DE1147624B

DE1147624B - Abschaltbare Einrichtung zur Unterdrueckung der Zeilenstruktur in einem Fernsehempfaenger

Info

Publication number: DE1147624B
Application number: DET21826A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Herbert Schlegel
Original assignee: Telefunken Patentverwertungs GmbH
Current assignee: Telefunken Patentverwertungs GmbH
Priority date: 1961-08-23
Filing date: 1962-03-24
Publication date: 1963-04-25
Also published as: DE1158554B; GB1014026A; US3230415A; BE620211A; DE1163985B

Description

Zur Unterdrückung der Zellenstruktur in einem Fernsehempfänger ist es bekannt, mit einem zusätzlichen permanentmagnetischen oder elektromagnetischen Ablenksystem den Leuchtfleck zu einer Ellipse zu verformen, deren lange Achse senkrecht zur Zeilenrichtung steht.

Eine Unterdrückung der Zeilenstruktur ist jedoch nur beim Betrachten des Bildschirmes aus einer Entfernung etwa unterhalb 2 m vorteilhaft. Beim Betrachten aus größerer Entfernung erscheint die Bildschärfe verringert, während die Zeilenabstände ohnehin nicht mehr zu erkennen sind. Es ist daher wünschenswert, daß die Unterdrückung der Zeilenstruktur je nach Bedarf ab- und angeschaltet werden kann. Bei einem elektromagnetischen Ablenksystem ist es bekannt, den Gleichstrom durch die Ablenkspule mit einem Schalter wahlweise abzuschalten. Bei einem permanentmagnetischen Ablenksystem können magnetisch leitende Kappen oder Bügel über die Magnete geschoben werden, die die Magnete kurzschließen und die Einrichtung unwirksam machen.

Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, zur Verringerung der benötigten elektrischen Ablenkleistung ein permanentmagnetisches mit einem elektromagnetischen Ablenksystem so zu kombinieren, daß bei der einen Stromrichtung die beiden gleich großen magnetischen Felder sich addieren und die gewünschte Verformung des Leuchtfleckes ergeben und sich bei der anderen Stromrichtung aufheben.

Diese bekannten Lösungen haben folgenden Nachteil: Das zur Verformung des Leuchtfleckes dienende, im allgemeinen axial gerichtete, radialunseymmetrische Magnetfeld enthält in seinem unvermeidlichen Streufeld radial, also senkrecht zum Elektronenstrahl gerichtete Kraftlinien. Durch diese Kraftlinien wird der Elektronenstrahl bei eingeschalteter Einrichtung senkrecht zu den radialen Kraftlinien und senkrecht zum Elektronenstrahl, d. h. tangential zum Röhrenhals, abgelenkt. Da die Drehrichtung dieser Ablenkung bei allen Stellungen des Elektronenstrahls, d. h. über die ganze Bildfläche, die gleiche ist, wird das gesamte Bild gedreht. Diese Drehung wirkt sich beim Umschalten störend aus, weil beim Bedienenden der Eindruck entsteht, daß das Bild in irgendeiner Weise beeinflußt und möglicherweise verzerrt oder »schlechter« wird. Der Bedienende kann darin einen Fehler oder einen Mangel der eingebauten Einrichtung zur Unterdrückung der Zeilenstruktur sehen.

Diesen Nachteil vermeidet die vorliegende Erfindung. Die Erfindung besteht darin, daß beim Umschalten der Einrichtung der Elektronenstrahl so beeinflußt wird, daß für einen kurzen Zeitraum, ins-Abschaltbare Einrichtung

zur Unterdrückung der Zeilenstruktur

in einem Fernsehempfänger

Anmelder:
Telefunken

Patentverwertungsgesellschaft m. b. H.,
Ulm/Donau, Elisabethenstr. 3

Dr.-Ing. Herbert Schlegel, Havelse (Hann.),
ist als Erfinder genannt worden

besondere einige Zehntelsekunden, auf dem Bildschirm kein sichtbares Bild entsteht oder die Verformung des Leuchtfleckes so langsam erfolgt, daß die durch die Verformung verursachte Drehung des Bildes vom Beobachter nicht wahrgenommen wird.

Die Erfindung beruht auf folgender Erkenntnis: Wenn das Bild während der Umschaltung nur wenige Zehntelsekunden nicht sichtbar ist und danach etwas gedreht wieder erscheint, kann das Auge des Beobachters diese Drehung nicht mehr wahrnehmen, da es die vorherige Stellung des Bildes bereits »vergessen« hat. Die Drehung wird ebenfalls nicht wahrgenommen, wenn sie nur langsam, z. B. während mehrerer Sekunden, erfolgt.

Die Unterdrückung des Bildes läßt sich mit dem zur Umschaltung der Einrichtung dienenden Bedienungsmitteln auf einfache Weise erreichen. Bei einem elektromagnetischen System kann der Schalter beispielsweise einen Wischkontakt enthalten, der eine Steuerelektrode der Bildröhre auf eine solche Spannung legt, daß der Elektronenstrahl kurzzeitig dunkelgetastet wird und das Bild verschwnidet.

Bei Permanentmagneten, die zu beiden Seiten des Röhrenhalses angeordnet sind und durch zwei magnetisch leitende Hauben kurzgeschlossen werden, kann die Dunkelsteuerung des Bildschirmes so erfolgen, daß die beiden Hauben nacheinander betätigt werden. Auf diese Weise entsteht, solange nur die Magnete auf der einen Seite des Röhrenhalses wirksam sind, kurzzeitig ein derart unsymmetrisches Magnetfeld, daß der Elektronenstrahl so weit ausgelenkt wird, daß er den Bildschirm nicht mehr trifft und somit kein Bild geschrieben werden kann.

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Im folgenden werden drei Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert (Fig. 1 bis 3).

Die Kathode der Bildröhre 1 ist mit der Anode der Videoendröhre 2 galvanisch verbunden. Einer Steuerelektrode, beispielsweise dem Wehneltzylinder, wird über einen Spannungsteiler 3, 4 eine konstante positive Vorspannung zugeführt. Ein Elektromagnet 5 ist über einen Schalter 6 und einen Widerstand 7 an die Betriebsspannung anschaltbar und dient in bekannter Weise zur Verformung des Leuchtfleckes. Der Schalter 6 hat zwei Endstellungen 8 und 9. In der Stellung 8 ist die Einrichtung zur Unterdrückung der Zeilenstruktur abgeschaltet. In der Stellung 9 fließt ein Gleichstrom durch die Spule des Elektronenmagnets 5 und bewirkt die gewünschte Verformung des Leuchtfleckes. Beim Umschalten des Schalters 6 wird kurzzeitig ein Kontakt 10 betätigt, der die Steuerelektrode der Bildröhre 1 kurzzeitig auf Massepotential legt. Dadurch wird die Steuerelektrode gegenüber der Kathode stark negativ, der Elektronenstrahl dunkelgetastet und das Bild unsichtbar.

In Fig. 2 besorgen vier zylinderförmige, in axialer Richtung magnetisierte Permanentmagnete 11,12,13, 14 die Verformung des Leuchtfleckes in der Bildröhre 1. Zur Abschaltung der Unterdrückung der Zeilenstruktur werden die Permanentmagnete 11 bis 14 mit magnetisch leitenden Hauben 15,16, die die Permanentmagnete umfassen, kurzgeschlossen. Die Betätigung der Hauben 15,16 erfolgt über ein Gestange 17, das mit einem Knopf, beispielsweise in der Rückwand des Gehäuses, betätigt werden kann. Das Gestänge 17 ist so konstruiert, daß die Hauben beim Umschalten nacheinander betätigt werden. In Fig. 2 ist der Zustand während des Umschaltens dargestellt. In diesem kurzen Zeitraum ist nur das Magnetpaar 13,14 wirksam. Dadurch wird eine derart unsymmetrische Ablenkung des Elektronenstrahls bewirkt, daß der Elektronenstrahl den Bildschirm nicht mehr trifft und das Bild kurzzeitig verschwindet.

Infolge der kurzzeitigen Austastung des Bildes kann das Auge des Betrachters die mit dem Umschalten bewirkte Drehung des Bildes nicht mehr wahrnehmen.

Eine weitere Möglichkeit, die Drehung des Bildes für den Beobachter weniger auffällig zu machen, besteht darin, Mittel vorzusehen, daß der Strom in dem Elektromagnet nur langsam ansteigen bzw. abfallen kann. Beispielsweise kann gemäß Fig. 3 in Reihe mit dem Elektromagnet 20 ein Widerstand 18 und parallel zur Spule des Elektromagnets 20 ein Kondensator 19 geschaltet werden. Wird das System eingeschaltet, lädt sich der Kondensator 19 über den Widerstand 18 auf, wird es abgeschaltet, entlädt sich der Kondensator über die Spule des Systems. Die Drehung entspricht der Zeitkonstante der Glieder und kann so langsam gestaltet werden, daß sie vom Auge des Beobachters nicht mehr wahrgenommen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Abschaltbare Einrichtung zur Unterdrückung der Zeilenstruktur in einem Fernsehempfänger, bei der der Leuchtfleck des Elektronenstrahls durch ein permanentmagnetisches und/oder elektromagnetisches Ablenksystem zu einer senkrecht zur Zeilenrichtung stehenden Ellipse verformt wird und die Abschaltung dadurch erfolgt, daß die zu beiden Seiten des Röhrenhalses angeordneten Permanentmagnete durch je einen magnetischen Nebenschluß kurzgeschlossen werden oder der Strom in einem Elektromagnet unterbrochen oder umgepolt wird, dadurch gekenn zeichnet, daß beim Umschalten der Einrichtung der Elektronenstrahl so beeinflußt wird, daß für einen kurzen Zeitraum, insbesondere einige Zehntelsekunden, auf dem Bildschirm kein sichtbares Bild entsteht oder die Verformung des Leuchtfleckes so langsam erfolgt, daß die durch die Verformung verursachte Drehung des Bildes vom Beobachter nicht wahrgenommen wird.

2. Abschaltbare Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Umschaltens kurzzeitig an eine Steuerelektrode der Bildröhre eine solche Spannung gelegt wird, daß der Elektronenstrahl dunkelgetastet wird.

3. Abschaltbare Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der positiv vorgespannte Wehneltzylinder während des Umschaltens kurzzeitig auf Massepotential gelegt wird.

4. Abschaltbare Einrichtung nach Anspruch 1 mit einem permanentmagnetischen Ablenksystem, dadurch gekennzeichnet, daß die Beeinflussung des Elektronenstrahls dadurch erfolgt, daß die zu beiden Seiten des Röhrenhalses (1) angeordneten Permanentmagnete (11 bis 14) nacheinander kurzgeschlossen bzw. freigegeben werden.

5. Abschaltbare Einrichtung nach Anspruch 1 mit elektromagnetischem Ablenksystem, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Spule (20) des Ablenksystems ein Kondensator (19) und in Reihe mit der Spule (20) ein Widerstand (18) geschaltet ist und daß die Zeitkonstante von Kondensator und Widerstand so bemessen ist, daß die Verformung des Leuchtfleckes so langsam erfolgt, daß die durch die Verformung verursachte Drehung des Bildes vom Beobachter nicht wahrgenommen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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