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Die
vorliegende Erfindung betrifft retroreflektierende Gegenstände, die
unter nassen und trockenen Bedingungen gute retroreflektierende
Helligkeit und bei großen
Eintrittswinkeln gute retroreflektierende Helligkeit aufweisen.
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Stand der
Technik
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Straßenbelagsmarkierungen,
wie diejenigen auf der Mittellinie und Randlinie einer Straße, sind
wichtig, um für
Motorfahrzeugfahrer eine visuelle Wegleitung bereitzustellen. Materialien
für Straßenbelagsmarkierungen
werden als Verkehrsregelungsmarkierungen für eine Vielfalt an Verwendungen,
wie kurze Fahrspurenbestreifungen, Haltelinien und Straßenbelagsmarkierungen
für Fußgänger an Übergängen, und
lange Fahrspurmarkierungen z.B. auf Fahrbahnen verwendet. Bei einer üblichen
Materialform für
Straßenbelagsmarkierungen
handelt es sich um ein mit Klebstoff verstärktes Band, das auf die Fahrbahnoberfläche an gewünschter Stelle
und mit gewünschter
Länge aufgebracht
wird; wobei die Oberfläche
des Bands eine ausgewählte
Farbe und typischerweise retroreflektierende Eigenschaften aufweist.
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Gegenwärtig beruhen
viele flache Straßenbelagsmarkierungen
typischerweise auf einem optischen System mit freigelegten Linsen,
das transparente Mikrokügelchen
umfasst, die teilweise in einer Bindemittelschicht eingebettet sind,
die reflektierende Pigmentteilchen wie Titandioxid (TiO2)
oder Bleichromat (PbCrO4) als Reflektormechanismus
enthält.
Bei Verwendung tritt Licht vom Scheinwerfer eines Fahrzeugs in die
Mikrokügelchen
ein und wird gebrochen, um auf das reflektierende Pigment zu fallen.
Ein gewisser Teil des Lichts wird im Allgemeinen entlang des ursprünglichen
Eintrittswegs in Richtung des Fahrzeugs zurückgeworfen, sodass es für den Fahrer
sichtbar ist. Die Menge an Lichtbrechung und die Menge an von diesen
Mikrokügelchen erfasstem
Licht hängt
teilweise vom Beibehalten eines niedrigen Brechungsindexes der Luftgrenzfläche auf dem
freigelegten Teil der Mikrokügelchen
ab. Während
Regenzeiten werden die Mikrokügelchen
mit Wasser benetzt, wodurch deren lichtbrechende Fähigkeit
reduziert wird, was zu einer stark reduzierten retroreflektierenden
Leistungsfähigkeit
führt.
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Es
ist auch bekannt, retroreflektierende Strukturen mit eingeschlossenen
Linsen auf Straßenbelagsmarkierungen
zu verwenden. Siehe z.B. die US-Patentschrift Nr. 4,875,798 (May)
und 5,340,231 (Steere et al.). Retroreflektierende Bahnenmaterialien
mit eingeschlossenen Linsen mit flachen Abdeckfilmen (manchmal auch
als Deckfilme, Deckbahnen, Abdeckbahnen usw. bezeichnet) wurden
als Mittel zum Bereitstellen von wirksamer Retroreflektion unter
nassen Bedingungen konstruiert. Siehe z.B. die US-Patentschrift
Nr. 4,025,159 (McGrath), die retroreflektierende Gegenstände mit
eingekapselten Linsen offenbart, und die US-Patentschriften Nr.
4,505,967 (Bailey) und 4,664,966 (Bailey et al.), die retroreflektierende
Gegenstände mit
eingebetteten Linsen offenbaren.
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Gegenwärtig erhältliche
wenig profilierte Straßenbelagsmarkierungen
stellen nur für
einen engeren Bereich an Eintrittswinkeln ein wirksames retroreflektierendes
Ansprechverhalten als es manchmal erwünscht ist bereit. Zum Beispiel
sind flache Straßenbelagsmarkierungen,
die, wie vorstehend beschrieben, auf Mikrokügelchen beruhen, die teilweise
in zerstreute Pigmente enthaltenden Schichten eingebettet sind,
auf Entfernungen von etwa 80 Metern und weniger besonders leicht
erkennbar. Bei größeren Entfernungen
als diese, wird die retroreflektierende Helligkeit auf Grund der
relativ größeren Eintrittswinkel
des einfallenden Lichts und teilweise der von Natur aus beschränkten retroreflektierenden
Helligkeit abgeschwächt.
Zusätzlich
zu dem im Allgemeinen niedrigen Retroreflektionsvermögen bei
hohen Einfallswinkeln sind Straßenbelagsmarkierungen unter
regnerischen Bedingungen aus den vorstehend erörterten Gründen besonders schwer erkennbar.
Erhöhte
Straßenbelagsmarkierungen
weisen typischerweise ein besseres Nassreflektionsvermögen auf,
da der Regen von den erhöhten
Teilen abläuft
und sie manchmal retroreflektierende Systeme verwenden, die von
Natur aus bei Nässe
retroreflektierend sind. Jedoch ist die Schneeentfernung häufig ein
Problem auf Straßen,
die erhöhte
Straßenbelagsmarkierungen
tragen, da die Schneepflüge
dazu tendieren, auf den erhöhten
Vorsprüngen
stecken zu bleiben und die Markierungen von der Straßenoberfläche zu entfernen.
Auch stellen erhöhte Straßenbelagsmarkierungen,
die als Punktzeichnungen aufgebracht wurden, eine relativ schlechte
Straßenabgrenzung
bei Tageslicht bereit und müssen
folglich üblicherweise
mit kontinuierlich bestrichenen oder bandförmigen Linienmarkierungen ergänzt werden.
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Zum
Erweitern des wirksamen Eintrittswinkelbereichs eines Materials
für Straßenbelagsmarkierungen wurde
eine Kombination aus einem lichtleitenden Mittel mit einem Retroreflektor
mit eingeschlossenen Linsen vorgeschlagen. Zum Beispiel offenbart
die US-Patentschrift
Nr. 4,145,112 (Crone) einen Gegenstand, der eine untenliegende retroreflektierende
Basisschicht und eine aus einer sich längs erstreckenden Reihe von
kurzen transparenten Vorsprüngen
zusammengesetzte lichtleitende Schicht umfasst. Die US-Patentschrift
Nr. 4,236,788 (Wyckoff) offenbart einen verwandten Typ eines Straßenbelagsmarkierungsstreifens,
in welchem die beiden Seiten der Querprismen derart eingestellt
sind, dass sie von einer Seite eine nach unter gerichtete interne
Reflektion in die Basisbahn und von der anderen Seite eine Lichtbrechung
in den Raum zwischen aufeinander folgenden Prismen in die Basisbahn
bereitstellen. Die US-Patentschrift Nr. 3,920,346 (Wyckoff) offenbart
einen sägezahnartigen
Markierungsstreifen, der Vorsprünge
mit gekrümmten
Kanten umfasst und darin eingebettete nach oben angeordnete retroreflektierende
Elemente aufweist.
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Die
US-Patentschrift Nr. 4,072,403 (Eigenmann) offenbart eine retroreflektierende
Anordnung, die für Situationen,
in welchen eine Retroreflektion unter regnerischen Bedingungen erforderlich
ist, besonders nützlich
ist. Die darin offenbarte Anordnung umfasst eine transparente Kugel
mit einer Schicht aus transparenten Mikrokügelchen auf bestimmten Teilen
der Kugel und eine hinter den Mikrokügelchen angeordnete reflektierende
Schicht. Die retroreflektierenden Anordnungen, manchmal als „retroreflektierende
Kugel/Mikrokügelchen-Anordnungen" bezeichnet, befinden
sich auf der Oberfläche
einer Straßenbelagsmarkierung,
wo sie eine wirksame Lichtretroreflektion bei großen Einfallswinkeln
bereitstellen. Die US-Patentschrift Nr. 5,268,789 (Bradshaw) offenbart
eine verbesserte retroreflektierende Anordnung dieses Typs und ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung einer derartigen Anordnung.
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Die
EP-Patentveröffentlichung
385746 B1 (Kobayashi et al.) offenbart eine Allwetter-Straßenbelagsmarkierung
mit starker Helligkeit. Die Markierung schließt Glasmikrokügelchen
mit relativ großem
Durchmesser ein, die teilweise in einer ersten transparenten Harzschicht,
die zum Halten der Mikrokügelchen
dient, eingebettet sind. Die Straßenbelagsmarkierung schließt ferner
Glasmikrokügelchen
von relativ kleinem Durchmesser ein, die in einer zweiten transparenten
Harzschicht eingegraben sind. Im unteren Teil des zweiten transparenten
Harzes hinter der Rückseite
der kleinen Glasmikrokügelchen
liegt eine reflektierende Schicht. Bei Verwendung streift einfallendes
Licht die großen
Glasmikrokügelchen,
wandert durch die zweite transparente Harzschicht, streift die kleinen
Mikrokügelchen,
wird von der reflektierenden Schicht reflektiert und läuft zurück in die
Richtung, aus welcher es gekommen ist, d.h. durch die kleinen Glasmikrokügelchen,
durch die zweite transparente Harzschicht und schließlich durch
die großen
Glasmikrokügelchen.
Die kleinen Glasmikrokügelchen
und die großen
Glasmikrokügelchen
arbeiten zusammen, um das einfallende Licht zu retroreflektieren.
Es ist auch beschrieben, dass die großen Mikrokügelchen, die teilweise Luft
ausgesetzt sind, auch dann eine große Menge an einfallendem Licht
aufnehmen können,
wenn ein derartiges Licht mit großem Einfallswinkel vorliegt.
Es ist ferner beschrieben, dass die Straßenbelagsmarkierung unter regnerischen
Bedingungen nützlich
ist.
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Es
besteht immer noch Bedarf nach einem wenig profilierten retroreflektierenden
Gegenstand, der unter trockenen und nassen Bedingungen, vorzugsweise
bei großen
Einfallswinkeln sowohl zur Tages- als auch Nachtzeit gute retroreflektierende
Eigenschaften aufweist, geeignete Rutschfestigkeit besitzt und geeignet haltbar
ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Anmelder fanden, dass ein Gegenstand mit einer Kombination aus retroreflektierenden
Elementen mit freigelegten Linsen und retroreflektierendem Bahnenmaterial
mit eingeschlossenen Linsen unter trockenen und dynamischen nassen
Bedingungen bei sehr großen
Eintrittswinkeln (z.B. 80° oder
mehr, vorzugsweise 85° oder
mehr) ein Retroreflektionsvermögen
bereitstellt. Die erfinderischen Gegenstände sind zur Verwendung auf
senkrechten und wagrechten Flächen
gut geeignet, sind jedoch zur Verwendung auf wagrechten Flächen wie
Fahrbahnbelägen
besonders nützlich.
Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung derartiger Materialien
bereit. Der Hauptteil der folgenden Beschreibung ist mit besonderem
Bezug auf Ausführungsformen
der Erfindung zur Verwendung als Gegenstände für Straßenbelagsmarkierungen erstellt.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt einen retroreflektierenden
Gegenstand bereit, einschließend
ein retroreflektierendes Bahnenmaterial mit eingeschlossenen Linsen
mit einer ersten Fläche
und einer zweiten Fläche,
wobei das Bahnenmaterial unter trockenen Bedingungen bei einer simulierten
Betrachtungsgeometrie von 30 Metern gemessen nach ASTM D 4061-94
einen Koeffizienten der retroreflektierenden Leuchtdichte von etwa
40 (Millicandela/m2)/Lux zeigt und das Bahnenmaterial
unter dynamischen nassen Bedingungen eine Zunahme des Koeffizienten
der retroreflektierenden Leuchtdichte zeigt; eine lichtdurchlässige Haftschicht,
die auf der ersten Fläche
des retroreflektierenden Bahnenmaterials angeordnet ist; und mehrere retroreflektierende
Elemente, die teilweise in der Haftschicht eingebettet sind.
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Erfindungsgemäß ist das
retroreflektierende Bahnenmaterial mit eingeschlossenen Linsen vorzugsweise
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Bahnenmaterial vom Mikrokügelchen-Typ
und Bahnenmaterial vom Würfeleck-Typ.
Das retroreflektierende Bahnenmaterial kann ausgewählt sein
aus der Gruppe bestehend aus retroreflektierendem Bahnenmaterial
mit eingebetteten Linsen und retroreflektierendem Bahnenmaterial
mit eingekapselten Linsen.
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Vorzugsweise
weisen die retroreflektierenden Elemente eine im Wesentlichen kugelförmige Gestalt auf,
die im Größenbereich
von etwa 0,5 mm bis etwa 1,2 mm liegt. In einer Ausführungsform
decken die retroreflektierenden Elemente etwa 0,4 bis etwa 6,6 %
eines Flächenbereichs
des retroreflektierenden Gegenstands ab. Vorzugsweise weisen die
in den retroreflektierenden Elementen verwendeten Mikrokügelchen
einen Brechungsindex von etwa 1,50 bis etwa 2,60 auf. Die retroreflektierenden
Elemente umfassen vorzugsweise keramische optische Elemente, die
teilweise in einem trüben
Glaskern eingebettet sind. Die keramischen optischen Elemente können eine
amorphe Phase, eine kristalline Phase und eine Kombination davon umfassen.
Vorzugsweise umfasst der Kern mindestens zwei Phasen, eine Phase
im Größenbereich
von etwa 0,05 Mikrometer bis etwa 1,0 Mikrometer. Der Kern kann
mindestens zwei Phasen einschließen, wobei eine Phase einen
Berechungsindexwert aufweist, der um mindestens das 0,4-fache größer als
derjenige der zweiten Phase ist. Vorzugsweise umfasst das trübe Glas
ein Trübungsmittel
mit einem Brechungsindex von etwa 1,9 bis 2,7.
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Der
erfindungsgemäße retroreflektierende
Gegenstand kann ferner eine Klebeschicht auf der zweiten Fläche des
retroreflektierenden Gegenstands einschließen. Der Gegenstand kann auch
mindestens eine Konformitätsschicht
und eine Mullschicht auf der zweiten Fläche des retroreflektierenden
Gegenstands einschließen.
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Vorzugsweise
ist die lichtdurchlässige
Haftschicht aus einer Polyurethanzusammensetzung gebildet. Der retroreflektierende
Gegenstand kann auch einen auf einer Fläche der Haftschicht gegenüber dem
retroreflektierenden Bahnenmaterials angeordneten oder direkt auf
der ersten Fläche
des retroreflektierenden Bahnenmaterials angeordneten Deckfilm einschließen. Vorzugsweise
schließt
das retroreflektierende Bahnenmaterial mit eingeschlossenen Linsen
eine Schicht aus Mikrokügelchen
ein, die in einer lichtdurchlässigen Haftzusammensetzung
und einer Spiegelschicht in optischer Verbindung mit den Mikrokügelchen
eingebettet sind, wobei eine Abstandhalterschicht die Mikrokügelchen
von der Spiegelschicht trennt.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zur
Herstellung eines retroreflektierenden Gegenstands bereit, einschließend das
Bereitstellen eines retroreflektierenden Bahnenmaterials umfassend
eine erste Fläche
und eine zweite Fläche;
Aufbringen einer Haftzusammensetzung auf die erste Fläche des
retroreflektierenden Bahnenmaterials, wobei die Haftzusammensetzung
eine lichtdurchlässige Haftschicht
bilden kann; und Aufbringen von mehreren retroreflektierenden Elementen
auf die Haftzusammensetzung derart, dass die retroreflektierenden
Elemente teilweise in der Haftschicht eingebettet sind.
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Definitionen
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Wie
hier verwendet
bedeutet „trocken", dass irgendeiner
Fläche
eines retroreflektierenden Gegenstands keine zusätzliche Feuchtigkeit zugesetzt
wird, sodass die einzige Feuchtigkeit in Kontakt mit dem Gegenstand
Umgebungsfeuchtigkeit ist;
bedeutet „dynamisch" beim Benennen von nassen Bedingungen
die physikalisch nachweisbare Bewegung von Wasser, das auf mindestens
einem Teil einer Oberfläche
des retroreflektierenden Gegenstands vorliegt. Die physikalische
Bewegung des Wassers kann in beliebiger Form wie Regentropfen, die
auf den retroreflektierenden Gegenstand fallen, das Wehen des Windes über die
Wasseroberfläche
auf dem retroreflektierenden Gegenstand, das Ablaufen von Wasser
von der Oberfläche
des retroreflektierenden Gegenstands und dergleichen sowie eine
Kombination davon vorliegen. Diese dynamische Bedingung ist von
einem „statisch-überschwemmten" Wasserzustand zu
unterscheiden, der durch eine glas- oder spiegelartige Oberfläche des
Wassers verkörpert
wird, d.h. keine physikalische Bewegung des Wassers kann nachgewiesen
werden, wobei der retroreflektierende Gegenstand im Wesentlichen
in Wasser eingetaucht ist.
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„Koeffizient
der retroreflektierenden Leuchtdichte (hier „RL")" bedeutet das Verhältnis der Leuchtdichte „L" einer hervorgehobenen
Fläche
zu der normalen Leuchtdichte an der Fläche auf einer Ebene, die senkrecht zum
einfallenden Licht steht, ausgedrückt als Millicandela pro Quadratmeter
pro Lux ((mcd/m2)/Lux), wie beschrieben
in ASTM E 808-94.
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„Retroreflektierendes
Bahnenmaterial mit eingeschlossenen Linsen" umfasst eine Schicht aus optischen
Elementen, egal ob Mikrokügelchen-
(allgemein als „Perlen" bezeichnet) oder
Würfeleck-Elemente
mit mindestens einem Polymer in derartigem Kontakt mit den optischen
Elementen, dass sie Umgebungsbedingungen nicht ausgesetzt werden.
Ein derartiges Bahnenmaterial schließt retroreflektierendes Bahnenmaterial mit
eingebetteten Linsen und eingekapselten Linsen ein.
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„Großer Eintrittswinkel" bedeutet in Bezug
auf einfallendes Licht Lichtstrahlen von etwa größer als 80° von der Senkrechten, vorzugsweise
größer als
85° und
am meisten bevorzugt zwischen 86° und
90°, wie
sie durch eine Fahrbahnoberfläche
beleuchtende Scheinwerfer an Fahrzeugen erzeugt werden können.
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„Lichtdurchlässig" bedeutet, dass eine
bestimmte Schicht oder ein bestimmtes Medium Licht mit einer Wellenlänge von
etwa 400 bis etwa 700 Nanometer (d.h. im sichtbaren Spektrum) des
elektromagnetischen Spektrums überträgt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Erfindung wird weiter in Bezug auf die Zeichnungen erklärt, wobei
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1 eine
Draufsicht eines Teils eines veranschaulichten Gegenstands 200 für Straßenbelagsmarkierungen
der Erfindung ist.
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Die
Figur ist idealisiert, nicht maßstabsgetreu
und soll nur veranschaulichend und nicht beschränkend sein.
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Detaillierte
Beschreibung der veranschaulichten Ausführungsformen
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Gegenstände der
Erfindung umfassen typischerweise ein retroreflektierendes Bahnenmaterial,
eine Haftschicht, mehrere retroreflektierende Elemente, wahlweise
Trägermaterialien
und wahlweise eine Klebeschicht. Im Allgemeinen schließt der erfinderische
Gegenstand vorzugsweise mehrere retroreflektierende Elemente ein,
die zumindest teilweise in einer auf der vorderen Fläche eines
Bahnenmaterials mit eingeschlossenen Linsen angeordneten Haftschicht
eingebettet sind, ein.
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Wie
in 1 dargestellt, schließt ein erfindungsgemäßer retroreflektierender
Gegenstand 200 mehrere retroreflektierende Elemente 212 ein,
die teilweise in einer lichtdurchlässigen Haftschicht 226 auf
einer vorderen Fläche 210a eines
retroreflektierenden Bahnenmaterials mit eingeschlossenen Linsen
eingebettet sind. Die vordere Fläche
des Bahnenmaterials ist die Seite, die einfallendes Licht retroreflektieren
kann. Vorzugsweise ist das Bahnenmaterial ein retroreflektierendes
Bahnenmaterial 210 mit eingebetteten Linsen auf der Basis
von Mikrokügelchen,
das eine Schicht, vorzugsweise als Monoschicht, aus Mikrokügelchen 222 einschließt, die
eingebettet in einer transparenten Bindemittelschicht 216 über einer
reflektierenden Schicht 218 in optischem Zusammenschluss
mit den Mikrokügelchen 222 eingebettet
sind. Der Begriff „optischer
Zusammenschluss" bedeutet,
dass die Spiegeldeckschicht mit einem Abstand liegt, wobei einfallendes
Licht, das in die Mikrokügelchen
eintritt, auf der Spiegelbeschichtung fokussiert wird. Der Abstand
kann als Abstandhalterschicht 220 bezeichnet werden. Vorzugsweise
ist das transparente Bindemittel 216 vom selben Material
wie die Abstandhalterschicht 220, obwohl unterschiedliche
Materialien verwendet werden können.
Das Bahnenmaterial 210 schließt ferner eine Klebeschicht 224 und
eine optische Konformitätsschicht 230 ein.
Die Mikrokügelchen 222 wirken
als optische Elemente, indem sie einfallendes Licht in die reflektierende
Schicht leiten und dann das Licht zurückleiten. Die Mikrokügelchen 222 sind
Teil eines Systems mit eingeschlossenen Linsen, dessen primäre Funktion
es ist, unter dynamischen nassen Bedingungen Retroreflektionsvermögen bereitzustellen.
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Die
retroreflektierenden Elemente 212 umfassen optische Elemente 232 und
einen Kern 234. Die optischen Elemente 232 sind
Teil eines optischen Systems mit freigelegten Linsen, dessen primäre Funktion
es ist, unter trockenen Bedingungen Retroreflektionsvermögen bereitzustellen.
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Ein
in der vorliegenden Erfindung verwendetes Bindemittel (dargestellt
als Bindemittel 216 in 1) ist vorzugsweise
eine lichtdurchlässige
polymere Matrix. Sie kann einschichtig oder mehrschichtig sein,
indem sie z.B. ferner einen Deckfilm umfasst, der auf der vorderen
Fläche 210a liegt.
Viele nützliche
polymere Materialien können
verwendet werden und sind bekannt. Veranschaulichende Beispiele
für nützliche
Polymerbindemittelschichten schließen wärmeaushärtende Materialien und thermoplastische
Materialien ein. Geeignete polymere Materialien schließen Urethane, Epoxide,
Alkyle, Acryle und Säureolefincopolymere
(z.B. Ethylenmethacrtylsäure,
Polyvinylchlorid-Polyvinylacetat-Copolymere und dergleichen) ein,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Repräsentative
Beispiele für
andere geeignete Bindemittelmaterialien schließen Polyvinylbutyl, Polyesterharze,
Alkydharze, Acrylharze und dergleichen und eine Kombination davon
ein. Derartige Materialien können
wärmeaktivierte
oder chemisch aktivierte Klebstoffe sein. Ein bevorzugtes Bindemittelmaterial
ist Polyvinylbutyl. Aliphatische Polyurethane sind bevorzugte Materialien
für Deckfilme.
da sie klar sind, gegen Schmutzaufbau resistent sind, flexibel genug
sind, um sich der Straßenoberfläche anzupassen,
sich an retroreflektierende Elemente und anorganische Antirutschteilchen
binden und sich typischerweise bei Einwirkung von Ultraviolettstrahlung
nicht verfärben.
Die Bindemittelschicht und/oder der Deckfilm können lichtdurchlässige Farbmittel
einschließen,
um dem erfinderischen Gegenstand eine gewünschte Farbe zu verleihen.
Zum Beispiel kann der Bindemittelschicht 216 ein gelbes
Farbmittel zugesetzt werden, um eine gelb gefärbte retroreflektierende Bahn
zu erhalten.
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Der
erfinderische Gegenstand kann ferner eine optionale Klebeschicht
(nicht dargestellt) umfassen, die auf der unteren Seite der Konformitätsschicht
angeheftet ist, die einen Mechanismus zum Anbringen des retroreflektierenden
Gegenstands auf eine Fläche,
z.B. eine Fahrbahn bereitstellt. Wird jedoch keine Konformitätsschicht
verwendet, würde
die Klebeschicht 224 die direkte Anbringung auf die Fahrbahnfläche bereitstellen.
Falls gewünscht,
kann eine Schicht aus Klebstoff oder Grundierung vor dem Laminieren
des retroreflektierenden Gegenstands auf die Fahrbahnfläche aufgebracht
werden. Die Kriterien für
geeignete Klebstoffmaterialien und Grundierungen hängen teilweise
von der Natur des Bahnenmaterials und der beabsichtigten Anwendung
ab; geeignete Materialien können
leicht vom Fachmann ausgewählt
werden.
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Vorteilhafterweise
dienen die retroreflektierenden Elemente als Rutschregulierungsteilchen,
manchmal als Antirutschteilchen bezeichnet, auf der oberen Fläche der
retroreflektierenden Bahn. Folglich ist es erfindungsgemäß nicht
nötig,
herkömmliche
Rutschregulierungsteilchen zum Verbessern des Transports der darüber fahrenden
Fahrzeuge zu verwenden.
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Auch
kann eine dünne,
stark abriebfeste und/oder schmutzfeste Beschichtung (hier auch
als „Schutzbeschichtung" bezeichnet) auf
die obere Fläche
des retroreflektierenden Gegenstands aufgebracht werden, um ihn
vor Verkehrsabnutzung und Schmutzansammlung zu schützen. Vorzugsweise
ist die Schutzbeschichtung lichtdurchlässig und reduziert die Rutschfestigkeit
des Gegenstands nicht.
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Typischerweise
können
die retroreflektierenden Gegenstände
der Erfindung in Rollenform aufgewickelt werden. In derartigen Fällen kann
es erwünscht
sein, eine Trennlage zu verwenden oder eine Trennbehandlung, z.B.
Silicon auf die obere Fläche
der Markierung aufzubringen.
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Retroreflektierende
Bahnenmaterialien, die in der Erfindung verwendet werden, besitzen
vorzugsweise gute Winkligkeit; d.h. das Retroreflektionsvermögen der
Bahnen ist bei relativ hohen Eintrittswinkeln von etwa 80° oder mehr,
vorzugsweise 85° oder
mehr immer noch beträchtlich.
Erfindungsgemäß haften
die retroreflektierenden Bahnen vorzugsweise unter allen Wetterbedingungsarten
sogar unter wiederholter Schlag- oder
Scherbeanspruchung, die aus Straßenverkehr, der über das
Bahnenmaterial im Falle von Anwendungen von Straßenbelagsmarkierungen fährt, zusammen.
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Wahlweise
schließen
die Trägematerialien
des Gegenstands Konformitätsschichten
ein, die in Form einer Mullschicht, einer Folie oder einer polymeren
Vorgemischschicht vorliegen können.
Konformitätsschichten
werden üblicherweise
verwendet, um dem Gegenstand eine Vielfalt an Merkmalen, einschließlich, jedoch nicht
beschränkt
auf Flexibilität,
Integrität,
Entfernbarkeit und erhöhte
Reißfestigkeit
zu verleihen. Geeignete Ausführungsformen
können
vom Fachmann leicht ausgewählt
werden. Wie in 1 dargestellt schließt ein retroreflektierender
Gegenstand 200 eine Konformitätsschicht 230 ein,
die auf dem retroreflektierenden Gegenstand durch die Klebeschicht 224 aufgebracht
ist.
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Wie
vorstehend erwähnt,
schließt
der erfinderische Gegenstand ein retroreflektierendes Bahnenmaterial
ein. Es gibt im Wesentlichen zwei Typen von retroreflektierenden
Bahnenmaterialien: Bahnenmaterial auf der Basis von Mikrokügelchen
(auch als „Perlen-Bahnenmaterial" bezeichnet) und
Bahnenmaterial auf Würfeleck-Basis.
Das retroreflektierende Bahnenmaterial weist eine erste Fläche und
eine zweite Fläche
auf, wobei die erste Fläche
eine ist, die einfallendes Licht retroreflektieren kann. Im Allgemeinen
schließt
ein Perlen-Bahnenmaterial typischerweise eine Vielzahl an unabhängigen Perlen
(d.h. Mikrokügelchen)
entweder aus Glas oder Keramik ein, die zumindest teilweise in einer
Bindemittelschicht eingebettet und mit Spiegel- oder zerstreuten
reflektierenden Materialien (z.B. Pigmentteilchen, Metallflocken
oder Metalldampfbeschichtungen) verbunden sind, um einfallendes
Licht zu retroreflektieren. Im Allgemeinen schließt ein retroreflektierendes Würfeleck-Bahnenmaterial
eine Anordnung an Würfeleck-Elementen
ein, die als optische Elemente wirken. Zusammengefasst ist das Basis-Würfeleck-Element eine Tetraederstruktur
mit einem Basisdreieck (üblicherweise
als „Basisebene" bezeichnet) und
drei wechselseitig im Wesentlichen senkrechte optionale Flächen, die zum
Retroreflektieren von einfallendem Licht zusammenarbeiten. Typischerweise
schneiden sich diese optischen Flächen an einer Spitze und liegt
die Grundebene der Spitze gegenüber.
Bei Betrieb wird auf eine Grundfläche einfallendes Licht in das
Würfeleck-Element übertragen,
von jeden der drei optischen Flächen
reflektiert und zurück
zu der Richtung geleitet, aus welcher es kam. Jedes beliebige retroreflektierende
Bahnenmaterial, das gute retroreflektierende Leistungsfähigkeit
bei großen
Eintrittswinkeln (typischerweise etwa 80° ober mehr, vorzugsweise 85° oder mehr)
besitzt, ist zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet.
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Sowohl
Perlen- als auch Würfeleck-Bahnenmaterialien
können
auf einer Vielzahl von Weisen zusammengebaut werden. Im Allgemeinen
gibt es zwei verschiedene Klassen an Bahnenmaterialanordnungen:
Bahnenmaterial mit freigelegten Linsen und Bahnenmaterial mit eingeschlossenen
Linsen, wobei Letzteres bei der Durchführung dieser Erfindung nützlich ist.
Der Begriff „Linse" deckt Perlen und
Würfelecke
als optische Elemente ab. Im Allgemeinen gibt es zwei Typen an Bahnenmaterial
mit eingeschlossenen Linsen: Bahnenmaterial mit eingebetteten Linsen
und Bahnenmaterial mit eingekapselten Linsen. Folglich gibt es mindestens
vier Bahnenmaterialkombinationen, die zur Durchführung dieser Erfindung nützlich sind:
(1) Perlen-Bahnenmaterial mit eingebetteten Linsen, (2) Perlen-Bahnenmaterial
mit eingekapselten Linsen, (3) Würfeleck-Bahnenmaterial
mit eingebetteten Linsen und (4) Würfeleck-Bahnenmaterial mit
eingekapselten Linsen. Diese vier Bahnenmaterialtypen sind nachstehend
detailliert erörtert.
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Ein
Perlen-Bahnenmaterial mit eingebetteten Linsen schließt eine
Schicht aus transparenten Mikrokügelchen
(gewöhnlich
Glasperlen) ein, wobei die vorderen und rückseitigen Flächen der
Mikrokügelchen
in einem transparenten Bindemittel und einer reflektierenden Schicht,
die auf der rückseitigen
Fläche
von jeden der Mikrokügelchen
durch einen ausgewählten
Abstand angeordnet ist, eingebettet sind. Die US-Patentschrift Nr. 4,505,967
(Bailey) offenbart eine Perlen-Bahnenmaterialkonstruktion
mit eingebetteten Linsen, die zur Durchführung dieser Erfindung besonders
gut geeignet ist. Im Handel erhältliches
Bahnenmaterial schließt
diejenigen unter der Markenbezeichnung SCOTCHLITE Reflective License
Plate Sheeting, Series 3570, 3750 und 3770 (alle von Minnesota Mining
and Manufacturing (3M) Company, St. Paul, MN) ein.
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Ein
Perlen-Bahnenmaterial mit eingekapselten Linsen schließt typischerweise
eine Schicht aus transparenten Mikrokügelchen (gewöhnlich Glasperlen)
ein, die in einer Bindemittelschicht mit einer reflektierenden Schicht
auf den rückseitigen
(d.h. eingebetteten) Teilen davon eingebettet sind. Die vorderen
Teile der Mikrokügelchen
sind nicht eingebettet. Ein Deckfilm, der auf dem vorderen Teil
der Mikrokügelchen
angeordnet ist, stellt eine Luftgrenzfläche bereit. Ein Teil des Deckfilms
ist an einen Teil der Bindemittelschicht in ausgewählten Bereichen
unter Bildung von einzelnen Zellen gebunden. Jede Zelle weist einen
inneren Luftspalt auf, der einen inneren Hohlraum bildet. Wie hier
verwendet, bedeutet der Begriff „Deckfilm" eine beliebige Schicht, die vor den
Mikrokügelchen
liegt. Vorzugsweise ist eine reflektierende Schicht auf den rückseitigen
Oberflächen der
Mikrokügelchen
mit einem ausgewählten
Abstand angeordnet.
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Ein
Würfeleck-Bahnenmaterial
mit eingebetteten Linsen schließt
typischerweise eine Schicht aus Würfeleck-Elementen ein, deren optische Flächen eine
reflektierende Schicht enthält
und die in einer polymeren Matrix, typischerweise einer Klebeschicht
eingebettet sind. Üblicherweise
verwendete reflektierende Schichten schließen Aluminium und Silber ein.
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Ein
Würfeleck-Bahnenmaterial
mit eingekapselten Linsen schließt eine Schicht aus Würfeleck-Elementen
und eine Siegelschicht ein, wobei ein Teil davon an die optischen
Flächen
der Würfeleck-Elemente oder
an den Überzug
gebunden sind, wodurch einzelne Zellen gebildet werden. Die US-Patentschriften
Nr. 5,450,235 (Smith et al.) und 5,691,846 (Benson Jr. et al.) offenbaren
nützliche
Würfeleck-Bahnenmaterialien zur
Durchführung
dieser Erfindung. Jede Zelle weist einen inneren Luftspalt zwischen
den optischen Würfeleck-Flächen und
dem Siegelfilm auf. Ein bevorzugtes Würfeleck-Bahnenmaterial mit eingekapselten Linsen ist
im Handel unter der Markenbezeichnung SCOTCHLITE DIAMOND GRADE Conspicuity
Sheeting Series 983 von 3M Company, St. Paul, MN, erhältlich.
Dieses besondere Bahnenmaterial schließt abwechselnde Zonen von Würfeleck-Elementanordnungen
ein, die mit einer Orientierung von etwa 90° angeordnet sind, um zwei Grundebenen
von verbesserter retroreflektierender Leistungsfähigkeit als Antwort auf Licht,
das auf das Bahnenmaterial mit relativ großen Eintrittswinkeln einfällt, bereitzustellen,
wie beschrieben in US-Patentschrift Nr. 5,706,132 (Nestegard et
al.).
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Retroreflektierende
Bahnenmaterialien mit eingebetteten Linsen sind typischerweise stärker bevorzugt
als retroreflektierende Bahnenmaterialien mit eingekapselten Linsen,
wenn sie als Straßenbelagsmarkierungen
verwendet werden. Es wird angenommen, dass die feste Konstruktion
des Bahnenmaterials mit eingebetteten Linsen haltbarer ist, wenn
es Verkehrsbedingungen unterzogen wird, da es, wie Bahnenmaterial
mit eingekapselten Linsen, keine inneren Hohlräume aufweist. Bahnenmaterialien
mit eingebetteten Linsen sind in handelsüblichen Formen erhältlich,
die ziemlich haltbar und flexibel sind.
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Optische
Perlen-Systeme mit eingebetteten Linsen verwenden die Lichtbiegungs-
und Fokussierungswirkung der Mikrokügelchen, um Licht auf einem
Reflektorelement zu brechen, das reflektiert und dann zu seinem
Ursprung zurück
gebrochen wird. Der Brechungsgrad und folglich die optimale Anordnung
des Spiegelreflektors hängt
von den relativen Brechungsindizes des Deckfilms und der Bindemittelschichten über den
Mikrokügelchen,
den Mikrokügelchen
und der Abstandhalterschicht zwischen den Mikrokügelchen und dem Reflektorelement,
falls überhaupt,
ab. Zum Beispiel fokussiert ein Brechungsindex von 2,25 bei Verwendung
mit Deckfilmen und Abstandshalterschichtmaterialien mit einem Brechungsindex
von etwa 1,5 das Licht dahinter mit einem Abstand des etwa 0,44-fachen
seines Radius. Die Dicke der Abstandhalterschicht nähert sich
vorzugsweise diesem an, sodass Licht auf dem Spiegelreflektor fokussiert
wird. Jede beliebige Abweichung weg von diesen genauen optischen
Verhältnissen
neigt dazu, zu einem Verlust an Retroreflektionsvermögen des Grundbahnenmaterials
zu führen.
Folglich bleibt der Deckfilm vorzugsweise auf der Mikrokügelchenschicht fest
angelagert, sind die Mikrokügelchen
vorzugsweise in einer stabilen Weise in der Polymermatrix positioniert und
sind alle Schichten, durch welche das Licht laufen muss, um retroreflektiert
zu werden, vorzugsweise klar und verformungsfrei. Zudem bleibt die
reflektierende Schicht, typischerweise dampfabgeschiedenes Aluminium
oder Silber, vorzugsweise eine im Wesentlichen kontinuierliche,
verformungsfreie Schicht ohne Reißen oder Korrodieren. Die Grenzfläche der
Abstandhalterschicht-Spiegelschicht bleibt vorzugsweise glatt und
knitterfrei. Sehr kleine Änderung
in diesen optischen Beziehungen neigen dazu, zu einem Abbau der
retroreflektierenden Leistungsfähigkeit
des Bahnenmaterials und folglich des unter Verwendung eines derartigen
Bahnenmaterials hergestellten Gegenstands zu führen. Obwohl äußerst kleine
Veränderungen
keinen unerwünschten
Helligkeitsverlust verursachen können, können leichte
Veränderungen
diese präzisen
Verhältnisse ernsthaft
beeinflussen. Es ist überraschend,
dass jegliches retroreflektierendes Bahnenmaterial, das unter Verwendung
dieser präzisen
optionalen Verhältnisse
hergestellt ist, einem wiederholten Verkehrseinfluss und Scherbeanspruchungen
in Kombination mit anderen Einwirkungen von Sonnenlicht, Regen,
Straßenöl, Straßensand,
Straßensalz
und Fahrzeugemissionen standhalten können.
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Tritt
Licht in Perlen-Bahnenmaterial mit eingebetteten Linsen mit großen Eintrittswinkeln
ein und läuft durch
ein Mikrokügelchen,
neigt es dazu, eher an der Seite des Mikrokügelchens als an der Rückseite
fokussiert zu werden, wie es passiert, wenn Licht in einer senkrechteren
Weise bei niedrigen Einfallswinkeln einfällt. Deshalb ist es wichtig,
den richtigen Abstand zwischen den Mikrokügelchen und der reflektierenden
Schicht beizubehalten. Wie es dem Fachmann klar ist, kann die Dicke
der Abstandhalterdeckschicht teilweise durch Fabrikationsverfahren
gesteuert werden. Neigt die Abstandhalterschicht zur hemisphärischen
Anpassung, d.h. liegt sie konzentrisch zur Rückseite der Mikrokügelchen,
kann ein optimales Abstandhalten für eine Vielzahl an Eintrittswinkeln
erzielt werden.
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Die
nachstehende Tabelle 1 zeigt die Helligkeitsmessungen von verschiedenen
Typen von retroreflektierenden Bahnenmaterialien sowohl unter trockenen
als auch dynamischen nassen Bedingungen. Die Messungen wurden gemäß ASTM 4061-94
und wie beschrieben in „Dry/Wet
Retroreflectivity Measurements" Abschnitt „Beispiele" durchgeführt. Die
Messungen wurden bei einer simulierten Betrachtungsgeometrie von
30 Metern genommen, was bedeutet, dass der Betrachtungswinkel bei
1,05°, der β
1-Eintrittswinkel
88,76°,
der β
2-Eintrittswinkel
0° und der
Drehwinkel 0° betrug.
Keines der bewerteten Bahnenmaterialien wies retroreflektierende
Elemente auf, die zumindest teilweise in einer Haftschicht eingebettet
waren. TABELLE
1: Retroreflektierende Leistungsfähigkeit von verschiedenen Bahnenmaterialien
bei einer simulierten Betrachtungsgeometrie von 30 Metern unter
trockenen und dynamischen nassen Bedingungen
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Im Handel erhältilich
von Minnesota Mining and Manufacturing Company, St. Paul, MN.
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Tabelle
1 gibt an, dass alle Bahnenmaterialien eine Erhöhung der retroreflektierenden
Leistungsfähigkeit
unter dynamischen nassen Bedingungen zeigten. Die Bahnenmaterialien
weisen jedoch eine eher geringe retroreflektierende Leistungsfähigkeit
unter trockenen Bedingungen auf. Um in der vorliegenden Erfindung nützlich zu
sein, weist das Bahnenmaterial vorzugsweise (i) einen Mindest-RL-Wert von etwa 40 (mcd/m2)/lux unter
trockenen Bedingungen auf und (ii) nimmt RL beim
Aussetzen an dynamischen nassen Bedingungen zu, indem er auf etwa
100 (mcd/m2)/lux, vorzugsweise auf etwa
300 (mcd/m2)/lux zunimmt. Die Proben 2,
3, 6 und 7 erfüllen
diese zwei Bedingungen und sind bevorzugte Bahnenmaterialien zur
Durchführung
dieser Erfindung. Die wie detaillierter nachstehend beschriebenen
retroreflektierenden Elemente stellen eine retroreflektierende Leistungsfähigkeit
unter trockenen Bedingungen bereit. Folglich ergibt eine Kombination
aus dem bevorzugten Bahnenmaterial und retroreflektierenden Elementen
einen Gegenstand, der gute retroreflektierende Leistungsfähigkeit
unter trockenen und dynamischen nassen Bedingungen zeigt.
-
Während es
nicht erwünscht
ist, an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass
das Wasser eine lichtbrechende Schicht, entweder als hemisphärische Tröpfchen oder
prismatische Wellenstruktur bildet, die das einfallende Licht zu
dem darunter liegenden retroreflektierenden Bahnenmaterial biegt.
Diese Biegewirkung erfolgt ungeachtet des Typs des retroreflektierenden
Bahnenmaterials. Die gebogenen Lichtstrahlen können zurück zur Lichtquelle geleitet
werden. Folglich wurde unter dynamischen nassen Bedingungen eine
Zunahme an Retroreflektionsvermögen
für alle
vorstehend getesteten Bahnenmaterialien beobachtet. Des Weiteren
wird angenommen, dass auf Grund der geringen lichtbrechenden Leistung
der Wasserschicht der Aufbau des retroreflektierenden Bahnenmaterials
vom Typ mit extremer Weitwinkelleistungsfähigkeit (d.h. Bahnenmaterial
mit hoher Winkligkeit) sein muss, um nützliche Erkennbarkeitsgrade
als wagrechte Straßenbelagsmarkierung
zu erzielen.
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Erfindungsgemäß schließt ein retroreflektierender
Gegenstand mehrere retroreflektierende Elemente ein, die zumindest
teilweise in einer Haftschicht eingebettet sind, die auf einer Fläche eines
retroreflektierenden Bahnenmaterials auf der vorderen Fläche, die
einfallendes Licht retroreflektieren kann, angeordnet ist. Vorzugsweise
schließt
jedes retroreflektierende Element einen Kern mit optischen Elementen
(wie Mikrokügelchen),
die zumindest teilweise darin eingebettet sind, ein. Die retroreflektierenden
Elemente sind ein Perlensystem mit freigelegten Linsen, was bedeutet,
dass ein Teil der optischen Elemente Umgebungsbedingungen ausgesetzt
sind. Wahlweise kann der Kern, die optischen Elemente oder beide
ein herkömmliches
Pigment enthalten, um den Elementen eine gewünschte Farbe wie gelb, weiß, blau
und dergleichen zu verleihen. Geeignete retroreflektierende Elemente
sind in den US-Patentschriften Nr. 3,043,196 (Palmquist et al.);
3,274,888 (Vanstrum et al.); 3,418,896 (Rideout); und 5,750,191
und 5,571,362 (beide an Hachey et al.) beschrieben. Geeignete retroreflektierende
Elemente können
eine Vielzahl an Gestalten, einschließlich regelmäßige Gestalten wie
im Wesentlichen kugelförmig,
im Wesentlichen quaderförmig,
sowie unregelmäßige Gestalten
und eine Kombination davon aufweisen.
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Die
US-Patentschrift Nr. 5,774,265 (Mathers et al.) beschreibt ein bevorzugtes
retroreflektierendes Element, das zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
nützlich
ist. Vorzugsweise sind die retroreflektierenden Elemente gesamtkeramisch,
indem sie einen trüben
keramischen Kern und keramische optische Elemente, die teilweise
im Kern eingebettet sind, aufweisen. Das Kernmaterial weist vorzugsweise
einen relativ hohen Grad an Lichtstreuung auf. Stärker bevorzugt
enthält
das Kernmaterial eine Glasphase und eine kristalline Phase, die
gemeinsam als trübe
Gläser bekannt
sind. Vorzugsweise schließt
der Kern mindestens zwei Phasen, eine Phase im Größenbereich
von etwa 0,5 Mikrometer bis etwa 1,0 Mikrometer, ein, wobei eine
Phase einen Brechungsindexwert aufweist, der mindestens 0,4-mal
größer als
derjenige der zweiten ist. Stärker bevorzugt
schließt
der trübe
Glaskern ein Trübungsmittel
mit einem Refraktionsindex von etwa 1,9 bis etwa 2,7 ein. Trübungsmittel
sind Materialien, die als Streuungsphase verwendet werden. Sie weisen
einen hohen Brechungsindex (ND) auf und
werden mit trübem
Glas verwendet. Geeignete Trübungsmittel
schließen
z.B. Zinnoxid (SnO2) mit einen ND von etwa 2,04; Calciumtitanat (CaTiO3) mit einem ND von
etwa 2,35; Titandioxid-Anatase und Rutil mit einem ND von
etwa 2,5 bis etwa 2, 7; und Zirkon (ZrSiO4)
mit einem ND von etwa 1,9 bis etwa 2,05
ein. Besonders bevorzugte retroreflektierende Elemente sind vorzugsweise
lichtdurchlässig
(sie können pigmentiert
sein) und lichtdurchlässige
optische Elemente (sie können
pigmentiert sein), eingebettet im Kern. Vorzugsweise sind diese
retroreflektierenden Elemente im Wesentlichen kugelförmig.
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Vorzugsweise
schließt
ein erfindungsgemäßer retroreflektierender
Gegenstand mehrere im Wesentlichen kugelförmige retroreflektierende Elemente
mit einem mittleren Durchmesser von etwa 0,5 mm bis etwa 1,2 mm
ein, obwohl andere Größen in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die retroreflektierenden
Elemente weisen vorzugsweise eine mittlere Dichte von etwa 3,5 Gramm
pro Kubikzentimeter (g/cm3) auf, obwohl
Elemente mit Dichten von weniger oder größer als 3,5 g/cm3 in
einem erfindungsgemäßen retroreflektierenden
Gegenstand verwendet werden können.
Die retroreflektierenden Elemente liegen im retroreflektierenden
Gegenstand in einer Menge vor, die zum Verleihen der gewünschten
retroreflektierenden Trocken- und Nass-Leistungsfähigkeit
und Rutschfestigkeit ausreichend sind. Vorzugsweise deckt die Menge an
retroreflektierenden Elementen in einem erfindungsgemäßen Gegenstand
weniger als 120 % eines Flächenbereichs
des Gegenstands, vorzugsweise etwa 0,4 bis etwa 6,6 s, stärker bevorzugt
etwa 0,8 bis etwa 3,3 ab.
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Wie
vorstehend erwähnt
sind die retroreflektierenden Elemente durch eine Haftschicht an
das retroreflektierende Bahnenmaterial gebunden. Die Haftschlicht
liegt auf oder in enger Nähe
zu der vorderen oder retroreflektierenden Fläche des retroreflektierenden
Bahnenmaterials und ist vorzugsweise lichtdurchlässig. Vorzugsweise ist die
Haftschicht aus einer Haftzusammensetzung wie einer Polymerzusammensetzung
gebildet, wobei geeignete Beispiele davon Ceramer-Zusammensetzungen
und Polyurethanzusammensetzungen sind.
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Geeignete
Polyurethanzusammensetzungen können
auf der Basis eines Lösungsmittels
oder von Wasser (d.h. im Wesentlichen lösungsmittelfrei) vorliegen.
Polyurethanzusammensetzungen sind bevorzugt, da sie im Allgemeinen
eine geeignete Haftung an den retroreflektierenden Elementen, die
zumindest teilweise darin eingebettet sind, aufweisen. Aliphatische
Polyurethane sind bevorzugt, da sie stark an dem retroreflektierenden
Bahnenmaterial haften, und sind geeignet resistent gegen Umweltwettereinflüsse, einschließlich Schmutzaufbau
und Entfärbung
auf Grund von Ultraviolettstrahlungseinwirkung.
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Obwohl
jede beliebige einer Anzahl an Polyurethanzusammensetzungen auf
Wasserbasis in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
schließt
ein veranschaulichendes Beispiel ein Urethanharz auf Wasserbasis
und einen Vernetzer, im Handel erhältlich unter der Markenbezeichnung
NEOREZ R-960 bzw. NEOCRYL CX100, beide von Zeneca Resins Company,
Wilmington, MA, ein.
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Ein
veranschaulichendes Beispiel für
eine Polyurethanzusammensetzung auf Lösungsmittelbasis, die zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet ist, schließt (i) ein
Polyolgemisch, (ii) ein Polyisocyanat und (iii) einen Katalysator
ein.
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Das
Polyolgemisch schließt
typischerweise reaktive Hydroxylgruppen ein, die in einem Lösungsmittel dispergiert
sind. Geeignete Lösungsmittel
schließen
Aceton, Xylol, Methylisobutylketon, Glycoletheracetate, Methylethylketon
und Kombinationen davon ein. Das Lösungsmittel bildet vorzugsweise
etwa 20 Gew.-% des Polyolgemischs. Ein geeignetes Polyol kann z.B.
ausgewählt
werden aus der Gruppe von Polycaprolactontriolen und ungesättigten
Polyesterdiolen. Das Polyolgemisch kann eine Mischung aus Polycaprolactontriolen einschließen, wobei
viele davon im Handel erhältlich
sind. Vorzugsweise weist das Polycaprolactontriol ein mittleres
Molekulargewicht von etwa 300 bis etwa 600, ein mittleres Hydroxyläquivalenzgewicht
von etwa 100 bis etwa 220 und durchschnittlich etwa 3 Hydroxylgruppen
pro Polyol auf. Zum Beispiel kann eine Mischung ein Polycaprolactontriol
mit einem Molekulargewicht von etwa 300 (erhältlich unter der Markenbezeichnung TONE
301 von Union Carbide Company, Danbury, CT) und ein Polycaprolactontriol
mit einem Molekulargewicht von etwa 960 (erhältlich unter der Markenbezeichnung
TONE 310 von Union Carbide Company, Danbury, CT) einschließen. Es
wird angenommen, dass das Triol mit niedrigerem Molekulargewicht
dem Polyurethan Starrheit verleiht, während das Triol mit höherem Molekulargewicht
eingeschlossen ist, um das Elastizitätsmodul zu vermindern. Eine
Mischung kann auch ein Triol und ein Diol, wie dasjenige, beschrieben
in der US-Patentschrift Nr. 5,127,973 (Sengupta et al.), einschließen.
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Wie
vorstehend erwähnt,
schließt
die Polyurethanzusammensetzungen auch ein Isocyanat ein, das reaktive
NCO-Gruppen bereitstellt. Nützliche
Isocyanate schließen
Isophorondiisocyanat; 4,4'-Methylenbiscyclohexyldiisocyanat;
Tetramethylendiisocyanat; 1,3- und 1,4-Cyclohexyldiisocyanat; 1,6-Hexamethylendiisocyanat
und Isomere von Tetramethylxyloldiisocyanat ein. Ein nützliches
Isocyanat ist Polyisocyanat, das ein Addukt von 1,6-Hexamethylendiisocyanat
ist, wie dasjenige, erhältlich
unter der Markenbezeichnung DESMODUR N-100 von Bayer Company, Pittsburgh,
PA.
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Eine
bevorzugte Polyurethanzusammensetzung schließt Äquivalenzverhältnis von
NCO-Gruppen zu dem Isocyanat zu den Hydroxylgruppen des Polyolgemischs
von größer als
etwa 1,05:1 ein. Wie vorstehend erwähnt, ist typischerweise ein
Katalysator in der Polyurethanzusammensetzung eingeschlossen, um
die Reaktion des Polyols mit den Isocyanatkomponenten zu initiieren.
Derartige Katalysatoren sind dem Fachmann bekannt. Ein bevorzugter
Katalysator ist Dibutylzinndilaurat.
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Eine
Haftschicht kann auch mindestens ein optionales Additiv einschließen. Zum
Beispiel kann die Haftschicht, da ein erfindungsgemäßer retroreflektierender
Gegenstand typischerweise während
der Verwendung Sonnenlicht ausgesetzt ist, auch Ultraviolettlichtabsorptionsmittel
einschließen.
Die Haftschicht kann auch Fungizide, Lichtübertragungsfarbmittel, um nur
wenige zu nennen, einschließen.
Veranschaulichende Beispiele für
gewünschte
Farbmittel schließen
unter anderem weiße,
gelbe, rote und blaue Farben und beliebige andere, sofern sie lichtdurchlässig sind,
ein. Während
es nicht erwünscht
ist, an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird angenommen,
dass lichtdurchlässige
Farbmittel sowohl die Tageszeit- als auch die Nachtzeitfarbe des
erfinderischen Gegenstands verbessern können. In Anwendungen von Straßenbelagsmarkierungen
sowie anderen ist es wichtig, dass ein Fahrer zwischen farbigen
Markierungen, z.B. zwischen gelben und weißen Markierungen unterscheiden
kann. Ein Weg zum Erhalt von Nachtzeitfarbe beinhaltet das Anordnen
eines lichtdurchlässigen
farbigen Materials im optischen Weg.
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Vorzugsweise
weist die Haftschicht eine Trockenbeschichtungsdichte von etwa 0,025
mm bis etwa 0,13 mm (etwa 0,001 Inch bis etwa 0,005 Inch) auf. Stärker bevorzugt
weist die Trockenbeschichtungsdicke etwa 0,075 mm (etwa 0,003 Inch),
auf um eine ausreichende Abrieb- und Schmutzfestigkeit sowie eine
angemessene Bindung der retroreflektierenden Elemente am retroreflektierenden
Bahnenmaterial bereitzustellen.
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Ein
Verfahren der Erfindung umfasst: (a) Bereitstellen eines retroreflektierenden
Bahnenmaterials mit einer ersten Fläche und einer zweiten Fläche; (b)
Aufbringen einer Haftzusammensetzung auf die erste Fläche des
retroreflektierenden Bahnenmaterials, wobei die Haftzusammensetzung
eine lichtdurchlässige
Haftschicht bilden kann; und (c) Aufbringen von mehreren retroreflektierenden
Elementen auf die Haftzusammensetzung derart, dass die retroreflektierenden
Elemente teilweise in der Haftschicht eingebettet sind. Die auf
das retroreflektierende Bahnenmaterial aufgebrachte Haftschicht
wird typischerweise durch Auftragen einer Haftzusammensetzung auf
die erste Fläche,
d.h. die Fläche,
die einfallendes Licht reflektieren kann, des retroreflektierenden
Bahnenmaterials unter Verwendung einer herkömmlichen Technik wie einer
Kerbstabbeschichtung, Sprühbeschichtung,
Gravurbeschichtung, Rakelbeschichtung und dergleichen erzielt.
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Ein
retroreflektierender Gegenstand der Erfindung kann auch eine Schutzbeschichtung
(nicht in 1 dargestellt) einschließen. Eine
derartige Schicht weist die Vorteile des Bereitstellens von Abrieb-
und/oder Schmutzfestigkeit auf. Veranschaulichend Beispiele für eine Schutzbeschichtung
schließen
Ceramer-Beschichtungen
(wie offenbart in der US-Patentschrift Nr. 5,677,050 (Bilkadi et
al.)) oder vernetzte Polyurethanzusammensetzungen, einschließlich diejenigen,
die vorstehend in Bezug auf die Haftschicht erörtert sind, ein, sind jedoch
nicht darauf beschränkt.
Zudem kann ein erfinderischer Gegenstand mit einem lichtdurchlässigen gelben,
roten oder blau gefärbten
Deckfilm (nicht dargestellt in 1) hergestellt
werden. Typischerweise befindet sich der Deckfilm auf der ersten
Oberfläche
des retroreflektierenden Bahnenmaterials entweder am nächsten zu
einer derartigen Oberfläche
oder am nächsten
zu der Bindeschicht. Alternativ dazu kann die lichtdurchlässige gefärbte Schicht
auf die retroreflektierende Bahn unter Verwendung von herkömmlichen
Verfahren aufgebracht werden. Anschließend könnte ein farbloser Deckfilm
auf die gefärbte
retroreflektierende Bahn aufgebracht werden.
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Typischerweise
können
retroreflektierende Elemente auf die Haftschicht (oder Schutzbeschichtung oder
den Deckfilm, falls vorliegend) der retroreflektierenden Bahn gesprenkelt
werden, während
sie in einem erweichten Zustand vorliegt. Zum Beispiel könnte ein
Gewebe aus retroreflektierendem Bahnenmaterial mit einer Haftzusammensetzung
beschichtet werden. Während
die Haftzusammensetzung erweicht oder „nass" bleibt, kann eine geeignete Menge an
retroreflektierenden Elemente auf das Gewebe gesprenkelt werden.
Anschließend
wird das Gewebe durch eine Reihe von Öfen geleitet, ausgehärtet oder
die Bindemittelzusammensetzung verfestigt. Als Ergebnis werden die
retroreflektierenden Elemente auf der vorderen Fläche des
retroreflektierenden Gegenstands befestigt, wodurch eine retroreflektierende
und Antirutsch-Leistungfähigkeit
erhalten wird.
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Retroreflektierende
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung können
vorteilhafterweise in einer Anzahl von verschiedenen Anwendungen,
insbesondere unter nassen Bedingungen, dort, wo Licht mit großen Eintrittswinkeln
einfällt,
verwendet werden. Die Gegenstände
sind zur Verwendung als Straßenbelagsmarkierung
gut geeignet. Auf Grund ihres hohen Retroreflektionsvermögens sowohl
bei großen
als auch kleinen Eintrittswinkeln sind die Gegenstände ebenfalls
für senkrechte
Anwendungen wie die Verwendung auf Jerseyverschalungen oder Leitplanken,
für gekrümmte Oberflächenanwendungen
wie Verkehrszylinder, Rohre und Kegel; für Fahrzeugflächen oder
für andere
Anwendungen, wo die außergewöhnliche
Eintrittswinkligkeit des Gegenstands vorteilhaft ist, gut geeignet.
Zum Beispiel können
viele Ausführungsformen
des Bahnenmaterials der Erfindung eine wirksame Retroreflektion über alle
Eintrittswinkel von 0° bis
nahezu 90° bereitstellen.
Infolgedessen kann, wenn das Bahnenmaterial um einen Gegenstand
wie einen Telefonpfosten oder -zylinder gewickelt wird, die gesamte
Oberfläche
des Bahnenmaterials, die sich in Sichtlinie befindet, einschließlich Teilen auf
der Oberfläche
des Gegenstands, die sich vom Betrachter weg krümmen, eine wirksame Retroreflektion bereitstellen.
Dies erhöht
den wirksamen retroreflektierenden Bereich, indem eine erkennbarere
Markierung bereitgestellt und damit die Sicherheit verbessert wird.
Zudem kann eine einzelne Markierung wie ein Streifen auf einer Leitplanke,
Jerseyverschalung oder Wand, die parallel zur ersten Straße und senkrecht
zu einer zweiten Straße
liegt, die die erste Straße
auf der gegenüberliegenden
Seite der ersten Straße
von der zweiten Straße
schneidet, ein sehr helles und wirksames retroreflektierendes Ansprechverhalten,
das für
den Fahrer von Fahrzeugen auf beiden der ersten und zweiten Straße erkennbar
ist, bereitstellen.
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Ein
anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass der
retroreflektierende Gegenstand von jeder beliebigen Richtung erkennbar
ist, da das Reflektionsvermögen
ungeachtet der Richtung des Zugangs des Betrachters des Gegenstands
hoch ist. Dieses Merkmal mit kugelförmiger Richtcharakteristik
macht die Erfindung für
wagrechte Anwendungen wie Kreuzungsmarkierungen, wo Fahrzeuge von
einer Anzahl von Winkeln Zugang erhalten, besonders gut geeignet.
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Ein
retroreflektierender Gegenstand der Erfindung kann um sich selbst
zu einer Rollenform gewickelt werden. Die durch die retroreflektierenden
Elemente hergestellten Vorsprünge
sind im Wesentlichen nicht ausreichend, um die Aufwickelung des
Gegenstands zu stören.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden veranschaulichenden Beispiele
erklärt,
die nicht beschränkend
sein sollen.
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Messungen
des Retroreflektionsvermögens
unter trockenen und dynamischen nassen Bedingungen
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Trocken-
und Nass-Koeffizienten der retroreflektierenden Leuchtdichte (RL) wurden für die Beispiele 1-9 und Vergleichsbeispiel
A gemäß ASTM E809
mit dem Titel Standard Practice for measuring Photometric Characteristics
of Retroreflektors und ASTM D 4061-94 mit dem Titel Test Method
for Retroreflectance of Horizonal Coatings gemessen.
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In
jedem Fall wurden die zu bewertenden reflektierenden Gegenstände auf
flache Aluminiumplatten aufgebracht und auf einer wagrechten Fläche angeordnet,
um eine auf einer Fahrbahnoberfläche
aufgebrachte Straßenbelagsmarkierung
zu simulieren. RL wurde unter trockenen
und nassen Bedingungen bei einem simulierten Betrachtungsabstand
von 30 Metern gemessen. Ein Gamma Scientific Photometer Model 2009
(früher
Gamma Scientific nun Advanced Retro Technology, Inc. Spring Valley,
CA) mit einer Gamma Scientific Model RS-50 Lampe wurde zum Durchführen der
Messungen verwendet. Der Betrachtungswinkel betrug 1,05°, der β1-Eintrittswinkel betrug
88,76°,
der β2-Eintrittswinkel betrug 0°, und wenn
nicht anders angegeben betrug der Drehwinkel 0°. RL der
Proben wurde zuerst unter trockenen Bedingungen gemessen.
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Dann
wurden die Platten einem simulierten Regenguss mit einer Geschwindigkeit
von 15 cm/Stunde (6 Inch/Stunde) unterzogen. Während des simulierten Regengusses
wurde RL kontinuierlich gemessen und ein Wert
aufgezeichnet, als ein stationärer
Zustand erzielt wurde. Im Allgemeinen trat der stationäre Zustand
auf, wenn die Ablesungen auf dem Photometer nur leicht und gleichmäßig um einen
Mittelwert für
jede genommene Messung abweichten. Typischerweise betrug die Zeit
zum Erreichen des stationären
Zustands 1 bis 2 Minuten, nachdem die Messung mit dem Photometer
begonnen hatte.
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Rutschfestigkeit
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Eine
erforderliche Eigenschaft für
ein Straßenbelagsmarkierungsmaterial
ist die Rutschfestigkeit. Jeder der wie nachstehend beschrieben
hergestellten retroreflektierenden Gegenstände wurde unter Verwendung
eines British Portable Skid Testers gemäß ASTM E303 (das die Rutschfestigkeit
in Einheiten von British Portable Number oder BPN misst) getestet.
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Beispiele 1-9
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Der
retroreflektierende Gegenstand wurde erfindungsgemäß wie folgt
hergestellt. Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich alle Prozentanteile
und Teile auf das Gewicht.
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Die
aliphatische Polyurethan-Haftzusammensetzung auf Lösungsmittelbasis
wurde wie folgt formuliert. Etwa 1,6 Teile DESMODUR N100 Isocyanatharz
(erhältlich
von Bayer Corporation, Pittsburgh, PA) wurde mit etwa 1,0 Teil Polyol
gemischt. Das Polyol wurde durch Mischen von (i) etwa 79 % Polycaprolactontriol
(im Handel erhältlich
als Tone® 301
von Union Carbide Company, Danbury, CT), (ii) etwa 7 % Polyesterpolyol
(im Handel erhältlich
als Lexorez® 1405-65
von Inolex Chemical Co., Philadelphia, PA oder Adhesion Harz LTH von
HULS Amerioca, Inc., Piscataway, NJ), (iii) etwa 13 % Aceton, (iv)
etwa 1 % Xylol und (v) weniger als etwa 1 % Polysiloxan hergestellt.
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Die
Haftzusammensetzung wurde durch einen Kerbstab auf die vordere Fläche, d.h.
die Fläche,
die einfallendes Licht retroreflektieren kann, eines retroreflektierenden
Perlen-Bahnenmaterials mit eingebetteten Linsen, im Handel erhältlich als
ScotchliteTM Reflective License Plate Sheeting
Series 3750, durch aufgetragen, um eine Trockendichte von etwa 0,05
mm (0,002 Inch) zu erhalten.
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Retroreflektierende
Elemente, wie beschrieben in der US-Patentschrift Nr. 5,774,265
(Mathers et al.), wurden auf die Haftzusammensetzung gesprenkelt,
während
sie noch nass, klebrig oder in einem erweichten Zustand vorlag.
Die retroreflektierenden Elemente wiesen einen trüben Titandioxidglaskern
auf, und das optische Elementteil war aus Keramikperlen mit einem
Brechungsindex von 1,9, wie beschrieben in der US-Patentschrift Nr.
4,564,556 (Lange), zusammengesetzt und wies einen Durchmesser von
etwa 165 Mikrometer auf. Vor dem Aufbringen auf die Haftzusammensetzung
wurden die retroreflektierenden Elemente mit Standardsieben in Einheitsgröße gebracht,
die diejenigen sammelten, die durch ein 16 US Maschengebilde (1,2 mm Öffnung)
liefen und von einem 35 US Maschengebilde (etwa 0,5 mm Öffnung)
zurückgehalten
wurden.
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Die
Beispiele 1-9 wurden durch Sprenkeln von verschiedenen Mengen an
retroreflektierenden Elementen auf die Haftzusammensetzung hergestellt.
Nachdem die retroreflektierenden Elemente auf die Haftzusammensetzung
aufgebracht waren, wurde jede Probe ausgehärtet und in einem Ofen bei
einer Temperatur von etwa 260 °F
(126 °C)
für eine
Dauer von etwa 20 Minuten getrocknet.
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TABELLE
2 veranschaulicht die Menge an retroreflektierenden Elementen, die
in verschiedenen Proben verwendet wurden, zusammen mit den ungefähren Flächenbereichsabdeckungen
dieser Elemente. Rutschfestigkeitswerte, wie gemessen durch ASTM
E303, sind ebenfalls erörtert.
Es sollte angemerkt werden, dass Vergleichsbeispiel A das retroreflektierende
Bahnenmaterial ohne retroreflektierende Elemente auf der Deckfläche davon
darstellte und Probe 7 von TABELLE 1 entspricht.
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TABELLE
2: Menge an verwendeten retroreflektierenden Elementen und entsprechende
Rutschfestigkeitsleistungsfähigkeit
-
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Vorzugsweise
ist ein Mindestwert von etwa 45 BPN bis etwa 55 BPN für Anwendungen
von Straßenbelagsmarkierungen
geeignet. Die vorstehenden Daten veranschaulichen eine Erhöhung im
BPN, wenn der prozentuale Flächenbereich
des Gegenstands, der von den retroreflektierenden Elementen bedeckt
ist, zunimmt, bis ein Optimum erreicht wird. Ein Maximalwert von
etwa 64 BPN bis etwa 90 BPN ist typischerweise für Straßenbelagsmarkierungen geeignet,
da es bekannt ist, dass er eine ausreichende Rutschfestigkeit bereitstellt.
Es wurde beobachtet, dass die Rutschfestigkeit mit höheren Mengen
an retroreflektierenden Elementen, z.B. wenn mehr als etwa 6,6 %
des Flächenbereichs
mit retroreflektierenden Elementen bedeckt ist, leicht abnimmt.
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TABELLE
3: Retroreflektionsvermögen
von Proben unter trockenen und dynamischen nassen Bedingungen, gemessen
gemäß ASTM E-809
und ASTM D 4061-94
-
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Die
Daten zeigten, dass eine nützliche
Straßenbelagsmarkierung
durch Kombinieren von trockenen und nassen retroreflektierenden
Systemen hergestellt werden kann, sofern der Flächenbereich, der von jedem System
verwendet wird, eine angemessene Erkennbarkeit gewährt. Eine
deutliche Verminderung im Nass-Retroreflektionsvermögen als
die Menge an retroreflektierenden Elementen mehr als etwa 3,3 %
des Flächenbereichs
bedeckten, wurde beobachtet. Während
es nicht erwünscht
ist, an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird angenommen,
dass die Menge an retroreflektierenden Elementen über eine
optimale Menge zunimmt, sie sparen eine wesentliche Menge des retroreflektierenden
Bahnenmaterials unterhalb aus. Wie es TABELLE 1 zeigt, trägt das Bahnenmaterial
stark zum Retroreflektionsvermögen
unter dynamischen nassen Bedingungen bei. Folglich liegt eine optimale
Menge an retroreflektierenden Elementen vor, wenn sie in Kombination
mit retroreflektierendem Bahnenmaterial verwendet werden, um eine
optimale retroreflektierende Leistungsfähigkeit unter trockenen und
dynamischen nassen Bedingungen bereitzustellen.
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Es
sollte klar sein, dass die vorstehende Beschreibung veranschaulichend
und nicht beschränkend sein
soll. Verschiedene Modifikationen und Abwandlungen dieser Erfindung
sind dem Fachmann aus der vorstehenden Beschreibung ohne Verlassen
des Umfangs dieser Erfindung klar, und es sollte klar sein, dass
diese Erfindung nicht übermäßig durch
die veranschaulichten Ausführungsformen,
die hier dargelegt sind, beschränkt
ist.