Verschalungseinrichtung für die Herstellung von Bauwerken aus Beton. Die Erfindung betrifft eine Verschalungs einrichtung zur Herstellung von Bauwerken, bei der einzelne Verschalungstafeln nach Er härtung einer Betonsehicht jeweils um eine Schiehthöhe gehoben werden. Zum Anheben solcher Tafeln, die bei grossen Bauwerken, wie z. B.
Betondämmen von Staubecken für Was serkraftanlagen, sehr erhebliche Gewichte auf weisen, sind starke Krane erforderlich, deren Beschaffung die Herstellung eines solchen Bauwerkes verteuert und deren richtige Auf stellung und Bedienung erhebliche Schwierig keiten bereitet sowie viel Bedienungspersonal und Zeit erfordert. überdies nehmen solche Krane viel Raum ein und behindern die Be tonzufuhr zur Baustelle.
Gemäss der vorliegenden Erfindung ist an von der Versehalungstafel abwärts reichenden Trägern eine Hebevorrichtung für diese Tafel vorgesehen, welche Hebevorrichtung sieh auf den abgebundenen Beton abstützt. Eine solche Vorrichtung, die z. B. aus einer Anzahl Win den besteht, kann sich direkt auf den Beton abstützen, greift jedoch zweckmässig an Füh rungsschienen an, die am Beton verankert sind, und treibt z. B. Zahnräder an, die sich. auf Zahnstangen abwälzen und so die gesamte Verschalung anheben. Diese klettert daher am Beton empor, so dass irgendwelche Krane, auf denen die Verschalung aufgehängt wird, über flüssig und alle mit solchen Kranen in Ver bindung stehenden Schwierigkeiten und Män gel behoben werden. Das Bedienungspersonal befindet sich zweckmässig auf der Verschalung selbst.
Der zum Versetzen der Verschalung um eine Schichthöhe erforderliche Zeitraum und somit auch die gesamte Bauzeit können auf ein Mindestmass herabgesetzt. werden. Durch Wegfall von Kranen und der Unter stützungskonstruktion für dieselben werden die Baukosten erheblich gesenkt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegen stand beispielsweise dargestellt, Die Fig.1 und 2 zeigen zwei verschiedene Stellungen der Versehalung in Seitenansicht; Fig. 3 ist eine Vorderansicht zu Fig. 2. Die Fig. 4 bis 8 zeigen in vergrössertem Massstab Einzelheiten, und zwar zeigt.
Fig. 4 die Befestigung und Führung der Verschalung in Seitenansicht. bzw. lotreehtem Schnitt; Fig. 5 ist ein waagrechter Schnitt nach der Linie V-V der Fig. -1; Fig. 6 zeigt in Seitenansicht. die untere Ab stützung eines Verschalungsträgers; Fig.7 ist eine Vorderansicht. der Befesti gung der Verschalung;
Fig. 8 zeigt. in Seitenansicht bzw. lotreeli- tein Schnitt die Lagerung eines Versehalungs- trägers auf einer Konsole.
Ein Verschalungselement, besteht im we sentlichen aus einer rechteckigen Verscha lungstafel, die entsprechend ihrem Umfang aus einer mehr oder weniger grossen Anzahl von Platten 1 zusammengesetzt ist, die durch eine Reihe waagrechter U-Eisen 2 miteinander verbunden sind, die ihrerseits durch drei lot rechte Träger, und zwar zwei äussere Träger A und einen mittleren Träger B (Fi-. 3) mit einander verbunden sind. In Fit,. 3 ist die rechte Hälfte der -'ersehalting nicht sichtbar, jedoch ist diese zur -Mittelebene des Trägers B völlig svmmetriseli ausgebildet.
Bei -,rö- sseren -'ersehalungsbreiten können auch mehr als drei solche Träger vorgesehen sein. .Jeder dieser Träger wird durch ein inneres Paar von U-Eisen 3 und ein äusseres Paar von U-Eisen .1 gebildet, welche Paare miteinander durch Streben 5 zu einem Gitterträger ver einigt sind, der hohe Biegungsfestigkeit auf- -eist und daher den erheblichen waagrechten Betondruck wirksam aufnimmt. Wie aus den Fig. 1 bis 3 hervorgeht, reichen die Träger _1 und B von der Tafel 1 herab.
.Jeder der drei Träger A und B ist an der Betonwand 6 in gleicher Hölle durch einen Anker befestigt., dessen Achse in den Fig. 1 und \? durch strichpunktierte Linien n. angedeutet und dessen ttsbildun#, aus Fite. --- ersichtlich ist. In den Beton 6 ist eine schwach konische Hülse 7 eingesetzt, an deren innerem Ende eine mit einer mittleren Verstärkun- 8 versehene Scheibe 9 anliegt, in die das hintere Ende des Ankers 10 eingeschraubt ist..
Auf ein vorderes Gewinde 11 desselben ist. eine finit. einem Buttergewinde versehene Hülse 12 auf geschraubt, die das hintere Ende eines Anker kopfes 13 bildet, der vorn mit einem vor stehenden Bund 14 versehen ist. Letzterer liegt in einem an den U-Eisen 4- befestigten Gehäuse 15, in dem ein plattenförmiger Riegel 16 (Fig. 7) in aagreehter Richtung ver schiebbar geführt. ist. Der Riegel 16 besitzt eine runde Öffnung 17, deren Durchmesser etwas grösser ist als jener des Bundes 11, und an die ein seitlicher Schlitz 1.8 anschliesst.
Wenn der Riegel die Stellung nach Fig. 7 einnimmt, so tritt, -eng der Ankerkopf 13 vom Anker 10 mittels eines passenden Schlüssels losgeschraubt. wird, der Bund 1.1 durch die Öffnung 17, so dass der Ankerkopf entfernt werden kann. Ist. jedoch der Riegel 16 nach links geschoben, so legt er sieh vor den Bund 14, so dass der Ankerkopf 13 zwar weiterhin innerhalb des Gehäuses 15 verdreht werden kann, jedoch mit diesem und daher auch mit dein Träger -1 bzw. B in axialer Riehtun < g gekuppelt ist.
Gemäss den Fi..1 und 4 sind an den in der Stellung a befindlichen Ankern 7 0 der äussern Trä-er A überdies lotrechte Führungs schienen 19 an ihren obern Enden befestigt. Diese Schienen sind an ihren untern Enden mittels nicht dargestellten -Muttern gleichfalls an im Beton sitzenden Ankern festgelegt. Wie aus Fia. 5 ersichtlich. haben die Führungs schienen kastenförmiges Profil und weisen vorn zwei gegeneinander versetzte, einwärts gerichtete ScheiAel ?0, 21 auf.
Zwischen den U-Eisen 3 der äussern Träger A sind Hülsen ?? befesti-t, in denen Bolzen ?3 gelagert sind. Die Hülsen '?'' sind mit einem -esehlitzten Ende versehen, das mittels einer Sehraube 2 zum Festklemmen des Bolzens ?3 zusammen gezogen -eiden kann.
Ani Bolzen 23 sind zwei mit seitlichen Flanschen versehene Rollen ?5 drehbar gela-,ert, in welche die Längskan ten der Schenkel ?0, ?1 eingreifen.
Die äussern Träger A sind etwa in ihrer Längsmitte, sowie an ihren untern Enden mit solchen Bolzen 23 samt in die Führungs schiene 19 ein;-reifenden Rollen versehen. Die untern Bolzen und Führungsschienen sind in den Fig. 1. und ? durch andere Teile verdeckt und daher nicht sichtbar.
Der mittlere Trä ger B stützt sieh gemäss Fig. 6 an seinem untern Ende s-egen die Betonmauer 6 mittels eines Fusses 26 ab, der mittels einer Schrau benspindel verstellbar ist. lug den Abstand des Trägers B von der -Mauer 6 verändern zu können.
An jedem äul: ern Träger A ist eine Winde 27 vorgesehen, deren Gehäuse auf einer waag rechten Schiene 28 (Fig. ?) des Trägers in Richtung, senkrecht. zur -Mauer 6 verstellbar und feststellbar ist. Die Kraftübertragung vom Gehäuse der Winde 27 auf den Träger A er folgt durch einen Lenker 29. Auf einem Bock 30 einer jeden Führungsschiene 19 ist das obere Ende einer Zahnstange 31angelenkt, in die das Getriebe der -Finde eingreift.
Der Antrieb jeder Winde 27 erfolgt z. B. von Hand mittels einer Kurbel 32 über einen Ket.- tentrieb 33 oder dergleichen oder auch mittels Elektromotors. Zur Bedienung der beiden \Finden 27 und Betätigung der an der Stelle a befindlichen Ankerköpfe sind Arbeitsbühnen 3.1 bzw. 85 vorgesehen.
Wie nachstehend ausgeführt, ist es zweek- mässig, beim Höhenverstellen der Versehalung diese vorübergehend auf ein besonderes Trag organ abzustützen. Zu diesem Zweck dient gemäss Fig. 8 eine an der Mauer 6 anliegende Konsole 36, deren oberer Teil 37 eine Öff nung besitzt, durch die eine Hülse 38 greift.
Letztere hat an ihrem innern Ende einen ein wärts ragenden, an ihrem. äussern Ende einen auswärts ragenden Planseh, so dass sie von der Gewindehülse 12 des Ankerkopfes 13 fixiert wird und ihrerseits die Konsole 36 an der Mauer 6 festle-t. An den Trägern 3 ist eine runde, vom Ankerkopf 1.3 durchsetzte Muffe 39 befestigt, in deren umlaufende Nut -10 ein aufwärts gerichteter Flanseli 1-1. der Konsole 36 eingreift.
Auf diese Weise wird das Gewieht der Versehalung über die Kon sole 36 auf die Mauer 6 übertragen.
Die Wirkungsweise der Versehalung ist folgende: Es sei angenommen, dass die Ober kante des ab-ebundenen Betons 6 im Niveau .I' (Fig.1) liegt. Die Versehalung wird von den drei in Stellung a befindliehen Ankern 10 bzw. Ankerköpfen 1.3 getragen. Nun wird bis knapp an die obere Ankerreihe bei b betoniert.
An der Stelle b, die um eine Sehiehthölie oberhalb der Stelle a liegt, werden daraufhin an allen drei Trägern A und B Ankerköpfe 13 samt Ankern 1.0, Scheiben 9 und Hülsen 7 in Stellung gebracht, wie dies in Fir. -1 ersichtlich ist. Hierbei wird durch geeignete nicht dargestellte Anschläge sicher gestellt, dass die Hülsen 7 konzentriseh zu den Ankern 10 liegen. Die Anker 10 samt.
Hülsen 7 -erden somit in ihrer richtigen Lage von den Trägern _l, B 'gehalten. Nun wird bis zum Niveau Y betoniert, wobei die Hülsen 7 der Anker bei b eingebettet. werden und der vorn Beton auf die Tafel 1 ausgeübte waag rechte Druck von den an der Stelle a befind lichen, auf Zug beanspruchten Ankern auf den bereits abgebundenen Beton übertragen wird.
Dieser Betondruek übt auf die Träger .i1., B ein Kippmoment entgegen dem LThr- zeigersinne um die Anker bei a aus (Fig.1), und dieses Kippmoment wird dadurch auf genommen, dass sieh der mittlere Träger B an seinem untern Ende mittels des Fusses 26 auf die Mauer 6 abstützt, während die untern Enden der Träger A sieh durch Anlegen der Seitenflansehen der Rollen 25 an die Schenkel 20, 21 der Führungssehiene 10 auf letztere abstützen.
Nachdem die Betonsehieht zwischen X und Y abgebunden ist, werden die Ankerköpfe 13 an den Stellen b entfernt, die Bolzen 23 dureh Loekern der Sehrauben 21 der Klemm hülsen 22 freigegeben und die Klemmung der Windengehäuse 27 auf den Schienen 28 ge löst.
Die Winden 27 werden ein wenig be tätigt, so dass sie das Gewieht der Versehalung aufnehmen und die Anker bei a entlastet \werden. Durch Herausschrauben der Anker köpfe 13 bei a sowie der Schraubenspindel des Stützfusses 26 wird nun die gesamte Verseha- lun-- von der Mauer 6 abgedrüekt, das heisst von ihr um ein solches Mass entfernt, dass die Führungsschienen 19, wie nachstehend be- sehrieben, später gehoben werden können.
Während dieser Abdrückbewegung gleiten die Bolzen 23 axial in ihren Hülsen 22 sowie die Winden 27 entlang der Schienen 28, so dass der Abstand der Winden von der Mauer immer gleich bleibt und die Zahnstangen 31. immer lotrecht stehen. Nun wird der Anker kopf 13 des mittleren Trägers B entfernt, die Konsole 36 eingesetzt und durch Wiederein- schrauben dieses Ankerkopfes an der Mauer befestigt. Durch Nachlassen der Winden 27 wird das Gewicht der Schalung auf die Kon sole übertragen.
Nun wird die Verbindung der beiden Führungsschienen 19 mit der Mauer gelöst., in dem die Muttern an ihren untern Enden und die Ankerköpfe 13 der äussern Träger. A bei a entfernt werden. Werden nun die@W fin den 27 betätigt, so heben sie. da sie sieh mit tels der Lenker 29 auf die von der Konsole 36 getragene Verschahmg abstützen, die Zahn stangen 31 und damit die Führungsschienen 19 an.
Nachdem diese Schienen um die Höhe einer Betonschiehte gehoben wurden, werden sie mittels der Muttern an den Ankern 10 bei a. und<I>b</I> fixiert.. Durch geringe Betätigung der Winden werden diese belastet und die Konsole 36 entlastet, welch letztere nun entfernt wird.
Nun werden die Bolzen 23 in den Hülsen ?? und die Winden 27 auf den Schienen 28 festgekleninit und durch Betätigen der Win den die Verschalung um eine Sehielithöhe ge hoben (Fig.2), wobei die Versehalun- durch die auf der Führungsschiene 19 laufenden Rollen 25 -eführt wird.
Der Ankerkopf 13 des mittleren Trägers I3 wird bei a. einge schraubt, die Klemmun -en der Bolzen 23 und der Winden 27 gelöst, die Verselialung durch Verschrauben dieses Ankerkopfes und des untern Stützfusses 26 wieder an die flauer 6 gepresst und die genannten Klemmungen wie der hergestellt.
Nachdem die Muttern zur Be festigung der obern Enden der Führungs- schienen 19 durch Ankerköpfe 13 ersetzt sind, kann die nächste Schicht. betoniert werden, worauf sich der beschriebene Vorgang wieder holt.
Die nicht mehr gebrauchten Anker 10 kön nen durch Herausschrauben aus den Seheiben 9 entfernt werden, ebenso können die Hülsen 7 zufolge ihrer konischen Form aus dem Beton herausgezogen werden. Es bleiben somit bloss die Scheiben 9 in der Mauer, während alle übrigen Verankerungsteile immer wieder ver wendet werden können.
Es können die Führun-ssehienen 19 auch selbst als Zahnstangen ausgebildet sein, so dass die Winden unmittelbar an ihnen an-reifen und besondere Zahnstangen überflüssig wer den. Ferner kann die Hebev or riehtung, die das Gewicht der Verschalung aufnimmt und sieh mittelbar oder unmittelbar auf den ab gebundenen Beton abstützt, auch in anderer Weise, z. B. als Flaschenzug (Seilwinde) aus gebildet und elektrisch oder liy draulisch bnv. mittels Druckluft angetrieben werden.
Die Führungsschienen 19 können, anstatt von der Hebevorrielitung, auch von Hand gehoben werden. Selbstverständlich kann die Verselia- lung auch für Bauwerke verwendet werden, deren '-jeitenfläclia,n nicht lotrecht, sondern geneigt sind.