 7 den Weg nach aussen frei gibt.
Hierauf wird der gewünschte Werkzeughalter 5 von Hand in die konische Aufnahmeboh rung des Trägers 2 eingeführt und der Ku gelgriff 1.5 losgelassen, wodurch die Schiebe muffe 11 in ihre Ausgangslage kehrt und die Kugeln 7 in die Aussparungen 8 gedrückt werden. Selbstverständlich kann durch die Handbetätigung des Kugelgriffes 15 auch der Werkzeughalter 5 vom Träger 2 losgekuppelt erden. Um den beschriebenen Revolver bohrkopf zu vereinfachen, könnten die Bohr spindel 1 und der Träger 2, der gemäss Zeich nung als Treibstück ausgebildet ist, aus einem einzigen Stück bestehen.
Der Träger 2, die beiden Kugeln 7 und die Schiebemuffe 11 bil den ein. einfaches Schnellwechselfutter, dem eine beliebige Anzahl von Werkzeughaltern 5 zugeordnet sein kann.