Haushalt-Nähmaschine mit freiem Arm. Die Erfindung betrifft eine Haushalt- Nähmaschine mit einem den Greifer enthal tenden freien Arm. Solche Nähmaschinen sind insbesondere deshalb aufgekommen, weil sie auf bequeme Weise das .Stopfen von Strümpfen gestatten, indem sieh diese auf den freien Arm der Maschine aufziehen bezw. aufstülpen lassen, so dass das sonst übliche Aufrollen des zu stopfenden Strump fes auf einen Stopfring (Wifelring) hinfällig wird.
Anderseits müssen mit einer solchen Nähmaschine alle in Haushaltungen üblichen maschinellen Näharbeiten ausgeführt wer den können, weshalb mit derselben ganz dünne bis ganz dicke Fäden und dünnste bis dickste Stoffe sich verarbeiten lassen müssen. Hierfür hat sich als besonders zweckmässig das unter der Fachbezeichnung "Zentral- spulgreifer" oder "C. B.-Greifer" bekannte Greifersystem erwiesen, weil es sich in der Verarbeitung aller in Betracht kommenden Garne und Stoffe am unempfindlichsten ge zeigt hat und dabei eine einwandfreie Naht ergibt.
Dieses Greifersystem, bei welchem dem Greifer eine Schwingbewegung von mindestens 220 um eine Alte erteilt werden soll, verlangt in der Altrichtung des Greifer mitnehmers einen gewissen Raumbedarf, der noch erhöht wird durch die Platzbeanspru chung für die in unmittelbarer Nähe des An triebes und der Lagerung des Greifermitneh- mers anzuordnenden Bewegungsglieder für den Stoffschieber; als solcher hat sich der jenige mit Rechteckbewegung besonders be währt.
Um auf der Nähmaschine auch noch Strümpfe, Ärmel oder dergleichen mit ver hältnismässig kleiner Einschlüpföffnung stop fen bezw. nähen zu können, darf anderseits der den Greifer enthaltende freie Arm der 1flaschine einenQuerschnitt bestimmterGrösse nicht überschreiten.
Die dadurch sich er gebenden Schwierigkeiten der Bauweise bezw. der Unterbringung der Bewegungs teile erwähnter Art in beschränktem Raum- des freien Armes der Maschine werden noch erhöht, wenn der Greifer mit seiner Axe quer zur Längsrichtung des freien Armes an geordnet sein soll, um der Nadelstange ausser der Auf- und Ahbewegung eine hin und her gehende Bewegung, behufs Herstellung von Zickzacknähten, erteilen zu können.
Bei der erfindungsgemässen Haushalt- Nähmaschine trägt eine im freien Arm quer angeordnete Lagerachse auf einem fliegen den Teil den Greifermitnehmer und ein von diesem teilweise umfasstes Zahnrad, in wel ches eine das Hin- und Herschwingen des Greifermitnehmers bewirkende Zahnstange eingreift.
Dies soll eine derartige Raumeinsparung im Querschnitt des freien Armes der Näh maschine ermöglichen, dass dieser Armquer schnitt den eingangs erwähnten Anforderun gen der Praxis zu entsprechen vermag.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Aus führungsbeispiel der Haushalt-Nähmaschine nach der Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen Aufriss mit Längsmit- telsGhnitt, Fig. 2 den abgedeckten freien Arm der Maschine im Grundriss, Fig. 3, im senkrechten Längsschnitt das vordere Ende des freien Armes, Fix. 4 in grösserem Massstab einen Quer schnitt durch den freien Arm im Bereich des Greif ermitnehmers, Fig. 5 einen in der Querrichtung geleg ten senkrechten Teilschnitt durch die Ma schine;
Fig. 6 und 7 sind in der Längsrichtung des freien Armes ,der Maschine gelegte Teil schnitte.
In der Zeichnung ist eine sogenannte Tischnähmaschine angenommen, welche eine Grundplatte 1 besitzt, die das Maschinen gehäuse 2 trägt, welches den überhängenden obern Arm 3 und den diesem gegenüber stehenden untern freien Arm 4 aufweist, der den zweiarmigen Greifermitnehmer 5 ent hält.
Dieser dient zur Bewegung eines nicht gezeichneten Zentralspulgreifers, wozu der Greifermitnehmer 5 mit seiner Lagerachse 6 beim Betrieb der Nähmaschine eine Hin- und Herschwingung von etwa 220 und die Axe der Lagerachse 6 ausführt, und zwar durch Vermittlung des gemäss Fig. 4 vom Greifer mitnehmer 5 teilweise umfassten Zahnrades 7, das am Scheitel mit einer untern Verzah nung der Zahnstange 8 im Eingriff steht. Die Zahnstange 8 ist in der Längsrichtung des freien Armes 4 in einer Führung 9 längs verschiebbar.
Die quer in der Wand genann ten Armes 4 angeordnete Lagerachse 6 trägt auf ihrem fliegenden Teil das Zahnrad 7 und den Greifermitnehmer 5, der mittels eines seine beiden Arme verbindenden: Lap pens zwischen dem Zahnrad 7 und einem Band 6' der Achse @6 sitzt;
Zahnrad 7, Grei- fermitnehmer 5 und Bund 6' sind im Um fangssinne durch Stifte 6", die am Bund 6' angeordnet sind, miteinander und folglich mit der Achse 6, starr verbunden. Auf der Stirnseite des fliegenden Teils der Lager achse 6 ist eine Deckscheibe 10 mittels Schraube 10' lösbar befestigt, die mit einer Konusfläche in axialer Richtung auf die an gepasste Seite des Zahnrades 7 drückt, so dass das Zahnrad 7 und der Greifermitneh- mer 5 fest gegen die vom Achsenbund 6' dar gebotene feste Anschlagfläche gehalten wer den;
nach Wegnahme der in einer zentra len Vertiefung der Deckscheibe 10 versenkt liegenden Schraube 10' können die Teile 10, 7 und 5 von der Lagerachse 6 weggenommen werden. Die Deckscheibe 10 hat grösseren Durchmesser als das Zahnrad 7 und liegt so nahe der Zahnstange 8, dass sie das Zahnstan- gengetriebe 7, 8 gegen seitlichen Zutritt von Fadenresten und Unreinigkeiten schützt.
Am Greiferbahngehäuse 11 ist auf der offe nen Seite der Greiferbahn ein die letztere teilweise begrenzender Deckring 11' ange ordnet, welcher durch die Blattfeder 12 eines Klappbügels 13 an das unbewegliche Greiferbahngehäuse 11 angedrückt und damit an Ort und Stelle gehalten bezw. gesichert wird. Der auf einem Achsbolzen 14 gelagerte Klappbügel 13, mit zwei aufwärts gerich teten Schenkeln besitzt am einen Schenkel einen Anschlagzapfen 15, um im Zusam menwirken mit einem federnden Haltearm 16 den Klappbügel 13 in Wirkungslage zu halten (Fig. 6).
Auf dem in die feste Wand des freien Armes 4 .der Maschine eingesetz ten Achsbolzen 14 ist ferner ein Klapp deckel 17 gelagert, welcher in der Schliess lage eine Öffnung abschliesst, die an einer Längsseite des freien Armes 4 der Lager achse 6 gegenüber vorgesehen ist und den Zugang zu dem in den Greifermitnehmer 5 eingesetzten Greifer (nicht gezeichnet) sowie zur Fadenspule ermöglicht. Der Klappdeckel 17 wird dadurch in Schliesslage gehalten, dass hinter dem Kopf einer an ihm angeordneten Stellschraube 18 (Fig. 7, 2) ein Sperrhebel 19 angreift, der durch eine Schraubenfeder 20 in Wirkungsstellung gehalten wird.
Die ser Sperrhebel 19 'besitzt einen Kopf 21, der in einer stirnseitig vorgesehenen Öffnung der Wand des freien Armes 4 Platz findet, so dass durch entsprechenden, von aussen her auf den Kopf 2-1 ausgeübten Fingerdruck der Sperrhebel 19 so verschwenkt werden kann, daJ3 .er die Stellschraube 18 freigibt, worauf der Klappdeckel 17 unter dem Ein fluss der Schwerkraft von selbst um den Achsbolzen 14 in die in Fig. 4 strichpunk tierte Offenstellung abwärts schwingt.
In der Folge kann durch entsprechendes Zurück drängen des federnden Haltearmes 1,6 dem am Klappbügel 13 vorgesehenen Anschlag zapfen 15 der Weg frei gegeben werden, worauf der Klappbügel 13 unter dem Ein fluss der sich entspannenden Blattfeder 12 aus der Wirkungslage in die in Fig. 4 strichpunktierte Stellung ausschwingt und der Deckring 11' vom Greiferbahngehäuse 1.1 weggenommen und dadurch der Zugang zur Bewegungsbahn des Greifers vollständig frei gelegt werden kann, z.
B. zwecks Entfernen des Greifers und Reinigen der Greiferbahri. Dadurch, dass die zum Hin- und Herschwin- aen des Zahnrades 7 dienende Zahnstange 8 mit unterer Verzahnung in das Zahnrad 7 eingreift, können allenfalls in den Bereich des Zahnstangengetriebes kommende Faden reste und Unreinigkeiten abwärts fallen; da anderseits die Deckscheibe 10 praktisch den seitlichen Zutritt solcher Fremdstoffe in das Zahnstangengetriebe 7, 8 verwehrt, ist die- ser vor der Gefahr störenden Einflusses durch Fremdstoffe geschützt.
Der Klapp bügel 1,3 kann gegebenenfalls für sich ge labert werden, statt mit dem Klappdeckel 17 auf ein und demselben Achsbolzen zu sitzen. An Stelle einer bügelförmigen Blattfeder 12 am Klappbügel 13 können am Klappdeckel 17 mehrere Einzelfedern vorgesehen werden behufs elastischen Andrückens des Deckrin ges 11' an das Greiferbahngehäuse 11.
Die beschriebene Art der Anordnung und Ausbildung des Antriebes für den Greifer mitnehmer 5 ermöglicht auf gedrängtem Raum die Verwendung des bewährten C. B.- Greifers und eines Stoffschiebers mit der üblichen Rechteckbewegung. In Fig. 2 und 4 bezeichnet 22 den Stoffschieber, welcher mit tels Schwenkachse 23 und zwei Stützarmen 24 angeordnet ist und über einen Ausleger 2t5, an dem eine Zugfeder 2-6 angreift, von einem Rollenhebel 27 auf und ab bewegt wird, wenn die Maschine im Betrieb ist.
Dabei wird der Rollenhebel 27, der auf einer Welle 28 festsitzt, durch einen ebenfalls auf dieser Welle 218 befestigten zweiten Rollen hebel 29 von der Oberseite einer Steuer scheibe 30 aus auf und ab geschwungen. Die Steuerscheibe 30 ist auf einer stehenden Welle 31 festgemacht und auf ihrer Unter seite durch einen Lenker 32 mit der Zahn stange 8 verbunden, welche auf diese Weise ihre Hin- und Herbewegung erhält, wodurch ,dementsprechend das Zahnrad 8 und folglich der Greifermitnehmer 5 hin und her ge schwenkt wird.
Die stehende Welle .31 hat oben durch ein Winkelgetriebe 33 mit der Antriebswelle 34 Drehverbindung, von wel cher aus durch eine Kurbel 35 und einen Lenker 36 die Auf- und Abbewegung der Nadelstange 3,7 erfolgt.
Die Nadelstange 37 ist in einer obern und in einer untern Füh rung 38 bezw. 39 eines schwenkbaren Hal ters 40 geführt, dem durch nicht gezeich nete Mittel eine Hin- und Herschwingung um eine senkrechte Achse gegeben werden kann, wenn mittels der Nadel 41 an Stelle der normalen geraden Naht eine Zickzack naht hergestellt werden soll. Der Stoffschie- her 2:2 ist auf seiner Oberseite mit geraden Verzahnungen versehen, wie dies bei Näh maschinen ohne freien Arm der Fall ist.
Der freie Arm 4 ist stirnseitig nach Art einer sogenannten Strumpfkugel geformt. Dabei ist diese gewölbte Stirnfläche .des freien Armes 4, da die in ihm vorgesehenen erwähnten Teile der eigentlichen Nähvorrichtung auf verhältnismässig kleinemRaum untergebracht sind, so nahe bei der Nadelöffnung der Stich platte 55 gelegen und so bemessen, dass an Strümpfen selbst Zehenspitzen bequem ge stopft werden können; wenn die Strümpfe ordnungsmässig über den freien Arm 4 ge zogen worden sind.
Auf der Antriebswelle 34 ist eine Hub scheibe 42 (Fi-g. 5, 1) befestigt, welche zwi schen Gabelarmen eines zweiarmigen Hebels 43 liegt und diesen beim Betrieb der Näh maschine um einen Lagerbolzen 44 hin und her schwingt, welche Bewegung vom Schwing hebel 43 auf einen Arm 45 und dadurch auf eine Welle 4i6 übertragen wird, auf der ausser diesem Arm 45 noch die die Schwenkachse 2'3 des Stoffschiebers 222 tragenden zwei Stützarme 24 befestigt sind, die zusammen gemäss Fig. 3 einen einzigen Körper bilden;
dadurch wird- der Stoffschieber 22 quer zur Welle 46 hin und her bewegt, so dass er zu sammen mit der ihm vom Rollenhebel 27 (Fig. 4, 1) erteilten Auf- und Abbewegung die bekannte, für den ordnungsmässigen Vor schub des Stoffes bezw. Nähgutes erforder liche Rechteckbewegung ausführt. Der Lager bolzen 44 des Schwinghebels 43 ist auf einem Kulissenstein 47 (Fig. 1, 5) angeordnet, wel cher in einer Quernut 4.8 eines Stellkörpers 49 liegt, der einen Lagerzapfen 50 aufweist.
Am Stellkörper 49 ist ein aus dem Maschi nengehäuse 2 herausragender Griff 51 ange bracht, durch welchen der Stellkörper 49 mit seinem Lagerzapfen 50 in beschränktem Masse um die Age des -Zapfens 50 verdreht und demgemäss nach einer auf einem Kieis- bogen 512 angebrachten Einteilung eingestellt werden kann; der Stellkörper 49 wird durch eine zwischen ihm und dem Lager des Zap fens 50 vorgesehene, nicht gezeichnete Brems- seheibe in seiner jeweiligen Einstellage ge halten.
Der Einteilung des Kreisbogens 52 ist eine feste Marke zugeordnet, die sich am Maschinengehäuse 2 auf der Aussenseite bei einem Schauloch 5,3 befindet, wodurch die jeweilige Einstellung des Stellkörpers 49 sichtbar angezeigt wird. Gemäss Fig. 1 greift in eine kegelförmige Vertiefung des Stell körpers 49 eine Griffschraube 54 ein, die mit ihrem Gewinde in einer Gewindebohrung des Maschinengehäuses 2 sitzt.
Dadurch, dass man .die Griffschraube 54 mit ihrer Spitze mehr oder weniger tief in die kegelförmige Vertiefung des Stellkörpers 49 eingreifen lässt, wird die Verstellmöglichkeit des Stell körpers 49 und damit die Bewegungsmög lichkeit des Schwinghebels 43 mehr oder weniger stark begrenzt. Dadurch wird die Stichlänge der Nähte beeinflusst, indem durch den Schwinghebel 43 über den Arm 45 und die Welle 46 die Hin- und Herbewegung des Stoffschiebers 22 erfolgt.
Der Antriebswelle 34 ist gemäss Fig. 1 ein Saitenantrieb 56 zugeordnet, der über einen Saitenantrieb 57 mit einem nicht ge zeichneten elektrischen Antriebsmotor in An triebsverbindung steht. Dieser Antriebsmotor ist seitlich auf der einen Längsseite des Ma schinengehäuses an dieses angebaut.
Die beschriebene Anordnung der Lager achse 6 mit dem Greifermitnehmer 5 und dem Zahnrad 7 sowie der dieses antreibenden Zahnstange 8 ermöglicht die Verwendung des Zentralspulgreifers sowie eines Stoff schiebers mit Rechteckbewegüng und ferner von Hilfsteilen, um mit der Maschine auch Zickzacknähte herstellen zu können.