DE2701672C3 - Dichtanordnung für ein Gleitlager zum Tragen schwerer Lasten - Google Patents
Dichtanordnung für ein Gleitlager zum Tragen schwerer LastenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtanordnung für ein Gleitlager zum Tragen schwerer Lasten, bei dem
zwei gegeneinander verschiebbare plattenförmige Lagerkörper aus Metall mit zwischen ihnen befestigten
Gleitplatten vorgesehen sind, von denen eine größer als die andere ausgeführt ist, wobei zwischen den
Gleitplatten eine Schmierung aufgebracht und ein die Gleitfläche in einem Abstand umgebender, am die
kleinere Gleitplatte tragenden Lagerkörper befestigter und an der größeren Gleitplatte anliegender Dichtstreifen
aus flexiblem Material vorgesehen ist, zwischen dem und der Gleitfläche bzw. der kleineren Gleitplatte ein
Schmiermittel enthaltender Spalt ausgebildet ist.
Beim Einsatz von Lagern für schwere Lasten ist es
ίο erforderlich, die auftretenden Reibverluste möglichst
lang klein zu halten, wofür eine über lange Zeit wirksame Schmierung der Reibflächen angestrebt wird.
Dies trifft auf besondere Schwierigkeiten, da der Aufbau eines Schmierfilms bei solchen Lagern stark gehindert
wird und ein baldiges Auspressen der Schmierschicht aus den Gleitflächen auftreten kann.
Bei einem bekannten Lager der eingangs aufgeführten Art (DE-OS 16 58 626) wird zum Verhindern des
Ausfließens von Schmiermittel und des Eindringens von Schmutz in die Gleitflächen ein die Gleitfläche des
Lagers in einem Abstand umgebender Dichtstreifen aus flexiblem Material eingesetzt, der an der kleineren
Gleitplatte befestigt ist und an der größeren Gleitplatte anliegt, wobei zwischen ihm und der Gleitfläche ein
Spalt ausgebildet ist, der Schmiermittel enthält.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine solche bekannte Dichtanordnung derart
zu verbessern, daß unter Beibehaltung eines wirkungsvollen Verhinderns des Eindringens von Verschmutzung
o. ä. von der Außenseite des Lagers her eine noch längere Erhaltung der Schmierschicht zwischen den
Gleitflächen des Lagers erzielbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Lager der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
der Spalt bereits im Einbauzustand des Lagers vollständig mit Schmiermittel angefüllt und der
Dichtstreifen aus einem schwammartigen, saugfähigen Material ausgeführt sowie unter dem Druck der
anfänglichen Schmiermittelfüllung im Spalt elastisch gedehnt ist.
Bei der erfindungsgemäßen Dichtanordnung wird durch die vollständige Füllung des Außenspaltes mit
Schmiermittel bereits im Einbauzustand und die gleichzeitig unter Druck erfolgende elastische Dehnung
des Dichtstreifens sichergestellt, daß von vornherein das im Schmierspalt vorhandene Schmiermittel mit erhöhtem
Druck von außen her ein Ausdringen von Schmiermittel aus der Gleitfläche verhindert. In
Verbindung mit der Saugfähigkeit des Dichtstreifens wird weiterhin gewährleistet, daß auch der Dichtstreifen
selbst eine gewisse Schmiermittelaufnahmefähigkeit besitzt, so daß bei einer Bewegung der oberen
Gleitplatte relativ zum Dichtungsstreifen nicht nur seine Flexibilität, sondern auch die dabei in der Berührfläche
erfolgende Abgabe kleinster Schmiermittelmengen die Dichtwirkung noch erhöht; gleichzeitig wird an den
Stellen, wo die obere Gleitplatte, in ihrer Bewegung von der Außenseite des Dichtungsstreifens her kommend,
sich in Richtung auf die Gleitfläche hin bewegt, dort aus dem Dichtungsstreifen heraus auch noch eine geringfügige
Nachschmierung in den Schmierspalt hinein stattfinden. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen
läßt sich in der Praxis eine erhebliche Verlängerung der Zeit erzielen, innerhalb der das Vorhandensein einer
wirksamen Schmierschicht zwischen den Gleitflächen .ics Lagers gegeben ist. Die erfindungsgemäße Dichtanordnung
verhindert nicht nur wirkungsvoll ein Eindringen von Staub und einen Abbau des Schmiermittelfilmes
in der Gleitfläche für sehr lange Zeit, sondern sie wirkt
überdies auch noch schützend gegen die schädigende Wirkung von UV-Strahlen sowie gegen das Eindringen
korrosionsfördernder Elemente. Bei Einsatz einer erfindungsgemäßen Dichtanordnung kann eine Wartung
des damit versehenen Lagers entfallen, weil — wenn nach längerer Zeit tatsächlich das Lager
trockenlaufen würde und dadurch erhöhte Reibzahlen entstehen sollten — in jedem Fall dann das Verfr.rmungslager
die volle noch zu fordernde Lagerfunktion ,ο (ebenfalls ohne Wartung) erfüllen kann. Denn es hat sich
gezeigt, daß gewisse größere Bewegungen, die aus Vorspannen, Kriechen und Schwinden resultieren, nur
während einer gewissen Zeit nach Einbauen des Lagers auftreten. Man kann dabei davon ausgehen, daß solche
Bewegungen aus Vorspannen sofort nach dem Vorspannvorgang und die Bewegungen aus Schwinden und
Kriechen zu ca. 60 bis 80% im Verlauf von etwa 12 Monaten nach Einbau auftreten. Die Restbewegungen
aus Schwinden und die Bewegungen bis ca. 80% Kriechen werden nach ca. 5 Jahren beendet sein. Nur
innerhalb dieser Zeit muß daher bei solchen Lagern die Dichtanordnung den Gleitlagerteil im wesentlichen voll
funktionsfähig erhalten, da die anschließenden Bewegungen aus Temperatur und ca. 20% Restkriechen
durch die volle Horizontalverformbarkeit des Verformungslagers aufgenommen werden können. Bei Einsatz
der erfindungsgemäßen Dichtanordnung ist die Aufrechterhaltung einer Schmierschicht zwischen den
Gleitplatten für diese Zeit auch ohne Wartung voll sichergestellt. Läßt im Verlauf dieser Zeit die SchmL-rmittelfüllung
im Schmierspalt wegen absolut unvermeidlicher Verluste langsam nach, dann wird durch die
erfindungsgemäßen Maßnahmen sichergestellt, daß sich der Dichtstreifen im Spalt wieder zusammenziehen
kann, wodurch immer ein vollständig gefüllter Schmierspalt und dadurch die gewünschte gute Abdichtung
gegen das Austreten des Schmiermittels aus der Gleitfläche erhalten bleibt. Dabei stellt sich jeweils ein
Druckausgleich zwischen dem Druck des im Spalt befindlichen Schmiermittels und den elastischen Zusammenziehungskräften
des Dichtstreifens ein. Der Druck des Schmiermittels im Spalt wird aufgebaut dadurch,
daß vor dem Zusammenbau des Gleitlagers sowohl die einzelnen Gleitplatten, wie auch der Spalt vollständig
mit Schmiermittel gefüllt werden und danach das Lager zusammengebaut wird. Nach dem Zusammenbau und
dem Aufbringen der schweren Lasten setzt sich das Lager, z. B. durch ein gewisses Nachgeben der
PTFE-Gleitplatte des unteren Lagerteils, wodurch sich
dann eine Druckerhöhung in dem bereits vorher vollständig mit Schmiermittel gefüllten Spalt ergibt.
Durch den erzeugten Druckaufbau im Schmierspalt kann dabei nicht nur ein Ausdringen des Schmiermittels
aus der Gleitfläche, sondern sogar eine gewisse Eindringtendenz des im Schmierspalt befindlichen
Schmiermittels hervorgerufen werden.
Als Material für den Dichtstreifen verwendet man vorzugsweise Moosgummi oder einen geeigneten Filz.
Eine bevorzugte Ausbildungsform der erfindungsgemäßen
Dichtanordnung bes^iu darin, daß der Dichtstreifen
einen zur größeren Gleitplatte hin offenen U-förmigen Querschnitt aufweist, der mit einer eigenen
Schmiermittelfüllung versehen ist. Hierdurch wird ein weiteres Schmiermittelreservoir innerhalb des Dicht-Streifens
selbst geschaffen, was in den ganz seltenen Fällen einer Undichtigkeit des den Schmierspalt
abschließenden Dichtstreifenteiles sogleich ein Verschließen der undichten Stelle durch das Schmiermittel
aus dem Dichtstreifen heraus ermöglicht. Bei entsprechender Gestaltung eines solchen Dichtstreifens ist es
sogar möglich, an der größeren Gleitplatte anhaftende Schmutzteile (von außen kommend) oder Abriebteile
(vom Gleitlager herkommend) so abzustreifen, daß sie innerhalb des Dichtringes abgesetzt werden können, der
dann auch als ein Aufnahmereservoir hierfür dient.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
wird der Dichtstreifen mit einer Armierung versehen, die eine radiale Vergrößerung des vom Dichtstreifen
gebildeten, die Gleitfläche umgebenden Dichtringes nicht zuläßt. Dies bringt den Vorteil, daß die vom Druck
des Schmiermittels im Spalt auf den Dichtstreifen ausgeübten Kräfte weitestgehend von der Armierung
aufgenommen werden können.
Die Lage des Dichtstreifens innerhalb der Dichtanordnung wird u. a. davon abhängig sein, ob der
Schmierspalt selbst auch eine merkliche Depotwirkung haben soll oder ob nur auf die Dichtwirkung des mit
Schmiermittel gefüllten Schmierspaltes Wert gelegt wird. Im ersteren Fall wird der Dichtstreifen vorzugsweise
vom Rand der kleineren Gleitplatte (der ja die äußere Begrenzung der Gleitfläche darstellt) um einen
Abstand entfernt angeordnet, der etwa der 1,5-fachen Querschnittshreite des Dichtstreifens entspricht. Im
zweiten Falle empfiehlt es sich bei einer erfindungsgemäßen Dichtanordnung, bei der die kleinere Gleitplatte
aus gekammertem PTFE besteht, daß vorteilhafterweise der Dichtstreifen vom Rand der kleineren Gleitplatte
mindestens um das Doppelte der Querschnittsbreite des durch die Kammerung bedingten Absatzes entfernt
angeordnet ist.
Als Schmiermittel für den Schmierspalt kann jedes geeignete Schmiermittel verwendet werden, insbesondere
die amtlich zugelassenen Schmiermittel. Vorzugsweise ve.wendet man jedoch für das in den Spalt
einzubringende Schmiermittel eine hochzähe Paste oder ein hochzähes öl, wodurch die Tendenz zum
Austreten des Schmiermittels weiter verringert und hierdurch die Wartungsfreiheit des Lagers noch weiter
gesteigert werden kann. In manchen Anwendungsfällen kann es jedoch auch von Vorteil sein, ein stabilisiertes
Korrosionsschutzmittel als Schmiermittel einzusetzen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein mit einer erfindungsgemäßen Dichtanordnung
versehenes, mit einem Verformungslager verbundenes Gleitlager (im Querschnitt) und
F i g. 2 bis F i g. 4 verschiedene Ausführungsbeispiele für die in Fig. 1 mit A bezeichnete erfindungsgemäße
Dichtanordnung.
Das in F i g. 1 dargestellte, z. B. als Brückenlager ausgebildete Gleitlager für schwere Lasten (dargestellte
Einbaulage) besteht aus einem Verformungslager 1 (etwa einem Elastomer-Kipplager), das auf einer festen
Unterlage (z. B. einem Brückenpfeiler) gelagert werden kann, sowie aus einem einen unteren Lagerkörper 2 und
einen oberen Lagerkörper 5 aufweisenden Gleitlager. Zwischen unterem und oberem Lagerkörper ist eine
untere Gleitplatte 3 sowie eine obere Gleitplatte 4 angeordnet, die sich längs der Gleitfläche berühren. Das
Material beider Gleitplatten ist so gewählt, daß es eine Materialpaarung möglichst niedriger Reibzahl ergibt.
Bei Brückenlagern wird z. B. für die untere Gleitplatte 3 vorzugsweise PTFE als Material gewählt, das wegen
seiner Kriecheigenschaften üblicherweise gekammert ist. Die beiden Gleitpartner werden dabei so ausge-
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wählt, daß einer von beiden zumindest etwas härter als der andere ist, um ein unerwünschtes Verschweißen
zwischen den Gleitflächen zu verhindern. Als häufig gewählte Kombination findet man etwa PTFE für eine
Gleitplatte (Fig. 1: etwa die untere), während die andere ζ. Β ms poliertem Edelstahl, härterem Kunststoff,
aus hartverchromten Metallflächen oder aus austenitischem Stahlblech besteht. In Fällen besonders
hoher Beanspruchungen können anstatt des PTFE z. B. vorzugsweise auch metallkeramische Gleitwerkstoffe
eingesetzt werden, etwa auf pulvermetallurgischem Wege hergestellte, Festschmierstoffe enthaltende
Werkstoffe.
Zur Verbesserung der Anfangsreibung ist zwischen beiden Gleiiplaiten 3 und 4 eine Anfangsschrnicrung
vorgesehen, die etwa durch Einfetten der Gleitflächen der beiden Gleitplatten 2 und 3 vor Zusammenbau des
Lagers erfolgt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Lager ist die untere
Gleitplatte kleiner als die obere ausgeführt; beide sind an den zugehörigen Lagerkörpern 2 bzw. 5 unverschiebbar
angebracht. Solche Lager können allerdings auch in anderen als den dargestellten Einbaulagen Verwendung
finden, etwa beim Silobau, wo oft nicht mehr von »unterer« und »oberer«, sondern vielleicht von »rechter«
und »linker« Gleitplatte gesprochen werden kann.
Die untere Gleitplatte 3 wird ringförmig von einem Dichtstreifen 6 aus flexiblem, saugfähigem Material
umgeben, der mit seiner Unterseite in den unteren Lagerkörper 2 eingelassen ist. Mit seiner Oberseite liegt
er dichtend an der oberen Gleitplatte 4 an, die so bemessen ist, daß selbst bei den größter, auftretenden
Gleitbewegungen der Dichtstreifen 6 sich noch immer in Dichteingriff befindet.
Zwischen dem äußeren Rand der Gleitfläche, der mit der äußeren Begrenzung der unteren Gleitplatte 3
zusammenfällt, und dem Dichtstreifen 6 ist ein Spalt 7 gebildet, der auf seiner Unterseite vom unteren
Lagerkörper 2 und auf seiner Oberseite von der Gleitplatte 4 begrenzt sowie mit Schmiermitte! 10
vollständig ausgefüllt ist. Diese Schmiermittelfüllung verhindert, daß bei einer Relativbewegung der beiden
Gleitplatten zueinander ein Schmiermittelverlust in der Gleitfläche eintritt; denn zum einen wird dabei sowohl
das Austreten von Schmiermittel aus der Gleitfläche bereits weitestgehend verhindert, zum anderen wird
aber selbst solches Schmiermittel, das infolge Adhäsion an der oberen Gleitplatte 4 durch die Relativbewegung
aus der Gleitfläche geführt wird, wieder dadurch ergänzt, daß auch an der auf der anderen Seite der
Gleitfläche ir, diese eingeführten Stelle der ober°rj
Gleitplatte 4 wiederum Schmiermittel aus dem Spalt 7, das an der Gleitplatte 4 anhaftet, eingezogen wird.
Somit ist verhindert, daß sich der Schmiermittelfilm aus der Gleitzone nach außen entfernen kann, da der Spalt 7
mit Schmiermittel vollständig gefüllt ist und ein Ausweichen des Schmiermittels aus diesem Spalt 7
durch den Dichtstreifen 6 verhindert wird. Gleichzeitig hält die Schmiermittelfüllung des Spaltes 7 solche
Verschmutzungen, die trotz des Dichtstreifens 6 vielleicht immer noch eindringen könnten (etwa feiner
Flugsand), vor einem Eindringen in die empfindliche Gleitzone ab. Der Dichtstreifen 6 verhindert somit
hauptsächlich das Austreten von Schmiermittel und das Eintreten von Schmutz von außen, während die
Schmiermittelfüllung im Spalt 7 die eigentliche Abdichtfunktion der empfindlichen Gleitzone übernimmt.
Als Material für den schwammartigen Dichtring 6 empfiehlt sich die Verwendung von Moosgummi oder
von Filz. Der schwammartige Dichtring 6 saugt sich mit Schmiermittel voll, was zu einer noch verbesserten
Dichtwirkung in der Anlagefläche des Diclitstreifens 6 an die größere Gleitplatte 4 führt. Bei Verschieben der
beiden Lagerkörper zueinander nimmt dabei der schwammartige Dichtring sogar bis zu einem gewissen
Grad Schmiermittel auf, das er von der oberen Gleitplatte 4 abstreift. Auch das anfänglich beim
ίο Einschleifen der beiden Gleitplatten 3 und 4 anfallende
Abriebmaterial, das vielleicht direkt von der oberen Gleitplatte 4 teilweise noch über den Dichtspalt 7
hinweg bis zum Dichtstreifen 6 transportiert wird, kann dort abgestreift und aufgenommen werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Tig.2 wird ein
Dichtstreifen verwendet, dessen Querschnitt die Form eines länglichen, liegenden, scharfkantigen Rechtecks
aufweist. Es könnte hierfür auch eine andere, ähnliche Form mit vorzugsweise scharf ausgebildeten Abstreifkanten
gewählt werden. Der flexible, schwammartige Dichtstreifen 6 ist in eine angepaßte Nut im unteren
Lagerkörper 2 eingelassen, die bei dem dargestellten Beispiel etwa bis zur Hälfte des Querschnitts des
Dichtstreifens 6 verläuft und durch die eine unerwünschte Verschiebung des Dichtstreifens 6 verhindert wird.
Als Material für den Dichtstreifen kommen hier (wie auch in den Ausführungsbeispielen der anderen
Figuren) wieder die bereits erwähnten Materialien in Frage. Aufgrund der scharfkantigen Ausbildung des
Dichtstreifens läßt sich das Eindringen von gröberem Schmutz besonders gut verhindern, während andererseits
das Aussickern von Schmiermittel sicher ausschließbar ist. Vorteilhafterweise kann auch der
Dichtstreifen 6 mehrteilig ausgebildet sein, beispielsweise aus einem hochsaugfähigen inneren und einem
weniger saugfähigen äußeren Teil, wobei vom Dichtstreifen 6 abgestreiftes Schmiermittel durch den
hochsaugfähigen Teil wie durch einen Filter hindurchgedrückt wird, so daß sich Schmutz und Abrieb in diesem
to Teil wie in einem Schwamm absetzen, während das
Schmiermittel selbst wieder dem Vorrat an sauberem Schmiermittel im Spalt 7 zumindest teilweise zuführbar
ist.
Bei der Dichtanordnung nach F i g. 3 weist der
is verwendete Dichtstreifen 6 einen kreisförmigen Querschnitt
auf und ist wiederum in eine Haltenut (etwa bis zur Hälfte seines Querschnitts) im unteren Lagerkörper
2 eingebettet. Dabei läßt er sich über einen verhältnismäßig großen Bereich hinweg zusammendrücken, se
daß beim Ausarbeiten der Aufnahmenut verhältnismäßig große Toleranzen ohne Beeinträchtigung der
Wirkung des Dichtstreifens beibehalten werden können Im übrigen wird gerade bei dieser Ausbildung wegen
der Keilwirkung zwischen der Oberfläche der Gleitplatte 4 und der zur Dichtfläche an ihr hinführenden
Formgebung des Dichtstreifens 6 das an der Gleitplatte 4 anhaftende Schmiermittel, das vom Lagerinnerer
herauskommt, zwangsweise in den schwammartiger Dichtstreifen 6 eingepreßt, wobei sich im Schmiermittel
enthaltener Schmutz mit Sicherheit am Dichtstreifen 6 absetzt
Die Dichtanordnung nach Fig. 4 weist einen Dichtstreifen 6 mit einem U-förmigen Querschnitt auf
der an seiner Oberseite mit einer zur oberen Gleitplatte 4 hin offenen Ausnehmung 8 versehen und wiederum
etwa bis zur Hälfte seiner Höhe in eine entsprechende Aufnahmenut im unteren Lagerkörper 2 eingelassen ist
Hierbei ist die Ausnehmung 8 etwa bis zur Mitte der
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Höhe des Dichtstreifens 6 ausgeführt und weist ihrerseits einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
auf. An der Oberseite des Dichtstreifens 6 wird sowohl an dessen beiden Außenflanken, wie auch an den
beiden Seitenkanten der Ausnehmung 8 jeweils eine etwa rechtwinkelige Kante gebildet. Die Ausnehmung 8
wird bei der Montage mit einer Schmiermittelfüllung ebenso wie der Schmierspalt 7 versehen, wobei
vorzugsweise das gleiche Schmiermittel wie zum Schmieren der Gleitflächen selbst verwendet wird.
Die in den Figuren gezeigten Dichtstreifen können auch mit einer radial wirksamen Armierung (beispiels-
IO
weise aus Stahldraht) versehen sein, die ein unerwünschtes radiales Ausdehnen der Dichtstreifen verhindert.
Bei allen gezeigten Dichtanordnungen sind die Dichtstreifen
in eine entsprechend ausgebildete Nut derart eingelegt, daß bei einem Nachlassen der Schmiermittelfüilung
im Spalt 7 ein Zusammenziehen des schwammartigen Dichtstreifens 6 erfolgen kann, wodurch sichergestellt
wird, daß der Spalt 7 selbst bei abnehmendem Volumen der Füllung stets vollkommen gefüllt ist und
die gute Abdichtung der Gleitfläche stets sichergestellt ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Dichtanordnung für ein Gleitlager zum Tragen schwerer Lasten, bei dem zwei gegeneinander verschiebbare
plattenförmige Lagerkörper aus Metall mit zwei zwischen ihnen befestigten Gleitplatten
vorgesehen sind, von denen eine größer als die andere ausgeführt ist, wobei zwischen den Gleitplatten
eine Schmierung aufgebracht ist und ein die Gleitfläche in einem Abstand umgebender, am die
kleinere Gleitplatte tragenden Lagerkörper befestigter
und an der größeren Gleitplatte anliegender Dichtstreifen aus flexiblem Material vorgesehen ist,
zwischen dem und der Gleitfläche bzw. der kleineren Gleitplatte ein Schmiermittel enthaltender Spalt
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß -der Spalt (7) bereits im Einbauzustand des Lagers
(1) vollständig mit Schmiermittel (10) angefüllt und der Dichtstreifen (6) aus einem schwammartigen,
saugfähigen Material ausgeführt sowie unter dem Druck der anfänglichen Schmiermittelfüllung
im Spalt (7) elastisch gedehnt ist.
2. Dichtanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtstreifen (6) einen zur
größeren Gleitplatte (4) hin offenen U-förmigen Querschnitt aufweist, der mit einer eigenen Schmiermittelfüllung
versehen ist.
3. Dichtanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtstreifen (6) mit
einer Armierung versehen ist, die eine radiale Vergrößerung des vom Dichtstreifen (6) gebildeten, die
Gleitfläche umgebenden Dichtringes nicht zuläßt.
4. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtstreifen
(6) vom Rand der kleineren Gleitplatte (3) um einen Abstand entfernt angeordnet ist, der der
l,5fachen Querschnittsbreite des Dichtstreifens (6) entspricht.
5. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die kleinere Gleitplatte aus gekammertem
PTFE besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtstreifen (6) vom Rand der kleineren Gleitplatte
(3) mindestens um das Doppelte der Querschnittsbreite des Kammerungsabsatzes entfernt angeordnet
ist.
6. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtstreifen
(6) aus Moosgummi oder einem geeigneten Filz besteht,
7. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Spalt
(7) eingebrachte Schmiermittel (10) eine Paste oder ein öl großer Zähigkeit ist.
8. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel
(10) ein stabilisiertes Korrosionsschutzmittel ist.
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