CH279588A - Verfahren zur Herstellung von Fasern aus Samenleinstroh und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Fasern aus Samenleinstroh und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung von Fasern aus Samenleinstroh und Anlage zur Durebführung dieses Verfahrens. Vorliegende Erfindung betrifft ein Ver fahren zur Herstellung von Fasern aus Samenleinstroh und eine Anlage zur Durch führung dieses Verfahrens. Die erhaltenen Fasern sind für bestimmte Anwendungsgebiete geeignet zum Ersatz von Jute, Hanf und ge wöhnlichen Flachsfasern. Die Fasern werden bei diesem Verfahren so milde behandelt, dass die Hauptmenge der selben unbeschädigt bleibt und praktisch keine merkliche Beeinträchtigung der Zug- festigkeit der erhaltenen Fasern auftritt. Durch das vorliegende Verfahren kann der gesamte Fasergehalt des Samenleinatrohes zur Herstellung von ,Standardqualitätsfasern zu einem niedrigeren Preis als bisher ausge nützt werden. Im Gegensatz zu der bedeutend niedrige ren Faserausbeute der bis jetzt bekannten Verfahren ermöglicht das erfindungsgemässe Verfahren z. B. die Herstellung von 24 bis 28 kg spinnfähiger Fasern von Standand- quaJität aus 100 kg Samenleinstroh, woraus es möglich ist, anstatt wie bisher nur 5 bis 10 kg Sackgewebe von niedrigerer Qualität zu erhalten, eine Menge von 18 bis 23 kg Sackgewebe von einer Qualität ähnlich der von Jutesäcken herzustellen; dabei übertrifft dieses Sackgewebe dasjenige der Jutesäcke noch an Lebensdauer. Das erfindungsgemässe Verfahren ist da durch gekennzeichnet, dass man das Samen leinstroh degummiert, darauf es bis auf einen Wassergehalt von höchstens 141/o trocknet, hierauf milde bricht und reibt, um es weicher zu machen, indem man .dieses Stroh durch eine Reihe von paarweise angeordneten, schraubenförmig gerillten Walzen führt, und die während dieses Prozesses abgetrennte Schäbe nur durch Absaugen und Schütteln entfernt. Vorteilhaft wird das degiunmierte Stroh bis auf einen Wassergehalt von 7 bis 10% getrocknet. Das Degummieren oder Entfer nen es Pflanzenleims geschieht vorteilhaft durch bakterielle Aufweichung (Wässerung), wobei das Material in der Form von gepress ten Ballen behandelt wird. Vor dem Endtrocknen erfolgt vorteilhaft ein Auspressen oder Ausquetschen der Ballen, um ihren. Wassergehalt auf ungefähr 200 % herabzusetzen. Die zur Durchführung dieses Verfahrens dienende erfindungsgemässe Anlage ist da durch gekennzeichnet, dass sie eine Degum- miervorrichtung, einen Trockner, mindestens eine Reihe paarweise angeordneter, schrauben- förmig gerillter Walzen und eine an diese anschliessende Schüttelvorrichtung aufweist. Die Degummiervorrichtung besteht vor teilhaft aus einem bakteriellen Aufweicher, während die Troeknungsvorrichtung aus einem ersten, eine Presse oder Zentrifuge auf weisenden Vortrockner und einer sich an diesen ersten Trockner anschliessende Trock- nimgskammer zusammengesetzt ist.. Zum Überführen des Materials von einem der verschiedenen Elemente zum nächstfol genden sind zweckmässig Förderbänder oder Rutschen vorgesehen. Zweckmässig sind die obern Walzen der paarweise vorgesehenen gerillten Walzen zwecks Ermöglichung der Behandlung von Samenleinstroh verschiedener Stengeldicken in vertikaler Richtung gruppenweise verstell bar, um den Abstand zwischen dem am weitesten vorspringenden Teil der Rippen der einen Wälze und dem Rillenboden der andern Walze in jedem Walzenpaar verän dern zu können. Diese Änderung wird vor teilhaft zentral durchgeführt und kann auch während der Arbeitsoperation stattfinden. Ferner ist zweckmässig auf gleiche Weise die Kraft der Federn, deren Wirkung die Lager der obern Walzen unterworfen sind, ebenfalls einstellbar. Im nachstehenden werden Ausführungs beispiele der Erfindung an Hand der sche matischen Zeichnung erläutert. Fig. 1 ist eine schematische Ansicht der ganzen Anlage. Fig. 2 ist ein, von vorne gesehener, teilweise geschnittener Aufriss, von einer Reihe von paarweise angeordneten schraubenförmig ge rillten Walzen, geeignet für die Behandlung von Samenleinstroh verschiedener Stengel dicke. Fig. 3 ist ein Grundruss einer Einzelheit. Fig. 4 ist ein Seitenaufriss einer Einzel heit. Im folgenden sei das Vorgehen -an Hand des Diagrammen der Fig. 1 erläutert. Das Samenleinstroh, vorteilhaft in der Form von gepressten Ballen, wie es der Her steller vom Produzenten erhält, wird- zwecks bakterieller Einweichung oder Degummierung in eine heisses Wasser enthaltende Kammer A. eingeführt. Während bis heute die bakterielle Aufweichung mit den losen Faserpflanzen oder mit in Rollen gebundenen Pflanzen durchgeführt worden ist, wird hier das Samenleinstroh in der Form von gepressten Ballen der bakteriellen Aufweichung unter worfen, zu welchem Zweck die Ballen während einer Zeitspanne von zwei bis drei Tagen in Wasser von ungefähr 25 C mit oder ohne Zusatz von Chemikalien eingeweicht werden. Während der Gärung wird die 'Temperatur des Wassers in Intervallen von 24 Stunden stufenweise auf 32 bis 40 C erhöht. Nach dieser Zeitspanne muss man prüfen, ob das Degummieren den nötigen Grad erreicht hat. Die Herstellung in industriellem Massstab hat bewiesen, dass die Wirkung der bakteriel len Aufweichung durch die Behandlung des Materials in der Form von gepressten Ballen nicht ungünstig beeinflusst wird, während anderseits die Durchführung der Aufwei chung mit in Ballen gepresstem Material die ökonomie der Verfahrens bedeutend erhöht. Die Ballen haben vorteilhaft Standard grösse und werden auf hängenden Förder- wagen geladen in die Aufweichungskammer geführt, wobei die Ladekapazität der Förder- wagen in vollem Masse ausnützbar ist, wenn man die Ballen von prismatischer Form längs nebeneinander und aufeinander in die För derwagen ladet. Ein weiterer Vorteil der Durchführung der Einweichungsoperationen mit dem Mate rial in der Form von gepressten Ballen besteht darin, dass diese Methode eine rasche und ökonomische Leerung der Einweichungskam- mer durch Herausrollen der Förderwagen entlang einem aufgehängten Schienenstrang ermöglicht. Die eingeweichten Ballen werden auf För- derwagen entlang dem Schienenstrang B1 in eine Zentrifuge oder hydraulische Presse C, geführt, deren Dimensionen vorteilhaft gleich sind wie diejenigen der Samenleinstrohballen von üblichem Format.. Die hydraulische Presse oder Zentrifuge setzt. den Wassergehalt der Faser von 350 auf ungefähr 200 "/o herab. Gleitzeitig werden Vorkehrungen getroffen, um jede Beeinträchtigung der nassen- -und sehr empfindlichen Fasern zu vermeiden, so wohl was ihre Länge als auch was ihre mecha nische Festigkeit anbetrifft. Zu diesem Zwecke entspricht die Länge und Breite der Press- körbe oder der Zentrifugentrommel genau den Längen-<B>.</B> und Breitenabmessungen der Ballen, so dass beim Pressen nur eine Dimen sion der Ballen vermindert wird. Hierauf werden die vorgängig entwässer ten Ballen gelockert und das Samenleinstroh wird auf dem Förderband B2 in die Trock- nungskammer D geführt. In dieser Trook- nungskammer wird das Samenleinstroh bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 7 bis 10 % getrocknet, aber mindestens bis auf 14 %. Dieser Feuchtigkeitsgehalt des Samenleinstrohes hat sich für die weitere Be handlung als der geeignetste erwiesen. Die Trocknungstemperatur beträgt ungefähr 50 C und die Trocknung wird im Gegenstrom vor genommen. Es hat sich als vorteilhaft erwie sen, alles Samenleinstroh, das bei der Prü fung als zu trocken befunden wird, in einem Strom von kalter Feuchtluft zu behandeln, bevor es einer weiteren Behandlung unterwor fen wird. Von der Trockenkammer D wird das Samenleinstroh über das Förderband B3 zu den in dem geschlossenen Gehäuse E1 paar weise angeordneten schraubenförmig gerillten \Falzen geführt. Die schraubenförmigen Rippen auf den Walzen üben auf das Samenleinstroh, welches den notwendigen Grad von Feuchtigkeit be sitzt (7 bis 14 /o), einen milden Brech- und Reibeffekt. aus, um es weicher zu machen, ohne auf dem holzigen Teil Blasen zu erzeu gen. Dies ermöglicht die Verhinderung des Zerreissens der -den holzigen Teil bedecken den Fasern und bewirkt, dass die genannten Fasern ihre ursprüngliche Länge behalten. Gleichzeitig wird die mit Fasern lose be deckte, trockene Schäbe gebrochen und wird im Verlaufe ihres Durchganges zwischen den Walzenpaaren teilweise infolge der Schwer kraft aus den Faserteilen entfernt. In dem geschlossenen Gehäuse E1 wird mittels eines Ventilators H eine Saugwirkung hervorgerufen imd der Staub sowie ein Teil der Sehäbe dadurch entfernt. Dadas Brechen und Reiben in einem Gehäuse vonstatten geht, kann das hygroskopische Fasermaterial keine weitere Feuchtigkeit mehr absorbieren, wenn auf eine wünschenswerte Luftkonditionierung geachtet wird. Von den Walzenpaaren im Ge häuse .E1 wird das behandelte Material über das Förderband B4 in den - gleicherweise in einem Gehäuse F1 angeordneten Vibrierappa- rat geführt; welcher aus einer schrägen Schüt telvorrichtung besteht, wie sie gewöhnlich in der - Flachsindustrie verwendet wird. Hier wird ein bedeutender Teil der losen Schäbe entfernt. Andere Mittel zum Entfernen der Schäbe werden nicht angewendet, insbesondere sind die in den bis heute bekannten Verfah ren unentbehrlichen Schwingmittel nicht not wendig, da infolge des Durchganges - des Materials zwischen .den gerippten Walzen die Schäbe in einem solchen Grade gelockert wor den ist, dass ein Vibrieren allein genügt, um diese im für das Spinnen verlangten Ausmass zu entfernen, wobei zu erwähnen ist, dass die Entfernung der Schäbe auf diese Weise ohne irgendeinen Verlust an Fasermaterial und ohne eine Beschädigung der Fasern vonstat ten geht, und wobei gleichzeitig die Fasern ihre ursprüngliche Länge behalten. Wenn nötig, wird das Samenleinstroh wiederholt durch die gleiche Reihe von Wal zenpaaren hindurchgeführt. Selbstverständ lich ist es auch möglich, gemäss dem auf Fig. 1 dargestellten Schema so vorzugehen, dass das Material nacheinander durch eine Mehrzahl von Walzenpaarreihen mit Brech- und Reibeffekt und durch mit ihnen verbun dene anschliessende Vibratoren hindurchge- führt wird. Wie man aus -dem iSchema ersieht, können eine Anzahl von Apparatebggruppen, von denen jede Gruppe aus einer Reihe von schrauben förmig gerippten Walzenpaaren und einer hinter ihr angebrachten Vibriereinrichtung besteht, in übereinanderliegenden Ebenen an geordnet sein. Die zweite Maschineriegruppe, welche die Walzenpaare E2, E3 und die zwischen diesen gelegene Schüttelvorrichtung F2 umfasst, liegt unterhalb der Ebene der obersten Ma schineriegruppe E1, F1, während,die aus den Walzen E4, E5 und den Vibriereinrichtungen F4, F3 bestehende dritte Maschineriegruppe unterhalb der zweiten Maschineriegruppe an geordnet ist. Zwischen den Gehäusen E2, E5 befindet sich ein Ventilator. Die Transport glieder, wie Förderbänder, die auch in ver schiedenen Höhenlagen angeordnet sind, sind mit<I>B4</I> bzw. mit<I>B5, B6</I> und B7, B8, B9 bezeichnet, während -die Rutschen zwischen den verschiedenen Ebenen die Bezeichnungen G1 und G2 tragen. Bevor die Fasern die Wal zenpaarreihe E5 verlassen, werden sie vorteil haft zwei- oder dreimal zeit Chemilz:alien be sprengt, z. B. mit in. der Juteindustrie ge wöhnlich verwendeten Mitteln zum Ölen (batching agents), und das geölte Material wird hierauf in kalten und feuchten Lage rungseinrichtungen reifen gelassen. Versuche haben gezeigt, dass eine derartige Behandlung der Fasern vor dem Krempeln ihre Spinnbar keit verbessert. Die Anordnung der Schüttelvorrichtun gen ist von zwei Gesichtspunkten aus wesent lich. 1: Sie entfernen die lose Schäbe, die beim Brechprozess entstanden ist und verhindern ein Zerbröckeln der Schäbe, welches deren nachfolgende Entfernung schwieriger gestal ten würde. 2. Das Samenleinstroh oder sein Abkömm ling, das Samenleinwerg, dessen Trocknung in ungleichförmiger Weise vor sich geht, wird während dem Vibrieren teilweise -gelüftet und die trockenen und nassen Teile werden sorg fältig gemischt. Das Werg, welches auf diese Weise homogen in bezug auf seinen Feuchtig keitsgehalt geworden ist, kann während dem folgenden Brechen und Weichrachen gleich mässiger aufgearbeitet werden, was zur Folge hat, dass ein Werg von gleichmässiger Rein heit erhalten wird. Jede Vibriervorriehtung ist in ähnlicher Weise in einem geschlossenen Raum ange- ordnet, z. B. in einem Gehäuse, wobei die in den genannten Räumen oder Gehäusen enthaltene Luft in bezug auf Temperatur und Dampfgehalt konditioniert ist. Es ist jedoch auch möglich, die Vibriervorrichtungen in einem gemeinsamen Gehäuse zusammen mit den gerippten Brechern anzuordnen. Es muss auch auf die Dicke des Samen leinstrohes geachtet werden; es ist dabei zu erwähnen, dass Samenleinstroh mit grösserer Stengeldieke bei sonst gleichen Bedingungen leichter gebrochen werden kann als Stroh mit dünneren Stengeln. Um den Reinheitsgrad des Werges von der Stengeldicke des Rohmaterials unabhängig machen zu können, sind Vorkehrungen ge troffen, um beim Zusammenwirken der Wal zenpaare den Abstand zwischen dem vorsprin.- gendsten Teil der Rippe der einen Walze und dem Boden der Rille der andern Walze während der Operation variieren zu können; dieser Abstand beträgt gewöhnlich ungefähr 1.0 mm. Verminderung des Abstandes zwi schen Rippe und Furche verstärkt den Brech-, Reib- und Enthärtungseffekt, während eine Vergrösserung dieses genannten Abstandes diese Wirkung vermindert. Die Apparatur zur Verstellung der Abstände zwischen Rip pen und Furchen ist in den Fig. 2 bis 4 dar gestellt. Fig. 2 ist ein teilweise geschnittener Sei tenaufriss einer Reihe von schraubenförmig gerippten Walszenpaaren, in welchem Appa rat die obern Walzen wie auch die Federn, deren Wirkung die Lager der Walzen unter worfen sind, einstellbar angeordnet sind. Die untern Walzen der Walzenpaare sind in dem festen Lager 2 gelagert, das vom Maschinenrahmen 1 getragen wird, während die Lager 3 der obern Walzen von einem in der vertikalen Richtung verstellbaren Rah men 7 getragen sind. Die Verstellung der Lager 3 in der vertikalen Richtung geschieht durch Heben oder Senken des Rahmens 7. Zu diesem Zwecke ist eine mit einem zentralen Bohrloch versehene Ausbauchung 8 in jeder Ecke des .quadratischen Rahmens 7 vorge sehen. In die Bohrlöcher sind Gewinde einge- schnitten, und Schraubenspindeln 9 sind rotierbar in den Bohrlöchern vorgesehen; diese Schraubenspindeln 9 werden von. auf die Spindeln gekeilten, in Schnecken 10 ein greifenden Schneckenrädern 10' angetrieben. Diese Schnecken 10 sind in die horizontale Welle 11 eingeschnitten, welche mittels eines Handrades 32 gedreht werden kann. Um die Verdrehung aller Schraubenspindeln in glei chem Ausmass zu sichern_ (Fig. 3), sind _auf jeder Welle 11 Kegelräder 12 vorgesehen, von denen jedes mit einem Kegelrad 13 in Eingriff steht, das auf Wellen 14, die senk recht zu den Wellen 11 stehen, befestigt ist. Die Kegelräder 12 und 13 bewirken die Drehung der Welle 18, die parallel mit der Welle 11 verläuft und durch die Wellen 14 mittels des Kegelradgetriebes 15, 16 angetrieben wird. An den Enden der Wellen 11, 18 befinden sich Schnecken 10, welche die Spindeln 9 antrei ben. Demgemäss sichert diese Anordnung eine gleichwertige Verdrehung aller Schrauben spindeln 9 und. ermöglicht ein Heben und Senken des Rahmens 7 durch Verdrehen des Handrades 32, um den genannten Rahmen ständig parallel in bezug auf seine ursprüng liche Lage zu halten. _ Die genaue Verdrehung des Handrades 32 und dadurch die Einstellung des Betrages, um welchen der Rahmen 7 gehoben wird, ge schieht mit Hilfe des Zeigers 19, .der sich auf der Skala 20 bewegt. Da das Schneckenge triebe selbsthemmend ist, kann das Handrad 32 in irgendeine Stellung eingestellt werden, ohne dass eine spezielle Festlegung nötig wäre. Der beschriebene Mechanismus ermöglicht die Verstellung der obern Walzen einer jeden Reihe von Walzenpaaren in. bezug auf die festen untern Walzen, je nach der Dicke des Samenleinstrohes, das heisst je nach der : ge- wünschten Brechwirkung. Diese Verstellung kann auch während-der Operation vonstatten gehen. Die Federn 4, deren Wirkung das in vertikaler Richtung verstellbare Lager 3 un terworfen ist, werden zusammengedrückt, wenn Flachsstroh von grösserer Stengeläicke zwischen die Rollen des Walzenpaares ge bracht wird. Jede Feder 4 ist in einem Ge- häuse 5 angeordnet. Die Federgehäuse werden auf dem Maschinenrahmen 1 durch den Trä ger 6 gehalten. Jedes Federgehäuse 5 ist von einem Stift 21 durchdrungen, wobei die intern Enden dieser Stifte an der auf der Feder 4 gehaltenen Platte angreifen. Die Stifte 21 werden durch einen in der Vertikal richtung verstellbaren Rahmen 22 getragen, von dem jede Ecke durch eine Schrauben spindel 23 durchdrungen ist. Diese Schrau- benspindeln werden im Ausmass der Verdre hung der Kurbel 26 durch auf die horizontale Welle 25 gekeilte Schneeken 24 und durch Schneckenräder 24' angetrieben, welche mit den Schnecken 24 in Eingriff stehen. Die Ver- stellung :geschieht auf ähnliche Weise wie die des Rahmens 7.. Das beschriebene Verfahren unterscheidet sich wesentlich von bis heute vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung von Fasern aus Samenleinstroh, welche unter dem Sammel begriff Heissverfahren bezeichnet werden konnten. In einem der bekannten Verfahren wird das Samenleinströh der Wirkung von feuchtem Dampf ausgesetzt und nachfolgend einer Reibwirkung in. Maschinen unterworfen, wie sie zum Zermahlen von Holz zu Fasern verwendet werden, während in einem andern bekannten Verfahren die degummierten Faser bündel durch Paare von Brechwalzen geführt werden, welche mit in der Längsrichtung ver laufenden Rippen versehen sind und wobei die Fasern während dieses Durchganges mit heissem Wasser besprengt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Fasern aus Samenleinstroh,dadurch gekennzeichnet, dass man das Samenleinstroh degummiert, darauf es bis auf einen Wassergehalt von höchstens 14 % trocknet, hierauf milde bricht und reibt, um es weicher zu machen, indem man dieses Stroh durch eine Reihe von paar weise angeordneten, schraubenförmig gerillten Walzen.führt und die während dieses Pro- zesses abgetrennte Schäbe nur durch Absau gen und Schütteln entfernt..ZI. Anlage zur Durchführung des Verfah rens gemäss Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass sie eine Degummierungs- vorriehtung, einen Trockner, mindestens eine Reihe paarweise angeordneter, schraubenför mig gerillter Walzen und eine an diese an schliessende Schüttelvorrichtung aufweist. UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass -das degummierte Samenleinstroh bis auf einen Wassergehalt von 7 bis 10 % getrocknet wird. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass das Stroh in der Form von gepressten Ballen :durch eine bak terielle Aufweichung deg ummiert wird. 3.Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass das degummierte Stroh zuerst einer Vortrocknung auf einen Wassergehalt von 2000% und hierauf einer Trocknung auf einen Wassergehalt von 7 bis 14 % unterworfen wird. 4.Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass das Stroh nach dem Durchgang durch eine Trocknungskam- mer einem feuchten, kalten Liftstrom ausge- setzt wird. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass das Brechen in einem luftkonditionierten, geschlossenen Ar beitsraum vorgenommen wird, aus welchem die abgetrennte Schäbe durch Absaugen entfernt wird.6. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass das Schütteln zum Entfernen der Schäbe in einem luftkonditio- nierten, geschlossenen Arbeitsraum vorgenom inen wird. 7.Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stroh wiederholt einem Brechen in der gleichen Vorrichtung unterworfen wird und dass die Schäbe nach jedem Brechen durch Schütteln entfernt wird. B.Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stroh nacheinander durch eine Mehr- zahl von Brechvorrichtungen geführt wird, wobei nach jedem Brechen die .Schäbe durch Schütteln entfernt wird. 9.Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unteransprüchen 5 und 8, dadurch gekenn zeichnet, dass das Stroh vor dem letzten Bre chen mit einem Ölungsmittel besprengt wird und nach dem letzten Brechen an einem kal ten Platz gelagert wird. 10.Anlage gemäss Patentanspruch II, ge kennzeichnet durch eine Degummierungsvor- richtung für eine bakterielle Aufweichung und durch einen als Presse ausgebildeten Vor trockner zwischen der Aufweiehungsvorrich- tung und einer Trockenkammer. 11.Anlage gemäss Patentanspruch II, ge kennzeichnet durch eine Degummierungsvor- richtung für eine bakterielle Aufweichung und durch. einen als Zentrifuge ausgebildeten Vortrockner zwischen der Aufweichungsvor- richtimg und einer Trockenkammer. 12.Anlage gemäss Patentanspruch II, ge- kennzeichnet durch mehrere Reihen paar weise angeordneter, schraubenförmig gerillter Walzen, hinter denen sich je eine Schüttel vorrichtung befindet und durch automatische Fördermittel zwischen den aufeinanderfolgen den Teilen der Anlage. 13.Anlage gemäss Patentanspruch II und Unteranspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenpaarreihen, die Fördermittel und die Schüttelvorrichtungen in verschiede- nen Höhenlagen angeordnet sind:14. Anlage gemäss Patentanspruch II und Unteranspruch 12, .dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenpaare in geschlossenen Gehäu sen angeordnet sind, an welche Ventilatoren angeschlossen sind. 15.Anlage gemäss Patentanspruch II und Unteranspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schüttelvorrichtungen in geschlosse- nen Gehäusen gelegen sind, welche für Luft- konditionierung eingerichtet sind. 16.Anlage gemäss Patentanspruch II und Unteranspimeh 10, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Presse einen Korb zur Auf nahme von auszupressenden Strohballen auf weist. 17. Anlage gemäss Patentanspruch TI, da durch gekennzeichnet, dass die obern Walzen der Walzenpaare der Wirkung von Federn unterwarfen und gruppenweise in vertikaler Richtung verstellbar sind. 18.Anlage gemäss Patentanspruch 1I und Unteranspruch 17, dadurch :gekennzeichnet, dass die Lager der obern Walzen der Walzen paare gruppenweise in einen. gemeinsamen Rahmen befestigt sind, der zur Einstellung je nach der Dicke des zu behandelnden Strohes gehoben oder gesenkt werden kann. 19.Anlage gemäss Patentanspruch II und Unteransprüchen 17 und 18, dadurch gekenn- zeichnet, dass das genannte heben und Senken mittels eines Schneckenradgetriebes durch führbar ist, um den Abstand zwischen den Rippen zusammenwirkender Walzen zu ver ändern.20. Anlage gemäss Patentanspruch II und Unteranpruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn auf die Lager der obern Wal zen wirken und ihre Druckkraft mittels Glie- dern verändert werden kann, die auf einem gemeinsamen Rahmen befestigt sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU279588X | 1948-12-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH279588A true CH279588A (de) | 1951-12-15 |
Family
ID=10978680
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH279588D CH279588A (de) | 1948-12-21 | 1949-12-21 | Verfahren zur Herstellung von Fasern aus Samenleinstroh und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH279588A (de) |
-
1949
- 1949-12-21 CH CH279588D patent/CH279588A/de unknown
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