Verfahren zur Verminderung des freien, zur Verhinderung von Interferenzen zwischen den Kanälen benötigten Frequenzraumes in einer Hochfrequenzträger-Übertragungsanlage und Anlage zur Durchführung des Verfahrens. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung des freien, zur Verhinderung von Interferenzen zwischen den Kanälen benötigten Frequenzraumes in einer Hochfrequenzträger- Übertragungsanlage, in welcher eine Anzahl von Grundkanälen über den gleichen Übertragungsweg übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Grundkanälen eine Anzahl von Grundgrup pen gebildet werden, von denen jede eine Anzahl von Grundkanälen aufweist,
welche Grundgruppen dasselbe Frequenzband im untern Teil des verfügbaren Frequenzspek- trums des Übertragungsweges belegen, dass weiter gewisse Grundgruppen je in eine be nachbarte Lage oberhalb einer andern der ge nannten Grundgruppen verlagert werden, um eine Anzahl von Obergruppen zu bilden, von denen jede denselben Teil des Frequenz spektrums belegt., dass weiter mindestens eine der genannten Obergruppen in eine benach barte Lage oberhalb einer andern Obergruppe verlagert wird, um mindestens eine grössere Gruppe zu bilden, wobei dieses der Bildung neuer Gruppen dienende Verlagerungsverfah ren solange in gleicher Weise durchgeführt wird, bis sich eine endgültige Gruppe ergeben hat,
in welcher sämtliche Grundgruppen in übereinanderliegenden Frequenzlagen erschei nen, und dass die endgültige (Truppe über den genannten Übertragungsweg übertragen wird. .7e grösser der Übertragungsbereich im Frequenzspektrum, der in einer gegebenen Übertragungsleitung verfügbar gemacht wer den kann, ist, desto grösser ist der für die Leitung benötigte Aufwand.
Beispielsweise kann mit einem gewöhnlichen Drahtpaar einer Freileitung, welche ein Minimum an Leitungs aufwand darstellt, der Sprachfrequenzbereich zufriedenstellend übertragen werden; es wird nur ein relativ einfaches Kreuzungssystem benötigt, und die Verstärker können auf einer solchen Leitung in grossen Abständen von bei spielsweise einigen 100 km angeordnet wer den. Wenn der Frequenzbereich jedoch er weitert wird, wird es nötig, die Leitung des öftern zu kreuzen, um Übersprechen und Ge räusch zu vermeiden und die Verstärker, wegen der erhöhten Dämpfung, in kleineren Abständen anzuordnen. Auch müssen in ver hältnismässig kurzen Abständen Pupinspulen eingeschaltet werden, wenn in der Leitung Kabelabschnitte eingeschaltet sind.
Jede dieser Massnahmen steigert die Kosten, und zwar um so mehr, je grösser der zu übertra gende Frequenzbereich ist.. Daraus ergibt sich, dass die wirksame Ausnützung des durch einen gegebenen Kostenaufwand auf einer gegebenen Übertragungsleitung verfügbar ge machten Frequenzspektrums eine Angelegen heit von beträchtlicher wirtschaftlicher Be deutung ist.
Eine andere allgemeine, auf Hochfre- quenzträgeranlagen anwendbare Regel besagt, dass für eine gegebene Qualität von Filtern der von der Flanke der Frequenzcharakteri- stik eingenommene Bereich ungefähr pro portional zur Grenzfrequenz ist.
Wenn die Charakteristik eines Filters, das bei 1000 Hz abschneidet, einen Bereich von 100 Hz benö tigt, um von der minimalen zur maximalen Dämpfung der Flanke zu gelangen, so werden 10'% des Frequenzbereiches unnütz ver- braucht. Bei höheren Frequenzen, beispiels weise bei 30 000 Hz,
bedeutet eine Verschwen- dung von 10 % ein 3000 Hz breites Band, was einen Frequenzbereich von beträchtlichem wirtschaftlichem Wert darstellt.. Infolge dieser immer zunehmenden Verschwendung an nutzbarem Frequenzbereich ist es er- wünscht, die Frequenzauswahl, so weit, als möglich, im Niederfrequenzbereich vorzuneh men.
Bandpassfilter mit sehr engem Durchlass- bereich, wie sie des öftern zur Unterbringung von Trägertelegraphenkanälen verwendet werden, deren Minenfrequenzen beispielsweise um 300 Hz auseinanderliegen, können mit einem verhältnismässig guten Wirkungsgrad bis zu Frequenzen von 5000 oder 6000 Hz her gestellt. werden.
Mehrkanalträgertelegraphen- anlagen weisen deshalb gewöhnlich eine Gruppe von acht bis zwölf oder mehr Kanälen auf. Des öfteren werden neun Grundkanäle, wie in dem in dieser Beschreibung dargestell ten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä- ssen Anlage verwendet, wobei diese Kanäle ein totales Freqrenzband von ungefähr 3000 Hz umfassen. Ein solches Band kann statt zur Übertragung von neun Telegraphenkanälen auch zur Übertragung eines Telephonkanals verwendet werden. Eine derartige Anordnung erfüllt die Bedingung minimaler Herstellungs kosten und bequemer Betriebsweise.
Wenn eine grössere Meldungskapazität benötigt wurde, und da es unwirtschaftlich ist, auf diesen Leitungen Kanalfilter für die höheren Frequenzen einzuschalten, war es bisher üblich, eine Neunkanalgruppe als Ganzes durch einstufige Modulation in das nächstanliegende 3000 Hz breite Band nach oben zu verschie ben. -Wenn weitere Kanäle benötigt wurden, so wurden diese durch ein ähnliches Verfah ren erhalten, das darin besteht, andere Neun kanal-Grundgruppen jede gesondert durch einstufige Modulation in aufeinanderfolgende höhere 3000 Hz breite Bereiche im verfüg baren Frequenzspektrum zu versetzen.
Sogar mit diesen verhältnismässig breiten Bändern geht dieses Verfahren sehr verschwenderisch mit dem Frequenzbereich um, sobald der ver hältnismässig hohe Bereich erreicht wird, weil die unbedingt notwendigen Gruppenfilter, welche an verschiedenen Stellen der Anlage verwendet werden müssen, bei ihren Grenz- frequenzen einen beträchtlichen Frequenzbe reich für die Flanke benötigen.
Mit vorliegender Erfindung kann zum grossen Teil die vorerwähnte Verschwendung im Frequenzbereich verhindert werden. Nach stehend wird als Beispiel eine Zweidraht-Trä- gertelegraphenanlage mit 36 Kanälen betrach tet, die in Übereinstimmung mit der bisheri gen Praxis aufgebaut ist und damit einen Frequenzbereich von ungefähr 30 kHz benö tigt. Dies bedeutet, dass jedes der Frequenz bänder, welches eine Gruppe von neun 300 Hz breiten Trägertelegraphenkanälen aufnimmt, im Ganzen einen Bereich von 2700 Hz be nötigt.
Bei einer zweiten Gruppe von neun Kanälen, welche gerade oberhalb der ersten Gruppe angeordnet ist und bei einer nötigen Trennung von ungefähr 600 Hz zwischen den benachbarten Kanälen der beiden Gruppen, erfolgt die Trennung ungefähr bei 3600 Hz und es tritt eine Verschwendung im Frequenz- bereich von 600/3600 Hz oder 17% ein. Bei gleichen Verhältnissen würde bei 30 000 Hz ein Frequenzband von 5100 Hz unnütz ver loren gehen.
Entsprechend breitere Frequenz bänder würden an den Übergangsstellen zwi schen Frequenzbändern, die bei noch höhe ren Frequenzen angeordnet sind, verloren gehen. Als weiteres Beispiel werde eine Zweiweg-Vierband-36-Kanalanlage von der bisher verwendeten Art betrachtet, welche einen Frequenzbereich von ungefähr 50,5 kHz benötigt, während bei Anwendung des Verfah- renn gemäss vorliegender Erfindung der Fre quenzbereich einer solchen Anlage dieser Grösse auf 31 kHz Breite herabgesetzt werden kann.
In diesem zusätzlichen Bereich könnten mehr als zwei zusätzliche Gruppen von je neun Zweiwegkanälen untergebracht werden, und bei höheren Frequenzen könnten bedeu tend mehr zusätzliche Gruppen von Zweiweg kanälen erhalten werden.
Bei der hier in Vorschlag gebrachten An lage kann das ganze zur Verfügung stehende Frequenzband in zweckmässiger Weise so unterteilt werden, da.ss die Teilbandbreiten für verschiedene Zwecke verwendbar sind. So kann z. B. im Frequenzband einer Kanal gruppe oder im Frequenzband von zusammen gelegten Kanalgruppen eine Mehrzahl von Diensten, wie Telephon-, Telegraphen-, Radio programmkanäle, Faksimilegruppen u. a. m. in einfacher Weise untergebracht werden.
Weiter lässt sich die Anlage so ausbilden, dass irgend welche Beeinträchtigungen durch die Flanken der Filter nur auf gewisse Ka näle der Anlage beschränkt bleiben.
Ausführungsbeispiele der erfindungsge mässen Anlage zur Durchführung des Verfah rens sind nachstehend an Hand der Zeieh- nung näher beschrieben.
Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch eine 72-Kanal-Zweiwegsende- und -empfangs- anlage.
Die Fig. 3 zeigt seherratisch die Grenzfre- quenzwerte und die Anordnung von Grund gruppenfiltern, Obergruppenfiltern und Rich- tungstrennfiltern, welche zur Übertragung über die Anlage der Fig. 1 und 2 verwendet werden, und die Fig. 1 zeigt schematisch die Filteranordnung für eine 144-Kanal-Zweiweg- übertragungsanlage.
In den Fig. 1 und 2, welche zusammen ein Blockschema einer 72-Kanal-Zweiweganlage darstellen, zeigt die Fig. 1 die Sende- und Empfangsausrüstung T und R in einem End- amt und die Fig. 2 eine gleichartige Sende- und Empfangsausrüstung 1" und R' im andern Endamt.
Die beiden Endausrüstungen sind durch eine Fernleitung L miteinander verbunden, wobei vorausgesetzt wird, dass geeignete Ver stärker an einer Anzahl von Stellen auf der Fernleitung angeordnet sind, wobei die An zahl und Art dieser Verstärker von der Länge, der Dämpfung und andern Eigen schaften der Fernleitung abhängig ist.
Mit Bezug auf die Sendeseite T der in der Fig. 1 dargestellten Endausrüstung, erkennt man, dass acht Grundgruppen<I>a</I> bis<I>h</I> von Sendekanälen vorhanden sind. Jede Grund gruppe umfasst neun Übertragungskanäle, deren Mittenfrequenzen zwischen 750 und 3150 Hz liegen, wobei der Mittenfrequenzab- stand der Kanäle 300 Hz beträgt.
Aus den acht Grundgruppen sind vier identische Ober gruppen gebildet, indem durch eine einstufige Modulation jeweils eine Grundgruppe ober halb einer andern verlagert wird, wie das bei spielsweise durch einen Modulator hfl, der eine Trägerfrequenz von 3,3 kHz verwendet, geschehen kann, wobei für die Übertragung das obere Seitenband ausgewählt wird. Die erste Grundgruppe a von neun Kanälen ist einem Bandpassfilter F zugeführt, welches das Frequenzband von 600 bis 3300 Hz durchlässt.
Die andere Grundgruppe b von neun Kanälen wird durch den Modulator 1Z1 nach oben ver lagert, dessen Ausgang mit einem Bandpass- filter F1 verbunden ist, das den Frequenzbe reich von 3900 bis 6600 Hz durchlässt. Die am Ausgang der Filter F und F1 auftretende Obergruppe umfasst die Frequenzen von 600 bis 6600 Hz und wird über die Leitungen 11 und 12 einem nachstehend beschriebenen Mo- dulator 114 zugeführt. Eine zweite Ober- Oruppe wird in gleicher Weise aus den beiden Grundgruppen c und d gebildet.
Die am Aus- @ang der zweiten Filtergruppe F und F1 auf tretende zweite Obergruppe wird durch einen llodulator 1Z, der einen Träger von 6,9 kHz verwendet, in den Frequenzbereich von 7500 bis<B>13</B> 500 Hz verlagert, wobei dieser letztge nannte Bereich oberhalb des Frequenzbe reiches der ersten Obergruppe liegt.
Das am Ausgang des Modulators 11Z2 auftretende Fre quenzband wird über ein Bandpassfilter F_,, welches die Frequenzen von 7500 bis 13 500 Hz durchlässt, und dann über die Leitung 12 an den Modulator l114 geleitet.
Auf dieselbe Weise, wie aus den beiden ersten Grundgruppen a und b die erste Ober gruppe gebildet wird, wird aus den Grund- gruppen e und f eine dritte und aus den Grundgruppen<I>g</I> und<I>h</I> eine vierte Ober gruppe gebildet.
Die aus der siebenten und achten Grundgruppe g und h gebildete vierte Obergruppe wird durch eine Einrichtung ähn lich der oben im Zusammenhang mit der drit ten und vierten Grundgruppe c und d be schriebenen oberhalb der dritten Obergruppe verlagert, wobei das am Ausgang des zweiten Modulators l112 auftretende Frequenzband über ein zweites Bandpassfilter Fz an den Mo- dulator i712 angelegt wird. Im letztgenannten Modulator werden die Frequenzen der letzten vier nebeneinanderliegenden
Griuidgruppen durch eine einzige, einen Träger von 15 kHz verwendende Modulation in den Frequenzbe reich von 15 600 bis 28 500 Hz verlagert und über ein Bandpassfilter F3 dem einen Träger von 34,5 Hz verwendenden Modulator <B>31,</B> zu- geführt.. Nachdem die vier, je aus zwei Grund gruppen gebildeten Obergruppen, die zusam men eine Übertragungsgruppe bilden, in der oben erwähnten Art und Weise kombiniert sind,
liegen die ursprünglichen 72 Telegra phenkanäle nun alle nebeneinander im Fre quenzbereich von 35 100 bis 63 000 Hz.
In der besondern dargestellten Anlage reicht der untere Teil des zur Verfügung stehenden Frequenzbereiches ungefähr bis 28 500 Hz und wird für die Übertragung von der Station der Fig. 2 nach der Station der Fig. 1 verwendet, und daher wird die Über- tragungsgruppe von 72 Kanälen der Fig. 1 durch den eine Trägerfrequenz von 34,5 kHz verwendenden Modulator 114 verlagert, so dass diese Übertragungsgruppe innerhalb des Bandes von 35100 bis 63 000 Hz liegt,
wobei dieses Band durch ein Filter F4 durchgelassen wird. Nach .diesem Bandpassfilter wird das Frequenzband durch einen Endverstärker 77.l verstärkt und dann über ein anderes Band passfilter F4 der Fernleitung L zugeführt.
In der Empfangsstation R' der Fig. 2 wird das übertragene Frequenzband vori der Lei tung L her empfangen, und durch eine dem Sender T der Fig. 1 gleiche Anordnung er folgt in umgekehrter Reihenfolge und unter Verwendung derselben Hilfsträgerfrequenzen wie in Fig. 1 die Rückumsetzung in die acht Empfangsgrundgruppen <I>a'</I> bis<I>h',</I> welche sämtliche denselben Frequenzbereich von 600 bis 3300 Hz einnehmen und den Grundgrup pen<I>a</I> bis<I>h</I> der Sendeseite identisch sind.
Die Übertragung der Grundgruppen a bis b von je neun Kanälen vom Sendeteil T' der in Fig. 2 dargestellten Station erfolgt allge mein in gleicher Weise wie die Übertragung von Teil T .der Station der Fig. 1, wobei die Stromkreise, welche die Filter und Modula- toren miteinander verbinden mit dem gleichen Überweisungszeichen wie in Fig. 1, jedoch mit einem Beistrich bezeichnet sind.
Die Station der Fig. 2 ist jedoch in der Hinsicht von der der Fig. 1 verschieden, dass die Über tragungsgruppe, die das Frequenzband von 600 bis 28 500 Hz einnimmt, nicht nach oben verlagert wird, wie im Falle des Sendekreises der Fig. 1, sondern über einen Verstärker A. und ein Filter F, in die Fernleitung L ge leitet wird.
Auf .der Empfangsseite R der Sta tion der Fig. 1 wird die untere Übertragungs gruppe von 600 bis 28 500 Hz einem Filter F;, und einem Endverstärker Az zugeführt. Über die Leitungen 32' und 33' wird ein Band von 600 bis 6600 Hz den Filtern F und F, zuge führt. Vom Filter F wird das Band von 600 bis 3300 Hz der ersten Empfangsgrund gruppe a' zugeführt, und das Band von 3900 bis 6600 Hz wird durch den Demodulator DM. zurückverlagert und der zweiten Emp fangsgruppe b' zugeführt.
Die verbleibenden Frequenzen von 7500 bis 28 500 Hz werden zurückverlagert und den verbleibenden Emp- fangsgrundgruppen c' bis 31a' zugeführt in gleicher Art und Weise, wie bei der Emp fangsausrüstung R' der Fig. 2.
Man erkennt, dass nur eine sehr kleine Anzahl von verschiedenen Typen von Filtern, Modulatoren, Demodulatoren und Trägerfre quenzen erforderlich ist, und dass diese Ein richtungen verhältnismässig klein an Zahl sind. Diese Einsparung an Typen und An zahl von Ausrüstungsteilen gestattet eine be trächtliche Einsparung an Herstellungs-, In- stallations- und Unterhaltskosten für eine derartige Trägeranlage.
Da sämtliche Kanäle, welche in der gleichen Richtung übertragen werden, praktisch den gleichen Pegel aufwei sen, wird das Problem der Trennung der ver schiedenen (Truppen und der Unterdrückung von unerwünschten Frequenzen weitgehend erleichtert. An den Endstellen der Fernleitung und an den Bin- und Ausgängen der nicht dargestellten Leitungsverstärker trennen Rich- tungstrennfilt.er mit den Frequenzdurchlass- hereiclien von ungefähr 600 bis<B>28</B> 500 Hz und 35 100 bis 63 000 Hz die Übertragungsgrup pen der beiden Richtungen.
An diesen Stel len ist ein beträchtlicher Pegelunterschied zwischen dem empfangenen Frequenzband und dein verstärkt ausgesendeten Frequenz band vorhanden, und entsprechend sind die Anforderungen für diese Filter kritischer. Aus diesem Grund ist zwischen den Übertra- nungsgruppen ein grösserer Abstand nötig, als zwischen den Gruppen, welche in der glei chen Richtung übertragen werden. Auch sind wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, die Bandbreiten rweekmässig unterteilt, so dass verschiedene Dienste in einfacher Weise un tergebracht werden können.
Dabei können Bandbreiten verwendet werden, die für sol che Dienste besonders geeignet sind, beispiels weise ein 2700 IIz breites den Bereich einer Grundgruppe einnehmendes Band für Tele- plionie, ein 6000 Hz breites, den Bereich einer Obergruppe einnehmendes Band für Musik oder Faksimile-Übertragung u. a. m.
Die ver hältnismässig kleine Anzahl von Filtertypen, die erforderlich ist, und die Einsparung an Frequenzrauin sind leicht aus Fig. 3 der Zeichnung ersichtlich, welche die Lage der Frequenzbänder der in Fig. 1 und 2 darge stellten 72-Kanalanlage darlegt, wobei die Grenzfrequenzen der verschiedenen Gruppen filter und Richtungstrennfilter der Weichen ebenfalls angegeben sind.
Jedes Filter F lä.sst eine Grundgruppe von neun Trägertelegra- phenkanälen durch, deren Mittenfrequenzen 300 rlz auseinander liegen. Mit Bezug auf irgendeine Grundgruppe von neun Kanälen in einer Richtung ist die nächste Grund gruppe mit neun Kanälen gerade oberhalb der erstgenannten Gruppe angeordnet, wobei der Abstand dieser zwei Grundgruppen unge fähr 600 Hz beträgt.
Der von 28 500 bis 35100 Hz reichende Bereich zwischen den Durchlassbereichen der Richtungstrennfiltern F, und F, bedeutet einen Verlust von 6600 Hz an nutzbarem Signalfrequenzbereich, mit andern Worten etwa 2011/o der Trägerfrequenz der obern Übertragungsgruppe. Man erkennt, dass dieser Frequenzbereich der einzige der ganzen Anlage ist, in welchem eine wesent liche Verschwendung von Frequenzen auf tritt.
Wenn eine Mehrkanalanlage gemäss dem eingangs erwähnten bekannten Verfahren aufgebaut würde, so würde die notwendige Trennung zwischen benachbarten Grundgrup pen progressiv zunehmen, wenn diese Grup pen gesondert im Frequenzspektrum derart verschoben werden, dass eine über die andere zu liegen kommt. Eine solche Verschwendung von Frequenzraum nimmt in den höheren Ge bieten des Spektrums einen bedeutenden Um fang an, so dass eine grosse Anzahl von Signalkanälen weggelassen werden müssen, welche sonst in einem gegebenen Frequenz spektrum verwendet werden könnten.
In der vorliegenden Anordnung ist der Abstand zwi schen den Grundgruppen der Obergruppen im Gegensatz dazu gleichförmig und muss im obern Teil des Frequenzspektrums nicht grösser sein als im untern Teil, wodurch eine wesentliche Einsparung an Frequenzraum er zielt wird.
In der vorangehenden Beschreibung wurde angenommen, dass für die Übertragung stets die obern Seitenbänder jedes Kanals ausge wählt werden. Mit einer derartigen Anord nung behalten die Kanäle durchwegs die ursprüngliche Frequenzfolge innerhalb der Gruppe. So bleibt beispielsweise der 750-1:Iz- Telegraphenkanal ständig auf .dem nieder frequenten Ende seiner Gruppe, während der 3150-Hz-Kanal an der obern Frequenzgrenze liegt.
Es ist bekannt, dass die Charakteristiken von Bandfiltern, wie beispielsweise die Dämp fung, die Impedanz und die Phasenverschie bung an den Flanken des Filterdurchlass- bereiches eine ausgeprägte Abweichung vom idealen flachen Verlauf aufweisen. Deshalb werden nur die 750-Hz- und 3150-Hz-Kanäle ständig durch diese Filtermängel beeinflusst.
In vielen Fällen mag es vorteilhaft sein, diese sich häufende Beeinträchtigung auf die niederste Frequenzkanäle zu konzentrieren, anstatt sie auf die obern und untern Kanäle der Grundgruppen zu verteilen. In der vor liegenden Anlage können deshalb die Kanäle so angeordnet werden, dass nur die nieder frequenten Kanäle der Grundgruppen am Rande der betreffenden Obergruppe liegen; indem man an Stelle des im Zusammenhang mit dem ersten Modulator Ml angegebenen Trägers von 3,3 kHz .durchwegs einen Träger von 7,2 kHz verwendet, und dabei das untere Seitenband auswählt.
Da durch die Auswahl des untern Seitenbandes eine Umkehr der Frequenzfolge eintritt, ergibt sich, dass in jeder Obergruppe die beiden 3150-Hz-Kanäle in der Mitte dieser Obergruppe nebeneinan- derliegen, während die 750-Hz-Kanäle an den äussern Grenzen der Obergruppe liegen. Auf der Empfangsseite wird der Demodulator Dllll ebenfalls eine Frequenz von 7,2 kHz verwenden, wobei wiederum das untere Sei tenband ausgewählt wird, so dass die Kanäle in ihrer ursprünglichen Frequenzfolge emp fangen werden.
Die obern Kanäle jeder (;rundgruppe sind deshalb frei von Beein trächtigungen der Übertragung die durch die Unvollkommenheiten der verschiedenen Bandfilter verursacht werden, und diese Kanäle können deshalb durchwegs als bevor zugte Kanäle betrachtet werden.
In der dargestellten Anlage werden je zwei Grundgruppen zu einer Obergruppe zu samm6ngefasst und je zwei Obergruppen wer den zur Bildung einer noch grösseren Gruppe frequenzmässig nebeneinander verlagert. Es ist jedoch selbstverständlich, dass die Anzahl der -so zur Bildung einer Obergruppe kombi nierten Grundgruppen und die Anzahl der zur Bildung einer noch grösseren Gruppe verlagerten Obergruppen verändert werden kann, und zwar in Abhängigkeit der Anzahl von Kanälen, die in der Anlage verfügbar gemacht werden müssen.
Es könnten daher je 3, 4 oder mehr Grundgruppen zur Bildung von Obergruppen kombiniert werden und je 3, 4 oder mehr Obergruppen könnten ver lagert werden, um noch grössere Gruppen zu bilden, welche dann wieder übereinander ver lagert die eine Übertragungsgruppe bilden. Auch kann der besondere Frequenzbereich, der verwendet wird, innerhalb weiter Grenzen verändert werden, je nach Eigenschaft oder Art des Dienstes, für welchen die Anlage ver wendet werden soll.
Zudem können die Grenzfrequenzwerte der verwendeten Bandpassfilter innerhalb be trächtlicher Grenzen geändert werden. Im Falle der Grundgruppenfilter F können z. B. Tiefpassfilter von 0 bis 3300 Hz an Stelle von Bandpassfiltern von 600 bis.<B>3300</B> Hz verwen det werden, obwohl die letztgenannten Filter bevorzugt werden, um mögliche Interferenzen zu beseitigen, welche durch Fremdfrequenzen unterhalb 600 Hz auftreten könnten.
In gleicher Weise kann das Richtungs- trennfilter 11'4 ein Hochpassfilter mit Grenz- frequenz von 35 100 Hz und F, ein Tiefpass- filter mit Grenzfrequenz von 28 500 Hz sein.
Die Fig. 4 zeigt das Frequenzschema einer 144-Kanal-Zweiwegträgeranlage, und man er kennt, dass mit Ausnahme des Frequenzzwi- schenbereiches zwischen den Durchlassberei- chen der Bandpassfilter F4 und F, und FE und F;
keine Verschwendung an Frequenz- raum stattfindet, ungeachtet der Tatsache, dass in jeder Richtung 16 Grundgruppen filter verwendet werden und dass diese Grund gruppen eine über die andere in die obern Bereiche des Frequenzspekt.rums verlagert werden. Mit ändern Worten, der einzige wesentliche Frequenzraumverlust wird durch die Richtungstrennfilter F" und F; und die Breitbandgruppenfilter F4 und F, verursacht.
In der vorstehenden Beschreibung wurden Obergruppen und zunehmend grössere Ober gTuppen je aus Paaren der nächstkleineren Gruppen gebildet. Diese Auswahl wurde je- doch lediglich als Beispiel zur Erläuterung aufgeführt, da die Anzahl der zur Bildung der näehstgrösseren Gruppen verwendeten Gruppen irgendeine vernünftige Anzahl sein kann, und zudem können diese Anzahlen der einen Gruppen von denen der nächstgrösseren Gruppen verschieden sein. Zweckmässig er zeugt jeder (Truppen bildende Schritt eine Anzahl Gruppen, durch welche die Gesamt zahl der Kanäle ohne Rest teilbar ist.