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Flüssigkeitswage, bei welcher die zu wiegende Last auf. einem oder
einer Anzahl Kolben ruht. Die Erfindung bezieht sich auf eine Flüssigkeitswage,
bei welcher die zu wiegende Last auf einer Anzahl von Kolben ruht oder auch nur
auf e: i n -e m Kolben, und das Gesamtgewicht durch eine Flüssigkeit übertragen
wird, deren Druck ein Zeigerwerk in Gang setzt.
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Es ist bekannt, die Lastkolben in Flüssigkeitskammern anzuordnen,
deren Wände teilweise nachgiebig gebildet sind, so daß die Kolben sich senken können,
indem diese nachgiebigen Wände unter dem Druck der Flüssigkeit ihre Form ändern.
Es hat sich aber gezeigt, daß solche Kammern ungenau arbeiten. Anderseits haben
feste Kolben mit Gleitführung den Nachteil, daß mangelhafte Dichtung große Flüssigkeitsverluste
verursacht. Um genaue Angaben zu erhalten, ohne diesen Übelstand in Kauf nehmen
zu müssen, bildet man nach der Erfindung feste Gleitkolben so aus, daß Flüssigkeitsverluste
selbsttätig ausgeglichen werden.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. i ist eine teilweise geschnittene Gesamtansicht einer Brückenwage
mit einer Anzahl Kolben; Fig. 2 und 3 stellen im Schnitt und Ansicht eine Wage dar,
an welcher die Last aufgehängt wird, und die nur e i n e n Kolben besitzt.
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In Fig. i bezeichnet r die Brücke, welche an ihren vier Ecken auf
Zylindern 2 ruht. Diese Zylinder gleiten auf Kolben 3, welche in Zylindern q. geführt
sind. Von den Zylindern q. gehen Rohre 5 zu einem Gehäuse 9, in dessen Bohrungen
ß sie münden. In den Bohrungen arbeiten Kolben 6, deren Querschnittsfläche je um
einen Betrag gleich der Fläche des ersten Kolbens größer. ist als die Querschnittsfläche
des vorhergehenden Kolbens. Ist also beispielsweise die Fläche des untersten Kolbens
gleich i, so ist die wirksame Ringfläche des nächsten Kolbens ebenfalls gleich i,
und ebenso die des nächst höheren und des höchsten Kolbens. Auf diese Weise werden
alle Kräfte, welche von den Zylindern-4 übertragen werden, durch die Kolben 6 addiert
und auf die gemeinsame Stange f aller Kolben übertragen. Die Stange steht unter
der Wirkung einer Feder ia, welche dem Druck der Flüssigkeit auf die Kolben 6 entgegenarbeitet,
und ist mit einem über eine Skala 12 laufenden Zeiger ii verbunden.
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Wenn die Vorrichtung mit einer nicht zusammendrückbaren Flüssigkeit,
beispielsweise C51, gefüllt ist, so überträgt sich die Last auf
der
Brücke i auf die Anzeigekolben 6 und kann an der Skala 12 abgelesen werden.
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Mit jedem der Rohre 5, welche von den Zylindern 4 herkommen, ist ein
Hahn 13 verbunden. Durch diese Hähne kann die Leitung geöffnet und geschlossen werden.
Die Pumpe 14 dient dazu, die Vorrichtung mit Flüssigkeit zu füllen, welche der Pumpe
durch die Rohre 15 zugeführt und von ihr durch das Rohr 16 verteilt wird. Ein Absperrventil
17 ist in dem Rohr 15 vorgesehen, welches geschlossen wird, sobald die Vorrichtung
vollständig gefüllt ist. Am höchsten Punkte der ganzen Flüssigkeitsleitung ist ein
Ventil 18 angeordnet, durch welches Luftblasen entweichen können. Ein Rohr 19 führt
diejenige Flüssigkeit ab, welche etwa durch Undichtigkeiten der Kolben 6 entweicht.
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Die dargestellte Ausbildung der die Last tragenden Kolben und Zylinder
ist ein wichtiges Kennzeichen der Erfindung und soll daher im folgenden näher beschrieben
werden.
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Die Zylinder 4 sind am oberen Ende zu Behältern 2o erweitert, in welchen
ein Teil der Flüssigkeit aufgespeichert wird. Die Behälter sind durch Rohre 21 verbunden,
so daß der Überschuß in einem Behälter in die andern abfließen kann. Jeder Kolben
3 hat eine Längsbohrung 22 und eine daran anschließende Querbohrung 22'. Die Bohrung
22 führt zu einer Kammer 25, welche von der Bohrung des Zylinders 2 und dem oberen
Ende des Kolbens 3 gebildet wird. hie Bohrung wird durch ein Rückschlagventil 23
mit Bilehse 24 für gewöhnlich abgeschlossen. Eine Bohrung 26 mit Rückschlagventil
27 führt von der Kammer 25 nach dein Behälter 2o. Die Fläche des unteren Endes von
Kolben 3 ist größer ist die seines oberen Endes. In der IZammer 25 liegt eine Feder
28, welche den Zylinder 2 gegen den Kolben 3 abstützt und so stark ist, daß sie-
das Gewicht der Brücke i eben tragen kann.
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Wenn eine Last auf die Brücke i gelegt wird, so üben die Kolben 3
der Zylinder 4 einen guck auf die Flüssigkeit unter ihnen aus, der sich auf den
Zeiger i t überträgt, so daß dieser die Last anzeigt. Es ist jedoch wahrscheinlich,
daß die Flüssigkeit unter dem Kolben 3 teilweise durchleckt und so in den Behälter
2o entweicht, so daß die Kolben 3 sinken und schließlich auf dem Boden der Zylinder
4 stehen würde.?. Um- dies zu vermeiden, sind die Zylinder-4 am unteren Ende mit
einer Erweiterung 29 versehen. Wenn nun die Kolben sich senken, so kommt schließlich
die Bohrung 22' in leitende Verbindung mit der Erweiterung 29, und, da des Verhältnisses
zwischen dem- oberen and unteren Durchmesser des Kolbens 3 in Jer Kammer g5 ein
höherer Druck herrscht 1
als in Kammer 29; so fließt aus der Kammer
25 Flüssigkeit am Rückschlägventil 23 vorbei durch die Bohrungen 22 und 22'
nach und füllt den Verlust aus. Wenn natürlich die last sehr lange auf der Brücke
i bleibt, so entweicht die Flüssigkeit aus den Kammern 25 in die Behälter 2o, und
schließlich werden die Kolben 3 sich doch auf die Zylinder 4 aufsetzen. Da aber,
wenn die Last von der Brücke i gehoben wird, in den Kammern 25 eine Druckverminderung
entsteht, so wird Flüssigkeit aus den Behältern 2o durch die Bohrungen 26 und Rückschlagventile
27 in die Kammern 25 wieder nachgesogen.
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Fig. 2 und 3 veranschaulichen die -Anwendung der Erfindung zum Wiegen
einer aufgehängten Last. Der Flüssigkeitszylinder 4 ruht auf einem Querstück 30,
welches durch Bolzen 31 an einem weiteren. Querstück 32 befestigt ist. An diesem
greift unter Vermittelung eines Kugellagers 34 eine Öse 33 für die Lastkette oder
das Lastseil an. Der Zylinder 2, welcher auf dem oberen Ende des Kolbens 3 ruht,
hat eine kugelförmige Tragfläche 35, auf welcher unterVermittelung eines Lagers
eine Öse 36 für den Lasthaken 37 ruht.
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An dem Zylinder 4 ist durch eine Stütze 39 ein Druckmesser 4o angeordnet,
der reit dem Zylinder durch ein Rohr 41 verbunden ist. Der Zeiger des Druckmessers
zeigt auf einer Skala das Gewicht an, welches am Haken 37 hängt.
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Am Zylinder 2 kann ein Luftbahn 42 angeordnet sein; auch kann der
Zylinder mit einer Schutzhaube 43 ausgerüstet werden, welche den Rand des Behälters
2o lose übergreift und verhindert, daß die Flüssigkeit in dem Behälter verunreinigt
oder verschüttet wird. Eine Klappe 44 dient zum Nachfüllen des Behälters 2o. In
ähnlicher Weise können auch die Zylinder 2 der Wage nach Fig. i mit einem Lufthahn
und einer Schutzhaube versehen werden.