Sichtbuch. Vorliegende Erfindung ist auf dem Ge biete der Sicht-Karteien eine prinzipielle Neuerung, indem sie zum ersten Male tat sächlich das Sichtbuch verwirklicht. Es gibt zwar schon sogenannte Sichtbücher. Diese sind aber in Wirklichkeit nichts anderes als Sicht-Flach-Karteien, die anstatt in Zügen oder Schubladen in Buchform aufgemacht sind, das heisst, es handelt sich um zwei auf den Innenseiten des Deckels und Rückens eines aufklappbaren Gerätes angebrachte Be hälter, in welche man Karten in schuppen- förmiger Anordnung anbringen bzw. ein schieben kann oder aber mittels einer Me chanik direkt schuppenförmig übereinander staffelt.
In jedem Falle ist also das Karten material mit einem mehr oder weniger, aber immer mit einem grossen technischen Auf wand staffelförmig übereinander gelagert. Dies beansprucht naturgemäss viel Platz in der Höhe sowohl als auch in der Stärke des ganzen Gerätes und nicht zuletzt ein erheb liches Gewicht durch die benötigte Mechanik oder die taschenförmigen Kartenhalter. Die Gewichts- und Platzbeanspruchung ist beson ders bei derartigen Verzeichnissen für die Reise, z. B. Kundenverzeichnissen, eine grosse Behinderung. Ausserdem sind derartige Kar teien durch die oben geschilderten techni schen Einrichtungen, die eigentlich nur Bal last sind, sehr teuer.
Vorliegende Erfindung verwirklicht ein Sichtbuch in ganz neuartiger Weise, indem die Karten oder Blätter tatsächlich genau wie bei einem Buche übereinanderliegen, das heisst also, sich vollkommen decken, und dem zufolge auch in jedem beliebigen Ordner, sei es ein Hebel-Briefordner, eine Druckknopf mappe, irgendein sogenanntes Ringbuch oder dergleichen, ganz nach dem Geschmack des Benutzers untergebracht werden können. Da bei können die Blätter oder Karten je nach Art dieses Ordners mit der normalen 8-cm- Registrater-Ablagelochung oder mit Heft löchern, je nach der Art des Ordners, ver- sehen,sein.
Erreicht wird erfindungsgemäss bei den übereinanderliegenden, an einer Seite aus wachselbar gebundenen Blättern die Sicht da durch, dass an mindestens einem Rande der Blätter eine Schlitzlochung angebracht ist, in die Merkzeichen, zweckmässig aus federndem Material', auswechselbar angebracht sind, die ein sichtbares Feld aufweisen, das beschreib bar ist, und bei denen dieses Beschriftungs- fel.d über die Kante des Blattes, zweckmässi- gerweise schräg oder aber auch gerade, hin ausragt,
auf der das b1erkzeichen aufgesteckt ist. Es werden also nicht die Blätter selber gestaffelt, sondern, lediglich die an den Blättern versetzbar und sichtbar angebrach ten Aufschriften sollen zueinander versetzt werden.
Durch die in den Schlitzen der Blatträn- ,äer auswechselbar angebrachten Beschrif tungsflächen können neue Blätter in, dem Sichtbuch in genau alphabetischer Reihen folge beliebig dazwischengeschaltet werden. Werden derartige Merkzeichen an mehr als einem Rande, z. B. an zwei oder drei Rändern, angebracht, so entsteht ausserdem noch eine andere vollkommen neue Wirkung Nämlich ein zwei- oder dreifacher Sichtrand, so dass die Blätter Lieses Sichtbuches nicht nur nach einem Gesichtspunkt überblickt werden können, sondern nach drei verschie denen. So z. B. an einer Seite nach dem Na men, an der andern nach dem Ort und an der dritten Seite nach der Branche.
Die Kom- binationsmöglichkeiten nach verschiedensten andern Gesichtspunkten sind ohne weiteres möglich und ergeben eine hervorragende Übersicht und grosse Arbeitsersparnis, da je des Suchen wegfällt.
Verschiedene Ausführu ngsbeispiele zei gen die Zeichnungen nach Fig. 1-8.
Fig. 1 zeigt ein Sichtbuch mit der Sicht am uetern Rande der Blätter a ist z. B. ein Ringschnellhefter üblicher Konstruktion, b ist ein Register. c, cc sind Schlitzpaare, in die Merkzeichen d eingesteckt sind. e sind vom Ansteckkörper des Merkzeichens d schräg verlaufende und über den Rand der Blätter überstehende Fahnen, die ein mit Hand oder Maschine beschreibbares Beschrif tungsfeld f bilden. Die Beschriftung der Merkzeichen mit der Schreibmaschineerfolgt z. B. in einer geeigneten Beschriftungs schablone. Das Merkzeichen d besteht aus einem elastischen Stoff, z. B. aus durchsichti gem Zelluloid.
Die Beschriftungsfläche f ist durch geeignete Verfahren, z. B. durch Auf spritzen von matten Lacken oder Farben, be schreibbar gemacht. Ist ein neues Blatt in das Sichtbuch einzuheften, so wird das neue Blatt an der Stelle, an der es seinen Platz in alpha betischer Reihenfolge einzunehmen hat, ein geheftet, mit einem entsprechend beschrifteten Merkzeichen d versehen und die Merkzeichen der nachfolgenden Blätter um einen Schlitz nach rechts versetzt. Wenn gewünscht, kann man nach jeder Staffel ein Blatt zwischen heften in der Grösse des hier dargestellten Re gisterblattes b.
Fig. 2 zeigt beispielsweise ein Sichtbuch, bei dem alle drei Seiten der Blätter für die Sicht ausgenutzt sind. g ist ein Ringschnell hefter üblicher Konstruktion. h ist ein Re gister.<I>i,</I> ü sind Schlitzpaare, die in einer obern Reihe angebracht sind und die für die Anbringung der beschreibbaren Merkzeichen j bestimmt sind. Am rechten Rande der Blätter sind die Namen der Kunden, Interessenten oder dergleichen sichtbar, am untern Rande die Ortschaften und am obern Rande die be treffenden Branchen, denen die Firmen zuge hören.
Um die Blätter besser aufschlagen zu können, weisen die -schrägverlaufenden Be schriftungsflächen der Merkzeichen am un tern Rande nach links, und diejenigen am rechten Rande nach oben, während diejenigen am obern Rande wiederum nach links weisen. Die Beschriftungsflächen am obern Rande könnten aber auch nach rechts oben weisen, so wie das bei k angedeutet ist, so dass die Aufschriften der Merkzeichen an allen drei Rändern in einer Richtung verlaufen und alle Aufschriften in der gleichen Richtung von links unten nach rechts oben lesbar sind.
Es ist der praktischen Einführung der Merkzeichen in die Schlitze wegen am besten. die entsprechende Blattkante beim Einführen waagrecht zu halten. Aus diesem Grunde sind die Skalen Z und m am rechten Rand nochmals in einem Winkel von 90 Grad aufgedruckt und die Skala n in einem Winkel von 180 Grad. Der Skalenaufdruck kann auch in der Reihen folge von rechts nach links verlaufen, das heisst z. B. die Zahl 1 ganz rechts, die Zahl 2 nach links anschliessend usw.
Die Blätter wei sen noch Schlitzpaare o, oo auf, die in einer zweiten Reihe in den Zwischenräumen der er sten Schlitzpaar-Reihen i, ü angeordnet sind. In diesen Schlitzen kann man auf diese Art Karteisignale p auswechselbar zur Kennzeich nung von Terminen, Umsatzhöhe, Kredit grenze usw. anbringen. Die Merkzeichen j können verschiedenfarbig gehaltene Beschrif tungsflächen aufweisen, z. B. für jeden Rand in einer andern Farbe. Auch kann man ein zelne Anschriften durch Verwendung einer besonderen Farbe besonders hervorheben.
Für das Wesen der Erfindung ist es un erheblich, was für Formen die Träger der über den Blatträndern stehenden Beschrif tungsfelder aufweisen und in welcher Schlitz form und auf welche Art und Weise diese Merkzeichen auswechselbar an den Blatträn dern angebracht sind und auch wie die Schrä gung der Beschriftungsflächen erreicht wird.
Fig. 3 zeigt z. B. ein Merkzeichen, dessen zwei Zungen q, q in rechtwinklig zum Blatt rand stehende Schlitze eingeführt werden. Von der einen Kante des Merkzeichens, die nicht mit einer Einsteckzunge versehen ist, ist ein schrägstehendes Beschriftungsfeld r abge zweigt. Der Körper s mit den Einsteckzungen ist aus glasklar durchsichtigem Zelluloid, w ährend das Beschriftungsfeld durch einen farbigen öder weissen Untergrund beschreibbar gemacht ist.
Fig. 4 zeigt ein Merkzeichen, bei dem der Ansteckkörper sch gleich breit gehalten ist wie das Beschriftungsfeld st, das gegenüber dem Ansteckkörper schräg gerichtet ist. Die Schlitze in den Blatträndern entsprechen in diesem Falle der Breite des Beschriftungs feldes sf.
Fig. 5 zeigt ein Merkzeichen, dessen Be schriftungsfeld u und sein Ansteckkörper c geradlinig verläuft. Zur Erreichung des schrä gen Überstandes des Beschriftungsfeldes über dem Blattrande sind die Schlitzpaare w, w schräg zur Blattkante angebracht. Anstatt dass das Beschriftungsfeld schräg verläuft, könnte es auch gerade, das heisst rechtwinklig zur betreffenden Blattkante angeordnet sein. Fig. 5A4 zeigt ein solches Beispiel. Auch könnte beispielsweise beim Merkzeichen nach Fig. 3 das Beschriftungsfeld r rechtwinklig zu dem mit den zwei Einsteckzungen versehe- nen Körper stehen.
Fig. F, 7 und 8 zeigen Merkzeichen, die gewissermassen in ihrer Grundform rechteckig ind, bei denen aber das schrägstehende Be- scbriftungsfeld x, g, durch Abschrägung der rechten oder linken oder beider Kanten gebildet ist.