Verfahren und Vorrichtung zum Übertragen von Maschen auf Strickmaschinen mit Zungennadeln. Es ist bekannt, Maschen auf Flach- und Rundstrickmaschinen auf folgende Art zu übertragen: 1. Mittels speziell ausgebildeter Nadeln, wobei die Nadelbetten während der Über tragung um einen Bruchteil einer Nadeltei lung versetzt werden. Die Maschen werden hiebei von dem einen in das andere Nadel bett übertragen.
2. Mittels feststehender, federnd ausge bildeter Decker, welche während der Über tragung abgedrängt werden. Die Maschen werden hiebei im selben Nadelbett auf die Nebennadel übertragen.
3. Mittels in der Längsrichtung der Na deln beweglicher Decker, wobei die Nadel betten während der Übertragung um einen Bruchteil einer Nadelteilung versetzt wer den. Die Maschen werden hiebei von dem einen in das andere Nadelbett übertragen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Übertragen von Maschen auf Strickmaschi nen mit Zungennadeln eignet sich sowohl zum Übertragen von Maschen auf gegenüber liegende Nadeln als auch zum Übertragen auf Nebennadeln.
Die Vorrichtung nach der Erfindung zur Durchführung des erfindungsgemässen Ver fahrens besitzt Decker, die unabhängig von den Nadeln derart beweglich sind, dass die Deckerspitzen jeweils in bezug auf die zugeordneten maschenabgebenden Nadeln in deren Längsrichtung hin und her, quer dazu auf und ab sowie seitwärts gegen die benaeh- barten Nadeln hin verschoben werden kön nen. Dia Steuerung der Decker und Nadeln der zu übertragenden Maschen erfolgt zweckmässigerweise mittels Schlösser, wie sie bei Strickmaschinen üblich sind.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird nachfolgend an Hand von auf der Zeichnung schematiseh dargestellten Ausführungsbei spielen der Vorrichtung nach der Erfindung ausführlich erklärt.
Die Fig. 1 bis 13 betreffen ein Ausfüh rungsbeispiel einer Maschenübertragungs vorrichtung mit Deckerbetten. Zum Ver ständnis der Erfindung unwichtige Teile der Strickmaschine sind weggelassen. Eines der Decker- und Nadelbetten ist der Ein fachheit halber in der Horizontallage darge stellt.
Es zeigen: Fig. 1 den Kopf eines gefrästen Deckers (Übertragungsplatine) von geschlossener Form, in Ansicht von unten, von der Seite und von hinten, Fig. 2 den Kopf eines aus mehreren Tei len zusammenggenetzten offenen De@ckers (Ausführungsvariante), Fig. 3 einen Schnitt nach Linie I-I der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie I-I in Fig. 2.
Fig. 5 bis 10 zeigen aufeinanderfolgsnde Decker-Na,delstellungen beim Maschenüber tragen. Fig. 11 zeigt perspektivisch eine beson dere Decker-Nadelstellung.
Fig. 12 ist ein Schnitt durch den Ma schinenkopf.
Fig. 13 zeigt schematisch die Schlösser von oben auf die Nadelhetten gesehen, in einer Ebene ausgebreitet, und zwar bedeu tet 36 das bekannte Schloss der Strickma schine, 37 das vordere Hilfsschloss für die Übertragungsnadeln, 38 das hintere Hilfs schloss für die Übertragungsnadeln, in Rich tung des Pfeils 39 (Fig. 12) gesehen, und 40 das vordere Deckerschloss. Die dazugehö rigen Deckenpressen 4 und 5 sind in Rich tung der Pfeile 47 und 48 in Fig. 12 gese hen, also je um 90 umgeklappt, gestrichelt dargestellt.
Die die Teile 1, 2 und 3 aufweisenden Decken (Fig. 8 und 12) sind in einem Bett 7 (Deckerben) beweglich gelagert und werden durch ein Schloss 6 (Deckerschloss) gesteuert. Der Kopf 3 jedes Deckers (Fig. 1 und 2) ist vorn und hinten verjüngt (Stelle 9), um die Sicherheit beim Einfah ren in den Maschenbilderkamm 10 (Fig. 5, 6 und 9) zu vergrössern. In die Ausspa rung 8 (Fig. 1 bis 4) tritt beim Übertragen der Schaft der eine Masche abgebenden Na del resp. der Haken der die Masche aufneh menden Nadel. Das Deckenbett 7 (Fig. 8 und 12) ist durch eine Schwalbenschwanz- führung mit dem Nadelbett so verbunden, dass es in der Längsrichtung des Nadel bettes verschoben werden kann.
In den Ka nälen dieses Deckerbettes sind die Decken 1, 2, 3 beweglich gelagert, so dass die Decken spitzen in bezug auf die Längsrichtung der Nadeln sowohl hin und her als, auch auf und ab verschoben werden können. Die Decker werden jeweils durch das Deckerschloss 6 (Fig. 8 und 12) mit den Schlossteilen 32 und 34 (Fig. 13) in ihrer Längsrichtung und durch die Pressen 4 und 5 (Fig. 12 und 13) senkrecht zur Nadelbettebene auf und ab verschoben. Die Hilfsschlösser 37 und 38 (Fig. 13) bewegen die zum Übertrabgungs- vorgang benötigten Nadeln; sie sind je mit dem zugehörigen Schlossschlitten zusammen- gebaut.
Durch entsprechendes Steuer des Schlossteile der Hilfsschlösser werden die Maschen im selben Nadelbett auf die Neben nadel, oder von dem einen in das andere Na delbett übertragen. Die seitliche Verschie bung der Maschen wird durch Verschieben des Deckenbettes 7 (Fig. 12) ausgeführt, wenn die Schlösser am Hubende ausserhalb des Bereichs der Nadelbetten sind. Zur voll ständigen Ausführung des Übertragungs vorganges sind zwei Schlittenhübe notwendig. Beschreibung der verschiedenen Ma- schenübertrauugsmöglichkeiten mit der Vorrichtung nach Fig. 1 bis 13. 1. Übertragung seitwärts auf die Nebennadel im selben Nadelbett.
Die Übertragung findet im vordern Na delbett 43 (Fig. 12) statt. Währenddem die Nadeln mittels des Schlosses 36 auf be kannte Art Maschen bilden (Schlittenhub von rechts nach links), sind die Decken zwangsläufig durch das Deckerschloss 6 (Fig. 12) ausser Arbeit gehalten. Die Na deln treten nun in die Hilfsschlösser 37 und 38 ein. Die Schlossteile 19 und 20 (Fig. 13) schieben alle Nadeln vor (Fig. 5), wodurch alle Nadelzungen geöffnet werden (Fig. 13. Pos. A). Die Deckerhaken 1 (Fig. 12) wer den nun durch die Presse 4 herabgedrückt (Fig. 12 und 13, Pos. B). Die Nadeln, die ihre Maschen abgeben sollen, werden durch ein bekanntes Stössersystem ausgemustert.
Der ausgewählte Stössen 42 (Fig. 12) wird durch das Schlossteil 31 (Fig. 13) vorge schoben und bringt die entsprechende Nadel 45 mit ihrem zusätzlichen Fuss 65 (Fig. 12) in das Bereich des Schlossteils 17 (Fig. 12 und 13). Durch den zusätzlichen Nadelfuss 65 (Fig. 12) der Nadel wird nun der ent- sprechenade Decken vorb schoben und an sei nem Fuss 2 durch das Schlossteil 32 (Fig. 13) erfasst und weiterbewegt (Fig. 13, Pos. C).
Die .Schlosste:ile 27 und 28 (Fig. 13) sind ganz ausser Tätigkeit, so da.ss die im vordern Nadelbett nicht ausgewählten Nadeln unter den Dreiecken 25 und 29 hindurch das Hilfsschloss 37 verlassen. Die nicht vorge-- schobenen Decket verlassen das Decker schloss 40 durch den geraden Kanal hinter dem Dreieck 32. Die ausgewählten Stösser werden durch das Dreieck 33 wieder in ihre hintere Ausgangsstellung zurückgezogen.
Durch die Presse 5 (Fig. 12 und 13), welche an dieser Stelle erhöht ist (siehe Fig. 13, Pos. D, gestrichelte Linie), wird der Decker kopf 3 hinter der geöffneten Nadelzunge auf die Nadel heruntergedrückt, wobei die Deckerspitze durch den Maschenbilderkamm 10 (Fig. 5 und 9) zusätzlich geführt wird (Fig. 5 und 13, Pos. D). Das Schlossteil 23 (Fig. 13) zieht die Nadel etwas zurück, wo durch sich die Nadelzunge auf die Decker spitze legt (Fig. 13, Pos E). Nadel und Deeker werden nun miteinander durch die Schlossteile 29 und 32 (Fig. 13) vorgescho ben. Die Deckerpressen 4 und 5 (Fig. 12) sind an dieser Stelle ausgespart (siehe Fig. 13, Pos. F, gestrichelte Linie). Die Ma sche drückt die Nadelzunge auf die Decker spitze und gleitet auf letztere (Fig. 6 und 13, Pos F).
Nadel und Decket gehen gemein sam weiter vor, wobei die Deckerspitze 3 durch die Presse 4, welche an dieser Stelle erhöht ist (Fig. 13, Pos. G, gestrichelte Li nie) hochgehoben wird. Die Nadel ohne Masche geht weiter vor, wobei sie sich unter das Schlossteil 35 (Fig. 7) schiebt, wodurch die Nadelzunge offengehalten wird (Fig. 7 und 13, Pos. G). Durch eine Aussparung in der Presse 4 und eine Erhöhung in der Ge genpresse 5 wird der Deekerhaken 1 a!rre- tiert (Fig. 13, Pos. H). Die Schlossteile 23 und 24 (Fig. 13) ziehen nun alle Nadeln in das Nadelbett zuriick. Nachdem der Sehlift ten das Nadelbett vollständig verlassen hat, also am Hubende, wird das Deckerben 7 um eine Nadelteilung seitlich verschoben (Fig. 8 und 13, Pos 1).
Der Schlitten bewegt sich nun zurück von links nach rechts, so dass das Hilfsschloss als erstes in das Nadelfeld eintritt. Das Schlossteil 28 (Fig. 13) ist ausser Tätigkeit, so dass alle Nadeln im hin- tern Nadelbett unter den Schlossteilen 30 und 26 hindurch das Schloss passieren. Das Schlossteil 29 ist ausser Tätigkeit, das Schlossteil 27 schiebt alle Nadeln vor. Der Deckerhaken 1 (Fig. 8) wird durch die Presse 4 von seiner Arretierung gelöst. Die Presse 5 ist an dieser Stelle ausgespart (Fig. 13, Pos. J). Das Schlossteil 34 schiebt den Decket zurück.
Die Presse 4 ist an die ser Stelle mit einem beweglichen Schieber 49 versehen und dieser befindet sich jetzt in seiner tiefsten Stellung (siehe Fig. 13, Pos. K, punktierte Linie). Dadurch wird der Deckerkopf 3 und damit die Masche mässig hoch gehalten. Der verjüngte Teil 50 (Fig. 1 und 2) das Deckerkopfes gleitet nun zwi schen den Maschenbilderkamm 10 (in Fig. 9 im Aufriss und im Grundriss dargestellt). Der Deckerkopf wird dadurch zusätzlich geführt (Fig. 13, Pos. K). Das Schlossteil 27 (Fig. 13) schiebt alle Nadeln vor, der Ha ken jeder unter einem Decket befindlichen Nadel schlüpft hiebei, geführt durch die Aussparung 8 im Deckerkopf (Fig. 1 und 2), durch die Deckermasiche (Fig. 9 und 13, Pos. L). Während das Schlossteil 34 (Fig.13) den.
Decket weiter zurückzieht und der bewegliche Schieber 49 der Presse 4 (Fig. 8 und Fig. 13, Pos. L-M, punktierte Linie) in seiner Tiefstellung die Deekerspitze mä ssig hoch hält, gleitet die zu übertragende Masche vom Decket auf die Nebennadel 45 (Fig. 10), d. h. auf die Nadel, welche durch die seitliche Verschiebung des Deckerbettes in der Pos. I der Fig. 13 unter den Decket verschoben wurde. Alle gegenüberliegenden Nadeln 46 (Fig. 10) werden durch das Schlossteil 26 (Fig. 13) leicht in das hintere Nadelbett hineingezogen, wodurch die über tragene Masche die Aufnahmenadel fest um schliesst (Fig. 10 und 13, Pos. M).
Die Decket werden nun. durch das. Schlossteil 34 (Fig. 13) wiieder in ihre Ausgangsstellung (Fig. 13, Pos. A) gebracht, in welcher Stel lung sie durch das Schlossteil 34 während dem Stricken des Hauptschlosses 36 zwangs läufig gehalten werden.
Alle Nadeln wer den durch die Schlossteile 21 und 22 (Fig. 13) in das Nadelbett zurückgezogen (Fig. 13, Pas. N). Da die Schlosstei#le 19 und 20 anb e- schrägt sind, werden sie von den Nadelfüsseu ausser Tätigkeit gehoben. Die Maschenüber- tragung ist beendet.
2. Übertragung von dem einen in das andere Nadelbett. Es sei eine Masche vom vordern Nadel bett 43 auf das hintere Nadelbett 44 zu übertragen. Die Übertragung der Masche von der Nadel auf die Deckerspitze geschieht gleich wie bereits beschrieben, Pos. A-I in Fig. 13. Das Schlossteil 27 wird nun ausser Tätigkeit gesetzt, so dass bei der nun ein setzenden Rückwärtsbewegung des Schlit tens alle Nadeln im vordern Nadelbett unter den Schlossteilen 25 und 29 hindurch das Schloss passieren. Das Schlossteil 30 isst ausser Tätigkeit, und das Schlossteil 28 schiebt alle hintern Nadeln vor (Fig. 13, Pos. J). Die Bewegung des Deckers zwischen Pos. J und K in Fig. 13 ist die gleiche wie oben beschrieben. Das Schlossteil 28 (Fig. 13) schiebt alle hintern Nadeln 46 (Fig. 11) vor.
Der Nadelhaken schlüpft neben der Deckerspitze in die zu übertragende Maische (Fig. 11 und 13, Pos. L). Während das Schlossteil 34 (Fig. 13) den Decker weiter zurückzieht und der Schieber 49 (Fig. 8 und 13, Pos. L-M, punktierte Linie) der Presse 4 in seiner Tiefstellung die Decker spitze mässig hoch hält, gleitet die zu über tragende Masche vom Decker auf die gegen überliegende Nadel 46 (Fig. 11). Alle Na deln 45 im vordern Nadelbett (Fig. 11) werden durch das Schlossteil 25 (Fig. 13) leicht in das Nadelbett hineingezogen, wo durch die übertragene Masche die Auf nahmenadel fest umschliesst (Fig. 13, Pos. M). Die Bewegung der Decker und Nadeln in die Pos. N, Fig. 13, erfolgt nunmehr gleich wie oben beschrieben.
Sinngemäss den beschriebenen Übertra gungsbeispielen kann die Maschenübertra gung auch im hintern Nadelbett auf die Ne bennadel oder vom hintern Nadelbett auf das vordere ausgeführt werden.
Die Fig. 14 bis 20 betreffen zwei Aus führungsbeispiele einer Maschenübertra gungsvorrichtung mit Deckerrad. Diese Ausführungsform eignet sich für Flaich- und für Rundstrickmaschinen. Es zeigen: Fig. 14 den Kopf eines Deckers in Ansicht von unten, von der Seite und von hinten, Fig. 15 einen Schnitt durch den Maschi nenkopf, Fig. 16 ein Schema, der Schlösser von oben auf die in eine Ebene geklappten Na delbetten gesehen. 36 deutet dabei das nor male Schloss der Strickmaschine an. 37' ist das vordere Hilfsschloss zum Maschenüber tragen, und 38' zeigt gestrichelt das zuge hörige hintere Hilfsschloss.
Fig. 17 zeigt schematisch den Wegeines Deckers und der mit ihm zusammenwirken den Nadeln. Der obere Teil der Figur ist ein Schnitt durch das Deckerrad 7' von 47 (Fig. 15) aus gesehen. Der untere Teil der Figur ist ein entsprechender Grundriss des Kopfes des vordern Nadelbettes. Die Linien 11-15 zeigen den von Decker- und Nadel spitze bei der Übertragung ausgeführten Weg.
Fig. 18 ist ein Schnitt durch den Ma schinenkopf einer andern Ausführungsform. Fig. 19 und 20 zeigen zwei dazugehörige Decker-Nadelstellungen.
Die die Teile 1', 2', 3' (Fig. 15) aufwei senden Decker sind in einem Rotor, dem Deckerrad 7', in Kanälen beweglich gela gert und werden durch den Kurvenring 32' und die Kurvenscheibe 5' gesteuert. Die Na delbetten sind auf bekannte Art mit Nadeln mit hohen und niederen Füssen ausgerüstet. Bei Rundstrickmaschinen tritt an Stelle des ebenen Nadelbettes ein zylindrisches oder eine Rippscheibe. Das Deckerrad hat nur Kanäle, die gegenüber den Nadeln mit nie deren Füssen zu liegen kommen, so. dass auf jede Nadel mit niederem Fuss ein Decker kommt.
Der Deekerra.dkörper 7' (Fig. 15) ist mit dem Zahnrad 55 fest verbunden. Letzteires greift in. die Nadelbettka.näle ein und treibt den Deckerradkörper an.
Das Deckerrad dreht sich beim Verschieben des Schlossschlittens um die Achse 59, welche im Träger 56 fest gelagert ist. Dieser Trä- ber isst seitwärts am erwähnten Schlitten bten Schlitten befestigt.
In den Kanälen 61 (Fig. 17) des Deckerradkörpers 7' sind die Decker 1', 2', 3' (Fig. 15 und 17) so gelagert, dass sie sieh in der Längsrichtung der Nadeln und in ungefähr radialer Richtung des Rades hin und her bewegen können. Durch den Ring 51 (Fig. 15), welcher mit dem Deckerrad körper 7' fest verbunden ist, und durch den Kurvenring 32' werden die Decker am Herausfallen gehindert. Die mit der Achse 59 fest verschraubte Kurvenscheibe, 5' be wegt die Decker in der erwähnten radialen Richtung. Durch den mit dem Träger 56 fest verbundenen Kurvenring 32' werden die Decket in ihrer Längsrichtung bewegt.
Durch die Drehung des Rotors und die gleichzeitige Vergrösserung des radialen Ab standes des Deckerkopfes vom Zentrum des Rotors wird die zur Übertragung der Musche notwendige seitliche Verschiebung der Deckerspitze erreicht. Am vordern und hintern Schlitten ist wie schon erwähnt je ein Hilfsschloss 37' bzw. 38' (Fig. 16) ange bracht, welches den abgebenden und auf nehmenden Nadeln die notwendige Bewe gung gibt. Durch entsprechendes Einstellen der Schlossteile des Hilfsschlosses. werden die Maschen auf die gegenüberliegende Nadel oder die Nebennadel übertragen. Die ganze Deckerradgruppe kann um die Achse 57 (Fig. 15) leicht aufgeklappt werden, um die Deckerköpfe 3 aus dem Bereich der Nadel zungen zu bringen.
Im folgenden wird der Vorgang während dem Schlittenhub von rechts nach links auf dem vordern Nadelbett 43 (Fig. 15) be schrieben. Während das Schloss 36' in be kannter Weise eine Mauschenreihe von rechts nach links strickt, werden die Maschen der Nadeln mit niederem Nadelfuss übertragen. Der Übertragungsvorgang wird also wäh rend eines einzigen Schlittenhubes beendigt, im Gegensatz zum beschriebenen Ausfüh rungsbeispiel mit Deckenbetten. Die aufein anderfolgenden Positionen der Decken und Nadeln entsprechen sinngemäss den Positio nen im ersten Ausführungsbeispiel. Zuerst werden alle Nadeln vom Sclhlossteil 19' (Fig. 16) erfasst und in die Position A (Fig. 16 und 17) gebracht, wodurch alle Nadelzungen geöffnet werden.
Das Schloss teil 31' (Fig. 16) ist halb versenkt, so dass nur die Nadeln mit hohem Fuss erfasst wer den (Pos. C in Fig. 16). Diese werden nun durch das Schlossteil 25' ganz in das Nadel bett zurückgezogen, während die Nadeln mit niederem Fuss in den Kanal 16' eintre ten. Ein Deckerkopf 3' wird durch die Kurvenscheibe 5' hinter der Nadelzunge auf die zugeordnete Nadel gedrückt. Beim Nie dergehen des Deekers auf die Nadel legt sich der Lappen 8' (Fig. 14) des Deeker- kopfes von links an den Nadelschaft an (Fig. 15 bis. 17, Pos. D). Die Nadel wird nun vom Schlossteil 23' (Fig. 16) leicht zurückgezogen, wobei sich die Nadelzunge auf den Decker legt (Fig. 16 und 17, Pos. E).
Nadel und Decker gehen nun gemein sam vor, wobei die Masche die Nadelzunge auf den Decker drückt und auf letzteren gleitet (Fig. 6, 16 und 17, Pos. F). Nadel und Decker gehen weiter vor. Durch den Kurvenring 32' (Fig. 15) wird der Decker von der Nadel abgehoben (Fig. 7, 16 und 17, Pos. G). Die leere Nadel geht noch wei ter vor und schiebt sich unter die Nadel presse 35 (Fig. 7), wodurch die Zunge offen gehalten wird. Das Schlossteil 23' (Fig. 16) zieht nun die Nadel in das Nadelbett zurück (Fig. 8, 16 und 17, Pos. H).
Durch die Dre hung des Rotors und die bleichzeitige! Ver grösserung des radialen Abstandes des Deckerkopfes vom Zentrum des Rotorsi wird die Masche nun in bezug auf die Längsrich- tung der Nadel seitlich verschoben (Fig. 16 und 17, Pos.<I>L).</I> In der Pos.<I>L\</I> (Fig. 17) ist die Masche so weit seitlich verschoben, dass die gegenüberliegende Nadel (gestri chelte Lini@'e 11)
im hintern Nadelbett in sie einstossen kann (Fig. 11). Das Sühlossteil 28' (Fig. 16) schiebt alle Nadeln mit hohem Fuss im hinteren Bett vor.
Diese :stossen des halb in die auf den Deekern hängenden Ma- s,chen ein. Dass Schlossteil 23' zieht die vor dern Nadeln leicht in das Nadelbett hinein, damit die Deckermasche die Aufnahmenadel fest umschliesst. Das Schlossteil 27' ist ausser Tätigkeit. Die Masche wurde auf diese Weise vom vordern Nadelbett in das hintere übertragen (Fig. 17, Pos. L2, 14 = Weg des Deckers, 15 = Weg der zugeord neten vordern Nadel und 11 = Weg der zugeordneten hintern Nadel).
Hat jedoch diese Maschenübertragung nicht stattgefun den, weil das Schlossteil 28' (Fig. 16) ausser Tätigkeit ist, so wird die Masche noch mehr seitlich verschoben (Pos. L in Fig. 17). Das Schlossteil 27', welches hingegen in Tätig keit ist, erfasst alle vordern Nadeln mit ho hem Fuss. Diese stossen in die Deckerma schen ein (Fig. 9), das Schlossteil 24' (Fig. 16) zieht alle hintern Nadeln leicht in das Nadelbett hinein, damit die Decker masche die Aufnahmenadel fest umschliesst. Die Masche wurde auf diese Weise im vor- dern Nadelbett auf die Nebennadel über tragen (Fig. 17, Pos. L, 14 = Weg des Dek- kers und 12 = Weg der zugeordneten vor dern Nadel).
Der Denker geht nun ganz zurück (Fig. 16, Pos. M), um nach etwas weniger als einer Umdrehung des Decker rades wieder von neuem zu arbeiten. Die Schlossteile 33' und 24' (Fig. 16) ziehen alle Nadeln in die Nadelbetten zurück. Würde die Nadelzungenpresse 35 (Fig. 7) weggelassen und die maschenabgebende Na del ähnlich wie die strichpunktierte Linie 13 (Fig. 17) geführt, und zwar so, dass die Na delzunge der maschenabgebenden Nadel beim Rückgang durch die Deckermasche hindurch durch diese geschlossen würde, so würde die geschlossene Nadel die Deckermasche bei der Übertragung ausweiten, was von Vorteil wäre. (Eine derart wirkende Nadel ist in Fig. 17 mit 72 bezeichnet.) Eine andere Ausführungsart des Decker rades zeigt die Fig. 18.
Bei dieser Ausfüh rung ist das Deckerrad durch einen Ring 7" gebildet, der auf der einen Seite radial ver laufende Schlitze zur Aufnahme der Decker aufweist. Dieser Ring ist mit dem Flansch 53 fest verschraubt. Letzterer ist fest. mit der Achse 59 verbunden, und diese wird durch das ebenfalls fest mit der Achsie ver bundene Zahnrad 55, welches in die Nadel bettkanäle eingreift, angetrieben. Alle Steuerkurven sind auf einer Scheibe 52 ver einigt. Diese Scheibe ist mit dem Arm 56 fest verbunden, d. h. sie rotiert nicht. Der Arm 56 ist seinerseits mit dem obern Schlossschlitten verbunden. Der Kurvenring 5" gibt den Deckern die radiale Bewegung. Die beiden Kurvenringe 32" und 34" bewe gen die Decker in der Längsrichtung der Na deln.
Der vordere und hintere Schlitten haben je ein Hilfsschloss analog Fig. 16. Diese Ausführung isst vorteilhaft als. Universal deckapparat zur Herstellung verschiedener Muster gebaut. In diesem Falle erhält das Deck errad 7" für jede Nadel einen Schlitz bzw. einen Decker. Die Nadeln werden in bekannter Weise mit einer Jaequardeinrich- tung oder einem Stössersystem ausgemustert. Das halbhohe Schlossteil 31' im Hilfsschloss (Fig. 16) fällt weg. Die Nadeln mit zu über trabenden Maschen werden durch die Mu stereinrichtung in den Kanal 16' geschoben. Alle Decker machen nun ihre zur Übertra gung notwendige Bewegung, wie dies an Hand der Fig. 17 erläutert wurde.
Die Fig. 18 entspricht der<I>Pos. D</I> in Fig. 17 und zeigt die Stellung, in welcher der Dek- ker auf die zugeordnete Nadel niedergegan gen ist. Die Nadeln, welche nicht ausgemu- s ert wurden, verbleiben im Nadelbett. Die Spitze 3" der zugeordneten Decker wird durch den Kurvenring 5" auf den Haken dieser Nadeln herunterb führt (Fig. 19).
Da die Nadel zurückbleibt, macht der Decker in der Folge seine Bewegung ins Leere, ohne Aufnahme einer Masche. Die ausgemusterte Nadel ist dagegen entsprechend vorgestossen (Fig. 18). Der Decker geht daher auf den Nadelschaft nieder. Der Kurvenring 5" ist. an dieser Stelle dünner als die zugeordnete Aussparung 2" des Deckers breit ist, so dass der Decker durch die kleine Feder 58 (Fig. 18) auf den Na.d.el.schaft gedrückt wird.
Die Übertragung der Maschen erfolgt auf gleiche Weise wie dies an Hand Fig. 15 bis 17 erläutert wurde. Fig. 20 entspricht der Pos. G in Fig. 16 und 17, die Masche ist dabei weggelassen.