Lichtreflektor, welcher auch geneigt zu seiner Ebene einfallende Lichtstrahlen angenähert in ihrer Einfallsrichtung zurückwirft. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Lichtreflektor, der auch geneigt zu seiner Ebene einfallende Lichtstrahlen an genähert in ihrer Einfallsrichtung zurück wirft. Dieser weist eine einzige Schicht durch sichtiger Kügelchen und unter diesen Kügel chen liegende lichtreflektierende Mittel auf. Ein auf der Vorderseite der Kügelchenschicht einfallendes Lichtstrahlenbündel wird derart gebroehen und reflektiert, dass ein glänzender Lichtkegel gegen die Lichtquelle zurückgewor fen wird, selbst dann, wenn das einfallende Strahlenbündel unter einem beliebigen Win kel auf der Reflektorfläche auftrifft.
Diese Art der Lichtrückwerfung wird im folgenden als Umkehrreflexion bezeichnet. Derart re flektierende Strassenzeichentafeln und Mar kierungen weisen für die Insassen eines sich nähernden Fahrzeuges eine grössere Siehtbar- keit bei lacht auf als die gewöhnlichen Zei chentafeln und Markierungen, da ein gerin gerer Anteil des reflektierten Lichtes ausser halb des Gesichtsfeldes zerstreut wird, was seinen Grund darin hat, dass das reflektierte Licht zu einem schmalen Lichtkegel konzen triert wird, der automatisch in Richtung der Insassen und der Scheinwerfer des Fahrzeu ges zurückgeworfen wird.
Der erfindungsgemässe Lichtreflektor kennzeichnet sich durch eine einzige Schicht durchsichtiger Kügelchen, die teilweise in einem Bindemittel eingebettet sind, welches einen mit einem absorbierenden, dunkeln Pig ment und einem reflektierenden Metallflocken pigment vermischten, durchsichtigen Grund körper aufweist, wobei die Menge der Metall flocken derart bemessen ist und dieselben derart in der Nähe der eingebetteten Kügel chenoberflächen angeordnet sind, dass für ge richtetes Licht eine leuchtende Umkehr reflexion in der Ruffallrichtung dieses Lieh- tes zustande kommt,
und wobei die Menge des dunkeln Pigmentes im Verhältnis zur Menge der Metallflocken derart. bemessen ist, dass die Aussenfläche dunkel erscheint, sofern sie bei diffusem Tageslicht betrachtet. wird, dass jedoch die leuchtende Umkehrreflexion für gerichtetes Licht weiterbesteht. Das Reflektormaterial kann in Form eines biegsamen, wetterfesten Blattes hergestellt werden, welches sieh dazu eignet, bei der Her stellung von Landstrassen-Zeichentafeln und Markierungen auf gewünschte Unterlagen aufgetragen zu werden.
Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungs gemässen Lichtreflektors werden nachfolgend an Hand der beiliegenden schematischen Zeichnung beschrieben, in welchen Fig. 1 einen Lichtreflektor und den durch den unter einen beliebigen Winkel zur Re flektorfläche einfallenden Strahl erzeugten, gegen die Quelle desselben zurückgeworfenen Lichtkegel darstellt und Fig. 2 und 3 stark vergrösserte schema tische Querschnitte durch zwei verschiedene Lichtreflektoren darstellen.
Fig. 1 lässt den Unterschied zwischen dem nachfolgend näher beschriebenen Lichtreflek torblatt 10 und den bekannten Reflektorflä chen deutlich erkennen. Ein Spiegel wirft einen unter einem beliebigen Winkel auf die Spiegelfläche fallenden Strahl unter dem gleichen Winkel, jedoch nach der andern Seite des Einfallslotes zurück, so dass er nicht nach der Lichtquelle zurückkehrt. Eine diffus reflektierende Fläche wirft das reflektierte Licht nach allen Richtungen zerstreuend zu rück, und nur ein kleiner Teil desselben wird in Richtung der Lichtquelle zurückgeworfen.
Der nachfolgend beschriebene Lichtreflektor hingegen wirft das reflektierte Licht in einem konzentrierten Kegel in Richtung der Quelle zurück, selbst dann, wenn das einfallende Licht unter einem beliebigen Winkel auf die Reflektorfläche auftrifft, wie dies im Schema erläutert ist.
Fig. 2 stellt einen Lichtreflektor dar, der selbsttragend ist, vorübergehend jedoch mit einem ablösbaren Trägerblatt 21 verbunden ist, auf welches die Schichten aufgetragen werden und welches gewünschtenfalls später abgezogen werden kann. Dieser Lichtreflektor weist einen biegsamen, als Hintergrund die nenden Reflektorfilm 22 auf, der auf dem Trägerblatt ausgebreitet ist. Dieser Film ist mit Aluniniumflocken pigmentiert, die das Bestreben haben, sich flach zur Oberfläche anzuordnen. Der Film bildet auf diese Weise eine silberige, reflektierende Halbspiegelflä che. Über dieser Schicht und mit dieser ge bunden liegt eine pigmentierte Bindeschicht 23, in welcher eine einzige Lage kleiner durch sichtiger Kügelchen 24 teilweise eingebettet ist.
Die Kügelchen werden eingepresst, wäh rend sieh die Bindeschicht. noch in einem plastischen Zustand befindet (vor dem Här ten oder Trocknen), und zwar derart, dass die hintern Teile der Kügelchen den darunterlie- genden Reflektorfilm 22 berühren oder nahe an diesen heranreichen. Die Schicht 23 hält, nachdem sie erhärtet ist, die Kügelchen in ihrer Lage fest und berührt die hintern Flä chen derselben. In der Zeichnung liegen die Kügelchen weiter auseinander, als dies nor malerweise der Fall ist.
Das Bindeschichtmaterial besteht aus einer durchsichtigen Grundsubstanz (beispielsweise einer Lack- oder Firnissubstanz), die ein Ge misch von Russpartikel und Aluminiumflok- ken enthält. Das Eindringen der einzelnen Kügelchen in diese Schicht im Verlauf des Herstellungsvorganges bewirkt, dass die in der Nähe befindlichen Aluminiumflocken ge richtet werden, so dass sie sich parallel zur Oberfläche der einzelnen Kügelchen stellen, wobei um die eingebetteten Kugelflächen und in nächster Nähe derselben reflektierende Flä chen geschaffen werden, obwohl die Binde masse schwarz und nicht reflektierend zu sein scheint.
Die Russpartikel, die eine kolloidale Grösse aufweisen, sind winzig klein, vergli chen mit den Aluminiumflocken. Eine gewisse Anzahl dieser Russpartikel. liegt zwischen den Aluminiumflocken und der Kugelfläche zer streut herum, was jedoch eine wirksame Re flexion nicht verhindert. Es wurde gefunden, dass es genügt, das Verhältnis der Mengen der beiden Pigmente (Russ und Aluminiumflok- ken) richtig zu wählen und dieselben in eine günstige Beziehung zueinander zu bringen, um den erwähnten optischen Effekt zu erzeu gen, der im folgenden noch ausführlicher be schrieben ist.
In Fig. 2 stellen die Lichtstrahlen a Strah len dar, die auf einen zwischen benachbarten Kügelchen liegenden Oberflächenteil der Bindeschicht auffallen. Diese Strahlen tref fen im Fall einer bei Tageslicht betrachteten, vertikalen Zeichentafel aus verschiedenen Richtungen ein. Die Oberfläche der Binde schicht erscheint schwarz, und zwar infolge des Gehaltes der Bindeschicht an Russpig- inent; das heisst die einfallenden Strahlen werden, umgeachtet der Gegenwart des stark reflektierenden Aluminiumflockenpigmentes im Bindemittel, durch die Bindemittelfläche in starkem Ausmass absorbiert.
Aus dein glei chen Grunde wird ein Bündel paralleler Strahlen ebenfalls absorbiert, so dass die Bindemitteloberfläche schwarz erscheint.
Die parallelen Strahlen b (Fig. 2) sind als Strahlen dargestellt, die auf den freiliegenden Flächenteil eines einzelnen Kügelchens auf treffen und senkrecht zur Ebene des Reflek torblattes einfallen. Die Strahlen werden an der Fläche des Kügelchens gebrochen und konvergieren gegen dessen Mittelachse. In folge sphärischer und chromatischer Aberra tionseffekte können die Strahlen nicht in einen Brennpunkt zusammenlaufen; sie wer den jedoch derart gesammelt, dass sie auf der Hinterfläche des Kügelchens innerhalb einer kleinen Flächenzone auftreffen, die dann am kleinsten ist, wenn der Brechungs index des Kügelchens etwa 1,85 bis 1,90 be trägt.
Durch Reflexion der Strahlen an der Hinterfläche des Kügelchens entstellt ein Ke gel zurücklaufender, divergenter, reflektier ter Strahlen, die an der Vorderfläche des Kügelchens derart gebrochen werden, dass sie zu einem schmalen Kegel, der praktisch die gleiche Achse wie die einfallenden Strah len aufweist, zusammengefasst werden. Die Divergenz der in Richtung der Lichtquelle zurückgeworfenen Strahlen ist am kleinsten, wenn der Brechungsindex des Kügelchens etwa 1,85 bis 1,95 beträgt. Infolge der geringen Grösse der Kügelchen, von denen ungefähr 1600 auf 1 em2 kommen, kann das Auge des Beobaehters die von jedem einzelnen Kügel chen ausgehenden Strahlen nieht unterschei den.
Die parallelen Strahlen c sind als Strah len gezeichnet, die in einem beträchtlichen Winkel zur Normalen auf die Reflektorebene auf die freiliegende Fläche eines Kügelchens auftreffen. Die Brechung erfolgt in der Weise, dass die Strahlen auf einen Punkt auf der Seite der untern Fläche des Kügelchens hin konvergieren und dort reflektiert werden. Durch Brechung an der obern, freien Fläche des Kügelchens entstellt ein Kegel reflektier ter, in Richtung der Lichtquelle zurückgewor fener Lichtstrahlen.
Es werden nicht alle in ein Kügelchen eindringenden Strahlen genau an der Ober- fläche des Kügelchens reflektiert, da die Alu miniumflocken keine ununterbrochene, die Oberfläche des Kügelchens berührende, re flektierende Fläche bilden. Die Strahlen kön nen um eine kurze Strecke in das Bindemate rial eindringen, bevor sie reflektiert werden. Es wäre eigentlich zu erwarten, dass die Ge genwart von Russpartikelchen eine derart hohe Lichtabsorption bewirken sollte, dass eine Reflexion verhindert wird, sofern die Menge des imi Bindemittelgemiseh enthaltenen Russes nicht derart gering ist, dass die äussere Fläche nicht schwarz erscheint.
Es hat sieh jedoch gegen alle Erwartungen herausgestellt, dass der Russ und die Aluminiumflocken in ihren Mengenverhältnissen derart aufeinan der abgestimmt werden können, dass der para doxe Effekt. zustande kommt, dass eine Binde sehiclit, die hinsichtlich der auf ihre äussere Fläche auffallenden Strahlen nicht reflektie rend, also schwarz ist, für die Strahlen hin gegen, welche auf die die innern Oberflächen der Kügelchen begrenzenden, innern Flächen der Bindeschicht auftreffen, als wirksamer Reflektor wirkt.
Bei dem in Fig. ? dargestellten Licht reflektor wird der Reflektorfilin 22 sowohl als Träger (welcher dem Reflektorblatt Fe stigkeit verleiht) als auch zur Bildung einer unter den hintern Teilen der Kügelchen lie genden, reflektierenden Fläche verwendet. Da die Kiigelehen beim Fabrikationsvorgang die Bindeschicht durchdringen, berühren sie den Reflektorfilm oder kommen in dessen nächste Nähe zu liegen. Die wirksame Re flexion senkrecht einfallender Strahlen wird infolgedessen durch Anbringen eines Films mit reflektierender Oberfläche erhöht.
Die Bindeschicht lässt sieh jedoch auch über einem nichtreflektierenden Träger verwen den, wenn eine dickere Schicht verwendet wird und die Kügelchen derart aufgetragen ,verden, dass die hintern Teile derselben durch eine hinreichend dicke Schicht des Bindemittelgemisches bedeckt sind, so da.ss eine wirksame Reflexion erfolgt.
Der Grund, warum das Reflektorblatt bei Tag schwarz erscheint, nachts jedoch eine Umkehrreflexion aufweist, die als Leucht- effekt von silberiger Farbe in Erscheinung tritt, wie dies im Fall einer Landstrassen Zeichentafel, die von näherkommenden Mo torfahrzeuglenkern betrachtet wird, erfolgt, ist der folgende: Wegen der grossen Zahl der kleinen Kügelchen pro Quadratzentimeter ist es dem beobachtenden Auge nicht möglich, die Kügelchen von den dazwischenliegenden Flächenteilen der Bindeschicht zu unterschei den. Die Fläche scheint umunterbrochen und gleichförmig zu sein.
Wird das Reflektorblatt bei diffusem Tageslicht betrachtet, so verlau fen die auf die Kügelchen auftreffenden Strahlen nur zu einem geringen Teil in der Blickrichtung des Beobachters, um an den hintern Flächen der Kügelchen derart reflek tiert zu werden, dass sie die Augen des Be obachters erreichen. Die einfallenden Licht strahlen, die auf die äussern freiliegenden Flächen der Bindeschicht auftreffen, werden in starkem Mass absorbiert, so dass das Re flektorblatt schwarz erscheint. Dieser Effekt wird durch die geringe Menge des silberigen Lichtes, welches die Augen des Beobachters erreicht, nicht unwirksam gemacht. Dieses letztere Licht verursacht eine graue Schattie rung der schwarzen Farbe; im Endeffekt kommt jedoch eine eindeutig schwarze Er scheinung zustande.
Die Fläche erscheint so, als wäre sie mit einem schwarzen Farbanstrich gleichmässig überzogen worden. Wird die Flä che jedoch nachts unter Bedingungen der Umkehrreflexion betrachtet, wie dies für den Lenker eines näherkommenden Automobils, dessen Scheinwerfer das Reflektorblatt be leuchten, der Fall ist, so fällt die Richtung der einfallenden Strahlen mit der Blickrieh- tung des Beobachters praktisch zusammen; in folgedessen werden diejenigen Strahlen, wel che auf die Kügelchen auftreffen, in Rich tung zum Beobachter reflektiert. Die Intensi tät ist so stark, dass der schwarze Effekt der freiliegenden Flächenteile der Bindeschicht übertönt wird.
Die Fläche erscheint so, als wäre sie mit einem glänzenden, silberigen Farbanstrich überzogen worden. Der Unter schied zwischen Tag- und Nachterscheinung ist also die Folke optischer Täuschungseffekte, die durch die beschriebenen Struktureigen- heiten hervorgerufen werden.
Dieser Effekt ermöglicht deshalb die Her stellung von Reklameeinrichtungen. So kann man beispielsweise auf einer Fläche, die schwarz bemalt ist, aus einem blattförmigen Lichtreflektor ausgeschnittene Buchstaben, Symbole oder Zeichen befestigen. Tagsüber erscheint die ganze Fläche schwarz. Nachts heben sich die Buchstaben, Symbole oder Zei hen als silberig leuchtende Flächenabschnitte ab, die auf grosse Entfernungen sichtbar sind. Eine ähnliche Wirkung kann durch Anwen dung eines Reflektorblattes, auf welchem ge wisse Flächenteile durch Bemalen oder Be drucken mit schwarzer Farbe oder Tinte ge schwärzt werden, erzielt werden.
Die bedeck ten Flächenteile werden auch nachts schwarz bleiben, während die umbedeckten Flächen teile eine leuchtende silberige Farbe aufwei sen werden.
Ein Warnzeichen wird beispielsweise da durch erhalten, dass man auf schwarzen Flä chen vorderer und hinterer Bestandteile eines Motorfahrzeuges Streifen des Reflektors be festigt. Die Streifen bleiben tagsüber imaiif- fällig, nachts hingegen werden sie durch näherkommende Motorfahrzeuge zu starkem Leuchten gebracht, so dass die Lenker dersel ben auf die Gegenwart des Fahrzeuges auf merksam gemacht werden, selbst dann, wenn dessen Lichter abgedreht sind.
Bei der Herstellung von Schildern und Markierungen können natürlich zahlreiche Hilfsmittel angewendet werden.
Die Kügelchen besitzen vorzugsweise einen 0,25 mm nicht überschreitenden Durchmesser. Ein zweckmässiger Durchmesser beträgt etwa 0,125 bis 0,150 mm; es können aber auch klei nere Kügelchen verwendet werden. Daraus ergibt sich eine Dichte von über 1550 Kügel chen pro Quadratzentimeter, wenn diese in normaler, dichtgepackter Art. aufgetragen werden. Glaskügelchen dieser Art werden ge wöhnlich als Glasperlen bezeichnet.
An Stelle der umgefärbten normalen Per len können durchsichtige, gefärbte Perlen ver- wendet werden, in welchem Fall statt des zuerst beschriebenen, silberigen Reflexions glanzes ein entsprechend gefärbter Reflexions glanz erzeugt wird (und zwar infolge der farbfiltrierenden Wirkung der Perlen). So können durchsichtige, rote Perlen verwendet werden, um ein Reflektorblatt herzustellen, welches bei Tag schwarz erscheint, nachts je doch den Anschein erweckt, als wäre es mit einem glänzenden roten Farbanstricb über zogen. Eine maximale Helligkeit der Umkehr reflexion wird, wie bereits erwähnt, erhalten, wenn der Brechnungsindex der Kügelchen etwa 1,80 bis 1,90 beträgt. Eine hohe Hellig keit wird jedoch auch im Bereich von 1,7 bis 2,0 erhalten.
Gewöhnliche Glasperlen (vom Brechungsindex von 1,50 bis 1,55) ergeben einen Wirkungsgrad, der weit unter dem Op timum liegt.
Als Beispiel eines Bindemittelgemisches, dessen Pigmentmengen in wirksamer Bezie hung zueinander stehen, sei ein Gemisch an geführt, welches etwa 4 Teile Russ und etwa 16 Teile Aluminiumflockenpulver pro Total trockengewicht (bei Ausschluss irgendwelcher Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel) ent hält, wobei der Rest (80 Teile) aus den durchsichtigen festen Firnis- oder Lack bestandteilen besteht. So ist der Russ gewichts mässig in geringerer Menge vorhanden als das Aluminiumpigment. Es hat sieh im allgemei nen erwiesen, dass mit einer im Bereich von 2 : 1 bis 4 : 1 liegenden Grösse des Gewichts verhältnisses zwischen Aluminiumpigment und Russ gute Resultate erhalten werden. Die Gewichtsmenge an Russ beträgt etwa 2 bis 5 Teile pro total 100 Teile.
Das reflektierende Metallflockenpigment muss nicht notwendigerweise aus Aluminium bestehen. An Stelle von Russ können andere feinverteilte, dunkle (stark lichtabsorbie rende) Pigmente, die nicht wirklich schwarz zu sein brauchen, als Kontrastpigmente zu durchsichtigen Pigmenten und stark reflek tierenden Pigmenten verwendet werden. Die durchsichtigen Kügelchen müssen nicht aus anorganischem Glas bestehen; sie können auch aus durchsichtigem organischem Harz- Glas hergestellt werden.
In Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform erläutert. In diesem Fall weist das Gebilde ein Unterlage 31 mit silberig glänzender Re flexion (beispielsweise eine Aluminium- oder Zinnfolie oder ein verchromtes Stahlblatt) auf, mit welchem eine gemäss der oben be schriebenen Weise pigmentierte Bindeschieht 32 verbunden ist, in welcher eine einzelne Schicht kleiner durchsichtiger Kügelchen 33 teilweise eingebettet ist. Soweit ist die physi kalische Struktur der in Fig.2 dargestellten Ausführungsform ähnlich. In diesem Fall kommt jedoch noch eine weitere Schicht, aus durchsichtigem Material dazu, die eine durch sichtige, eine flache Vorderseite aufweisende Decke 34 bildet. Diese Deeksehieht schliesst die vordern Teile der Kügelchen und die Vorderfläche der Bindeschicht ab.
Besitzen die durchsichtige Deckschicht und die durchsichtigen Kügelchen die gleichen Breehungsindiees, so erfolgt an den Vorder flächen der Kügelchen keine richtige Bre chung. Die Kügelchen müssen einen Bre chungsindex besitzen, der wesentlich höher als derjenige der Deckschicht liegt. Das Ver hältnis der Breehungsindices sollte bevorzug terweise einen im Bereich von etwa 1,6 bis 2,0 liegenden Wert aufweisen, wobei der optimale Wert des Verhältnisses etwa. 1,9 ist. Eine wei tere Beschreibung gewisser optischer Prin zipien, welche dieser Art von Struktur mit bedeckten Kügelchen zu Grund liegt, ist im USA-Patent Nr. 2407680, welches am 17. Sep tember 1946 erteilt wurde, zu finden.
Beispiel: Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines wetterfesten, biegsamen Lichtreflektor blattes gemäss Fig. 2, welches sich zur Fabri kation in Form einer ununterbrochenen Bahn eignet und in Rollen geliefert wird. Dieses Band lässt sich leicht zu Blättern oder 31=u- stern der gewünschten Form zerschneiden, die bei der Fabrikation von Reklamesehilderr und Signalvorrichtungen auf Unterlägen be festigt werden.
Das Reflektorblatt wird mit tels eines Giessverfahrens über einem über zogenen Papierträgerblatt aufgebaut, welches entfernt und erneut gebraucht oder als ent- fernbares Futter beibehalten werden kann, welches sich nach Belieben in trockenem Zu stand abstreifen lässt (im Gegensatz zu Fut tern, die befeuchtet werden müssen, um leicht entfernt werden zu können.) Das Trägerband wird aus einem stark sati nierten Papier mit harter Oberfläche (bei spielsweise aus einem Fourdrinier-Papier von 3,17kg pro Ries) hergestellt, indem dieses Papier mittels Abstreichmesser mit einer Klebelösung (42 Gewichtsprozent Polystyrol in 58% Xylollösungsmittel gelöst) in einer Menge von 0,32 bis 0,
49 g pro 152 em2 (Nass gewicht) überzogen und hierauf getrocknet wird (15 Minuten bei 60 C genügt). Dieser Belag haftet hartnäckig am Papier und schafft für die nachfolgenden Überziehungsoperatio nen eine glatte Oberfläche.
Das getrocknete Papier wird hierauf mit tels Abstreichmesser mit einer Decklösung (10 Gewichtsprozent Polyvinylbutyral in 90% Äthylenglykol-monoäthyläther als Lösungs mittel gelöst) in einer Menge von 1,17 bis 1,53g pro 152 cm2 (Nassgewicht) überzogen und hierauf getrocknet (30 Minuten bei 60 C genügen). Es entsteht dabei eine Leimunter lage (Abstreifschicht), die am Reflektorfilm festklebt und infolge ihres geringen Haftver mögens gegenüber der geleimten Oberfläche des Papiers das Abstreifen des Reflektors vom Papierträgerband erleichtert.
Über der getrockneten Abstreifschicht wird mittels Abstreichmesser ein Reflektor filmgemisch aufgetragen, welches aus 90 Ge- wiehtsteilen eines Trockenmittel enthaltenden Grimdfirnisses aus einem ölmodifizierten, luft trocknenden Phenolharz und 10 Teilen Alu- miniiunflockenpigment (wie z. B. das von der Reynolds Metal Co. verkaufte Aluminiumpul ver Nr. 30 XD) besteht, so dass etwa 0,45 bis 0,58 g des feuchten Belages auf 152 cm2 kom men.
Dieser Belag wird während 60 Minuten bei 82 C gehärtet und bildet dann einen Re flektorfilm, der fest an der Abstreifschicht haftet, welche eine äusserst dünne Leimunter lage (eines Trockengewichtes von etwa 0,13 g pro 152 cm2) bildet.
Über dem Reflektorfilm wird mittels Ab streichmesser ein perlenbindendes Gemisch der folgenden Zusammensetzung aufgetragen:
EMI0006.0013
Gewichtsteile
<tb> Durchsichtige <SEP> Grundmasse <SEP> und <SEP> Lö sungsmittel <SEP> (gewiehtsmässig <SEP> be stehend <SEP> ans <SEP> zwei <SEP> Dritteln <SEP> einer
<tb> 50%igen <SEP> Lösung <SEP> eines <SEP> thermohär tenden <SEP> Harnstoff-Formaldehyd Harzes <SEP> in <SEP> einer <SEP> 60 <SEP> Teile <SEP> Butyl alkohol <SEP> und <SEP> 40 <SEP> Teile <SEP> Xylol <SEP> ent haltenden <SEP> Lösungsmittel <SEP> und <SEP> ein
<tb> Drittel <SEP> stark <SEP> geblasenem <SEP> Rizi nusöl) <SEP> 92%
<tb> Aluminiumflockenpigment <SEP> (bei spielsweise <SEP> das <SEP> durch <SEP> die <SEP> Rey nolds <SEP> Metal <SEP> Co. <SEP> vertriebene <SEP> Alu miniumpulver <SEP> Nr.
<SEP> 40 <SEP> XD <SEP> V <SEP> /o
<tb> Russpigment <SEP> 21/o Die 50 %ige Lösung des thermohärtenden Harnstoff-Formaldehyd-Harzes wird von der American Cyanamid Co. vertrieben. Das stark ausgeblasene Rizinusöl dient als nichtfIüch- tig;er Weichmacher.
Man kann gewünschten- falls Äthylenglykoläthyläther als Verdün nungsmittel zusetzen, um die Viskosität des Gemisches zu vermindern. Dieses Gemisch er gibt eine Bindedeckschicht, welche biegsam und streckbar ist (wie der darunterliegende Reflektorfilm). Diese Bindedeckschicht ist ferner wetterbeständig und dunkelt nicht nach (das heisst dass die durchsichtige Grund masse bei Sonnenbestrahlung nicht. nachdun kelt). Die Bindeschicht hält die in ihr einge betteten Glasperlen in kräftiger Bindung fest.
Während sich die Bindeschicht noch in feuchtem oder nicht getrocknetem Zustand befindet, werden auf die feuchte Oberfläche des sich horizontal fortbewegenden Bandes Glasperlen der Grösse Nr. 11 (mittlerer Durchmesser etwa 0,125 bis 0,150 mm) im Überschuss aufgetragen,- wobei die Perlen in der feuchten Deckschicht einsinken, bis sie die Oberfläche des darunterliegenden Reflektor films berühren und dieser sehr nahe kom men. Das Einsetzen der Perlen kann erleich tert werden, indem das Band über eine Schüt telvorrichtung geführt wird. Das Band kann hierauf über eine Rolle nach unten geführt werden, um das Abfallen der überschüssigen Perlen zu bewirken.
Ein Perlenbelaggewicht, welches sich für das oben erwähnte Binde mittelgemisch eignet, beträgt etwa 0,78 bis 0,91 g pro 152 cm2, wenn Glasperlen der Grösse Nr.l1 verwendet werden.
Das Band mit den darauf aufgetragenen Schichten wird hierauf über Gestelle gehängt und zwecks Härtung des perlenbindenden Be lages in einem Ofen einer Hitzebehandlung unterworfen. Günstig ist eine Hitzebehand lung während etwa 120 Minuten bei 99 C. (Ein weiteres Beispiel einer geeigneten Folge ist die Hitzebehandlung bei 60 C während 25 Minuten und bei 93 C während 100 Minu ten). Überschüssige, an der Oberfläche haf tende Perlen können entfernt werden, indem das Band um eine Rolle geführt, wobei die mit. Perlen besetzte Oberfläche der Wirkung einer rotierenden Bürste und eines Druckluft- Strahls ausgesetzt wird.
Die eingebetteten Per len bilden eine einzige Schicht, in welcher jede einzelne Perle normalerweise etwas mehr als zur Hälfte durch das Bindemittel berührt wird, so dass eine die Festigkeit und die Ver ankerung erhöhende mechanische Umklamme rung geschaffen wird.
Das Reflektorblatt kann vom Papierträ gerband abgestreift werden, welch letzteres erneut verwendet werden kann. Das Reflek torblatt ist völlig selbsttragend. Das nach obigen Angaben hergestellte Reflektorblatt ist streckbar und eignet sich gut dazu, den Oberflächen unregelmässiger Unterlagen, bei spielsweise den Oberflächen von Reklame schildern mit ausgetriebenen Flächenteilen angepasst zu werden.