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Verfahren zum Herstellen tafelartiger Leichtbauplatten und nach dem
Verfahren hergestellte Platten Die Erfindung betrifft die Herstellung tafelartiger
Bauelemente aus hölzernen Werkstoffen in solchen Stärken und Ausmaßen, daß die Erzeugnisse
des dabei angewendeten Verfahrens sowohl den, berechtigten Ansprüchen auf Lebensdauer
und Wirtschaftlichkeit wie auch hinsichtlich der hygienischen und wärmetechnischen
Eigenschaften der aus den Bauelementen zu erstellenden Wohnbauten entsprechen.
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Ein Wohnhaus muß derart langte Lebensdauer haben, daß das zu seinem
Bau benötigte Kapital erst in 8o bis ioo Jahren abgeschrieben zu werden braucht.
Außerdem soll das Bauwerk hygienisch einwandfrei und so erstellt sein, daß der Gesundheitszustand
und das Wohlbefinden seiner Bewohner nicht beeinträchtigt «erden. Es muß insbesondere
dafür gesorgt «erden, daß von außen her keine Feuchtigkeit ins Wohnhausinnere eindringen
und von innen her keine Schwitzwasserbildung entstehen kann. Schließlich muß es
so billig sein, daß es auch Minderbemittelten möglich ist, es innerhalb einer beschränkten
Anzahl von Jahren käuflich als Eigenheim zu erstehen.
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Die Lösung dieser Probleme durch eine billige und technisch einwandfreie
Herstellung fabrikfertig angelieferter, großtafeliger Bauelemente zu erreichen,
welche nicht nur zur Errichtung von Umfassungs- und Innenwänden, sondern auch als
Bestandteile bei Erstellung von Geschoßdecken verwendbar sind, hat sich die Erfindung
zur Aufgabe gestellt.
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Die durchweg rechteckigen Großformattafeln solcher Art ähneln zwar
dem Vorbilde bekannter Fachwerkbauten insofern, als der Lichtraum hölzerner
Umfassungsrahmen
durch gewisse Füllkörper ausgekleidet wird, welche bei den genannten Fachwerkbauten
aus Lehm oder mittels Mörtels zusammengehaltener Backsteirne bestehen. Nach den
Vorschlägen der Erfindung sollen sie aber aus faserigen bzw. spänigen Abfällen Holz
verarbeitender Betriebe bestehen, die, vermischt mit geeigneten Bindemitteln, eine
plastisch formbare Masse bilden. Nach Pressung und Trocknung der Füllmasse wird
eine widerstandsfähige, harte. jedoch poröse Tafel von ganz besonders guter wärmetechnischer
Isolierfähigkeit erhalten, welche zu sammen mit ihrem Rahmen zur baulichen und starren
Einheit vereinigt ist. Um diese Leichtbauplatten fabrikfertig zu erzeugen, wird
wie folgt vorgegangen: Der zweckmäßig aus zuvor wetterfest imprägnierten, im Querschnitt
etwa rechteckigen Nadelholzleisten, z. B. Kiefernleisten, von vorzugsweise 9 cm
Holmtiefe hergestellte Rahmen wird in eine seinem Außenumfang entsprechend gehaltene
Höhlung einer metallischen Preßform eingeführt, so daß er schlüssig umfaßt wird.
Hierauf wird die obenerwähnte Füllmasse in den Lichtraum des Rahmens eingetragen,
und zwar in solcher Anhäufung, daß nach Niedergang des etwa hydraulisch bewegten
Preßstempels die Füllmasse bis zur Ebene der Oberflächen des Rahmens zur soliden,
aber porösen ebenen Tafel von der Dicke der Holmtiefe zusammengepreßt wird. Nach
Erhärtung des Bindemittels ist die Leichtbauplatbe fertig.
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In der Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel der Leichtbauplatte
für das Errichten von Wand- und das Isolieren von Deckenbauten wiedergibt, zeigt
Fig. i eine Vorderansicht der Leichtbauplatte, außenseitig belegt mit wettersicherer
Stülpschalung, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Platte in Verbindung mit ein=er
Nachbarplatte gleicher Art, Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Platte für das
Errichten von Außenwänden, jedoch ohne irgend welche Flächenabkleidungen, Fig. 4
ebenfalls einen Längsschnitt durch die Ausführung nach den Fig. i und 2 in Verbindung
mit der Fundamentlage, der obersten Geschoßdecke und dem Dachstuhl, während Fig.
5 in größerem Maßstab eine Ausführungseinzelheit erkennen läßt.
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Mit i sind die Längsholme, mit ja die Querholme des in die Preßformhöhlung
zu versenkenden hölzernen Rahmens und mit 2 die Füllungen der Lichträume dieser
Rahmen bezeichnet. Durch die Pressung der Füllmasse beim Niedergang des Preßstempelswerden
die Bindemittel der Füllmasse befähigt, eine innige Verbindung der Füllmasse mit
den Berührungsflächen der Rahmenholme herbeizuführen.
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Wird eine besondere Versteifung der Füllmasse gewünscht, welche vorzugsweise
für Außenwände in Betracht kommt, so kaum in "die Füllung eine Anzahl parallel zu
den Längsholmen verlaufender Kerneinlagen 4 beispielsweise in Form anfallender Latb:nsäumlinge
eingebracht werden, deren Enden bis zu den Querholmen ja reichen. Es ist weiter
vorteilhaft, den Rahmen i, 1a dadurch zu verstärken, daß man in die Oberflächen
der Längsholme i, welche beim Einführen des Rahmens in die Preßform dem Boden der
letzteren zugekehrt liegen, Nuten zur Aufnahme und Befestigung von Querleisten 3,
3a anbringt. Diese sprossenartigen Versteifungsstreben können aus hölzernen Flachlatten
3 oder aus Stahlblechstreifen 3° bestehen. Die Verlegung dieser Sprossen aus Holz
und Metall kann auch so geschehen, daß abwechselnd eine Holzplatte 3 einem Querblechstreifen
3a folgt, wobei die Enden der Sprossen durch irgendwelche Mittel an den Längsholmen
i befestigt sind und die Plattenoberfläche glatt und eben bleibt.
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Für das Errichten von Innenwänden bleibt der Querschnitt der Rahmenholme
i, ja rechteckig. Sollen die Leichtbauplatten jedoch zu Außenwänden zusammengestellt
werden, so ist es angezeigt, auf die Außenfläche der Querholme keilförmig sich nach
außen verjüngende Leisten l6 zu befestigen oder das Querschnittsprofil der Holme
f° entsprechend T-förmig zu gestalten. Auf jede Oberfläche der zu Innenwänden verwendeter
Platten wird eine etwa i cm starke Gipstafel 5 befestigt. Ein Gleiches gilt auch
für die zu Außenwänden zusammengestellten zimmerwärtigen Oberflächen der Platten.
Die Längen der Längsholme i werden zweckmäßig der zu erreichenden Geschoßhöhe angepaßt,
die Längen der Querholme ja erhalten vorzugsweise das halbe Maß der Längsholme.
Beträgt z. B. die beabsichtigte Geschoßhöhe 2,5 m, so braucht man für je eine aus
den Dämmplatten zu errichtende Wand bei einer Länge der letzteren von 5 m nur vier
aufrecht gestellte, in gleicher Reihe und Vertikalebene befindliche Leichtbauplatten
von je 1,25 m Breite. Sind Fenster bzw. Türöffnungen in der Wand anzubringen,
so werden deren Breiten einschließlich der Blendrahmdicken so gewählt, daß die letzteren
unmittelbar an die beiden einander gegenüberstehenden Längsholme der benachbarten
bzw. sich anschließenden Leichtbauplatten angeschlagen werden können. Die freien
Räume unterhalb der Einsatzfenster bzw. unter- und oberhalb der letzteren und von
Einsatztüren lassen sich dann mit Leichtbauplatten kleinerer Tiefe ausfüllen.
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Die äußere Bekleidungsschicht der zu Außenwänden benötigten Platten
richtet sich nach den Wünschen des Erbauers und der Bewohner des Hauses. In jedem
Falle aber geschieht sie wiederum aus fabrikfertig anzuliefernden, genormten Großformatelementen.
Sie kann aus auf einer die Außenfläche der Platten i, la, 2 bedeckenden dünnen Isolierlage,
beispielsweise ungesandeterTeerpappe 6 bestehen, auf welcher eine Streckmetallage
befestigt ist, die eine Zementputzschicht von etwa i cm Dicke trägt. Vorzuziehen
ist aber eine aus den Fig. 1, 2 und 4 hervorgehende, ebenfalls auf der vorerwähnten
Isolierschicht 6 zu befestigende, sehr wetterfeste Stülpelementenschalung. Diese
Stülpschalung besteht erfindungsgemäß aus vor
ihrem Anbringen wetterfest
zu imprägnierenden, der Breite der Dämmplatte angepaßten, etwa starken, außenflächig
profilierten Brettchen aus Nadelholz, vorzugsweise Kiefernholz. Dieses 1?lemente
sind oben und unten doppelgefalzt, greifen dort schuppenartig ineinander und werden,
wie bei Schieferabdeckung, verdeckt auf ihre Unterlage festgenagelt. Sie bilden
einen vortrefflichen \Vetterschtitz und verhindern mit Sicherheit (las 1?indringen
von Schlagregen und Feuchtigkeit.
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Die Keilleiste 1b an den Querholmen ja der unteren Enden der Dämmplatten
greift in die lZinrie einer U-förmig profilierten Schwelle welche auf der Fundamentschicht
to ruht, wobei ein @Vasserschlagbalken 1 4 die Fuge zwischen ja und 1b einerseits
sowie der Schwelle 7 anderseits abdeckt. Zimnierwärts wird die gleiche Fuge durch
ein an ja und 7 anzuschraubendes, in die I#undamentschicht to eingelassenes Beschlagblech
1; abgedeckt. Auf der Fundamentschicht to ruhen die Tragbalken 16 des Fußbodens
17.
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Der Querholm bzw. dessen Keilleiste 1b trägt (las die Deckenlage 21
abstützende Rähm 9, wobei die Flanken der Keilleiste durch auf dem Querholm
la befestigte Leistenstücke 1r gesichert sind. Die Fugen zwischen ja, 1b
und 1c werden unter Zwischenschaltung einer in den Falz des obersten Stülpelements
S eingreifenden Leiste 1S von den "feilen 1g, icga abgedeckt.
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1)ie IZähme (9 sind auch die Träger von Balken, welche 'aus zu I-förmigen
Profilen zusammengeleimten Bohlen 22, 23 bestehen. Auf der Lage 21 und den unteren
Schenkeln 23 der Balken 22, 23 stützen sich als @Värmeisolierungsschicht waagerecht
gelegte Leichtbauplatteli 2a von etwa zwei Dritteln der Dicke der Platteli 2 ab.
An der Unterfläche voll 21, 23 sind zimmerwärts wieder Gipsplatten 5°, die falzartig
ineinandergreifen,befestigt. lin übrigen tragen die Balken 22, 23 das in holzsparender-,veise
ausgeführte Dachgestühl 20. Die Dacheindeckung erfolgt mit Falzziegeln auf Pappeunterlage.
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Die zwischen den die Außenwände bildenden einzelnen Leichtbauplatten
i, la, 2 entstehenden Arbeitsfugen werden mit Schlackenwolle ausgefüllt. Außenseitig
werden die Arbeitsfugen in lotrechter Richtung durch T-förmig profilierte Leisten
13, 13a abgedeckt. Damit sich die Fuge zwischen den einander zugekehrten Längsholmen
von Nachbarplatten möglichst dicht schließen läßt, legt sich der Stegansatz 13a
der Leiste zwischen die zugehörigen Enden der Stülpelmetite 8, und es legen sich
die Innenflächen der Schen1:el der Leiste 13 diesseits und jenseits des Stegs
13" gegen Flachnuten 8a, mit denen die Außenfliichen der Stiilpelentente
h ausgestattet sind. Das Befestigen und -Anziehen der Leiste 13, 13a an den Lä ngshohnen
i erfolgt mit Hilfe von Beschlagplatten oder Beschlagstreifen 12. Letztere sind
in Abständen untereinander gelocht. NVerden nun durch die Lochungen Verankerungsbolzen
i i, welche zimnierwärts komisch verlaufende Köpfe und am anderen Ende Holzgewinde
besitzen, die Fuge durchsetzend gedreht, so schraubt sich ihr einwärtiges Ende in
den Stegansatz 13° der Leiste 13 ein und führt auf diese Weise den dichten Abschluß
der Fuge herbei, ohne daß größere Temperaturunterschiede einem Ausdehnen oder Z.usaminenziehen
der Dämmplatten hinderlich im Wege stünden.