Verfahren zur Herstellung einer Faltschachtel.
Die Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren zur Herstellung einer Faltschachtel und auf eine nach diesem Verfahren berge- stellte Faltschachtel, beispielsweise aus PApier und mit einer fettdichten Ausfütterung, beispielsweise zum Eingiessen von Käse in flüssigem Zustande bei höherer Temperatur, um darin allmählich zu erstarren.
Da die Vnterfläche des so eingegossenen Käses glatt ist, empfiehlt es sich, bei diesem Ausführungsbeispiel ein Deckblatt, welches beim Eingiessen den Boden bildet, herzustel Aren, so sieht der Benützer oder Käufer die glatte Oberfläche des Käses in der Verpackung.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung einer Faltsehachtel zeichnet sie, dadurch aus, dass an einem ebenen Zuschnitt, welcher eine mittlere rechteckige Öffnung enthält, die von den Rändern der Flanschen dieser öffnung abstehenden Ansatze nach Herstellung von Faltlinien aufgefaltet und die so entstandenen Ansatzstücke harmonika- artig zusammengeschoben und mit End- laschen im Innern der Zarge vereinigt werden.
Zweckmässig wird ein faltbarer Deckel jiber das eine offene Ende der Schachtel gesetzt.
An Hand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf einen Zuschnitt, der aus einem einzigen Stück Papier oder Pappe hergestel4t ist, und aus welchem die Faltschachtel erzeugt wird.
Fig. 2 zeigt schaubildlich die Zarge der Schachtel in teilweise gefaltetem Zustand unter Darstellung der harmonikaartig auf sich selbst gefalteten Seiten und Endwandteile, die die rechteckige Öffnung umschliessen.
Fig. 3 zeigt ebenfalls schaubildlich das Erzeugnis in einem weiter fortgeschrittenen Zustand, und zwar sind bier die Endteile von sich gegenüberliegenden Wänden nach einwärts gegen die andern Wände hin abgefaltet, so dass sich diese Teile zum Teil überlappen.
Fig. 4 zeigt schaubildlich die Schachtel mit nach oben gerichteter Öffnung.
Fig. 5 zeigt schaubildlich den Deckel, der der Schachtel aufgesetzt werden kann und den Boden der fertigen Packung bildet, je doch in dieser Figur noch in ungefaltetem Zustand gezeigt ist.
Fig. 6 zeigt schaubildlich ein Deckblatt aus Papier oder Pappe, das den Boden der Schachtel bildet, während das Material eingefüllt wird, und das nach der Füllung die Oberwand der fertigen Packung bildet.
Fig. 7 zeigt sehaubildlich die fertige Schachtel mit nach oben gerichteter Öffnung.
Fig. 8 zeigt schaubildlich den Deckel, nachdem er von der in Fig. 5 gezeigten Lage in jenen Zustand übergeführt worden ist, in welchem er auf die schachtel aufgesetzt werden kann.
Fig. 9 zeigt in einem Teilschnitt eine Einrichtung zur Einführung der Ausfütterung aus fettdichtem Papier oder dergleichen in die Schachtel, und zwar ist in dieser Figur die Einrichtung in jener Lage gezeigt, die sie einnimmt, ehe idas Futter gegen die Wände der Schachtel hin gestreckt wird.
Fig. 10 zeigt dieselbe Einrichtung mit der Ausfütterung in dem Zustand, den sie annehmen muss, um in die schachtel zu passen.
Fig. 11 zeigt im Schnitt die Schachtel mit nach oben gerichteter Öffnung und mit dem Futter gegen den Boden und die Umfassungswände der Schachtel gelegt, und
Fig. 12 zeigt die in Fig. 11 im Schnitt gezeigte Zusammenstellung schaubildlich in jenem umgekehrten Zustand, in weichem sie für die Füllung mit giessbarem Material fertig ist.
Die Einzelteile der Verpackung gehen besonders aus den Fig. 4, 5 und 6 hervor. In Fig. 4 ist die Zarge bzw. Schachtel 10 ohne Boden fertiggefaltet, so das sie selbst in tdie- sem halbfertigen Zustand nahezu flach und zur Lagerung oder zum Versand bereit ist.
Der Deckel, der in der fertigen Verpackung den Boden derselben bildet, ist in Fig. 5 bei 11 gezeigt, und, die flache Einlage, die in der fertigen Verpackung das obere Deckblatt bildet, ist in Fig. 6 bei 12 dargestellt. Alle diese Teile sind demnach aus einem ebenen Papier- oder Pappenblatt herstellbar, und zwar werden die Gebilde 10 und 11 für die Faltung durch die Anbringung von Faltlinien vorbereitet, wodurch die halbfertigen Gebilde 11 und 12 in nahezu flachem Zustand für den Versand verbleiben. Fig. 7 und 8 zeigen die in Fig. 4 und 5 noch nicht fertig gefalteten Gebilde nunmehr in dem Zustand, den sie einnehmen, wenn Idie Füllung vorgenommen werden soll.
Das flache Papier- oder Pappenstück nach Fig. 1 erhält bei seiner Erzeugung die rechteckige Öffnung 0, von welcher aus die Lappen 13 sich an die einander gegenüberliegen- den Längskanten der Öffnung ansetzen, während die Lappen 14 sieh von den kürzeren Kanten der rechteckigen Öffnung hinweg erstrecken. Faltlinien 15 Mrerden in bekannter Weise in den Lappen 13 parallel zu den Längskanten der Öffnung 0 hergestellt, und ähnliche Faltlinien 16 werden in den Lappen 14 parallel zu den kurzen Seitenkanten der rechteckigen Öffnung 0 erzeugt.
Diese Faltlinien 15, 16 bilden dann ein Rechteck, dessen Fläche Ider Oberwand der fertigen Pak- kung entspricht. Die Randleisten 15a und 16a, die dann zwischen diesen Faltlinien 15, 16 und den Kanten der Öffnung O liegen, werden zu Flansehen in der Deckwand des Kastens, wie in Fig. 7 gezeigt. Wird die flache Einlage 12 (Fig. 6) in den Kasten gebracht, so wird sie von diesen Flansehen 15a, 16a in Stellung gehalten.
Nach Fig. 1 sind die Lappen 14 von den Faltlinien 15 aus durch Schlitze oder Einschnitte von den Lappen 13 getrennt, wie dies bei 17 angedeutet ist. Ferner sind die Flanschen oder Ränder 15s, 16a durch diago- nale Einschnitte oder Schlitze 18 von den daran anstossenden Rändern 1.6a bzw. 15a getrennt, während die gegenüberliegenden Diaonalen mit Faltlinien 18a versehen werden.
Die beiden grösseren Lappen 13 erhalten die Faltlinien L bzw. L' parallel zueinander und parallel zu den langen Kanten der Öffnung 0. Es entstehen dadurch die Lagen oder Lappen 19 zu beiden Seiten dieser Öffnung, und diese Lappen haben gleiche Grösse. Es verbleibt dann noch eine kleinere Zunge 20, die wohl dieselbe Länge bat wie die Lagen oder Lappen 19, jedoch weniger breit ist.
Ebenso werden auch die Ansatzstücke oder Zungen 14 mit Faltlinien S, S" parallel zu den kürzeren Kanten der Öffnung 0 versehen. so dass auch in diesen Ansatzstücken 14 zwei gleichgrosse Lagen oder Zungen 21 gebildet werden. Daneben verbleibt noch ein äusserer Lappen 22, dessen Länge nunmehr der Länge der kürzeren Linie 16 entspricht und dessen Breite der Breite des äussern Lappens 20 der Ansatzstücke 13 entspricht.
Zusätzlich zu den FaRtilinien S, S' sind in den Ansatzstücken 14 noch die Faltlinien 231 in der Verlängerung der Faltlinien 15 der Flanschen 15a auge- ordnet.
Zur Herstellung einer Schachtel aus dem in Fig. 1 gezeigten Zusehnitt werden die Ansatzstücke 13 und 14 längs der Faltlinien l und 16 nach oben hin umgelegt und dann wird in jedem Ansatzstüek 13 eine Umfal- tung längs der Linien L, L' in Harmonika anordnung vorgenommen. so dass dadurch die Lagen oder Sehiehten 19 und die äussere Zunge 20 in die in Fig. 2 gezeigte Lage gebracht werden. Ähnliell erden auch die beiden andern sich gegenüberliegenden Ansatzstüeke 14 an den Faltlinien 16 aus ihrer Ebene abgebogen und dann längs der Faltlinien S, 8' auf sieh selbst harmonikaartig abgefaltet, so dbss die Lagen 21 und die Zungen 22 entstehen, wie in Fig.
2 gezeigt. Während die ser Zurechtfaltung oder sellon vorher werden die einander zugekehrten Seiten der Lagen oder Sehieliten 1 9 und 20 und auch die Ciii- ander zugekelirten Seiten der Lagen 21 und der Schieht oder Zunge 22 mit Klebstoff versorgt, so dass diese Ansatastücke 13, 14 in den Teilen 19 iind 24 zu mehrschichtigen Seitenwänden der Schachtel 10 werden.
Durch diese Umfaltung werden dann die äussern Zungen 20 bzw. 22 gegen die mehrschichtigen Seitenwände und Endwände von aussen her gelegt und ihre freie Kante wird dann zu einer Schulter oder einem Anschlag X, wie in Fig. 2 und 3 gezeigt.
Sollten die äussern Zungen 20, 21 infolge der geringen dicke des Flachgebildes nicht genügend steif sein, um eine solehe Anschlag- schulter zu erzeugen, können weitere Zungen an diese Zungen 20, 22 angefaltet werden, so dass diese zusätztiehen Zungen nach ihrer Zusammenfaltung nach Art einer Harmonika an den Faltkanten Anschläge bilden, welche ieh längs der äussern Wände der Sehaehteln hin erstrecken.
Nachdem die Ansatzstücke 13, 14 auf die in Fig. 2 geezigte Form gefaltet worden sind, werden nun die Endzungen der Ansatzstücke 14 nach einwärts um die Faltlinien 23 herum abgebogen, so dass diese Abbiegungen die im Innern der Schachtel liegenden mehrschichtigen Lasehen 24 ergeben. Diese Lasehen überlappen die Innenfläche der Längswände 13 und werden durch Klebstoff mit diesen Wänden verbunden, um sie zu versteifen. Die länge der nach einwärts umgebogenen zwei- sehichtigen Laschen 24 sind gerade so gross, dass sie bei Fertigstellung der Schachtel bündig gegeneinander stossen, so dass die Innenfläehe der Längswände eine glatte ununter- brochene- Fläche darstellt.
Wenn also die Seitenwände nach ihrer Abfaltung (Fig. 2 und 3), schlielltieh in die richtige Lage gebracht und verklebt worden sind, so stellen sie die in Fig. 7 gezeigte Schachtel dar. Die diagonale Schlitzung der Flanschen 15A, 16a bei 18 und die diagonale Einritzung der Faltlinien bei 18a an den gegenüberliegenden Ecken gestattet die Ab- flachung der fertigen Schachtel 10 so wie dies in Fig. 4 gezeigt ist. In diesem flaehgedrückten Zustand kann die Schachtel nunmehr versandt werden.
Die Ränder 15a, 16a liegen dann im Innern der Schachtel, da ja die Faltlinien 18a die Umbiegung der Flanschen 16a, 15a gegten die Innenwand der Schachtel hin möglich machen. In fig. 7 ist dieselbe Schachtel in voll aufgeklapptem Zustand gezeigt, und in diesem Zustand ergänzen sich nun die Streifen 15a, 16a, die längs der Kanten 15 und 1'6 verlaufen, zu einem Umfangsflansch.
Das Flachstück 12 stellt den Boden der Schachtel dar, während des Eingiessens des flüssigen Materials. Dieses Flachstück wird jedoch zur Oberwand der ganzen Verpackung, naehdem der Einguss fertig ist. Dieses Flaeh- stück ist genau so zugeschnitten, dass es in den von den Wänden 13, 14 umschlossenen Raum hineinpasst und sich gegen die Innenseite der Streifen 15a, 16a legen kann, so dass dieser Boden der Schachtel von den Randstreifen 15a, 16a getragen wird.
Der Schachteldeckel 11 besteht ebenfalls aus einem einzigen Stück Papier oder Pappe (Fig. 8). Er hat die Umfassungswände 26, 27 und die Abschlusswand 28. An den Endwänden 27 befinden sich die aus Fig. 8 ersichtlichen Zungen oder Lappen 29, welche sieh gegen die Seitenwände 26 legen und da mit verklebt werden. Die Endwände 27 haben auch die Ritzlinien oder Faltlinien 30, so dass der ganze Deckel in abgeflachtem, vorgefaltetem Zustand die in Fig. 5 gezeigte Lage einnimmt. In diesem Zustand passt der abgeflachte Deckel gerade über die ebenfalls abgeflachten Seitenwände 13, 14 (Fig. 4) und beim Aufbringen des Deckels auf die fertige Schachtel stösst der innere Rand des Deckels gerade gegen die von den äussern Zungen 20, 22 gebildete Anschlagschulter X.
Die fettdichte Einlage oder Ausfütterung besteht zweckmässig aus einem der modernen plastischen Kunststoffe und kann in Bogen von dem Fabrikanten solcher Werkstoffe bezogen werden. Um dieses bekannte Futter in die Schachtel so einzubringen, dass der verflüssigte Füllstoff rasch und ohne Unterbrechung eingegossen werden kann, muss ein einfacher Mechanismus vorgesehen werden, um dieses Futter in die richtige Lage zu bringen, in welcher es sieh der Innenwand der Schach- tel anschmiegt. Eine derartige Einrichtung ist in Fig. 9, 10 und 11 gezeigt.
Sie besteht zweckmässig aus rechteckigen Druckklötzen 312, die auf einem Tisch T so an einer Kante angebraeht sind, dass sie voneinander abgespreizt werden können. Die Klötze sind an der einander zugekehrter Seite durch Gelenkstücke 33 mit dem Kopfende einer Stossstange 34 verbunden. Die Stossstange erstreckt sich dureh den Tisch T und die auf dem Tisch angeordnete Vorlage 35. Am Füllende trägt die Stange 31 die Gabel 316 zur sehwingbaren Verbindung bei 317 mit dem Tritthebel 38.
Letzterer ist an einem senkrechten unbeweg- lichen Pfosten 40 bei 39 schwingbar gelagert und weist an dem freien Ende die Fussplatte 41 auf. Eine zwischen den Pfosten 40 und den Tritthebel 38 eingeschaltete Feder hält für gewöhnlich die Stossstange 34 nach abwärts in die in Fig. 9 gezeigte Lage. In dieser Lage wird die Ausfütterung G mit dem offenen Ende nach abwärts über die Klötze 32 gestülpt, so dass sie ohne Schwierigkeiten in die Schachtel eingebracht und darin ausgebreitet werden kann.
Nach der Aufbringung dieser Ausfütterung auf die oberu Enden der Klötze 312 werden die letzteren voneinander wegbewegt, wie in Fig. 10 gezeigt, und dann wird das Flachstück 12 auf die Oberseite der ausgebreiteten Ausfütterung gelegt, so dass dieses Flachstück gerade über den Klötzen zu liegen kommt. In dieser Lage der Teile wird eine der noch abgeflachten Schachteln rasch zur Schachtelform aufgeklappt und über die Ausfütterung G und das Fla, ehstüek 12 geschoben. wie dies in Fig. 12 gezeigt ist.
Bei der Umformung der an sich auf bekannte Art hergestellten Ausfütterung auf genau rechteckige Gestalt entstehen an jedem Ende der Ausfütterung die herausragenden abge falteten Ränder oder Zungen 43, welche bei Aufbringung der Schachtel auf diese Ausfütterung nunmehr in die Schachtel hinein gefaltet werden und an den Wänden der letzteren dicht anliegen.
Die Ausbreitung der abgefalteten Schachtel 10 auf ihre endgültige Vierecksgestalt und die Aufstülpung der Schachtel über die Ausfütterung und das Flachstück 12 kann sehr rasch vom Arbeiter ausgeführt werden. Der Tritthebel 38 wird dann losgelassen, so dass die Klötze 32 in die in Fig. 9 gezeigte Lage zurückkehren, so dass die Schachtel 10, die nunmehr die Ausfütbe- rung G und das Flachstück 12 enthält, abgenommen und umgekehrt werden kann, so dass sie die in Fig. 12 dargestellte Lage einnimmt, in der sie für den Einguss fertig ist.
Nach Erstarrung des eingegossenen Füllstoffes werden jene Lappen der Ausfütterung G, die nach Fig. 12 über den Oberrand der Schachtel hinausstehen, nach einwärts gefal- tet und dann wird der Deckel 11 über dem obern Teil 19, 211 der Schachtel 10 aufge- bracht, bis er gegen den Anschlag X anstösst. Diese Arbeit vervollständigt die Verpackung. Die Packung wird dann zweckmässig umgekehrt, so dass das Flachstück 12 oben liegt.
Dieses Flachstück kann, wie die Aus fütterung G aus durchsichtigem oder halbdurchsichtigem Werkstoff bestehen oder kann ein Fenster aus durchsichtigem Material enthalten, so dass die flache Endwand des ein gegossenen Inhaltes, vom Käufer besichtigt werden kann.
Trotz der Zusammenstellung der Falt sehaehtel aus der Zarge, dem Deekblatt 12, der Ausfütterung und dem Deckel wird bei der Herstellung beträchtlich an Zeit und Raum gespart. Alle Teile, einschliesslich des Futters und Flachstückes am Boden werden dem Benutzer in flaeher Form zur Verfügung gestellt und der Arbeiter kann äusserst rasch und ohne Unterbrechung die verschiedenen Teile in die Lage zum Einguss bringen, ohne dass es notwendig wäre, eine verhältnismässig grosse Anzahl soleher Teile vor der eigentlichen Giessarbeit derartig zu entfalten, dass sie miteinander verbunden werden können.