Verfahren und Vorrichtung zur Bestrahlung eines flüssigen oder gasförmigen Stoffes.
Gegenstand vorliegender Erfindung sind ein Verfahren zur Bestrahlung von flüssigen oder gasförmigen Stoffen und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man in einem elektrisch isolierenden Hohlkörper, der für Strahlen mit Wellenlängen von 1800 bis 7000 Angström gut durchlässig ist und der eine unter vermindertem Druck stehende Edelgasfullung aufweist, unter dem Einfluss elektrischer Spannungen im Wellenlängenbereich von 1800 bis 7000 Angström liegende Lichtschwingungen erzeugt, die man auf den genannten Stoff einwirken lässt.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist gekennzeichnet durch einen isolierenden Hohlkörper, der eine unter vermindertem Druck stehende Edelgasfullung aufweist, in welcher die zur Erzeugung der Lichtschwingungen von 1800 bis 7000 Angström dienenden Elektroden angeordnet sind.
In Fig. 1-7 der beiliegenden Zeichnung ist je ein Ausführungsbeispiel der Vorrich tung zur Durchführung des * Verfahrens schematisch veranschaulicht.
In Fig. 1 ist 1 ein aus einem für Strah- lungen mit Wellenlängen von 1800 bis 7000 Angström, also auch für uliraviolette Strah- lungen, das heisst unsichtbare Lichtschwin- zungen durchlässigen Ma. terial bestehender, an beiden Enden geschlossener und mit einer unter einem Druck von 4 bis 10--s mm Quecksilber stehenden, vorzugsweise aus einem Gemisch von Neon und Argon bestehenden Edelga. sfüllung beschiekter zylindrischer Isolierkörper. In diesem ist koaxial ein nicht bis zum Boden reichendes, am untern Ende offenes Isolierrohr 2 eingeschmolzen.
Am obern Ende, auf der Innenseite des Körpers 1 und ebenfalls auf der Innenseite des obern Endes von Rohr 2 ist je eine ringförmige Elektrode 3 bezw. 4 angebracht, das Ganze derart, dass bei geringem Abstand der Elektroden eine verhältnismässig lange Entladungsstrecke erhalten wird. 5 bezw. 6 sind Stromführungen zu den Elektroden 3 und 4.
Wird an die Elektroden eine Spannung angelegt, die entweder Gleichstrom- oder Wechselstromspannung sein kann, so eat- stehen im : Körperiiohlraum Lichtschwin- gungen die zum Teil im ultravioletten Gebiet liegen und die beim Austritt aus dem Körper auf einen mit diesem in Berührung gebrachten gasförmigen oder flüssigen Stoff einwirken, z. B. auf Leitungswasser, zwecks Enthärtung desselben.
Die im Körper 1 hervorzubringenden Spannungen können durch Hochfrequenzapparate erzeugt werden. Für die Behand lung von Wasser genügt das Anlegen einer Spannung mit einer Frequenz von 50 Hz, um dieses zu enthärten.
In Fig. 2 ist mit 1 wiederum der an beiden Enden geschlossene zylindrische Isolierkörper bezeichnet, der von einem für ultraviolettes Licht durchlässigen, z. B. aus Quarzglas bestehenden Mantel 7 umgeben ist. Der Raum 35 zwischen Isolierkörper 1 und dem Mantel 7 ist mit einem fluoreszierenden oder phosphoreszierenden Material, z. B. Erdalkalisulfid oder Zinksulfid, gefüllt.
Dieses wird nun durch die in der innern Röhre erzeugten Strahlungen erregt und sendet nun seinerseits Strahlen aus. Ausserdem tritt aber am obern und untern Ende des Isolierkörpers 1 Licht aus, das nicht durch den Mantel 7 und dessen Füllung gegangen ist. 8 und 9 sind im obern und untern Ende des Isolierkörpers 1 angebrachte Elektroden, von denen die eine (8) mittels des Leiters 10 an Phase eines Netzes, die andere (9) an den Nulleiter angeschlossen ist.
Infolge der beschriebenen Ausbildung der Vorrichtung nach Fig. 2 strahlt diese zwei Arten von Lichtschwingungen aus, nämlich am obern und untern Ende des Isolierkörpers durch die Entladungen an den Elektroden erzeugte und durch den Mantel 7 hindurch die in fluoreszierendem oder phosphoreszierendem Material erzeugten Schwingungen, so dass beide Schwingungsarten auf dem zu behandelnden Stoff gleichzeitig einwirken. Ausserdem sind noch drei Zwischenelektroden 11 vorgesehen, um die Entladungen auf eine grössere Fläehe zu verteilen und dadurch einen höheren Nutzeffekt zu erzielen. Ausserdem kann bei Verwendung von Zwischenelektroden der Isolierkörper eine grössere Länge aufweisen, ohne dass die Spannung im Vergleich zu einer Vorrichtung ohne Zwischenelektroden erhöht werden müsste.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besitzt der Isolierkörper 1 im untern Teil eine Verengung 12, in der die Gegenelektrode 13 zu der im obern Teil des Isolierkörpers 1 angeordneten Elektrode 14 untergebracht ist.
Der an die Elektrode 13 angebaute und durch die Einschränkung 13 vom Elektrodenrauin abgesonderte Kondensator 15 dient als Limitator für allfällige Überspannungen. 16 ist ein aus Quarz bestehender Mantel, der den Raum 35 vakuumdicht abschliesst. In 35 ist ein fluoreszierendes oder phosphoreszierendes und radioaktives Material untergebracht. Bei dieser Ausführungsform können ebenfalls zwischen den Elektroden 13 und 14 die in Fig. 2 veranschaulichten Zwischeneiektroden (11) angebracht sein.
Die Ausführungsform nach Fig. 4 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen nur dadurch, dass die Gegenelektrode 13 über der Einschrürung 12 des Isolierkörpers 1 angeordnet ist. Letzterer kann in seinem zwischen den beiden Elektroden liegenden Teil mit einem Quarzmantel, wie punktiert angedeutet, versehen sein.
In Fig. 5 ist der Kondensator 15 im obern Teil des Isolierkörpers 1 angeordnet.
Mit 16 ist wiederum der z. B. aus Quarz bestehende Mantel bezeichnet.
Gemäss Fig. 6 weist der zylindrische Kör- per 1 an seinem untern Teil eine Erweite- rung 26 auf, in der die beiden Elektroden 27 und 28 angeordnet sind. In den Körper 1 ist koaxial ein oben offenes Glasrohr 20 eingeschmolzen, dessen unteres, geschlossenes Ende bis in die Erweiterung 26 hineinragt.
Das Rohr 20 weist ungefähr in seiner Längs- mitte eine Erweiterung 21 auf, die sich an die Innenwand des Körpers 1 anlegt und dadurch seitliche Bewegungen des Rohres 20 im Körper 1 verhindert.
Durch das Rohr 20 sind die Zuleitungen 22 und 23 für die Elektroden 27 und 28 hindurchgeführt,
Wie punktiert angedeutet, kann die Erweiterung 26 mit einem Quarzmantel 29 versehen sein. Auch in diesem letzteren Fall können durch die Entladungen zwischen den Elektroden erzeugte Strahlungen aus dem obern Teil der Erweiterung 26 direkt zu dem zu behandelnden Stoff gelangen ohne vorher den Mantel 29 passieren zu müssen.
Diese e Ausführungsform erlaubt das Ein- setzen der Vorrichtung mittels des Körpers 1 in eine gutabdichtende Stopfbüchse im Gehäuse des Apparates, in dem die Behandlung der flüssigen oder gasförmigen Stoff stattfindet. Die Elektrode 27 ist wieder mit der Phase und die Elektrode 28 mit dem Nullleiter verbunden.
Fig. 7 zeigt rein schematisch und unter Weglassung verschiedener Teile eine Va riante der Ausführungsform nach Fig. 6, bei welcher eine Funkenstrecke 34 au die Elektrode 27 angeschlossen ist. Über diese Fun kenstrecke werden Entladungen auf die Röhre geführt und durch Veränderung der Länge der Funkenstrecke kann die Intensitätsverteilung der erzeugten Schwingungen innerhalb des eingangs erwähnten Bereiches (18007000 Angström) variiert werden, was für die Behandlung verschiedener Stoffe von Wichtigkeit ist.
Bei einer Ausführungsform des erfin dungsgemässen Verfahrens wird eine oder mehrere der beschriebenen Vorrichtungen in der Wandung eines Kanals oder eines Behälters angeordnet, der zum Durchleiten des zu behandelnden gasförmigen oder flüssigen Stoffes dient. Die Durchflussgeschwindigkeit dieses Stoffes wird dabei zweckmässigerweise so geregelt, dass schon nach einmaligem Durchgang die gewünschte Wirkung auf den Stoff erzielt wird.
Die beschriebenen Ausführungsformen der erfindimgsgemässen Vorrichtung haben zunächst den Vorteil, dass sie, wie alle mit unter vermindertem Druck stehenden Edelgasfüllungen versehenen Leuchtröhren, beim Betrieb kaum wahrnehmbare Temperaturer höhungen aufweisen, während bei den bisher für Bestrahlungen verwendeten Quarzlampen bekanntlich an den Wandungen Temperaturen bis zu mehreren 1000 auftreten, so dass gewisse Stoffe bei Bestrahlung mit Quarzlampen in kurzer Zeit besohädigt oder zerstört werden.
Wie bereits erwähnt, ist die Vorrichtung z. B. zur Enthärtung von Leitungs- und anderem Wasser sehr geeignet. Bei den Versuchen hat sich ergeben, dass in den mit so behandeltem Wasser beschickten Dampfkesseln eine Kesselsteinbildung nicht stattfindet.
PATENTAN8PR0HE:
I. Verfahren zur Bestrahlung eines flüssigen oder gasförmigen Stoffes, dadurch gekennzeichnet, dass man in einem elektrisch isolierenden IIohlkörper, der für Strahlungen mitANTellenlängen von 1800 bis 7000 Angström gut durchlässig ist und der eine unter ver mindeftem Druck stehende Edelgas füllung aufweist, unter dem Einfluss elektrischer Spannungen im Wellenlängenbereich von 1800 bis 7000 Angström liegende Licht; schwingungen erzeugt, die man auf den genannten Stoff einwirken lässt.