DE1784824C3

DE1784824C3 - Gleitkipplager für Brücken und dergleichen Bauwerke

Info

Publication number: DE1784824C3
Application number: DE19681784824
Authority: DE
Inventors: Aloys 5561 Wengerohr Bastgen; Heribert Dipl.-Ing. 5320 Bad Godesberg Thul
Original assignee: Fried Krupp AG
Current assignee: Fried Krupp AG
Priority date: 1968-09-23
Filing date: 1968-09-23
Publication date: 1978-03-09
Also published as: DE1784824A1; DE1784824B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gleitkipplager für Brücken und dergleichen Bauwerke, bei dem ein mit dem Überbau starr verbundener Stempel abdichtend in einen ein plastisch verformbares Druckmittel umschließenden, gemeinsam mit dem Druckmittel gegenüber einem das Auflager bildenden Boden gleitend gelagerten Rahmen eingreift.

Bekannt ist ein seitlich bewegliches Drucklager dieser Art, das als verformbares Druckmittel eine plastische Masse oder eine Flüssigkeit verwendet (DE-AS 1045 182). Dieses bekannte Lager ermöglicht zwar Kippbewegungen des Überbaus und einen Höhenausgleich durch Nachfüllen bzw. Ablassen des Druckmittels, eine vollständige Abdichtung des Stempels und vor allem des gleitend gelagerten Rahmens gegenüber einem derartigen Druckmittel ist jedoch kaum zu erreichen. Das bekannte Lager ist für Brücken kaum anwendbar, weil dort ein Entweichen des Druckmittels so gut wie nicht kontrollierbar ist und zu Unfällen führen würde.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gleitkipplager der vorstehend genannten Art zu schaffen, das bei konstruktiv einfachem Aufbau betriebssicher ist. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Druckmittel aus Ein/clkörpern .uis unverformbarem Werkstoff besteht.

Die Erfindung bringt ilen Vorteil, daß Dichtungen, die eine unier Druck stehende Flüssigkeit oder elastische Masse abschließen können müssen, entfallen. Ein weiterer Vorteil liegt in der geringeren Belastung des Rahmens und zumindest teilweise in einem besseren Gleilverhalten tier Ein/elkorper gegenüber dem lic k.Hinten Druckmittel.

Aus tier FR-I'S ^l> 22 771 sind bei einem Brücken Kipplager verwendete I in/c!körper ;itis unverformba

rem Werkstoff als Druckmittel zwar bekannt, diese Schrift gibt jedoch keine Anregung, dieses Druckmittel zugleich als Gleitfläche zu verwenden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß an das Innere des Rahmens eine Vorrichtung zum hinpressen oder Herausnehmen der Einzelkörper angeschlossen ist. Dadurch wird ermöglicht, daß alle am Bauwerk auftretenden .Setzungsbewegungen unter Auflast ausgeglichen werden können. Die Einzelkörper, z. B. Kügelchen aus Metall oder anderen geeigneten Werkstoffen, die als Menge den Gesetzen der Hydraulik annähernd folgen, können je nach Bedarf in das Lager eingepreßt oder herausgenommen werden.

Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. I ein Gleitkipplager im vertikalen Schnitt nach der Linie l-l in Fig. 2,

Fig. 2 einen Schnitt in der Ebene der Linie H-II in Fig. 1.

F i g. 3 ein Teil des Lagers nach F i g. 1 mit angebauter Vorrichtung zum Einpressen und Herausnehmen der Einzelkörper im vertikalen Schnitt und

Fig.4 einen zugehörigen horizontalen Schnitt in Höhe der Einpreßöffnung

Ein Stempel 2, der mit dem Überbau 5 starr verbunden ist, greift kolbenartig in einen mit Kugeln als Einzelkörper 1 gefüllten Rahmen 7, der die Einzelkörper 1 seitlich einfaßt, ein (F i g. 1). Der Rahmen 7 ist auf den das Auflager 6 bildenden Boden eines Behälters 4 zweidimensional verschieblich aufgesetzt.

Bei den vom Überbau 5 am Stempel 2 erzeugten Kippbewegungen verlagern sich die Einzelkörper I entsprechend dem Drchwinkel des Überbaus. Die Fuge zwischen dem Stempel 2 und dem Rahmen 7 wird durch eine Dichtung 3 abgeschlossen. Der Rahmen 7 ist, wie aus F i g. 2 ersichtlich, entsprechend den aufzunehmenden Verschiebebewegungen kleiner als der Behälter 4 ausgeführt und kann sich damit zusammen mit den Einzelkörpern I auf dem Boden des Behälters 4 in die vom Überbau 5 über den Stempel 2 erzwungene Richtung verschieben.

Um die Reibung zwischen den Einzelkörpern 1 untereinander sowie zwischen diesen und dem Rahmen 7 einerseits und dem Boden des Behälters 4 andererseits zu vermindern, werden die Einzelkörper I und der Rahmen 7 in eine schmierende Masse 8, z. B. Öl, Fett, Bitumen, gelegt, die gleichzeitig auch dem Korrosionsschutz dient. Der noch nach oben hin offen verbleibende Teil des Behälters 4 ist durch einen Deckel 9 verschlossen. Der Deckel 9 ist am Rahmen 7 befestigt und auf dem Auflager 6 verschiebbar gelagert.

Zum Einpressen von Einzelkörpern 1 unter Auflast ist, wie Fig. 3 und 4 zeigt, der Rahmen 7 mit einer öffnung versehen, die durch einen mit einer Gewindeschraube 10 versehenen Schieber mittels Schraubenmutter 12 und Gegenstück 13 geöffnet und verschlossen wird. Im Normalzustand ist der Schieber geschlossen und wird durch einen mit Schraubenkopf und Gewinde versehenen Verschluß 14 gegen die Wandung des Rahmens 7 gepreßt. Sollen Setzungsdifferenzen ausgeglichen werden, so werden der Verschluß 14 abgeschraubt, dafür ein Einpreß/\linder 15 eingeschraubt, eier Schieber vermittels der Schraubenmutter 12 geoflnet, der Einprcß/ylinder 15 iuichgeschraubt und danach weitere Ein/elkörper 1 aus dem vor dem Einschrauben zu füllenden Einprcßzylindcr 15 in ilen

Raum /wischen dem Stempel 2 und dem Boden des Behälters 4 mit einem Einpreßkolben 16 eingepreßt. Zur Verminderung der Reibung werden die einzupressenden Einzelkörper 1 mit einer schmierenden Masse. /. B. Öl. Fett, versehen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnu;. >en

Claims

Patentansprüche:

1. Gleitkipplager für Brücken und dergleichen Bauwerke, bei dem ein mit dem Überbau starr verbundener Stempel abdichtend in einen ein plastisch verformbares Druckmittel umschließenden, gemeinsam mit dem Druckmittel gegenüber einem das Auflager bildenden Boden gleitend gelagerten Rahmen eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckmittel aus tinzelkörpern(l)ausunverformbarem Werkstoff besteht.

2. Gleitkipplager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der das Auflager bildende Boden Teil eines den Rahmen (7) seitlich mit Abstand umgebenden Behälters (4) ist, der mit einer schmierenden Masse (8) gefüllt ist.

J. Gleitkipplager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen dem Rahmen (7) und dem Behälter (4) durch einen am Rahmen (7) befestigten und auf dem Auflager (6) verschiebbar gelagerten Deckel (9) nach oben zu geschlossen ist.

4. Gleitkipplager nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß an das Innere des Rahmens (7) eine Vorrichtung zum Einpressen oder Herausnehmen der Einzelkörper (1) angeschlossen ist.