Aussenwandteil für den Häuserbau. Schon seit längeren Jahren bemühen sich Architekten und Ingenieure, eine Bauweise für die Herstellung von Häusern zu entwik- keln, die unter Verwendung von in der Fabrik fertiggestellten Teilen ein rasches Aufstellen der Gebäude ermöglichen soll. Oft spielt auch der Wunsch eine grosse Rolle, ein leicht zerlegbares und daher transportier bares Gebäude zu verwirklichen.
Im Hinblick nun auf die ausgedehnten Zerstörungen, die der Krieg hervorgerufen hat, ist die Lösung dieses Problems eine dringende geworden, denn es kommt nicht in Frage, Millionen von Häusern, die dringend benötigt werden, nach althergebrachterBauweise zu errichten. Dazu fehlen die Zeit und die Arbeitskräfte.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Aussenwandteil für den Häuserbau, der in. der Fabrik fertig hergestellt werden kann und ein rasches Aufrichten des Gebäu des an Ort und Stelle ermöglicht. Darüber hinaus gestattet sie ein ebenso rasches Aus einandernehmen beim Zerlegen des Gebäudes.
Der erfindungsgemässe Aussenwandteil weist eine Leiehtbauplatte auf, vorzugsweise eine solche, welche keramisches Material ent hält, die in. einem Metallprofil-, insbesondere Aluminiumprofilrahmen, der als Traggerüst dient, eingefasst ist, und ist so ausgebildet, dass mehrere solche Teile sich gegenseitig durch Ineinandergreifen ohne Verwendung von Zwischenpfosten festhalten können.
Die Leichtbauplatte kann selbstverständ lich unterteilt sein.
Unter Leichtbauplatte versteht man hier eine solche, deren Raumgewicht unter 1,5 kg/dm' liegt. Besonders handlich sind Platten, deren Raumgewicht weniger als 1 kg/dm- beträgt.
Die Abb. 1 und 2 zeigen als Ausfüh- rungsbeispiel der Erfindung zwei zusammen gebaute Aussenwandteile im waagrechten (Abb.1) bezw. senkrechten (Abb.2) Quer schnitt. Die Leichtbauplatte 1 besteht im wesentlichen aus mit Zement verbundenen und gepressten Holzspänen; sie ist aussen mit einem Verputz 2 aus Zement versehen. B und 4 sind die senkrechten, 5 und 6 die waagrech- ten Teile des Rahmens aus Aluminium legierung.
Dieser Rahmen ist beispielsweise mit einem Bitumenäns.trich vor etwaigen Kor rosionen geschützt. Auf der Seite, die beim Gebäude nach innen zu liegen kommt, ist die Platte mit einem Holzrahmen 7, einer Kork zwischenlage und hochkant gestellten, lot rechten Holzleisten 9 versehen. Der Holzrah men ist mit Hilfe von Schrauben 10 be festigt. Auf dem Holzrahmen und den Holz leisten ist eine starre Platte aus Faserstoff, und zwar eine Holzfaser-Hartplatte 11, auf genagelt. Eine Aluminiumfolie 12 unterteilt den Hohlraum zwischen Leichtbauplatte und Holzfaser-Hartplatte.
An. der Stossstelle zwischen den beiden senkrechten Metallprofilen 3 und 4 der be nachbarten Aussenwandteile ist an zwei Stel len ein nachgiebiger Dichtungsstoff 13 (mot tensicherer Filz) angeordnet, ebenso zwischen den Holzrahmenteilen 7. 14 ist eine ange schraubte Deckleiste. Nach aussen ist die Verbindungsstelle zwischen den beiden Wand teilen durch ein gebogenes Metallblech 15 verdeckt, das mit Hilfe der Holzleiste 16 und von Schrauben befestigt ist.
Die obere Stossstelle des Aussenwandteils mit dem Balken 17 ist durch ein waagrechtes, abgekantetes Aluminiumblech 18 gedeckt, die untere Stossstelle durch ein ebensolches Blech 19, welches in die waagrechte Stoss fuge 20 der Leichtbauplatte eingeschoben ist. Bei Schlagregen wird so ein Eindringen von Wasser in den Wandteil verhindert. 21 ist ein geteerter Filzstreifen.
Die Abb. 3 veranschaulicht, wie eine untere Eckverbindung des Metallrahmens ausgeführt werden kann. Die Profilabschnitte 3 und 6 sind durch ein angenietetes Eckblech 23 verbunden. Dieses weist einen nach unten vorspringenden lappenartigen Teil 24 auf, der an den Balken 22 angeschraubt ist.
Der Aussenwandteil kann selbstverständ lich eine oder mehrere Öffnungen, z. B. ein Fenster oder eine Türe, aufweisen.
Die Leichtbauplatten können z. B. mit Hilfe von gebranntem Ton, Glas, Zement, gebranntem Gips, Kalk, gebranntem Dolomit und gebrannter Magnesia hergestellt sein und z. B. aus Zellenbeton (Schaumbeton), mit Portland-Zement gebundenen Holzspänen, Steinholz usw. bestehen. Die Leichtbauplat- ten brauchen in ihrem Querschnitt nicht ein heitlich zu sein. Sie können z. B. im wesent lichen aus zementgebundenen Spänen oder Steinholz bestehen und mit einem Zementver putz versehen sein.
Der Metallrahmen kann z. B. aus Eisen bestehen, doch ist die Veiwendung von Alu minium, vor allem von einer Aluminium legierung, vorzuziehen, da dieses Leicht metall nicht rostet und keine farbigen Kor rosionsprodukte geben kann. Es ist bekannt, dass Farbanstriche und dergleichen auf Eisen nicht sehr danerha.ft sind und das. Rosten sehr schnell fortschreitet, sobald an einer Stelle der Angriff begonnen hat.
Es ist zweckmässig, auch das Aluminium oder die Aluminiumlegierung mit einem Schutz anstrich zu versehen; ist an einer Stelle dieser Schutzüberzug beschädigt, so geschieht wei ter nichts und eine Ausdehnung des Scha, dens findet praktisch nicht statt. Ein wei terer wesentlicher Vorteil des Aluminiums bezw. der Aluminiumlegierung gegenüber dem Eisen ist die leichtere Verformbarkeit, was bei den Herstellungskosten des Profils eine bedeutende Rolle spielt. Für die Her stellung von Eisenprofilen braucht es beson dere Walzen, die teuer zu stehen kommen.
Aluminiumprofile dagegen können auf der Strangpresse unter Benützung einer verhält- nismässig billigen Matrize erzeugt werden. Wird eine Änderung des Profils gewünscht, so kann diesem Wunsch rasch entsprochen werden, während die Beschaffung eines neuen Walzenpaares viel schwieriger und kostspie liger ist. Es ist noch zu bemerken, dass das Abschneiden der gewünschten Profillängen beim Aluminium viel weniger Kraft und Zeit erfordert als beim Eisen. Dies trifft auch beim Bohren von Löchern zu.
Schliesslich macht sich das leichte Gewicht des Alu miniums bei der Handhabung der Profile in der Werkstatt sowie der fertigen Bauteile angenehm bemerkbar. Der Metallrahmen bildet das tragende Gerüst und überträgt die auftretenden Belastungen (Eigengewicht, Winddruck, Schneelast usw.) auf das Fundament. Er schützt die Kanten der Leichtbauplatten ge gen Beschädigungen, sichert die Masshaltig keit des Bauteils auch nach langem Lagern oder langem Gebrauch und gestattet einen einwandfreien Zusammenbau ohne Verwen dung von senkrechten Zwischenpfosten.
Die einzelnen Profilabschnitte des Metall rahmens werden z. B. durch angenietete Kno tenbleche untereinander verbunden. Es kön nen auch andere Verbindungsarten in Frage kommen, wie Schweissen.
Sehr vorteilhaft ist es, wenn der Metall rahmen an zwei übereinander zu liegen kom menden Ecken mit einem Lappen oder sonst einem nach unten bezw. nach oben vorsprin genden lappenartigen Teil versehen ist, der an waagrecht liegenden Balken befestigt werden kann. Die Lappen erhöhen die Festig keit des Gebäudes und erleichtern den mass gerechten Aufbau. Dadurch, dass sie nur ein seitig angeordnet sind, kann sieh der Aussen wandteil nach einer Seite frei ausdehnen, wofür zwischen zwei solchen Teilen etwas Spielraum gelassen wird.
Handelt es sich um den Bau von Fabrik hallen, Garagen, Ställen und dergleichen, so genügen meistens die Aussenwandteile ohne Holzrahmen 7 und Holzfaser-Hartplatte. In Wohnhäusern benützt man aber zweckmässig die Innenverkleidung der Wände, welche die Räumlichkeiten wohnlicher gestaltet und ausserdem einen besseren Schutz gegen Wärme durchgang gewährleistet.
Da der Metallrahmen, vor allem wenn er aus Aluminium oder Aluminiumlegierung be steht, eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf weist, wird er zweckmässig, zur Vermeidung von Wärmeverlusten und Kondenswasserbil- dung,
gegen das Gebäudeinnere sorgfältig isoliert. Dies geschieht vorzugsweise durch Einlegen einer Schicht aus Kork oder aus anderem Stoff von hoher Wärmeisolierfähig- keit zwischen Metallrahmen und Holzleisten. Als Platten für die innere Verkleidung kann man Holzbretter verwenden, besser als Sperrholzplatten. Besonders empfehlenswert und billig sind Platten, die z.
B. eine Dicke von 3,5 bis 16 mm haben und im wesent lichen aus einer aus Holzfasern gewonnenen Masse, die auf Maschinen in ähnlicher Weise wie Papier und Pappe auf Siebe vergossen und getrocknet wird, bestehen. Am besten verwendet man solche Platten, die nach dem Trocknen unter hohem Druck verdichtet und gehärtet worden sind.
Zwischen den Platten 1 tuid 11 ist ein Hohlraum geschaffen, der eine hohe Wärme isolationswirkung besitzt. Der Hohlraum kann zur Erhöhung der Wärmedämmung statt bloss durch Metallfolien, insbesondere Aluminiumfolien 12, parallel zu den Flächen der Leichtbauplatte und der innern Verklei dungsplatte unterteilt zu sein, auch mit ge knitterten Metallfolien oder mit einem andern Wärmeisolationsstoff gefüllt sein.