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Greiferanlage mit Einseilselbstgreifer Greiferanlagen mit Einseilselbstgreifer,
welche unter Verwendung nur einer Seilwinde das Entleeren in jeder Höhenlage mittels
eines am Greiferkopf angreifenden Entleerungsseiles gestatten, sind bekannt.
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Bei einer bekannten Ausführungsform findet ein Windwerk mit Auslösung
durch einen Hebel Verwendung, der mittels eines an ihm befestigten Seiles ausgehoben
werden kann. Auch hierbei handelt es sich darum, den Greifer in jeder beliebigen
Höhenlage öffnen zu können. Bei einer bekannten Anordnung wird eine Traverse von
der Unterflasche durch Lösen einer Verriegelung freigegeben, damit die an den Greiferstielen
hängenden Greiferschalen nach unten schwenken und das Fördergut abwerfen können.
Um in jeder Höhenlage entleeren zu können, muß das Auslöseseil ständig straff gehalten
werden, was durch eine gewichtsbelastete Spulvorrichtu@ng erreicht wird.
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Diesem Bekannten gegenüber steht erfindungsgemäß das Entleerungsseil
mit dem freien Ende unter der Einwirkung einer unter ständiger Vorspannung stehenden
Federtrommel, welche in jeder Stellung durch Einrücken eines Sperrgliedes von Hand
v@erriegelbar ist, so daß dann der Einseilgreifer nur mehr durch das Entleerungsseil
gehalten wird und sich durch anschließendes Abrollen des Hubseiles von der Seilwinde
öffnet.
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Bei einer anderen bekannten Ausführung wird das Hubseil über eine
Bremse zum Greiferkopf geführt. Wird die Bremse festgehalten, so wirkt das zum Greiferkopf
geführte Hubseilstück als Entleerungsseil, auch Halteseil genannt. Die Verwendung
eines Teiles des Hubseiles als Halteseil bedingt
eine mindestens
dreisträngige. Aufhängung des Greifers. Da aber für die meisten Fördergüter eine
Rollenzugaufhängung von i : 4 benötigt wird, ergibt diese bekannte Anordnung eine
zwölffache. Einscherung des Hubseiles innerhalb des Greifers. Die Anordnung hat
somit einen sehr schlechten Wirkungsgrad und einen verhältnismäßig hohen Seilverschleiß-.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Anordnung besteht darin, daß während des
Entleerungsvorganges zwei Steuerhebel, einer für die Bremse und einer für die Winde,
betätigt werden müssen. Diese Nachteile sind durch die erfindungsgemäße Anordnung
vermieden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel, gemäß der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Ansicht einer Greiferanlage, Fig.
2 eine Greiferverriegelung in Seitenansicht, Fig. 3 einen Grundriß eines Greifers,
Fig.4 eine Federtrommelanordnung an einer Laufkatze.
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Die Einseilgreiferanlage weist eine Federtrommel i auf, die seitlich
einen Sperrkranz 2 trägt, Die Federtrommel ist drehbar um eine Achse:3, die zugleich
als Momentenstütze für eine Spiralfeder 4 dient. Das andere Ende der Feder ist durch
einen Stift 5 mit der Federtrommel i verbunden. Die Vorspannung der Spiralfeder
erteilt der Federtrommel ein Drehmoment in Pfeilrichtung H. Von dieser Federtrommel
führt ein Entleerseil 6 zum Greiferkopf 7; dieses Seil ist infolge des Drehmoments
der Federtrommel ständig unter einer bestimmten Spannung. 'Um für den Entleerungsvorgang
das Entleerseil 6 festhalten zu können, wird eine federbelastete Sperrklinke 8 durch
Ziehen am Zugseil 9 in den Sperrkranz 2 der Federtrommel eingelegt.
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Der Einseilgreifer besteht ähnlich den bekannten Bauarten aus Oberflasche
io, Unterflasche ii, Stielen 12, Rahmen 13, Traverse 14 und Zinken 15. Erfindungsgemäß
ist der Rahmen 13, die Traverse 14 und die Stiele 12 zur Ersparung von Einsatzgewicht
in Rohrkonstruktion ausgeführt, wobei zur Erzielung des notwendigen Greifereigengewichts
die Rohre mit Beton oder Schwerspat gefüllt sind. Durch diese Leichtbauweise mit
einem Minimum an Einsatzgewicht von Stahl werden nicht nur die Herstellungskosten
niedriger als bei Vollmaterial-Ausführung, sondern der -- Greifer erhält zugleich
eine große Stabilität. . -Da der Greifer nach dem Entleeren im geöffneten Zustand
verriegelt werden muß, um ihn in dieser Lage wieder auf das Fördergut aufsetzen
zu. können, ist zu diesem Zweck an der Traverse 14 auf einen Bolzen 19 ein Doppelhebel
2o aufgesteckt, der am anderen Ende .einen Haltebügel 21 trägt. In der Mitte des
Doppelhebels befindet sich eine Auslöseplatte 22, die beim Aufsetzen des geöffneten-Greifers
auf das Fördergut nach oben bewegt-Wird, wobei der Haltebügel 21, die Haltebolzen
23 und 24 des Greiferrahmens 13 für den darauffolgenden Schließvorgang freigibt..
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Die Arbeitsweise der Greiferanlage mit dem erfindungsgemäßen Einseilgreifer
ist folgende: Der geöffnete Greifer bewegt sich durch Abrollen des Hubseiles 25
von der Winde 26 in Richtung zum Fördergut. Beim Senken wird das Entleerseil 6 von
der Federtrommel i abgerollt, bleibt aber unter Vorspannung mit dem Greiferkopf
7 in Verbindung; es ist also in jeder Höhenlage straff gespannt. Beim Aufsetzen
des Greifers auf das Fördergut wird die Aüslöseplatte 22 nach oben gedrückt und
der Haltebügel 2,1 gibt die Haltebolzen z3 und 24 für den Schließvorgang frei. Hierauf
wird die Seilwinde 26 auf Hub geschaltet, das Hubseil 25 wird von der Winde aufgewickelt
und da dasselbe über Ober- und Unterflasche des Greifers geleitet ist, wird der
Greifer unter gleidhzeibigem Eingraben, in das Gut geschlossen. Sobald der Schließvorgang
beendet ist, leitet dasselbe Seil die Hubbewegung ein. Das Entleerseil 6 wird nun
von der Federtrommel i wieder aufgerollt. An der Stelle, an der der Greifer entleert
werden soll, wird die Winde auf »Halt« geschaltet und am Zugseil 9 gezogen, wodurch
sich die Sperrklinke 8 in den Sperrkranz :2 einlegt. Hierauf wird die Winde auf
Rücklauf geschaltet. Der Greifer kann sich aber nicht mehr weiter senken, da die
durch die eingelegte Sperrklinke gehemmte Federtrommel i kein Entleerseil mehr abgeben
kann. Von diesem Moment an hängt der Greifer mit seiner Last nur am Entleersei16.
Die Unterflasche i i senkt sich nach unten und rollt das hierfür nötige Seil von
der Winde 26 ab. Sobald der Greifer ganz geöffnet ist, fällt der Halte-Winkel 21
des Doppelhebels 2o über die Haltebolzen 23 und 24 und in diesem Moment kann durch
die Sperrklinke 8 der Sperrkranz 2 der Federtrommel freigegeben werden, und der
Greifer kann auf das Fördergut zum neuen Arbeitsspiel herabgelassen werden. .
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In. der vorstehend geschilderten Ausführungsart erfolgen das Schließen
und Öffnen, Heben, Senken und Halten des Greifers durch entsprechende Schaltstellungen
der Winde 26. Das Entleerseil 6 der Federtrommel i hat nur die Aufgabe, beim Entleervorgang
den Greifer in seiner Höhenlage zu halten, damit das zum Öffnen des Greifers notwendige
Seil von der. Winde 26 abgerollt werden kann.
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In der Fig. 4 ist der Einbau einer erfindungsgemäßen Einseilgreiferanlage
mit Federtrommel in einem Laufwagen dargestellt. Dabei ist die Federtrommel an dem
die: Hubseil-Umlenkrollen tragenden Rahmen des Laufwagens zweckmäßig zwischen diesen
Rollen angeordnet. In gleicher Weise läßt sich die erfindungsgemäße Greiferanlage
mit Federtrommel für alle anderen Zwecke in den verschiedensten Anordnungen verwenden.