Fernsehapparat. Die Erfindung betrifft einen Fernseh apparat.
Beim Senden von Fernsehprogrammen ist. es häufig erwünscht, von einer Szene auf eine andere zu überblenden. Zu diesem Zweck wird der Ausgang einer Fernsehkamera von dein Sender abgeschaltet und durch den Ausgang einer andern Kamera ersetzt. Ge- wöhnlieh wird dieser Wechsel durch lang sames Überblenden des Ausganges einer Ka mera und durch langsames Einschalten des Ausganges einer andern Kamera. bewirkt. In manchen Fällen kann es jedoch erwünscht sein, ein plötzliches Überblenden von einer Kamera auf eine andere vorzunehmen.
Bisher verursachte jedoch ein solches plötzliches Überblenden gewöhnlich einen hässlichen Fleck auf dem Schirm eines Fernsehempfän gers, weil während eines Augenblickes ein Teil eines Bildübertragers durch die Szene einer Kamera, und der übrige Teil durch die Szene einer andern Kamera besetzt schien. Ähnliche Schwierigkeiten treten auch in den Fällen auf, in welchen es erwünscht ist, den Pegel der Fernsehsignale in feinen Stufen zu variieren. Die Erfindung bezweckt, einen ver besserten Fernsehapparat zu schaffen, bei welchem solche Zustandsänderungen vorge nommen werden können.
Der Fernsehapparat gemäss der Erfin dung weist Mittel auf, durch welche ein Sehaltvorgan; in einem beliebigen Zeitpunkt eingeleitet werden kann, welcher fähig ist, eine Änderung des Betriebszustandes des Apparates herbeizuführen, wobei diese Be- triebszustandsänderung derart ist, dass, wenn sie während einer Bildperiode eintreten würde, sie Veranlassung zu einer uner wünschten Verzerrung eines reproduzierten Bildes gäbe, sowie Mittel, durch welche, wenn der Schaltvorgang eingeleitet wurde, er nur in einem Austastintervall nvischen aufeinanderfolgenden Bildperioden wirksam wird.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbei spiele des erfindungsgemässen Fernsehappa rates veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Ausfüh rungsform einer mechanischen Kommutator- vorrichtung 711111 Gebrauch für den Fernseh apparat.
Fig. 2 ist ein Schaltungschema einer An- ordnun- mit thermionisehen Röhren, welche an Stelle der in Fig. 1 dargestellten Kom- mutatorvorrichtung verwendbar ist.
Fig. 3 veranschaulicht die Wellenform von Impulsen, welche zur Anwendung bei der Anordnung gemäss Fig. 2 geeignet ist.
Fig. 4 ist ein Schaltungsschema einer An ordnung, bei welcher die in Fig. 1 dargestell ten mechanischen Schalter durch ther- mionische Ventile ersetzt sind.
Fig. 5 zeigt eine Variante der in Fig. 4 dargestellten Anordnung.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.l wird der Ausgang einer Fernsehkamera längs eines Kanals 1 und der Ausgang einer an dern Fernsehkamera längs des Kanals 2 zu- geführt, wobei die Kanäle 1 und 2 von dem Bedienenden abwechselnd geschaltet werden, derart, dass das Signal entweder vom Ka nal 1 oder vom Kanal 2 dem Sign.alaus- gangskanal 3 zugeführt wird.
Das Anschal ten entweder des Kanals 1 oder des Kanals 2 an den Kanal 3 wird durch Umschalten eines Kontaktes 4 bewirkt. Dieser Kontakt wird durch ein Relais 5 gesteuert, welches be wirkt, dass der Kontakt 4 den einen oder den andern Kontakt eines Kontaktpaares 6, 7 be rührt, welche mit den Kanälen 1 bzw. 2 ver bunden sind. Das Relais 5 wird durch eine Stromquelle 8 erregt, wobei der Relaisstrom kreis ein paar Kommutatoren 9, 10 enthält, welches mittels eines von Hand betätigten Schalters 11 gesteuert werden.
Die Kommuta- toren 9 und 10 sind auf einer Welle 12 ange bracht, welche synchron mit der Bildfre quenz rotiert. Der Kommutator 9 ist mit einem leitenden Segment 13 versehen, so dass der Kommutator 9 mit seiner Bürste 14 nur während der Austauschintervallen zwischen aufeinanderfolgenden Bildperioden Kontakt macht. Der Kommutator 10 ist dagegen mit einem isolierenden Segment 15 versehen, so dass er mit seiner Bürste jederzeit Kontakt macht, mit Ausnahme in den Austastinter- vallen zwischen aufeinanderfolgenden Bild perioden.
Die Bürste 16 ist mit Haltekon takten 17 des Relais in Serie geschaltet, wo durch das Relais 5 erregt bleibt, wenn die Bürste 16 den leitenden Teil des Kommuta- tors 10 berührt. Angenommen, die Kommu- tatoren befinden sich in der in Fig. 1 dar gestellten Lage, und der Schalter 11 und die Kontakte 1.7 sind offen, so dass das Relais 5 nicht erregt ist und der Kontakt 4 den Kon takt 7 berührt.
Wenn nun der Schalter 11 niedergedrückt wird, um ein plötzliches Überblenden von der einen Kamera auf die andere einzuleiten, so bewirkt das Relais 5 erst dann einen Wechsel der Stellung des Kontaktes 4 und der Kontakte 17, wenn der Kommutator 9 eine Drehlage erreicht hat, in welcher das leitende Segment 13 die Bürste 1.4 berührt, d. h. bis zum Austastintervall, welches nach der Bildperiode eintritt, wäh- rend welcher der Schalter 11 niedergedrücl,#t wurde.
Wenn das leitende Segment 13 sich bewegt, so dass es ausser Berührung mit der Bürste 14 gelangt, bleibt das Relais 5 erregt infolge des Stromes, welcher dem Relais von der Bürste 16 und dem leitenden Teil des Kommutators 10 zugeführt wird, da nun die Haltekontakte 17 geschlossen sind. Daher fliesst, solange der Schalter 11 geschlossen bleibt, beständig Strom in dein Relais ab wechselnd von den Bürsten 14 und 16. Wenn ein weiteres plötzliches Überblenden erfolgen soll, wird der Schalter 11 geöffnet, und das Relais 5 bleibt durch die Selbsthaltekontakte 17 in seiner erregten Lage, bis das nichtlei tende Segment 15 wieder die Bürste 16 be rührt, wodurch das Relais 5 aberregt wird.
Die in Fig. 1 dargestellten mechanischen Kommutatoren können, wie in Fig. 2 ersicht lich, durch ein Paar Elektronenröhren ersetzt sein. Hier ist ein Paar Elektronenröhren 19, 20 vorgesehen, deren Kathoden miteinander verbunden und an den negativen Pol einer Stromquelle über einen Widerstand 21 an gelegt sind, während die Anode der Röhre 19 mit der Steuerelektrode der Röhre 20 ver bunden ist, wobei die Anordnung einen soge nannten flip-flop -Kreis bildet, welcher zwei stabile Zustände hat, wobei in einem derselben die Röhre 19 und in deren andern die Röhre 20 leitend ist.
Da Relais 5 liegt im Anodenkreis der Röhre 20, und den Röh ren wird in üblicher Weise Strom durch die in Fig. \? dargestellten Batterien zugeführt. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Steuerkreis kann ein Zechsiel von einem stabilen Zu stand in den andern durch Variieren der der Steuerelektrode der Röhre 19 zugeführten Vorspannung bewirkt werden, bis eine kri tische Spannung erreicht ist, wobei zwei kri tische Spannungen entsprechend den beiden stabilen Zuständen vorhanden sind.
Die Vor spannung der Steuerelektrode der Röhre 1.9 wird durch Betätigen des Schalters 11 geän dert, wobei je nach der Stellung des Schal ters 11 das positive oder das negative Ende einer Vorspannungsbatterie 22 an die Steuer elektrode angelegt wird.
Die Änderung der an die Steuerelektrode der Röhre 19 beim Betätigen des Schalters 11 angelegten Span nung ist so bemessen, dass sie kleiner ist als die für den Wechsel von einem Zustand des Steuerkreises in den andern notwendige Spannung. Ausser dieser Vorspannungs- -ung werden der Steuerelektrode der <B>i</B> ändei Röhre 19 Impulse zugeführt, wobei diese Impulse während der Austastintervalle zwi schen aufeinanderfoigenden Bildperioden auftreten, so dass, wenn der Schalter 11 be tätigt wird, eine Änderung im stabilen Zu stand der Röhre 19 und 20 nicht erfolgt,
bis der Steuerelektrode der Röhre 19 ein Impuls zugeführt wird. In Fig. 3 geben die gestri- ehelten Linien 23 und 24 die der Steuerelek trode der Röhre 19 von der Batterie 22 zu geführten Vorspannungen an.
Die Wellen form der Impulse, welche zum Anlegen an die Steuerelektrode des Ventils 19 geeignet ist, ist in vollen Linien in Fig. 3 dargestellt, wobei diese Impulse positive Teile 25 und negative Teile 26 aufweisen, deren Ampli tuden angenähert der halben Differenz zwi schen den kritischen Spannungen El und E. gleich sind, so dass, wenn der Schalter betä tigt wird, eine Änderung des stabilen Zu standes der Röhren 19 und 20 unmittelbar nach Anlegen entweder eines positiven oder negativen Impulses, je nach der Stellung des Schalters 11, eintritt.
Wenn sich der Schalter 11 in der in Fig. 2 dargestellten Stellung befindet, in welcher die kleinere Vorspannung 24 (Fig. 3) an die Steuer elektrode der Röhre 19 angelegt wird, wech seln. die Röhren 19 und 20 vom einen in den andern Zustand, wenn der erste negative Impuls auftritt, und bei niedergedrücktem Schalter 17., in welcher Stellung die grössere Vorspannung 25 (Fig. 3) der Steuerelek trode der Röhre 19 zugeführt wird, wechseln die Röhren von einem Zustand in den an dern, wenn der nächste positive Impuls auf tritt.
Die positiven und negativen Impulse 25 und 26 sollen dicht aufeinander folgen, wobei genügend Zeit nach dem Auftreten des zweiten Impulses eines Impulspaares bleibt, dass das Relais 5 vor dem Ende des Austastintervalles zwischen aufeinanderfol genden Bildern in Tätigkeit treten kann.
Die Impulse 25 und 26 können beispielsweise durch Differenzieren eines einzelnen kurzen rechteckigen Impulses dadurch erzeugt wer den, dass dieser rechteckige Impuls einem differenzierenden Kreis zugeführt wird, wel eher einen Kondensator 27 und einen Wider stand 28 aufweist, welcher mit der Steuer elektrode der Röhre 19 verbunden ist, wobei die Zeitkonstante des Kondensators 27 und des Widerstandes 28 im Vergleich mit der Dauer jedes rechteckigen Impulses kurz ist.
Falls gewünscht, können, anstatt die posi tiven und negativen Impulse einander dicht folgen zu lassen, positive und negative Im pulse verwendet werden, welche in abwech selnden Intervallen zwischen aufeinanderfol- genden Bildperioden erfolgen.
Anstatt das Relais 5 zu verwenden, um ein Überblenden von einem Kamerakanal auf den andern zu bewirken, kann das Relais 5 durch zwei Paare von Dioden 29, 30 und 31, 32, wie in Fig. 4 dargestellt, ersetzt sein. Die Kamerakanäle 1 und 2 sind mit der Anode der Diode 29 bzw. der Anode der Diode 31 verbunden, während die Kathoden der Dioden 29 und 30 mit der Anode einer Triode 38 und. die Kathoden der Dioden 31 und 32 mit der Anode einer weiteren Triode 39 verbunden sind.
Die Steuerelektrode der Röhre 38 ist mit der Anode der Röhre 19 in Fig. \?., verbunden, und die Steuerelektrode der Röhre 39 ist an ein relativ konstantes Potential angeschlossen, wobei die Röhren 38 und 39 einen gemeinsamen Kathodenwider stand haben. Wenn die Röhre 19 nicht lei tend und die Röhre 20 leitend ist, ist die Röhre 38 leitend und die Röhre 39 nicht lei tend. Die Dioden 29 und 30 sind in diesem Fall leitend, und Signale von dem Kanal 1 können dem Kanal 3 zugeführt werden, wo bei die Dioden 31 und 32 nicht leitend sind, so dass keine Signale von dem Kanal 2 dem Kanal 3 zugeführt werden.
Anderseits sind, wenn die Röhre 19 leitend ist, die Röhre 38 und daher die Dioden 29 und 30 nicht lei- send gemacht, während die Röhre 39 und die Dioden 31 und 32 leitend sind. Die in Fig. -1 dargestellte Anordnung ist geeignet, das Ausgangssignal einer grossen Belastungsim pedanz zuzuführen, z. B. der Steuerelektrode einer folgenden Röhre.
Wenn gewünscht wird, das Ausgangssignal einer kleinen Bela- stungsimpedanz zuzuführen, so können die Dioden 29, 30 und 31, 32 durch Paare von Trioden oder Pentoden 33, 34 und 35, 36, wie in Fig. 5 dargestellt, ersetzt werden. Die Röhren 33, 34 und 35, 36 bilden einen Teil eines Verstärkerkreises, dessen Ausgang einer Kathodenfolgeröhre 37 zugeführt wird, wie dies in der britischen Patentschrift Nr. 564821 beschrieben ist.
Die Kathoden der Pentoden 33<B>...</B> 36 sind mit den Anoden eines Paares von Pentoden 40, 41 verbunden, deren Kathoden mitein ander gekoppelt sind, wobei die Steuerelek trode der Röhre 40 an die Anode der Röhre 19 der Fig. 2 angeschlossen ist. 'Wenn die Röhre 19 nicht leitend ist, ist die Pentode 40 leitend, welche zusammen mit dem Wider stand in ihrer Kathodenleitung dann die Röhre 33 mit der Röhre 34 koppelt, so dass die der Steuerelektrode der Röhre 33 zuge führten Signale im Kanal 1 der Anode der Röhre 34 zugeführt werden.
Wenn die Pen- tode 40 leitend ist, bleibt die Pentode 41 nicht leitend, und wenn die Pentode 41 nicht leitend ist, sind auch die Röhren 35 und 36 nicht leitend. Wenn die Röhre 19 leitend wird, sind die Pentode 40 und dadurch die Röhren 33 und 34 ausgeschaltet, und die Pentode 41 und dadurch die Röhren 35 und 36 werden automatisch leitend. Die Signal übertragung vom Kanal 1 zur Röhre 37 hört dadurch auf, während der Kanal 2 mit der Röhre 37 verbunden ist. Durch die Verbin dung der Steuergitter von 31 und 36 mit dein Kathodenwiderstand von 37 wird nega tive Rückkopplung :erzielt.
Falls gewünscht, können die Röhren 38, 39 in Fig. 4 und 40, 41. in Fi. 5 fortgelassen werden, in welchem Falle die Röhren 19 und 20 allein verwendet werden, wobei die Kathoden der Dioden 29 und 30 oder der Röhren 33 und 34 mit der Anode der Röhre 19, und die Kathoden der Dioden 31 und 32 oder der Röhren 33, 36 mit der Anode der Röhre 0 verbunden sind.