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Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. August 1923 ab. Der Wirkungsgrad
der Bleistiftspitzmaschinen .ist in erster Linie bedingt durch die Beschaffenheit
der Zentrier- und Vorschubvorrichtung für den Bleistift und der den Vorschub des
Bleistiftes nach Vollendung der Spitze hemmenden Arretiervorrichtung. Gegenstand
der Erfindung ist eine Verbesserung und weitere Ausgestaltung dieser Einrichtungen
von Bleistiftspitzmaschinen.
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Bleistiftspitzmaschinen mit Klemmfuttern, die den eingespannten Bleistift
genau zentrieren, sind in mehrfachen Ausführungsformen bekannt. Von @ den bekannten
Einrichtungen dieser Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand durch die Ausbildung
des Klemmfutters als Gelenkparallelogramm, welches eine sichere und einfache Zentrierung
der Bleistifte ermöglicht. Das gelenkparallelogrammartige Klemmfutter steht in Verbindung
mit einer Vorschubeinrichtung besonderer Art.
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Einrichtungen zur Unterbrechung des Anschärfens, die nicht durch Anstoßen
der Graphiteinlage des Bleistiftes wirken, sind an sich bekannt. Bei den bekannten
Einrichtungen wird die Unterbrechung des Anschärfens jedoch bewirkt durch einen
ortsfesten Anschlag der Maschine. 1m Gegensatz dazu erfolgt gemäß der Erfindung
die Unterbrechung des Anschärfens durch den Bleistift, also das Werkstück selbst,
und zwar nicht wie bisher durch Anstoßen der Graphiteinlage des Bleistiftes, sondern
durch Anstoßen seines Holzes.
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Die Vorzüge der neuen Zentrier- und Arrei iervorrichtung gemäß der
Erfindung können nur dann voll ausgenutzt werden, wenn das Klemmfutter für den Bleistift
und der Hohlkegel für die Bleistiftspitze in achsialer Richtung näher aneinandergerückt
werden, als dieses bei den bekannten Blzistiftspitzma-schinen möglich ist. Daher
ist weiterhin Gegenstand der Erfindung eine besondere raumsparende Antriebsvorrichtung
zum gleichzeitigen Drehen des Schnei:dmessers und des den Bleistift aufnehmenden
Klemmfutters.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen: Abb. i die Bleistiftspitzmaschine in Seitenansicht, Abb.
2 die Bleistiftspitzmaschine in Ansicht von der Messerseite, Abb.3 die Bleistiftspitzmaschine
in Aufsicht, Abb. d. und 5 Seitenansichten des Klemmfutters für den Bleistift bei
verschiedenen Stellungen der Klemmbacken in größerem Maßstabe, Abb. 6 den Schnitt
nach A-B der Abb. 5, Abb. 7 eine der Abb. q. entsprechende Ansicht des Klemmfutters,
Abb. 8 eine gegenüber den Abb. .I und 7 um i8o° versetzte Ansicht des Klemmfutters.
Auf einer Grundplatte i ist ein Gestell 2 befestigt als Träger für den die Bleistiftspitze
aufnehmenden Hohlkegel 8 und die Schneidvorrichtung mit _ Antrieb sowie für das
den Bleistift aufnehmende drehbare Klemmfutter.
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An dem Geste112 ist lösbar befestigt ein Lagerbock 3 für die mit einer
Handkurbel d und einem Zahnrad 5 versehene Achse 6 des in üblicher Weise ausgebildeten,
sternförmigen Schneidmessers 7. Mit dem Lagerbock 3 ist unmittelbar verbunden der
Hohlkegel8 zur Aufnahme der Bleistiftspitze, dessen Ausbildung und Lage zum Schneidntesser
die übliche ist. Lagerbock 3 und Hohlkegel 8 sind aus einem einzigen Spritzgußstück
hergestellt. Außerdem ist auf dem Lager noch eine weiter unten erläuterte Arretiervorrichtung
für den Bleistift angebracht.
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Das Klemmfutter für den Bleistift ist in einem zylindrischen Gehäuse
untergebracht, das aus zwei Hohlzylindern 9, io von verschiedenen Durchmessern besteht.
Der große Hohlzylinder 9 ist drehbar aufgenommen von einem Ring 2a des Gestells
2 und an seinem freien Ende nach außen umgebördelt zu einem als Zahnrad i i ausgebildeten
Ring. Die Zahnlücken dieses Ringes stehen schräg zu den zugehörigen Radien und sind
durch Ausstanzung hergestellt, während die Zähne gebildet werden durch die zwischen
den Zahnlücken stehengcbii.ebenen Rippen. Im Gestell 2 sind drei Schrauben i2 befestigt,
deren Köpfe sich gegen den Zahnkranz i i legen, so daß dieser nicht an einer Drehbewegung
im Gestell, aber an einer Achsialbewegung gegenüber diesem gehindert ist. Damit
ist auch die drehbare, aber achsial unverschiebbare Lagerung des Klemmfuttergehäuses
9, io im Gestell 2 gesichert.
Das Klemmfutter für den Bleistift
.besteht aus einer Kapsel 13, in derem Boden 14. zwei Klemmbacken 15 radial verschiebbar
angeordnet sind, welche durch Federn 16 ständig zusammengedrückt werden. An jeder
Backe greifen gelenkig zwei etwa rechtwinklig abgebogene Lenker 17, 18, 19, 20 an,
deren freie Enden durch je ein Gelenk 21, 22 parallelogrammarti.g miteinander ver#_tinden
sind. Die Gelenkbolzen 21, 22 dieser Le:iker sind verschiebbar in einem zur Bewegungsrichtung
der Klemmbacken sen'.crechten Schlitz 23 des Kapselbodens 14. Durch diese Verbindung
cler beiden Klemmbacken 15 miteinander ist eine genaue Zentrierung des von den Klem;nbacken
gefaßten Bleistiftes ermöglicht.
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geschlossen ist die Kapsel durch einen leicht einsetzbarca und herausnehmbaren
Ring 2.;.. Die Kapsel 13 gleitet in ,dem kleinen Zylinder io .des Gehäuses, und
zwar unter Einschaltung einer Druckfeder 25 zwischen den Ring 24-und de-i Kleminfuttergehäuseboden.
Ein Herausdrücken der Kapsel 13 und des Klemnifuttergehäuses durch die Feder ist
verhindert durch einen auf dein kleinen Zylinder io des Kleininftittergehäuses sitzenden
Ring 26, der durch Schrauben 2; mit der Kapsel 13 verbunden ist. Diese Schrauhen
2; gleiten in Schlitzen des Zylinders i o. Dadurch ist eine achsial verschiebbare,
aber undrehbare Lagerung der Kapsel 13 im Gehäuse gesichert. Auf dem Boden des Kleinniftittergehä:uses
sind zwei achsial gerichtete Doppelkeile 28 befestigt, welche mit Ausnehmungen 29
der Kleininbacken 15 derart zusammenwirken, daß die Keile die Klemmbacken auseinanderbewegen,
wenn die Kapsel 13 vermittels des Ringes 26 gegen den Boden des Kleinnifuttergehätises
bzw. gegen die Doppelkeile geschoben wird.
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Die bereits erwähnte Arretiervorrichtung besteht aus einer verschiebbar
im Lagerbock 3 geführten, winkelförmigen Sperrstange 3o, 30a (Abb. 3), die durch
eine Feder 31 ständig nach dein Klemmfutter hingezogen wird. Der winkelförmig abgebogene
Teil 3oa besitzt eine den Bleistift durchlassende Öffnung und stützt sich gegen
das Klemmfutter, während der Teil 30 mehrere Zähne 32 aufweist, welch; zusammenwirken
mit einer drehbar im Lagerbock sitzenden Sperrklinke 33, die finit einer Nase 3
4 in eine Ausnehmung 35 des Hohlkegels 8 eingreift.
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Die Arretiervorrichtung kann auch, wie in -AM. 3a gesondert
dargestellt, so ausgebildet sein, daß .sie entsprechend der-Verschiedenheit der
Durchmesser der in den Bleistiften befindlichen Minen einbestellt «erden kann. Diese
Einstellbarkeit ist dadurch erreicht, :daß der Drehpunkt der Sperrklinke 33 nicht,
wie in Abb. 3 dargestellt, durch eine im Lagerhock 3 befestigte Schraube fixiert
ist, sondern parallel zu einer Mantellinie .des Hohlkegels 8 verschoben werden kann.
Zu diesem Zwecke ist parallel zu -einer 1Iantellinie des Hohlkegels ein Schlitz
in den Lagerbock 3 eingearbeitet, in dem der Bolzen 33" der Sperrklinke 33
geführt wird. Seine jeweilige Lage in denn Schlitz wird eingestellt durch einen
Winkelhebel 33b, dessen kurzer Hebel.artn 33c mit eitler Kröpfung über (nie Sperrstange
30 greift und in einem radial verlaufenden Schlitz den Bolzen 33a führt,
während sein langer Hebelarm 33d durch einen Schlitz der abnehmbaren Haube 36 ragt
.und so eine leichte Einstellung von Hand gestattet. Abgeschlossen wird das Gestell
2 -d-,irc11 eine abnehinbare Haube 36, w ährend unter dein 'Messer 7
a in
üblicher Weise ein Kästen zur Aufnabnie der Späne vorgesehen .ist.
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Die Wirkungsweise der Bleistiftspitzniaschine ist folgende: Das Klemmfutter
wird mittels des Ringes 26 nach dem Kapselboden 14. hinbewegt. Dadurch treten die
Doppelkeile 28 zwischen die Klemmbacken 15, so daß diese sich voneinander entfernen
.und nunmehr der Bleistift durch eine entsprechende Bohrung im Bodeli des Zylinders
io hindurch in das Kleininfutter eingeführt werden kann. Nunmehr läßt man den Ring
des Klemmfutters los, und dieser federt unter der Einwirkung -,der Schraubenfe=ier
2§ zurück, so daß die Klemmbacken außer Eingriff mit den Doppelkeilen kommen,-sich
wieder schließen und den Bleistift festspannen. Das Klemmfutter wird durch die Feder
23 so weit vorgeschoben, bis der Hohlkegel 8 die Bleistiftspitze aufnimmt.
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Dreht man nunmehr die Kurbel 4., .so überträgt sich .deren Drehung
durch Hetz Eingriff ihres Zahnrades S mit dem Zahnrad i i des Klemmfuttergehäuses
9, io auf letzteres, d. 1i, es wird nicht nur das Schneidmesser 7, sondern auch
das Klemmfuttergehäuse g, io und finit ihm der Bleistift gedreht. Das Schneidniesser
:spitzt den Bleistift in der üblichen `''eise, während dieser unter der Einwirkung
der Schraubenfeder 23 entsprechend der Spanabnah;nie vorgeschoben wird.
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Durch die Ausbildung des Klemmfutters für :den Bleistift in der geschilderten
Weise ist eine genaue Zentrierung des Bleistiftes ini Hohlkegel gewährleistet und
damit die Hauptbedingung für ein einwandfreies Spitzen des Bleistiftes unter geringstem
Materialverlust gewährleistet.
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Beim Einschieben der Bleistiftspitze in den Hohlkegel 8 ist -die Nase
34 der Sperrklinke 33 :aus :dein Hohlkegel herausgedrängt und dadurch die Sperrklinke
in die Bewegunigsba.lin der Zähne 32 der Sperrstange 30 gebracht. -Die Sperrstange
30 und das sich
gegen seine Abkröpfutlg 30a legende Klemmfutter
für den Bleistift können sich infolge Einwirkens der Feder 25 nur so weit nach vorn
verschieben, bis der nächste Zahn der Sperrstange 30 gegen die Sperrklinke
33 stößt. Das Maß der Verschiebung kann durch entsprechende Einstellung der Sperrstange
genau festgelegt werden und damit auch der Vorschub des im Klemmfutter :sitzenden
Bleistiftes. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, den Vorschub des Bleistiftes sofort
zu unterbrechen, sobald dessen Spitze fertig gebildet ist. Dann läuft das Messer
leer und die Spana.bnahme hört auf. Es ist also eine selbsttätige, sicher wirkende
Ausschaltvorrichtung geschaffen, «-elche die gebildete Spitze des Bleistiftes nicht
gefährdet, da das Ausschalten nicht wie bisher durch die Spitze der Bleistiftmine,
sondern durch das Holz des Bleistiftes verursacht wird. Insbesondere durch die Ausbildung
der Arretiervorrichtung nach Abb.3a ist es möglich, die Bleistiftspitzmaschine für
alle möglichen Arten von Bleistiften, d. h. von Bleistiften mit verschiedenen Minendurchmessern,
also auch für Farbstifte mit sehr dicker Mine zu verwenden.
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Durch die Schrägstellung der Achse 6 des Zahnrades 5 gegenüber dem
Zahnkranz i i ist ein unmittelbarer Eingriff zwischen diesen beiden Rädern und damit
ein nahes Aneinanderrücken von Hohlkegel 8 und Klemmfutter ermöglicht. Bei den bekannten
Bleistiftspitzern sind zur Einleitung der Drehbewegung von Messer und Bleistift
mindestens drei Zahnräder erforderlich, und dadurch ist ein Abstand zwischen Hohlkegel
und Klemmfutter gegeben, der durch die Ausbildung der Bleistiftspitzmaschine gemäß
der Erfindung wesentlich verringert ist. Durch die Verringerung dieses Abstandes
ist, wie ohne weiteres ersichtlich sein dürfte, ein besseres Zusammenarbeiten zwischen
Klemmfutter und Hohlkegel bzw. Schneidemesser erreicht.
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Die Bleistiftspitzmaschine kann infolge der besonderen Gestaltung
ihrer einzelnen Glieder, abgesehen von Lagerbock und Hohlkegel, ganz aus Preßteilen
und Stanzteilen zusammengesetzt werden, und dadurch ist ihre Herstellung gegenüber
den bekannten Maschinen dieser Art wesentlich verbilligt.