Einrichtung an Dunggruben zum Ausheben von Stalldünger aus der Grube und zum Aufladen desselben auf ein Fahrzeug.
Das Ausheben von Stalldünger aus der Dunggrube und das Aufladen desselben auf ein Fahrzeug zählt heute noch zu den schwer- sten und anstrengendsten Arbeiten im landwirtschaftlichen Betriebe, insbesondere für grosse und mittlere Unternehmungen.
Die Erfindung ermöglicht, diese Arbeiten einfaeher, billiger, leichter und rascher a. us znfiihren. Die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung kann so gestaltet sein, dass sie bis auf einige auch von dem ungeschulten Landwirt leicht ausführbare Handgriffe automatisch arbeitet.
Sie besteht darin, dass auf der Dunggrubenmauer ein Gittermast mit einem eine heb-und senkba. re Greifzange tragenden Auslegerarm um seine senk- rechte Achse drehbar gelagert und ein Elek- tromotor wahlweise mit einer Hubwinde für die Zange und einem Drehantrieb für den Gittermast kuppelbar ist, wobei das Ende der Ilubbewegung der Zange und das Ende der anschliessenden Drehbewegung des Gittermastes durch Endanschläge begrenzt sind und ein weiterer Anschlag vor dem Erreichen der äussersten Drehstellung des Gittermastes den Zangenverschluss lost,
und dass ferner der Gittermast unter der Wirkung einer ihn nach Ausschalten des Drehantriebes in die Ausgangsstellung zurückdrehenden Kraft steht und am Ende der Riiekdrehung durchAnschlag die Bremse der Hubwinde gelöst und die Zange zum Absinken freigegeben wird. Die Vorrichtung a. rbeitet also vom Beginn des Dungaushubes bis zur Rückkehr der Zange in die Dunggrube automatisch. Die Handgriffe des Bedienungsma. nnes sind auf das Einschalten des Elektromotors bzw. der An triebskupplung beschränkt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung in zwei Figuren dargestellt. Es zeigen :
Fig. 1 eine sehematische Ansicht,
Fig. 2 den teilweisen Grundriss.
Auf der Mauer 1 der Dunggrube 36 ist mittels Steindollen 3 eine Fundamentplatte 2 befestigt, die in ihrer Mitte einen Spurzapfen 4 trägt, um den ein aufrechtstehender Gittermast 5 drehbar ist. Der Gittermast 5 ist auf der Fundamentplatte 2 durch eine Anzahl von sich bei seiner Drehung selbsttätig in die Kreisbahn einstellenden Laufrollen 6 abgestützt. An seinem obern Ende ist ein Pfannen- lager 7 vorgesehen, in welchem ein Auslegerarm 8 dreh- und vertikal schwenkbar (Pfeil Fig. 1) gelagert ist.
Der unsymmetrisch gelagerte Auslegerarm 8 trägt einen Lagerbock 9 mit einer Seilrolle 10, über die ein Drahtseil 11 mit dem einen Ende zu einem feststehenden Bolzen 12 des Auslegerarmes und mit dem andern Ende über dessen Rolle 13 zu einer mit einer Handkurbel 15 versehenen Handwinde 14 geführt ist. Durch Verdrehen der Seiltrommel 14 kann die Eöhenlage eines am verlängerten Ende des Auslegerarmes 8 be festigten Flaschenzuges 16,17 verändert werden, um so vor Beginn der Arbeit die Hub- höhe der Dungzange 19 der jeweiligen Hohe des zu beladenden Fahrzeuges W anpassen zu können. Das Laschenpaar 16 trägt die Rollen 17 eines Flasehenzuges, über welche das Drahtseil 18 der Dungzange 19 gef hrt ist.
An der Grubenmauer 1 ist ein zweckmässig aus U-Eisen bestehender und zwei Seilwinden 21 und 22 tragender Lagerbock 20 befestigt. Die eine Seilwinde 21 dient zum Drehen des Gittermastes 5 bis um etwa 180 in der waagrechten Ebene, während die andere Seilwinde 22 das Heben und Senken der Dlmgzange veranlasst.
Zum Antrieb dient ein auf dem Lagerboek 20 sitzender Elektromotor 23. Derselbe treibt über eine Riemenseheibe 24 eine Welle 25, die wahlweise mit der Seilwinde 21 und der Seilwinde 22 kuppelbar ist. Auf der Welle der Winde 21 sitzt ein Ritzel 29, das mit dem Zahnbogen 30 des Gittermastes in Eingriff steht und die Verdrehimg des Gittermastes veranlasst.
In der Ausgangsstellung befindet sich die geöffnete Zange über der Dunggrube und ist auf den Dung abgesenkt. Durch Einschalten des Elektromotors 23 oder einer Kupplung wird der Antrieb mit der IIubwinde 22 ver bunden, so dass die Zange unter Greifen der ihrem Fassungsvermögen entsprechenden Dungmenge angehoben wird. Am Ende der Hochbewegung der Zange trifft nun deren Tragstange 26 auf eine Zangenkupplung bekannter Art, löst hierbei einen Hebel aus, welcher durch ein Drahtseil 27 mit der an der Seilwinde 22 angebrachten Kupplung in Verbindung steht, die ausgerückt wird und den Stillstand der Seilwinde herbeiführt. In dieser Lage wird die Last durch eine Bremse bekannter Art festgehalten.
Nach der Begrenzung des AufwÏrtshubes der Dungzange 19 über der Dunggrube wird entweder selbsttätig oder von Hand, z. B. durch Anziehen eines wie bei Heuaufzügen wirkenden Handseils, die Winde 21 mit dem . kltrieb verbunden, so dass jetzt das Ritzel 29 den Zahnbogen 30 antreibt und der Gittermast 5 um sein zentrales Spurlager 4 so weit verdreht wird, bis die gefüllte Zange über dem Fahrzeug W hängt. Gegen Ende der Drehbewegung des Gittermastes entleert sich die Zange selbsttätig in das Fahrzeug. Dies geschieht in einfacher Weise dadurch, dass ein am Zahnkranz 30 radial vorstehender Mitnehmer 31 über das Drahtseil 28 den Zangen verschlussbolzen auslost.
Hierbei öffnet sich die Zange infolge des Eigengewichtes des Düngers, der alsdann auf das Fahrzeug W niederfällt.
Der noch ein kleines Stück mit dem Gittermast weiterdrehende Zahnkranz 30 gelangt mit einem nachfolgenden Nocken 33 in den Bereich eines weiteren, hier der Deutlichkeit halber nicht gezeichneten Hebels, der die Ausschaltung der Winde 21 veranlasst. Die Dreh- bewegung des Gittermastes wird also beendet, und dieser ist für das Zurückdrehen in die Ausgangsstellung, in welcher sich die Zange über der Dunggrube befindet, frei.
Anlässlich der Drehung des Gittermastes wurde ein an diesem befestigtes Drahtseil 34 (Fig. 1) über eine Rolle 34a bewegt und so ein am Ende des Seils angebrachtes Gegengewicht 35 um eine gewisse Strecke angehoben.
Sobald die Winde 21 nach Entleeren der Zange zum Stillstand gekommen und von ihrem Antrieb frei ist, führt das Gegenge wicht den Gittermast wieder in seine Anfangs- stellung zurück. Gegen Ende der Rückdrehung des Gittermastes wird die Zangenbremse durch nicht dargestellte Anschlagmittel automatisch (in an sich bekannter Art) geöffnet, so dass sich die Zange durch ihr Eigengewicht in geöffnetem Zustande zwecks weiteren Aushubes auf den Dung niedersenkt.
An die hier dargestellte Ausführung, die im wesentlichen schematischer Natur ist, ist man keineswegs gebunden, das heisst die einzelnen Vorgänge können auch auf andere Weise und mit andern technischen Mitteln durchgeführt werden. Der Gittermast könnte fahrbar angeordnet sein.