Hydraulische Waage.
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Waage, bei der das Gewicht der Last durch einen in einem Führungskörper geradlinig geführten Kolben auf eine unzusammen- drückbare Flüssigkeit übertragen wird.
Der Zweck der Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung zu schaffen, weiche genaue Anzeigen unabhängig von einer etwaigen Verschiebung der Last in bezug zur Rolben- achse ermöglichen soll. Es ist in diesem Fall wichtig, dass der Kolben mit so wenig Reibung als möglich geführt wird. Es wurde beispielsweise schon vorgeschlagen, den Kolben in einem geeigneten Führungskörper mittels einer Mehrzahl, in Längsrichtung angeordneter Wälzbahnen zu führen. Die neue Bauart löst dieses Problem auf andere Weise.
Gemäss der Erfindung ist der Kolben an zwei axial auseinanderliegenden Stellen geführt, wobei eine dieser Führungen ! durch einen den Kolben mit seinem Führungskör- per verbindenden, biegsamen Ring gebildet wird.
Eine solche Vorrichtung kann niedriger gebaut werden als die erwähnte bekannte Bauart. Ausserdem kann eine Waage gemäss der Erfindung verhältnismässig billig hergestellt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine teilweise naeh Linie II der Fig. 2 geschnittene Ansicht.
Fig. 2 zeigt einen teilweise nach Linie II-II der Fig. 1 geschnittenen Grundriss.
Fig. 3 zeigt ein Detail im Schnitt in grö sserem Massstab.
Die in der Zeichnung dargestellte Konstruktion besitzt einen Boden 1, ein Führungsgehäuse 2, das durch mehrere Bolzen 3 mit dem Boden verbunden ist, und eine Dichtung 4, die zwischen dem Boden, und dem Führungsgehäuse 2 zur flüssigkeitsfesten Abdichtung angeordnet ist. Zur Übertragung des Gewichtes einer Last dient ein Kolben 5.
Dieser wird am obern Ende durch einen Gummiring 6 zentral geführt, welcher aussen mittels einer Ringmutter 7 im Führungsgehäuse 2 unld innen mittels einer Ringmutter 8 am Kolben 5 gehalten wird.
Unten enthält das Gehäuse 2 die Flüssigkeitskammer 16, in die ein ringförmiger, nach unten vorstehender Vorsprung 9 des Körpers 2 hineinragt, um den aussen eine Rille 10 herumläuft, die das wulstförmige Ende 11 des umgebogenen Randes der elastischen Membrane 12 aufnimmt. Letztere besteht aus Gummi oder einem andern elastischen Material, bedeckt das untere Kolbenende und schliesst die den Kolben 5 aufnehmende Öffnung im Deckel 2 gegen den Flüssigkeitaraum hin ab.
Der ringförmige Vorsprung oder Hals 9 dient auch als geradlinige Führung für das untere erweiterte Ende 13 des Kolbens 5, das eine vertikale, und über einen Teil der Länge des Kolbens sich erstreckende Gleitbahn bildet.
Die Membran 12 wird durch ihre eigene Fe-- derkraft am llals 9 gehalten.
Um Idlen Einfluss von innern Spannungen der Membran auf die Anzeige der Waage möglichst klein zu halten, liegt die untere Endfläche des Kolbens 5 im ganzen Wägebereich wenigstens angenähert in der gleichen Ebene, wie das untere Ende des Vorsprunges
9 (Fig. 3). Hierzu ist es notwendig, den Kolbenhub durch Wahl eines Manometers mit gelingler Flüssigkeitsverdrängung, z. B. eines Bourdon-Manometers, besonders klein zu halten.
Der Behälter ist mit einem Manometer irgendeines geeigneten Typs mit geringer Flüssigkeitsverdrängung versehen, z. B. mit einem Bourdon-Manometer, dessen Skala in an sich bekannter Weise zur direkten Gewichtsanzeige eingerichtet ist, und dessen Deformationsrohr am einen Ende mit einer Entlüftungsschraube versehen ist, da. mit mit Sicherheit alle Luft aus dem System entfernt werden kann.
Beim Montieren der Vorrichtung nach der Zeichnung ist es wichtig, dass alle Luft vollständig aus allen jenen Teilen entfernt wird, in weicher Flüssigkeit vorhanden sein soll.
Um dies zu erreichen, wird der im Deckel 2 vorgesehene, die Einfüllöffnung abschliessende Stopfen 15 herausgenommen und die Entlüftungsschraube am Ende des Mano- meterrohres gelöst, worauf Flüssigkeit langsam durch die Einfüllöffnung in den Raum 16 gegossen wird, und damit sie besser durch den Kanal 17 in des Manometerrohr treten kann, kann die Vorrichtung gekippt werden, wobei die Flüssigkeit irgendwelche Luft, die sich im System befinden mag, durch die Entlüftungsöffnung ausstösst, bis die Flüssigkeit selbst dort austritt.
Dann wird die Entlüftungsschraube nahezu geschlossen, die Vor ri'chtung voll aufgefüllt, der Stopfen 15 eingeschraubt und angezogen und die Entlüftungsschraube noch ganz verschlossen; oder es kann die Entlüftungsschraube vor dem Auffüllen der Vorrichtung -vollständig ge- schlossen werden, und nach dem Auffüllen und Einsetzen dies Stopfens 15, was eine Druckerhöhung in der Vorrichtung hervorruft, die an der Skala abgelesen werden kann, wird die Entlüftungsschraube nochmals ge öffnet, damit Flüssigkeit austreten kann, bis der Zeiger auf den Nullpunkt zurückkehrt und die Entlüftungsschraube ganz gechlossen werden kann.
Um eine Ausdehnung oder einer Kon- traktion der Flüssigkeit im Raum 16 und im Manometerrohr korrigieren zu können, kann der Manometer mit einem einstellbaren Nullpunkt verselien sein, d. h. die Skala kann relativ zum Zeiger justierbar sein.
PA TENT A NSPRUCE :
Hydraulische Waage mit in einem Führungskörper geradlinig geführten, das Ge- wicht der Last auf eine unzusammendrück- bare Flüssigkeit übertragenden Kolben, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben an zwei axial auseinanderliegenden Stellen geführt ist, wobei eine -dieser Führungen -durch einen den Kolben mit seinem Führungskörper verbin-denden, biegsamen Ring gebildet wird.