Messuhr zur Anzeige von Längenunterschieden.
Die moderne Industrie ist heute weitgehend dahin organisiert, ihre Produkte nach den jetzt bestehenden Toleranzsystemen herzustellen. Die Folge davon ist, dass immer mehr Industrien genötigt waren, ihre Ausrüstung mit Alessuhren zu u ergänzen, um auf zufrieden- stellende und ökonomische Weise nachprüfen zu können, ob die festgelegten Toleranzen der hergestellten Produkte nicht überschritten werden.
Bei einer Messuhr dieser Art mit einem einen Zeiger tragenden Zylinder, an dem die einen Enden von vier, den Zylinder minder stens teilweise umsehlingenden Bändern befestigt sind, wobei drei Bänder in der einen und das vierte in der entgegengesetzten Richtung um den Zylinder verlaufen, sind gemäss der Erfindung von den andern Enden der Bänder zwei an einem Abrollteil für den Zylinder befestigt, ein drittes ist über eine Zugfeder mit einem Halter der Messuhr und das vierte mit einem entgegen der Wirkung einer Feder verstellbaren Tastorgan verbunden.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 ein Schema zur Erläuíerung des Ar bcitsprinzipes des Instrnmentes,
Fig. 2 schematiseh die Seitenansicht des Ausführungsbeispiels und
Fig. 3 ein Detail im Schaubild.
Bei den Messuhr, welche gegenwärtig zur Verfügung der Industrie stehen, werden die Abweichungen vom Sollwert durch einen Zeiger, der über einer Skala spielt, angezeigt.
Für kleinere Abweichungen wird die Anzeigevorrichtung einen geringeren und für grössere Abweichungen einen grösseren Ausschlag des Zeigers ergeben. Dies bedeutet, dass ein Anzeigeinstrument gewöhnlicher Art, das eine mit festen Teilungen versehene Skala besitzt, eine kleinere relative Genauigkeit (Abweichungen im Verhältnis zum Toleranzwert) beim Ablesen kleinerer Abweichungen zulässt, wogegen grössere Abweichungen mit grösserer relativer Genauiffkeit abgelesen werden kön nen. Vorzuziehen wäre das Gegenteil, denn je kleiner der Toleranzwert ist, um so genauer müssen die Abweichnugen vom Sollwert abgelesen werden können.
Die dargestellte Messuhr vermeidet weitgehend die obengenannten Nachteile und weist folgende Eigenschaften auf:
1. Die Ablesung des Instrumentes ist in gewissen Grenzen für alle Toleranzwerte relativ gleich genau möglieh.
2. Das Instrument weist verschiedene Mess- bereiche auf.
3. Der Messdrllek des Instrumentes ist je nach dem zu messenden Glegenstand veränderbar.
In der Zeichnung bezeichnet 1 einen Zylinder, an welchem entlang einer gemeinsamen Erzeugenden 2 die einen Enden zweier Bänder 3, 4 und eines Bandpaares 51, 52 befestigt sind. Das Band 3 ist in entgegengesetzter Richtung zum Band 4 und dem Bandpaar 51, 52 um den Zylinder 1 geschlungen und sein anderes Ende ist an einem als Tastorgan die nenden Messkolben 6 befestigt, der unter dem Einfluss einer am Instrumentenrahmen 8 be festigten Feder 7 steht. Das andere Ende des Bandes 4 ist über eine Schraubenfeder 9 mit einem Bandhalter 10 verbunden, der an einem Zahnrad 11 befestigt ist, das auf einer Spindel 12 drehbar ist, die im Instrumentenrah men gelagert ist.
Das Zahnrad 11 kämmt mit einem gleich grossen Zahnrad 13, das am Rahmen gelagert ist und seinerseits mit einem Zahnrad 14 in Eingriff steht, welches an einer im Rahmen gelagerten Spindel 15 und starr an den einen Abrollteil bildenden Teilen 16 befestigt ist. Das Zahnrad 14 besitzt die doppelte Zähnezahl wie das Zahnrad 11. Der Bandhalter 10 kann gleichzeitig mit den den Abrollteil bildenden Teilen 16 verschwenkt werden, jedoch um den doppelten Winkel wie der Abrollteil. Die beiden andern Enden der Bänder 5l und 52 sind am einen Ende der Teile 16 befestigt. Diese weisen eine bogen- förmige Laufbahn, auf welchem der Zylinder 1 sich abrollen kann, auf. Die Teile 16 sind um die Spindel 15 schwingbar gelagert.
Sie können im oder auf dem Gehäuse der Messuhr angeordnet werden. Am Zylinder 1 ist ein Zeiger 17 befestigt, der über eine Skala 18 spielen kann. Die Stellen, an denen die Bänder tangential vom Zylinder 1 ablaufen, sind mit 3a, 4a und 5a bezeichnet (Fig. 1). Der Punkt 5a ist gleichzeitig die Berührungsstelle zwischen dem Zylinder 1 und einem Teil 16.
Wenn der Messkolben 6 entgegen der Kraft der Feder 7 nach oben bewegt wird, kann die Feder 9 über das Band 4 den Zylinder 1 drehen und damit das Üleichgewicht des Systems wieder herstellen. Dabei rollt sich der Zylinder 1 um den Weg A-B auf der Laufbahn der Teile 16 ab und bewegt sich von A nach B. Der am Zylinder 1 befestigte Zeiger 17 wird dadurch um. den Winkel y ver schwenkt, der vom Weg des Messkolbens 6 abhängig ist. Da die Stellung des Weges A-B das Verhältnis zwischen dem Ausschlagwinkel des Zeigers und dem Weg des Messkolbens bestimmt, kann dieses Verhält. nis dadurch ver ändert werden, dass der Winkel a zwischen der
Laufbahn der Teile 16 und dem Band 3 ver wandert wird.
Da mit dem Abrollteil aber gleichzeitig der Bandhalter 10 um den doppel ten Winkel verstellt wird, bleibt der Mess druck bei einer Verstellung des Abrollteils un verändert, da stets a = ss gilt (Fig. 1). Auf diese Weise werden die Bedingungen 1 und 2 erfüllt.
Wenn die Spannung der Feder 7 einstell bar gemacht wird, ist es möglich, den Mess druck zii verändern. Damit wird die Bedin guiig 3 erfüllt.
Um während des ganzen Messens ein eini dermassen gleichmässiges Verhältnis zwischen dem Ausschlagwinkel des Zeigers und dem
Weg des Kolbens 6 beizubehalten, ist es not wendig, dass der Winkel a einigermassen kon stant bleibt, wenn der Zylinder 1 sich an der
Laufbahn der Teile 16 abrollt, was nicht der Fall ist, wenn die Laufbahn gerade ist. Aus diesem Grunde ist die Laufbahn bogenförmig.
PATENTANSPEUCH :
Messuhr zur Anzeige von Längenunter schieden mit einem einen Zeiger tragenden Zylinder, an dem die einen Enden von vier, den Zylinder mindestens teilweise umschlin genden Bändern befestigt sind, wobei drei
Bänder in der einen und das vierte in der entgegengesetzten Richtung um den Zylinder verlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass von den andern Enden der Bänder zwei an einem
Abrollteil für den Zylinder befestigt sind, ein drittes über eine Zugfeder mit einem Halter der Messuhr und das vierte mit einem ent gegen der Wirkung einer Feder verstellbaren
Tastorgan verbunden ist.