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Rückstrahlende Fläche Die Erfindung bezieht sich auf Licht reflektierende
Flächen und richtet sich insbesondere auf eine neuartige Anordnung von Glasperlen
zur Herstellung einer solchen rückstrahlenden Fläche.
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Unter dem Ausdruck »Rückstrahler« soll dabei eine reflektierende Fläche
verstanden werden, die einen einfallenden Lichtstrahl oder ein Lichtbündel so reflektiert,
daß ein Lichtkegel, z. B. von einem Scheinwerfer eines Kraftfahrzeuges, auch dann
noch in Richtung der Lichtquelle zurückgeworfen wird, wenn der Strahl oder das Bündel
sehr schräg auf die Fläche auftrifft. Somit unterscheidet dieser Ausdruck diese
Art der Reflexion von der eines Spiegels, mit dem man eine spiegelnde Reflexion
erhält, und von der einer diffus reflektierenden Fläche, welche das einfallende
Licht in alle Richtungen streut.
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Rückstrahler werden im allgemeinen dort benutzt, wo der einfallende
Lichtstrahl auf eine reflektierende Oberfläche trifft, welche in teilweiser oder
völliger Dunkelheit liegt. Insbesondere werden Rückstrahler für Markierungszeichen
auf Fernstraßen und auf Hinweisschildern benutzt. In solchen Fällen ist es unbedingt
notwendig, daß das Licht auf die Quelle des einfallenden Lichtes zurückgeworfen
wird, obwohl das einfallende Licht schräg auf die rückstrahlende Fläche auftrifft.
Bei Straßenmarkierungen auf Fernstraßen muß außerdem eine maximale Brillanz erreicht
werden, damit das Schild aus entsprechender Entfernung und klar genug sichtbar wird,
so daß jede mögliche falsche Deutung des Schildes entfällt.
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Man unterscheidet bei den bekannten Rückstrahlern im allgemeinen zwei
Arten. Die erste, ältere Art von Rückstrahlern enthält als sphärische Linsen dienende,
teilweise in eine diffus reflektierende weiße Grundschicht eingebettete Glasperlen,
wobei die mit weißem Farbstoff gefüllte Grundschicht sowohl als haftende als auch
als reflektierende Fläche dient. Die zweite, neuere Art solcher Rückstrahler besteht
aus sphärischen Glasperlenlinsen, die in ein farbloses organisches Bindemittel eingebettet
sind, wobei eine mehr oder weniger spiegelnd reflektierende metallische Fläche im
Bindemittel oder in dessen Nähe derart angebracht ist, daß eine bestimmte und vorher
festgelegte Entfernung zwischen den Glasperlen und der metallischen Oberfläche eingehalten
wird. Diese Entfernung ist kritisch und dient zur Fokussierung der Glasperlenlinsen
entsprechend dem Brechungsindex der Glasperlen.
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Bei diesen beiden Arten von Rückstrahlern beruht die Linsenwirkung
der Perlen nicht nur auf dem Brechungsindex der Perlen, sondern auch auf dem Brechungsindex
des umgebenden Stoffes, welcher als Haftmittel für die Perlen und als Verkleidung
über dem oberen, frei vorstehenden Teil der Perlen dient. Tatsächlich kann man einen
tatsächlichen Brechungsindex einer teilweise oder ganz in einem durchsichtigen organischen
Binder eingebetteten Glasperle als Quotient aus dem Brechungsindex des Glases und
demjenigen des Bindemittels definieren. Da die allgemein benutzten organischen Bindemittel
für diesen Zweck Brechungsindizes in der Größenordnung von 1,4 aufweisen, bedeutet
das, daß eine in einem solchen Binder eingebettete Glasperle mit einem Brechungsindex
von 1,9 abhängig vom Bindemittel, um als Brennpunkt zu dienen, einen tatsächlichen
Brechungsindex von 1,9/1,4 oder von etwa 1,4 besitzt. Bei Abnahme des Brechungsindex
nimmt die Brennweite der Glasperlenlinse zu, was nur im Falle der zweiten beschriebenen
Rückstrahlenart durch Vergrößerung der Entfernung der Glasperle von der Metalloberfläche
und damit durch eine Vergrößerung des Aufwandes an plastischem Bindemittel oder
durch Benutzung von Glasperlen mit einem Brechungsindex über 2 korrigiert werden
kann. Weil die Herstellung von Glas mit einem Brechungsindex von 2 oder darüber
schwierig und teuer ist, ist offenbar nur eine Korrektur durch Vergrößerung der
Dicke der Bindemittelschicht möglich.
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Bei den zuerst genannten Rückstrahlern vermindert sich bei Abnahme
des effektiven Brechungsindex die
Brillanz beträchtlich, da die
Diffusion stark ansteigt, was wegen des Zusammenhanges mit den sphärischen Aberrationen
in den Glasperlen zu einem sehr schlechten Rückstrahler führt. Bei diesen Rück strahlern
hängt der Rückstrahleffekt praktisch von der Reflexionsfähigkeit der Grundschicht
ab, die normalerweise gering ist. Darüber hinaus zeigt der Farbstoff die Neigung,
das Licht mehr zu zerstreuen, statt zu reflektieren, und gewöhnlich befindet sich
die reflektierende Oberfläche nicht im Brennpunkt der ihr zugeordneten Glasperlen.
Die Forderung, daß das Bindemittel gut an den Glasperlen haftet und außerdem reflektierend
sein muß, begrenzt besonders die Auswahl einer passenden Grundfarbe für diese Rückstrahler.
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Die einzuhaltenden kritischen Bedingungen zur Erzielung einer guten
Leistung der zweiten Art von bekannten Rückstrahlern und insbesondere die Forderung
nach einer vorbestimmten Entfernung zwischen den Glasperlen und dem metallischen
Reflektor bedeutet, daß diese Rückstrahler nur als Schichtkörper aus Lagen mit eng
festliegenden Eigenschaften aufgebaut werden können. Daher kann diese Art von überzugs-
oder Rückstrahlflächen nicht an Ort und Stelle auf vorhandene Zeichen oder Oberflächen,
wie rauhe oder geriefte Flächen, aufgebracht werden, wenn keine ausreichend starre
Platte verwendet werden kann. Weiterhin hängt das Ausmaß der »Winkeligkeit«, d.
h. die Fähigkeit des Rückstrahlers, seine Brillanz auch bei zunehmenden Einfallswinkeln
zu behalten, bis zu einem gewissen Grad von der Verteilung der Perlen und den reflektierenden
Metallschichten ab. Eine Zunahme der »Winheligkeit« kann nur auf losten der Brillanz
erreicht werden.
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Außerdem können mit Glasperlen besetzte Oberflächen, die nicht durch
Ausfüllen der durch die gekrümmten Flächen der Perlen gebildeten Einbuchtungen geglättet
sind, ihre Rückstrahleigenschaften durch Ablagerungen von Schlamm, Staub und Schmutz
weitgehend verlieren. Da Verkehrszeichen auf Fernstraßen wegen der Unterhaltungskosten
nicht ständig gereinigt werden können, soll der Rückstrahler eine wirksame und gleichzeitig
glatte Oberfläche aufweisen. Eine solche glatte Oberfläche neigt weniger zum Ansetzen
von Schmutz und Staub und wird weitgehendst vom Regen abgewaschen.
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Aus der obigen Diskussion der beiden bekannten Arten von Rückstrahlern
erkennt man das Bedürfnis nach einer rückstrahlenden Fläche, welche durch den relativ
hohen Brechungsindex eines organischen Bindemittels oder einer Farbbindemittelschicht
nicht beeinflußt wird und eine weite Änderung der »Winkeligkeit« ohne entsprechenden
Verlust an Rückstrahlfähigkeit oder Brillanz ermöglicht. Außerdem sollte dieser
Rückstrahler an Ort und Stelle, d. h. auf Verkehrszeichen, Straßenmarkierungen usw.,
angebracht werden können, d. h., er sollte frei von beengenden Herstellungskontrollen
und von der Notwendigkeit der Verwendung als Schichtmaterial sein.
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Die Erfindung geht also aus von einer im wesentlichen glatten, rückstrahlenden
Fläche mit einem reflektierenden Material, mit in enger Nachbarschaft und Berührung
mit dem reflektierenden Material angeordneten rückstrahlenden Perlen und mit einem
flexiblen, durchsichtigen, sehr dünnen, sich annähernd wie das reflektierende Material
erstreckenden Film und ist gekennzeichnet durch den durchsichtigen Film in fester
Beziehung zu dem reflektierenden Material ohne Berührung und Auflage auf dem größeren
Teil der rückstrahlenden Perlen haltende, über die ganze Fläche des reflektierenden
Materials verteilte Verankerungskörper solcher Höhe, daß eine Luftschicht von annähernd
molekularer Dicke zwischen dem durchsichtigen Film und den rückstrahlenden Perlen
verbleibt. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß der vergleichsweise hohe Brechungsindex
des zur Halterung der Glasperlen benutzten, gewöhnlich organischen Bindemittels
nicht nachteilig beeinflußt wird, die glatte Oberfläche der rückstrahlenden Fläche
aber vollständig erhalten bleibt. Die zwischen dem dünnen Abdeckfilm und den rückstrahlenden
Perlen bzw. dem reflektierenden Material verbleibende Luftschicht hat einen Brechungsindex
von 1,0 und setzt somit den tatsächlichen Brechungsindex der rückstrahlenden Perlen
nicht herab.
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Die Zeichnungen zeigen in.
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Fig. 1 einen stark vergrößerten Querschnitt durch einen 'feil einer
rückstrahlenden Fläche mit der Wiedergabe der Reflexion des einfallenden Lichtes,
Fig. 2 einen stark vergrößerten Querschnitt durch einen Teil einer rückstrahlenden
Fläche nach der Erfindung, Fig. 3 einen stark vergrößerten Querschnitt durch eine
andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen rückstrahlenden Fläche und Fig. 4
eine teilweise aufgeschnittene perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Rückstrahlers.
Nach Fig. 1 werden die rückstrahlenden Perlen 1® mit dem reflektierenden Material
12 mittels eines passenden Klebstoffes 14 in Berührung gehalten. Ein Verankerungspunkt
16 in Form einer größeren Perle ist an der einenSeite auf dem reflektierendenMaterial
12 und an der anderen Seite auf dem durchsichtigen Abdeckungsfilm 1f$ mittels Klebstoff
20 befestigt. Der so von Verankerungspunkt zu Verankerungspunkt ausgespannte Film
bildet eine überall glatte Oberfläche und läßt gleichzeitig eine Luftschicht 22
über den rückstrahlenden Perlen 10 frei. Einfallendes Licht, so wie es durch die
Linie A angedeutet ist, gelangt ohne Ablenkung auf andere rückstrahlende Perlen
10 durch den Film 18 und durch die Luftschicht 22. Perlen mit relativ hohen Brechungsindizes,
die als Linsen wirken, besitzen in der Nähe oder an ihren Kontaktpunkten mit den
reflektierenden Streifen 12 ihre Brennpunkte. Das einfallende Licht wird dann in
der Linie B parallel oder fast parallel zur Linie A reflektiert. Auf diese Weise
braucht nur der Brechungsindex der rückstrahlenden Perlen in Betracht gezogen zu
werden.
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Die Luftschicht über den rückstrahlenden Perlen erlaubt die Ausnutzung
ihres maximalen Nutzeffektes, d. h. des höchsten Brechungsindex, unter besten Bedingungen,
während der für die Luftschicht über den rückstrahlenden Perlen benutzte Film eine
glatte Oberfläche liefert, die relativ frei von Schmutz bleibt und wirksamer vom
Regen abgewaschen wird, als wenn die Perlen nicht abgedeckt oder nicht auf andere
Weise geglättet wären.
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Die Fig. 2 und 3, in welchen sich gleiche Bezugszeichen auf die gleichen
Elemente wie in Fig. 1 beziehen, zeigen zwei mögliche andere Ausführungsformen einer
rückstrahlenden Fläche gemäß der Erfindung. Nach Fig. 2 ist das reflektierende Material
12
auf einer Trägerplatte 24 mittels eines Klebmittels 26 befestigt. Die rückstrahlenden
Perlen 10 sind unter solchem Druck auf dem reflektierenden Material 12 befestigt,
daß dieser sich teilweise dem unteren Teil der rückstrahlenden Perlen anpaßt. Ein
Klebmittel 14 füllt die kleinen Zwischenräume zwischen den Perlen aus. Da sich der
reflektierende Stoff dem unteren Teil der rückstrahlenden Perlen anpassen muß, steht
ein ausgedehnter Teil der Oberfläche jeder Perle mit dem reflektierenden Material
in Berührung, wobei eine größere Fläche für die Reflexion des einfallenden Lichtes
zur Verfügung steht, als wenn die Perlen das reflektierende Material nur an einem
Punkt berühren würden. Durch die derart geschaffene größere reflektierende Oberfläche
am Brennpunkt der einzelnen rückstrahlenden Perlen wird eine stärkere Winkeligkeit
der rückstrahlenden Oberfläche erzeugt. Bei der in Fig. 2 dargestellten abgeänderten
Ausführungsform wird der Film 18 durch ein Verankerungsnetz 15 in geeignetem Abstand
von den Perlen 10 gehalten.
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Nach Fig. 3 berühren die rückstrahlenden Perlen das reflektierende
Material 12, wobei das Klebemittel die kleinen Zwischenräume zwischen den Perlen
ausfüllt. Der Abdeckfilm 18 kann wie nach Fig. 2 gespannt sein oder auch durchhängen,
darf aber die rückstrahlenden Perlen 10 nicht berühren.
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Die Verankerungspunkte können in Form eines Netzes 15 wie nach Fig.
2 vorliegen oder aus größeren Perlen 16 wie nach Fig. 3 bestehen. Selbstverständlich
ist auch jede andere Anordnung, bei der der Film im ausreichenden Abstand über den
Perlen zu liegen kommt, so daß die notwendige Luftschicht entsteht, für die Zwecke
der Erfindung brauchbar. So kann man z. B. ein Gitter oder ein Netz auf das reflektierende
Material auflegen und an ihm befestigen. Auch kann man die rückstrahlenden Perlen
auf dem reflektierenden Material in die Maschenöffnungen einlegen und dort dauernd
befestigen. Dazu müssen natürlich die Maschenöffnungen wenigstens einige Durchmesser
der rückstrahlenden Perlen groß sein, und das Maschenmaterial muß im Querschnitt
vorzugsweise etwas größer als der Perlendurchmesser sein. Da das Gitter oder Netz
der Verankerungspunkte für den Abdeckfilm nicht in die Optik der fertigen rückstrahlenden
Fläche eingeht, können sie aus jedem passenden Material bestehen, so z. B. aus Vinyl-
und Nylon- oder Polyamidnetzen, grobgewebten Tuchen; wie Netzgeweben, Metallgittern
od. dgl. Selbstverständlich muß die Maschenweite auf die Abmessungen der verwendeten
rückstrahlenden Perlen abgestimmt werden.
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Eine andere Möglichkeit, Verankerungspunkte für den Abdeckfilm zu
schaffen, besteht darin, Perlen mit beträchtlich größerem Durchmesser als dem Durchmesser
der rückstrahlenden Perlen mit diesen zu mischen, so daß eine ausreichende Zahl
passend verteilter Verankerungspunkte entsteht. Solche Verankerungsperlen sind in
Fig. 3 dargestellt. Falls man die größeren Verankerungsperlen über die reflek- I
tierende Oberfläche in einem geometrischen Muster verteilen will, kann man ein vorläufiges
Muster auslegen, die rückstrahlenden Perlen in den Zwischenflächen befestigen und
dann das vorläufige Muster wieder entfernen. Die größeren Verankerungsperlen werden
dann auf den frei gewordenen Musterflächen befestigt. Vorzugsweise verwendet man
hierbei einen langsam wirkenden Klebefilm. Da die größeren Verankerungsperlen ebenso
wie das Gitter- oder Netzmaterial nicht in die optischen Eigenschaften der fertigen
rückstrahlenden Fläche eingehen, können sie aus jedem geeigneten Material hergestellt
werden. Zur Erzielung einer überall einheitlichen Fläche verwendet man vorzugsweise
durchsichtige Verankerungsperlen.
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Obwohl die Luftschicht zwischen den oberen Teilen der rückstrahlenden
Perlen und dem Abdeckfilm nur von monomolekularer Stärke zu sein braucht, erfordern
praktische Erwägungen, wie Aufbau des rückstrahlenden Körpers, Durchhang oder Streckung
des Films od. dgl., daß die Verankerungsvorrichtungen, wie das Gitter oder die Verankerungsperlen,
gewöhnlich etwas höher sind, als es für Abstände von mehrmolekularer Dicke der Luftschicht
nötig ist. Für die meisten Anwendungsgebiete erheben sich die Verankerungspunkte
vorzugsweise bis zum 3fachen Durchmesser der rückstrahlenden Perlen über das reflektierende
Material. Man erhält dann eine Luftschicht mit einer durchschnittlichen Tiefe von
etwa zwei Durchmessern der rückstrahlenden Perlen und eine ausreichende Anpaßbarkeit
an unterschiedliche Durchmesser der rückstrahlenden Perlen. Jedoch können die Durchmesser
der Verankerungsperlen zwischen dem 1,5- bis 4fachen des Durchmessers der rückstrahlenden
Perlen variieren.
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Obwohl sich im allgemeinen die Verankerungspunkte vorzugsweise über
die rückstrahlenden Perlen erheben, bedeutet die Forderung nach einer nur monomolekularen
Luftschicht zwischen dem Abdeckmaterial und den rückstrahlenden Perlen, daß die
Verankerungsperlen nicht unbedingt einen größeren Durchmesser als die rückstrahlenden
Perlen aufzuweisen brauchen. So kann der Abdeckfilm an einem kleinen Prozentsatz
der Perlen befestigt sein und den restlichen oder den größten Teil der Perlen unberührt
lassen. Wenn nämlich keine optische Berührung zwischen den rückstrahlenden Perlen
und dem Abdeckfilm vorhanden ist, bleibt ohnehin die notwendige monomolekulare Luftschicht
über den nicht berührten Perlen. Eine Vorrichtung, mit welcher die rückstrahlenden
Flächen hergestellt werden können, kann beispielsweise unter die rückstrahlenden
Perlen Verankerungsperlen mischen, die mit einem thermoplastischen Material überzogen
sind. Durch Anwendung von Wärme auf den Abdeckfihn können die überzogenen Perlen
mit dem Abdeckfilm verbunden werden. Der Abdeckfilm besteht zweckmäßig nicht aus
einem plastischen Material oder aus einem Material, das einen über dem Schmelzpunkt
des Perlenüberzuges liegenden Schmelzpunkt aufweist.
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Beim Erfindungsgegenstand können Glasperlen mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von ungefähr 0,05 bis 0,1 mm als rückstrahlende Körper verwendet werden.
Die Höhe der Verankerungspunkte wird entsprechend dem Durchmesser der rückstrahlenden
Perlen gewählt. Ein derart weiter Bereich der Perlendurchmesser ist möglich, weil
die Wirksamkeit solcher Perlen unabhängig von der dazwischenliegenden Bindemittelschicht
ist. Deren Dicke muß entsprechend dem Perlendurchmesser gewählt werden, d. h., je
größer der Perlendurchmesser ist, um so dicker muß die Bindemittelschicht sein.
Diese Anpassung entfällt beim Erfindungsgegenstand, weil die rückstrahlenden Perlen
die reflektierende Fläche unmittelbar berühren. Vorzugsweise schwanken die Perlendurchmesser
jedoch nicht mehr als um den Faktor 2 oder 3.
Da der effektive Brechungsindex
der rückstrahlenden Perlen der eigentliche Brechungsindex des Glases ist, aus dem
die Perlen bestehen, und durch den Brechungsindex des organischen Binde- oder Klebemittels
oder des sie abdeckenden Schutzfilms nicht verändert wird, können die Brechungsindizes
der Perlen etwas schwanken. Jedoch wird, je mehr sich der Brechungsindex des Glases
dem Wert 1,89 nähert, der Rückstrahler wirkungsvoller, weil beim Brechungsindex
1,89 der Brennpunkt des einfallenden Lichtes direkt an der Oberfläche der Perlen
und damit auf dem reflektierenden Material an dem Berührungspunkt der Perlen liegt.
Weil jedoch die sphärische Aberration der Perlen immer leichte Abweichungen beim
Wiederaustritt des einfallenden Lichtes bedingt, sind gewisse Abweichungen vom optimalen
Brechungsindex noch tragbar. Obwohl die beste Wirkung bei Verwendung von Perlen
mit einem Brechungsindex von 1,89 erzielbar ist, sind Perlen mit einem Brechungsindex
bis herab zu 1,7 noch für den Erfindungsgegenstand geeignet. Ebenso sind Perlen
mit einem Brechungsindex über 1,89 geeignet, jedoch sind dann die Kosten für die
Verwendung solcher Perlen in Rückstrahlflächen. extrem hoch.
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Außerdem kann wegen dieser oberen Fläche durch das Einschalten einer
Luftschicht zwischen den Abdeckfilm und die oberen Teile der rückstrahlenden Perlen
keine Verminderung oder Veränderung des Brechungsindex der Perlen eintreten.
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Obwohl die Erfindung am Beispiel von Glasperlen beschrieben ist, brauchen
die rückstrahlenden Perlen nicht unbedingt aus Glas zu bestehen. Es kann jedes feste,
durchsichtige, in annähernd Kugelform bringbare Material mit dem gewünschten Brechungsindex
benutzt werden.
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Selbstverständlich muß ein hoher Prozentsatz rückstrahlender Perlen
tatsächlich mit dem reflektierenden Material in Berührung kommen, wobei nur wenig
oder zweckmäßig kein Bindemittel an der Berührungsstelle zwischen Perle und reflektierendem
Material vorliegen darf. Vorzugsweise werden die rückstrahlenden Perlen so auf das
reflektierende Material aufgepreßt, daß dieses infolge seiner Nachgiebigkeit sich
über einen Teil der unteren Perlenfläche legt.
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Das reflektierende Material kann eine dünne Platte stark reflektierenden
Metalls sein, wie z. B. Aluminiumfolie, oder kann aus einem Überzug auf der Grundfläche
bestehen. Die Wahl des reflektierenden Materials wird hinsichtlich der gewünschten
Biegsamkeit, leichter Verarbeitbarkeit usw. getroffen.
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Der über die rückstrahlenden Perlen zu spannende und an den Verankerungspunkten
zu befestigende Abdeckfilm kann aus beliebigem durchsichtigem Material mit guter
Lichtdurchlässigkeit bestehen, z. B. aus einem Film aus Polyester (Mylar), Zelluloseazetat,
Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Zellophan, Polyamid (Nylon) od. dgl. Die Dicke des
Films hängt von dem Außendruck, dem er widerstehen muß, und dem Filmmaterial selbst
ab. Zum Beispiel .reicht bei einem Polyesterfilm eine Stärke von 1 bis 2,5 mm aus.
Der Film kann farblos oder eingefärbt sein.
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Weil das die rückstrahlenden Perlen und das Verankerungsnetz auf der
reflektierenden Fläche fixierende Bindemittel nicht in die optischen Eigenschaften
der fertigen rückstrahlenden Fläche eingeht, kann jedes geeignete durchsichtige
oder nicht durchsichtige Haft- oder Bindemittel verwendet werden. Weil die Einzelteile,
d. h. das Netzwerk oder die Verankerungspersen und die rückstrahlenden Perlen, gewöhnlich
nacheinander auf der reflektierenden Fläche befestigt werden, verwendet man vorzugsweise
ein relativ langsam erhärtendes Bindemittel. Somit eignen sich druckempfindliche
Bindemittel, verzögerte Kleber oder wärmeempfindliche Kleber.
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Man kann auch klebende Lösungen organischer Bindemittel, wie Zelluloseazetat
oder Polyvinylazetatfilme oder Teer, Gummizement, Farbe und farbähnliche Stoffe,
verwenden.
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Einige Bindemittel eignen sich auch zum Befestigen des Abdeckfilms
auf seinen Verankerungspunkten, z. B. einem Netz oder großen ausgestreuten oder
in Muster verlegten Perlen. Viele solcher Bindemittel sind dem Fachmann bekannt,
und weil das Bindemittel nicht in die optische Wirkung des Rückstrahlers eingeht,
brauchen seine optischen Eigenschaften nicht berücksichtigt zu werden. Vorzugsweise
hält man jedoch die Menge des Bindemittels möglichst klein, um eine Störung der
durch den Abdeckfilm einfallenden Lichtstrahlen zu verhindern. Wenn ein Abdeckfilm
aus thermoplastischem Material benutzt wird, braucht gegebenenfalls kein zusätzliches
Bindemittel verwendet zu werden, weil durch Aufbringen von Wärme der Film fest auf
den Verankerungspunkten oder -fiächen fixiert werden kann. Ähnlich können die Verankerungspunkte
aus einem thermoplastischen Material bestehen oder mit einem thermoplastischen Material
überzogen sein. Durch Aufbringen von Wärme auf den Abdeckfilm wird dann das thermoplastische
Material aktiviert, und man erreicht die notwendige Haftung.
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Die Erfindung soll noch an einem Beispiel beschrieben werden, das
die Herstellung einer rückstrahlenden Fläche zeigt, welche Glasperlen als rückstrahlende
Körper und ein Vinylnetz als Befestigungsnetz zur Herstellung der Verankerungspunkte
für den Abdeckfilm aufweist, der aus Polyäthylen mit einer durchschnittlichen Stärke
von etwa 0,05 mm besteht. Das Beispiel ist in Fig. 4 wiedergegeben.
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Eine etwa 0,025 mm dicke Aluminiumfolie 12 wird mit einem dünnen Überzug
14 einer Klebmittellösung, bestehend aus Epoxydhaftmittel, versehen und dann mit
einem Vinylnetz 17 abgedeckt. Nach dem Rufpressen dieses Netzes werden Glasperlen
IL® mit einem durchschnittlichen Durchmesser von etwa 0,1 mm und einem Brechungsindex
von 1,9 auf die mit dem Netz abgedeckte Aluminiumfolie derart aufgebracht, daß sie
die Flächen zwischen dem Netz ausfüllen. Diese Glasperlen werden auf die Aluminiumfolie
12 aufgepreßt, so daß sie Aluminiumfolie berühren und das Klebemittel in die Räume
zwischen den Perlen ausweicht. Überschüssige Perlen werden durch Abbürsten entfernt.
Dann wird ein Polyäthylenfihn I(.3 leicht über das Vinylnetz gespannt und Wärme
kurzzeitig aufgebracht, um den Polyäthylenfilm mit dem Vinylnetz zu verbinden. Die
derart geschaffene rückstrahlende Fläche wirft einen einfallenden Lichtstrahl auf
die Lichtquelle zurück, und man erhält hervorragende Eigenschaften, die besser als
diejenigen der bisher bekannten Rückstrahler sind.
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Die glatte Oberfläche des Polyäthylen- oder eines anderen Films verhindert
weitgehendst die Ansammlung von Straßenstaub oder -schmutz, der gegen Verkehrszeichen
od. dgl. spritzt. Eventuell sich auf solchen rückstrahlenden Flächen ansammelnder
Schmutz wird dagegen durch Regen leicht abgewaschen.
Dieser Vorteil
sauberer Zeichen und Markierungen wird darüber hinaus ohne Verlust an Rückstrahlfähigkeit
erreicht.
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Durch die Erfindung läßt sich also eine rückstrahlende Fläche leichter
herstellen, und zwar entweder als vorfabrizierte Oberfläche, die beliebig angebracht
werden kann, oder unmittelbar an Ort und Stelle. Weiterhin kann die erfindungsgemäße
rückstrahlende Fläche unter Benutzung jedes gewünschten haftenden und durchsichtigen
Abdeckfilms hergestellt werden, weil diese Teile nicht in die optischen Eigenschaften
des fertigen Rückstrahlers eingehen.